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Full text of "Die Augenheilkunde des Aëtius aus Amida."

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DIE 



AUGENHEILKUNDE 

DES 

AETIUS AUS AMIDA. 

GRIECHISCH UND DEUTSCH 

HERAUSGEGEBEN 

VON 


J. HIRSCHBERG. 



LEIPZIG, 

VERLAG VON VEIT & COMP. 
1899 







AETIUS AUS AMIDA 



Verlag von VEIT & COMP, in Leipzig. 


DIE MATHEMATISCHEN GRUNDLAGEN 

DER 

MEDIZINISCHEN STATISTIK 

elementar dargestellt 

von J. Hirschberg. 

8. 1874. geh. 2 Jl 40 

EINE WO CH EIN TUN IS. 

Tagebuch.blätter 

von J. Hirschberg. 

8. 1885. geh. 2 Jl. 

WÖRTERBUCH DER AUGENHEILKUNDE. 

Von J. Hirschberg. 

gr. 8. 1887. geh. 5 Jl. 

'.VON NEW YORK NACH SAN FRANCISCO. 

. r*. Tagebucbblätter 

. ; - ■ von J. Hirschberg. 

8. 1888. geh. 4 Jl. 

H1LFS WÖRTERBUCH 

ZUM 

ARISTOPHANES 

von J. Hirschberg. 

Erster Theil. 

Die Acharner. Die Ritter. Die Wolken. Die Wespen. Der Frieden. 
8. 1897. geh. 3 Jl. 

DIE MAGNET-OPERAT10N 

IN DER 

AUGENHEILKUNDE. 

NACH EIGENEN ERFAHRUNGEN DARGESTELLT 

von J. Hirschberg. 

Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage. 

Mit 30 Abbildungen im Text, 
gr. 8. 1899. geh. 4 Jl 40 Sp. 




DIE 




AUGENHEILKUNDE 

DES 

AETIUS AUS AMIDA. 


GRIECHISCH UND DEUTSCH 

HERAUSGEGEBEN 



o I 7 i> 9 

LEIPZIG 

VERLAG VON VEIT & COMP. 
1899 . 



VORREDE. 


Die unfreiwillige Müsse, welche ein kleiner Unfall mir auf¬ 
erlegte, ermöglichte mir die Vollendung einer Arbeit, die ich 
vor zwölf Jahren begonnen 1 und in der Zwischenzeit gelegent¬ 
lich gefördert hatte, nämlich die Herausgabe und Übersetzung 
der vollständigsten Abhandlung über Augenheilkunde, die wir 
aus dem Alterthum besitzen. Es ist das siebente der 16 Bücher 
über Heilkunde, die Aetius aus Amida in Mesopotamien (um 
540 n. Chr.) verfasst hat. 

Das Werk ist griechisch nur ein Mal, und zwar nur die 
erste Hälfte des ganzen, 1534 zu Venedig (bei Aldus Manutius 
und Andr. Asul.) gedruckt. 2 Dieser Druck ist überaus selten 
geworden, so dass nicht nur die Ärzte und Geschichtschreiber 
der Heilkunde, sondern sogar Philologen und Alterthumsforscher 
gewöhnlich nur die lateinische Übersetzung des Werkes aus 
der Stephan’schen Sammlung (Paris und Frankfurt a. M. 
1567) zu citiren pflegen. 

Mir war es geglückt, ein Exemplar der Aldinischen Aus¬ 
gabe zu erwerben. Bei dem Studium derselben konnte ich 
mich bald überzeugen, dass die systematische Abhandlung des 


1 Vgl. auch die unter meiner Leitung angefertigte Dissertation von 
L. Danelius, Die Augenheilkunde des Aetius, Berlin 1889. 

2 Ferner das 9. Buch, von Mustachides und Schinas, Venedig 
1816; und kritisch das 12., von Kostomoires, Paris 1892. 



VI 


Vorrede. 


Aetius über Augenheilkunde, die natürlich aus der ganzen, 
ihm bekannten griechischen Literatur zusammengestellt ist, aber 
auch zahlreiche eigene Bemerkungen, besonders über die Be¬ 
handlung, einschliesst, das beste, geistreichste und vollständigste 
Lehrbuch unsres Faches aus dem Alterthum darstellt, das auf unsre 
Tage gekommen; ja dass wir bis zum achtzehnten Jahrhundert 
herabsteigen müssen, um Besseres und Lehrreicheres zu finden. 

Der einzige Mangel der Schrift besteht darin, dass sie 
(ich weiss nicht, warum) die Star-Operation (xaQaxevrrjöig) 
völlig mit Stillschweigen übergangen hat. (Dabei kommen im 
c. XXX des Buches xollvgia ütgog rag Jtagaxsvrrjösig jcaga- 
Xafißavofisva vor!) Natürlich theilt sie den allgemeinen 
Fehler aller alten Darstellungen, durch zu zahlreiche und nicht 
immer geschmackvolle Arzneivorschriften die Geduld des heu¬ 
tigen Lesers auf die Probe zu stellen. Hiervon abgesehen, ist 
sie ganz vorzüglich. 

So erwuchs in mir der Wunsch, meinen Fachgenossen diese 
Abhandlung zugänglich zu machen, und zwar in der Ur¬ 
schrift; denn die alten lateinischen Übersetzungen sind so 
wenig brauchbar, dass an vielen Stellen, wenn auch alle Worte 
einfach erscheinen, doch der Sinn erst aus dem griechischen 
Text zu verstehen ist. 

Allerdings „mendorum omnis generis foeda colluvies“ nennt 
Henricus Stephanus jene griechische Ausgabe in der Vor¬ 
rede zu seiner Sammlung der Medicae artis principes (1567). Das 
klingt ja wenig tröstlich. Als ich aber an die Arbeit ging, 
merkte ich bald, dass die Aufgabe doch lösbar sei. Zunächst 
muss man, eingedenk des bekannten Satzes von U. v. Wilamo- 
witz-Möllendorf, eine richtige Interpunktion neu schaffen, 
indem man die vorhandene der Aldinischen Ausgabe grundsätz¬ 
lich verwirft. Sodann die Tausende von kleinen Fehlern in 
der Betonung, Rechtschreibung, Wort-Vereinigung wie -Trennung 
beseitigen, was keine sonderlichen Schwierigkeiten bereitet. 



Vorrede. 


VII 


Dann bleiben noch einige Dutzend 1 wichtigerer Fehler, 
die derjenige bald herausfindet, welcher mit dem behandelten 
Stoff,' d. h. der Augenheilkunde, durch eigene Erfahrung, 
nicht blos durch Bücher, vertraut ist; und gleichzeitig von der 
Darstellung dieses Stoffes in der alten, griechisch-römischen 
Literatur Kenntniss genommen. Gelegentlich, aber nicht immer, 
hilft auch die lateinische Übersetzung des Janus Cornarius 
aus Frankfurt a. M. in der Stephan’schen Sammlung. 

So ist denn der ganze Text eindeutig und ziemlich richtig 
herausgekommen. Handschriften 2 zu Hilfe zunehmen, schien 
mir ebenso unmöglich für meine Person, wie unnöthig für 
meinen Zweck. Es handelt sich ja nicht um Pindarische Ge¬ 
sänge, sondern um die nüchterne Darstellung eines praktischen 
Gegenstandes, wo alles auf den Inhalt ankommt. Durch diesen 
sind übrigens die Worte hier so sehr bedingt, dass fast nie¬ 
mals ein erheblicher Zweifel übrig bleibt. 

Das Griechisch unsres Autor ist gar nicht übel. Zum Theil 
hängt das auch von seinen Quellen ab, die er, wie das damals 
in den Büchern über Heilkunde üblich war, ziemlich wörtlich zu 
benutzen pflegte. Gelegentlich erlaubt er sich eine Freiheit der 
Construction, die aber wenig stört, wenn man erst einmal darauf 
aufmerksam geworden. Der Inhalt entrollt ein merkwürdiges Blatt 
aus der Kulturgeschichte und enthält Hunderte von Be¬ 
obachtungen und Thatsachen, die kein andrer Grieche uns über¬ 
liefert hat, von denen so manche, wie ich auch in meiner Geschichte 
der Augenheilkunde im Alterthum hervorgehoben, überhaupt erst 
aus dem Studium dieses griechischen Textes klar geworden sind. 
Meine Übersetzung strebt nicht nach Eleganz, nur nach Genauig¬ 
keit, um Ärzten, die im Griechischen weniger geübt sind, das 
Lesen des griechischen Textes zu erleichtern. 


1 526 Text- Verbesserungen habe ich in dem Folgenden namhaf t gemacht. 

2 Über die Handschriften des Aetius siehe die Einleitung des 12. 
Buches von Aetius, herausgegeben von Kostomoires aus Athen, Paris 1892. 



VIII 


Vorrede. 


Übrigens kann ich auch den Philologen unsren Aetius 
empfehlen; sie werden manch’ eigenartiges Wort, manche merk¬ 
würdige Redewendung hei ihm entdecken. Namentlich möchte ich 
ihn denjenigen Philologen ans Herz legen, welche für die ärzt¬ 
liche Literatur der Griechen sich interessiren. Vielleicht werden 
wir dann das erreichen, was Weigel in Dresden (f 1845) und 
Daremherg in Paris (f 1872) eifrig erstrebt, aber auszuführen 
durch den Tod verhindert wurden, nämlich eine vollständige, 
kritische Ausgabe des ganzen, so wichtigen Werkes 
von Aetius Amidenus. Kostomoires aus Athen hat es 
auch versucht, zu Paris, aber nur ein Buch (das zwölfte) fertig 
gebracht; er scheint leider durch äussere Verhältnisse an der 
Vollendung des Werkes behindert zu sein. 

Über das Leben des Aetius wissen wir wenig. Er 
wurde zu Amida in Mesopotamien geboren, lebte im sechsten 
Jahrh. n. Chr., hatte in Alexandrien seine ärztliche Bildung er¬ 
halten und bekleidete am Hofe zu Byzanz die Würde eines 
comes obsequii (xofirjg oipixLov). 

Beiläufig möchte ich noch bemerken, dass ich nunmehr die 
drei wichtigsten griechischen Abhandlungen über 
die gesammte Augenheilkunde, welche wir aus dem 
Alterthum besitzen, in lesbarem Text mit deutscher Übersetzung 
veröffentlicht habe: Aetius hier, Paullus von Aegina in 
meiner Geschichte der Augenheilkunde, Joannes Aktuarius 
im Archiv für Ophthalmologie XXXIII, 1. Zum Schluss will ich 
nicht verfehlen, der rühmlichst bekannten Verlagsbuchhandlung 
für die treffliche Ausstattung des Buches, sowie meinem ver¬ 
ehrten Freunde, Herrn Geh. Regierungsrath Dr. A. Müller in 
Hannover, welcher die Güte hatte, die letzte Correctur zu lesen, 
auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. 

Berlin, März 1899. 


J. H. 



INHALT 


Cap. I. Über den Bau der Augen.3 

Cap. II. Über die Zahl und Arten der Krankheiten an einem 

jeden Theil des Auges.5 

Cap. III. Die Heilung der Bindehaut-Reizung.7 

Cap. IV. Behandlung der oberflächlichen Augen - Entzündung, 

nach Galen.9 

Cap. V. Über die Augen-Entzündung und Bindehautschwellung 

bei Plethora.11 

Cap. VI. Über Bäder. 13 

Cap. VII. Über den Weingenuss.15 

Cap. VIH. Über den Aderlass.19 

Cap. IX. Über die Ableitung auf den Darm.21 

Cap. X. Über die Bähung.25 

Cap. XI. Prüfung der Zink-Blume.25 

Cap. XII. Über die Milch-Einträuflung in entzündete Augen . . 29 

Cap. XIII. Über die kalte Augenkrankheit . ..31 

Cap. XIV. Über die Aufblähung. Nach Demosthenes.31 

Cap. XV. Über die Anschwellung. 33 

Cap. XVI. Über die harte Geschwulst.35 

Cap. XVII. Gemeinsame Behandlung der an den Augen vorkom¬ 
menden Geschwüre. Nach Severus.37 

Cap. XVIII. Über das Hineinfallen von Thierchen, Hülsen, Sand¬ 
körnern ins Auge. Nach Demosthenes.41 

Cap. XIX. Über das Eindringen von ungelöschtem Kalk in das 

Auge.41 

Cap. XX. Über Verschwärungen nach Verbrennung.41 

Cap. XXI. Über die in das Auge eingekeilten Fremdkörper. . . 43 

Cap. XXII. Über den Blut-Erguss unter die Bindehaut.43 

Cap. XXIII. Über Stich-Verletzungen am Auge.45 

Cap. XXIV. Über die tieferen Verletzungen.47 

Cap. XXV. Über das Ausfliessen des Kammerwassers.49 


























X 


Inhalt. 


Seite 

Cap. XXVI. Über den Vorfall den Auges.49 

Cap. XXVII. Über oberflächliche Geschwüre durch Zustrom von 
Flüssigkeiten, nämlich über Wolke, Nebel, Auf¬ 
brand, Einbrand.51 

Cap. XXVIII. Über den Weissling.53 

Cap. XXIX. Über die Gruben- und Hohlgeschwüre.55 

Cap. XXX. Über Eiterung oder Nagelabscess.55 

Cap. XXXI. Von den Pusteln.61 

Cap. XXXII. Über Lid-Karbunkel. Nach Severus.65 

Cap. XXXIII. Über krebsige Geschwüre in den Augen. Nach 

Demosthenes.73 

Cap. XXXIV. Über die bösartigen Geschwüre am Auge .... 77 

Cap. XXXV. Über den Fliegenkopf.79 

Cap. XXXVI. Über das Staphylom (die Beeren-Geschwulst) . . 83 

Cap. XXXVII. Die Operation der Staphylome.85 

Cap. XXXVIII. Über die der Vernarbung bedürftigen Geschwüre . 89 

Cap. XXXIX. Über die Narben oder Leukome.91 

Cap. XL. Arzneimittel zur Verdünnung der Narben und Leu¬ 
kome. Nach Galen. 93 

Cap. XLI. Hilfsmittel gegen Narben und Leukome .... 97 

Cap. XLII. Färbung der Leukome.103 

Cap. XLIII. Gegen Blau-Augen, um ihnen schwarze Pupillen zu 

schaffen.105 

Cap. XLIV. Über die Behandlung der Neugeborenen. Nach 

Severus.105 

Cap. XLV. Über Körner, Rauhigkeiten, Feigbildungen und 

Schwielen. Nach Severus.107 

Cap. XLVI. Über die Augenschwäche. Nach Demosthenes . . 115 

Cap. XL VH. Über die Kurzsichtigkeit.115 

Cap. XLVm. Über Nachtblindheit.117 

Cap. XLIX. Über Amblyopie. Nach Galen.121 

Cap. L. Von der Amaurose. Nach Demosthenes und Galen 123 

Cap. LI. Über die Augen-Lähmung.129 

Cap. LII. Über Glaukom.131 

Cap. LIII. Über den Star. Nach Demosthenes.133 

Cap. LIV. Über Mydriasis oder Pupillen-Erweiterung . . . 135 

Cap. LV. Über Pupillen-Schwund..137 

Cap. LVI. Über Verkleinerung des Augapfels.139 

Cap. LVI1. Über die Vordrängung des Augapfels (Exophthalmus) 141 

Cap. LVIII. Über das Zusammenfliessen.143 

Cap. LIX. Über die Gewächse im Weissen des Auges . . . 143 

Cap. LX. Vom Flügelfell.145 

Cap. LXI. Heilmittel gegen Flügelfell.147 

Cap. LXII. Operation des Flügelfells.149 

Cap. LXIII. Über die Carunkel-Geschwulst.153 
































Inhalt. 


XI 


Cap. 

LXIV. 

Cap. 

LXV. 

Cap. 

LXVI. 

Cap. 

LXVII. 

Cap. 

LXVIII. 

Cap. 

LXIX. 

Cap. 

LXX. 

Cap. 

LXXI. 

Cap. 

LXX1I. 

Cap. 

LXXIII. 

Cap. 

LXXIV. 

Cap. 

LXXV. 

Cap. 

LXXVI. 

Cap. 

LXX VII. 

Cap. 

LXXVIII. 

Cap. 

LXXIX. 

Cap. 

LXXX. 

Cap. 

LXXXI. 

Cap. 

LXXXII. 

Cap. 

lxxxhi. 

Cap. 

LXXXIV. 

Cap. 

LXXXV. 

Cap. 

LXXXVI. 

Cap. 

LXXXVI1. 

Cap. LXXXVIII. 

Cap. 

LXXXIX. 

Cap. 

XC. 


Seite 


Operation der Carunkel-Geschwulst.153 

Über die Blutung aus den Augen-Winkeln. . . 155 

Über die Anwachsung der Lider und die Verstei¬ 
fung des Augapfels.155 

Über die Läuse an den Lidern.157 

Über die Haarkrankheit und Doppelreihigkeit der 
Wimpern und die Einstülpung derselben. Nach 

Severus ..157 

Mittel gegen das Wiederwachsen der ausgerupften 

Wimper-Haare.. . . .159 

Klebmittel für die Wimper-Haare.163 

Über die Empomähung und Herabnähung. Nach 

Leonidas.163 

Über die Herabnähung.169 

Über die Ausstülpung. Nach Demosthenes . . . 169 

Die Operation der Ausstülpung. Nach Antyllus . 171 

Über das Hasen-Auge. Nach Demosthenes . . . 175 

Über Lidverhärtung. Nach Demosthenes . . . 177 

Über die trockene Augen-Entzündung.177 

Über die krätzige Augen-Entzündung.177 

Behandlung der drei letztgenannten Krankheiten 177 
Gegen Wimper-Ausfall, Mauserung und Lidrand- 

Röthung (Madarosis, Ptilosis, Milphosis). . . 183 
Über den Abscess an den Augen. NachDemosthenes 187 

Über Steinbildung in den Lidern.187 

Über die Hagelkörner.189 

Über das Gerstenkorn oder Vorhäutchen. . . . 191 

ÜberSehnen-Knoten, Grützbeutel, Talggeschwülste, 

Honiggeschwülste an den Lidern.191 

Über Krampfader-Geschwülste auf den Lidern und 

über bösartige Gewächse der letzteren . . . 193 

Über Aegilops. Nach Severus.193 

Über das Brennen des Aegilops.199 

Vom Anchilops.201 

Von den thränenden Augen.203 



















stf fcf hf 


DIE ARZNEI - GEWICHTE. 

(Nach Galen, Ausg. v. Kühn, XIX, S. 752.) 


XLxqcc Xi. ayet yo iß!. 

6h oiiyyta yo < r/. 

6h y(jäfxfj.ava y. 

Td 6h yga/Afia ^ dßoXovq ß'. 
c O 6h dßoXoq xEQ&xia y 
fj yaXxövq r\. 


Das Pfand enthält 12 Unzen. 

Die Unze 8 Drachmen. 

Die Drachme 3 Scrupel. 

Der Scrupel 2 Obolen. 

Der Obolus 3 Schoten 

oder 8 Gran. [Also 1 Scr. = 
16 Gran.] 


Das Gramma (= Unze) ist nicht erheblich verschieden von unsrem 
Gramm. (§j = 30,o.) 


Bei uns holt der Kranke die Arznei aus der Apotheke. Bei den 
Alten verfertigte der Arzt die Arznei und wandte sie an. Deshalb steht 
am Schluss der griechischen Arzneivorschrift %qü> „gebrauche es“; statt 
unseres da, „gieb es“. 


BERICHTIGUNGEN. 

Seite 2, Zeile 14, lies xv -xXozeqei. 

S. 12, Z. 6, lies nEQizEzafisvt]. 

S. 14, Z. 22, lies izcl zoaovzov. 

S. 18, Z. 9, lies VnEQEQVd-QOq ze. 

S. 18, Z. 25, lies £nl zoaovzov. 

S. 24, Z. 18, lies a Hga. 

S. 28, Z. 9, streiche %Qfj. 

S. 28, Z. 15 lies a/zßXvvai und yXvxävai. 

S. 30, Z. 15, lies npb ßQccyiwv. 

S. 36, Z. 9, lies ‘ EXxovxai. 



AUGENHEILKUNDE 

DES 

AETIUS 


Aetius. 



IIsqI cpvGEcag ocp&aXficöv. a. 

C H xaxa xovg 6<p&aZ(iovg ftaganda JtoixiXrj ncbg kGxi xal 
öiacpdgovGa, kn£iörj xal avxo ro fiogiov, Xkyco örj 6 op&aZfiog, 
ovy dnXovv, aXXa övv&sötv ngog xo eivat dXayjE, ycxcöGi Xkyco 
5 xal vygolg xal ngoGÖxi xolg ßXacpagotg xexoöfirjfisvov rj yag 
cpvGig xa aox kyx£cpaXov xaxa<pagofi£va vevga knl rag yebgag 
xcöv ocp&aX[icöv, Xkyco örj ra onxixa, xal xrjv Gvvöiat-agyofiövrjv 
avxolg [lolgav xcöv nsgieyovöcbv xov kyxkcpaXov övo firjviyycov 
ötavgavovoa xal oiov nXaxvvovGa xolg kv xcö o<p&aX[icö yixcöoi 
10 xrjv vnaggiv köcogrjGaxo' xov jxhv navxcov evöo&sv yixcöva, 
afi<pißXrjGxgo£iörj xaXov(i£Vov, kx xov onxixov vavgov xaxa- 
öxavaöaöa, xov öh xovxov ngoߣßZrj(idvov yixcöva gayouörj 
xaXovfi£Vov kx xrjg XEnxrjq [irjviyyog anocpvGaGa' aoixa yag 
gayl oxatpvZfjg 1 xo Gyrjjia xal xrjv ygoav xal xkxgrjxai xvx- 
15 Xox£g£l xgrjfiaxi xaxa xrjv xogrjv 6 öh xovxcov aficpoxkgcov 
£§co&£v yixcbv x£gaxo£iörjg ovo/iaC,6[i£Vog kx xrjg naydag 
[irjviyyog kyai xrjv vnaggiv’ 6 öh xovxcov navxcov sg cod-£v 
ngoߣßXrj[ikvog 6 X£vxog ovxog, ov knmacpvxoxa xaXov[i£v, kx 
xov ji£gix£i[ikvov kgco&av xcö xrjg x£<paXrjq oGxcö vfidvog, ncgio- 
20 Gxkov xal nEgixgaviov X£yo[ikvov, ky£i xrjv ykv£Giv (xal) 2 kx xcöv 
dno<pvG£cov xcöv n£gix£i[ikvcov xcö d<jp&aZ[i<ö Gcofiaxoov. vyga 
öh egxiv kv xcö 6(p&aZ[icö xgia ‘ £vöo&-£v [ihv navxcov xo nagiEyo- 
fi£VOv kv xfj xoiXoxrjxi xov dfKjpißXrjGxgoEiöovg yixcövog vsXoEiöhg 
X£ybfi£vov ngoqöoixE yag , xal xfj ygoiä xal xfj GvGxaGEi, xf t 
25 xEyvfikvfj vkXcp ' xovxov öh dgcoxögco xElxai xaxa xo Jikgaq xov 

1 T. (.bccylg orucpvXlq. (T. abgekürzt für Text.) 

2 ( ) bedeutet, dass das Wort im Text fehlt. 



Cap. I. Über den Bau der Augen. 

Die Behandlung der Augen ist ziemlich mannigfaltig und 
verschieden; ist doch schon der Theil selbst, ich meine das Auge, 
nicht ein einfach Ding, sondern ein seiner Wesenheit nach zu¬ 
sammengesetztes Organ, nämlich mit Häuten und Flüssigkeiten 5 
und ausserdem mit den Lidern versehen. Denn die Natur hat 
die vom Gehirn zur Augenhöhle herabsteigenden Nerven, ich _ 
meine die Sehnerven, und gleichzeitig den mit ihnen zusammen 
herauskommenden Theil der beiden Umhüllungshäute des Gehirns 
verstärkt und gleichsam äusgebreitet und so die im Auge befind- 10 
liehen Häute geschaffen, indem sie die innerste Haut, die soge¬ 
nannte Netzhaut, aus der Substanz des Sehnerven aufbaute; 
die diese schützend-umgebende Haut, die sogenannte Beeren¬ 
haut, aus der weichen Hirnhaut hervorsprossen liess: sie gleicht 
nämlich einer Weintrauben-Beere an Form und Farbe und ist 15 
von einem runden Loch durchbrochen in der Gegend der Pupille. 
Die nach aussen von diesen beiden gelegene Haut, die sogenannte 
Hornhaut, nimmt ihren Ursprung von der harten Hirnhaut. Die 
aber am weitesten nach aussen von diesen allen herumgelegte weisse 
Haut, die wir Bindehaut nennen, entsteht aus der aussen dem 20 
Kopfknochen aufliegenden Haut, dem sogenanntenPeriost und Peri- 
kranium, und aus den Sehnen der das Auge umgebenden Muskeln. 

Feuchtigkeiten giebt es in dem Auge drei: nach innen 
von allen liegt der in der Höhlung der Netzhaut enthaltene 
Glaskörper; so genannt, da er an Farbe und Beschaffenheit 25 
dem geschmolzenen Glase gleicht. Weiter nach aussen von die¬ 
sem, an der (vorderen) Grenze der Netzhaut, liegt zweitens die 

1 * 



4 


afig)ißXr]öxgoeidovg yixcövog x o 3 xgvöxaXXoeideg vygov, o xal 
diöxoeideg xal cpaxoeideg xaXelxar jtgogeoixe yag xfj [ihv ygoia 
xgvöxaXXcp, xcö de öyf\(iaxi cpaxcö' egco&ev de Jtegixe'yvxai xovxcp 
xd cooeideq vygov,' Jtgoqeoixe yag , xfj ygoa xal xfj övöxdöei, 
5 xcö hv xolg coolg vygcö xcö Xevxcö xal XEjtxcö ' xd fiev ovv navxoov 
evöod’ev xd veXoeidhg vygov jcgog xd xgecpeiv xd xgvöxaXXoeidhg 
jtageöxevaöxac xd de egco&sv avxcö jregixeyvfievov xd cooeideg 
jzgoq xo kmxiyyeiv xovxo yeyivrjxai xal [ifj övyyoogelv avxo 
adixelöd-ai vjio xrjg xov r/XLov avyrjq. xd de ßXecpaga övvlöxrjöiv 
10 6 hoiiüiecpvxdöq v(ifjv. xovxoov exaöxov exxgejiofievov xov xaxa 
cpvöiv voöelv Jtagaöxeva^ei xov ocpd-aXfidv. 


Ildoa xal xlva Jta&r] sregl £v exaöxov ftdgog xov 
ocpd-aX[iov övvtöxaxai. ß\ 

At idlcoq Xeyofievai ocp&aXpilai xal al yrjficoöeig xal xagd- 
15 §eig, oldrjfiaxa, vxoöcpdynaxa* xal jtxsgvyia jcad-r) xov ejuote- 
cpvxoxog eIoIv aXXa xal eXxovxai xal av&gaxovxai xal xag- 
xivoodrj dia&eöiv loyei" öxXrjgocp&aXfila de xal gijgocp&aXfila 
xoivov eöxi Jia&og ßXecpdgcov xal avxov xov ocpd-aXfiov. Ilegl 
de xfjv e^co&ev emcpaveiav xcöv ßXecpdgcov vdaxideq yiyvovxai 
20 xal [isXixrjgldeg xal öxeaxcöfiaxa. xcöv de zregl xrjv 5 evxog 
xcöv ßXecpdgcov övviöxafievcov eöxi daövxrjg xal xgaycdfiaxa 
xal övxcoöeiq, yaXa^ia xe xal Xid-iaöeig, öv/icpvöiq xal (ivöig. 
xal Xayöcp&aXfioi xaXovvxai, olg xd avco ßXecpagov aveöjraöxai, 
doq emxaXvjixeiv xov ocpO-aXpidv firj dvvaö&ar exxgoxia de, 
25 olg xd xaxco ßXecpagov h^eöxgajtxar aXXa xal xoXoßcöfiaxa 
xal diaßgcööeiq xal eXxcööeig ev xolg ßXecpagoiq övvlöxavxai. 
xegl de xovg xagöovg yiyvexai r] xgiylaöig xaXovfidvrj xal rj 
fiadagcoöiq xcöv xgiycöv fjxoi ßXecpagldcov, ijxig xal jixlXooöiq 
xaXelxar yiyvexai de xal cp&eiglaöiq xal oiixvglaöig xal xgi&rj' 
30 xal q Xeyofievrj de [ilXcpcoöig xcöv xagöcöv eöxi Jiad-oq, egv&gol 
yag xovxoig elölv oi xagöol eoixdxeg (ilXxcp xfj ygoiä' ol de 

3 T. xal 

4 T. vnoocpdlfiaxa. » 

5 T. xcöv. 



5 


krystall-ähnliche Feuchtigkeit, welche auch die scheiben- oder 
lins en-förmige heisst; sie gleicht an Farbe dem Eise, an Gestalt 
einer Linse. Nach vorn von dieser ist rings die eiweissartige 
Flüssigkeit ergossen; sie gleicht an Farbe und Consistenz dem 
dünnen, weissen Theile des Eies. Die innerste Flüssigkeit also 5 
von allen, der Glaskörper, dient zur Ernährung der Linse; das 
aussen um die letztere ergossene Medium dient zu ihrer Be¬ 
feuchtung und um zu verhindern, dass sie durch den Strahl 
der Sonne Schaden nimmt. Die Augenlider werden von der Binde¬ 
haut gebildet. Ist von diesen Theilen einer aus seiner natürlichen 10 
Beschaffenheit gerathen, so verursacht er Erkrankung des Auges. 

Cap. II. Über die Zahl und Arten der Krankheiten an 
einem jeden Theil des Auges. 

Die sogenannten eigentlichen Augen-Entzündungen, die Aug¬ 
apfelbindehaut - Schwellungen, die Bindehaut - Reizungen, die 15 
Oedeme, die Blut-Ergüsse und Flügelfelle sind Erkrankungen 
der Bindehaut; sie schwärt auch, erkrankt an Karbunkel und 
Krebs. Aber der trockne Bindehaut- und Lidrand-Katarrh sind 
ein den Lidern und dem Auge n selbst gemeinsames Leiden. 
An der äusseren Fläche der Lider entstehen Wasserblasen, 20 
Honigsack-Geschwülste und Talg-Geschwülste; an der inneren 
Lidfläche treten Rauhigkeiten auf mit ihren weiteren Folgen 
(Körner- und Feigen-Krankheit), Hagelkörner, Verkalkungen, 
Verwachsung und Verschluss. Und Hasen-Augen heissen die¬ 
jenigen, bei denen das obere Lid emporgezogen ist, so dass es 25 
das Auge nicht bedecken kann. Ausstülpungen heissen diejenigen 
Leiden, bei denen das untere Lid nach aussen gedreht ist. Aber 
auch Spaltbildungen, Excoriation und Geschwürs-Bildung tritt 
an den Lidern auf. An den Lidfugen aber kommt die soge¬ 
nannte Haarkrankheit vor und der Schwund der Haare, nämlich 30 
der Wimpern. Dieses Leiden heisst auch Mauserkrankheit. 
Ferner treten auf Läusesucht, Kleien-Grind und Gerstenkörner. 
Auch die sogenannte Milphosis ist ein Leiden der Lidfugen; roth 
sind dabei die Lidränder, wie Mennige. Die Lidwinkel sind 



xav&ol xsjcov&aöi fisv xav xolq aiyiXcotpiv, aXX’ ov fiövof 
syxav&iösq 6s xal goiaösq f iovcov xcöv xav&cöv sloi xafhy 
jtsgl de xov xsgaxosiörj yixcöva Ovviöxaxai ayXvq, vscpshov, 
agysfiov 6 7 ejtixavöiq, slxcoOiq, xoilcofia, ßo&giov, grj^iq, jtgo- 
5 oixcoöiq, ovvyia, nvcoöiq, cplvxxaivai, av&gaxsq, xagxivcb6siq 
6ia&sösig. jtsgl de xov gayosiöij yixcöva ovviöxaxai Jtaü’Tj 
xgojtxcoöiq, fivioxsfpaXa,' 1 oxacpvhcbfiaxa, rjXoi‘ fivögiaoiq 8 xe 
rj xal jiXaxvxogia xaXovfisvrj, cpd-iöiq, Ovyyvöiq, jragaöjiaöfiol 
xfjg xogrjq’ x6 de vüibyviia ovviöxaxai xax* avxov xo xgrjfia 
io xov gayosi6ovq, xovxsöxi xaxa xt]v xogrjv Xsyofisvrjv’ 9 aXXa 
xal xo coosi6sq vygov üilslov savxov yiyvofisvov rj uiayyxsgov 
sfiJio6it,si xo axgißcöq ogäv, xal fisiovfisvov de i-rjgaivsi xo 
xQvöxaXXosidsg vygov q yXavxcoöiq de Isyofisvrj g rjgoxrjq soxi 
Ocpo6ga xov xQvöxaXXosiöovq vygov' rj de afiavgcoöiq sficpga^iq 
15 eOxi xov oüixixov vsvgov, cbq [irjöoXcoq ogäv xov ovxco na&ovxa, 
xad'agäq (paivofisvrjq xrjg xogrjq' ßsßlafifisvoi 6s sioi xovq 
o<p&aX[iovq, ycoglq xov cpaivsG&ai xi ipavXov jiegl xovq o<p&aX- 
fiovq, xal oi vvxxaXcojucövxeq. oXcov de xcöv 6<p&aX[icöv ßXaßrj 
ipavsga söxiv 6 sxoiisOfioq xaXovfisvoq’ söxi de üigoütsxsia 
20 xov otp&aX/iov oiov %§co sxxsifisvov 10 . ägxxsov de xrjq &sga- 
ütsiaq änb xcöv ajcXovöxsgcov xs xal ejtinoXaicov sv ocp&aXfiolq 
voörjfiäxcov. 


Qsgaotsia xagä^scoq. y. 

Tag fisv ovv xcöv oipfraXficöv xagägsig vjco xs xajzvov 
25 yiyvofisvaq xal syxavöscoq rj xoviogxov rj xivog xagaxXrjoiov 
sxsgov ftsgajisvösig gaöicoq, jtgcöxov fisv xsXsvcov xov jiäoyovxa 
äcpiöxaö&ai xijq ßXaxxovOrjq aixiaq, oiov rjXiov rj xajivov rj 

6 T. apfia. 

7 T. [AvoxecpaXov. 

8 T. fivögiäasig. 

9 T. Xsyöfisva. 

10 _T. iyxsifisvov. 



7 


die leidenden Theile bei dem Thränensack-Abscess (Aegilops); 
aber nicht sie allein. Vergrösserung der Karunkel und Schwund 
derselben sind Leiden der Lidwinkel allein. An der Hornhaut 
treten auf neblige und wolkige Flecke, Randgeschwürchen, 
oberflächliches Geschwür, Abscess, hohles Geschwür, grubiges 5 
Geschwür, Durchbruch, Vorfall, Ringabscess, Hypopyon, Pusteln, 
Karbunkel, Krebs. An der Beerenhaut kommen folgende 
Leiden vor: Vorfall, Fliegenköpfchen, Traubengeschwulst, Nagel. 
Ferner Pupillen-Erweiterung, Pupillen-Verengerung, Unregel¬ 
mässigkeit des Pupillenrandes*, Verzerrung der Pupille. Unter- 10 
laufung (Star) tritt auf gerade an der Öffnung der Beeren¬ 
haut, das heisst in der sogenannten Pupille. Aber auch der 
wässrigen Flüssigkeit Vermehrung oder Verdickung hindert 
das Scharf-Sehen, und ihre Verminderung dörrt den Krystall 
aus. Glaukosis ist nichts andres, als eine starke Austrocknung 15 
des Krystalls. Die Amaurose ist eine Verstopfung des Seh¬ 
nerven, so dass die daran Leidenden durchaus nichts sehen 
können, obgleich die Pupille klar erscheint. Geschädigt in ihrem 
Sehwerkzeug ohne äusserlich sichtbare Veränderung an den 
Augen sind auch die Nachtblinden. Eine deutliche Schädigung 20 
des ganzen Auges ist auch das Herausdrängen des Augapfels; 
es ist nämlich ein Vorfall des Auges, das nach aussen hervorragt. 

Anfängen müssen wir mit der Therapie von den einfacheren 
und oberflächlichen Augenleiden. 

Cap. III. Die Heilung der Bindehaut-Reizung. 25 

Die Bindehaut-Reizungen der Augen, die von Rauch, Er¬ 
hitzung, Staub oder von irgend einer andren ähnlichen Schädlich¬ 
keit herrühren, sind leicht zu heilen: indem man den Kranken 
anweist, zuerst die schädigende Ursache zu vermeiden, wie Sonne, 
Rauch oder Ähnliches; sodann die Augen zu baden zunächst 30 
mit lauem, süssem Wasser, dann auch mit kaltem; das grelle 
Licht zu vermeiden und die Augen geschlossen zu halten. 


Vgl. das entsprechende Kapitel. 



zivog aXXov xagaxXrjöiov, sxEiza axovixxEiv rag oxpEig, xgo- 
xeqov fihv xZiagcp vöazi yXvxsZ, (isza dh zavza xal tyvxgcö, 
xal Z7]V avyrjv axoözg£g) 6 fiEVog* xal (zvcov zolg ocpd-aXpolg' 
sxl zovzoig yag xad-iozazai firjösvog ezeqov JigogEVEyß-Evzog, 
5 aXXa [lovov svöseöxeqov öiaixrj&Evxog' xozcp öh xXe'iovl 
Xgrjo&ai sxl zcöv eyxavüEcov eI yag vxvog hxiXaßoi ßa&v- 
zsgog, xal 6 <p&aX(iia zig xgogöoxcofiEvr] x£<p&rj 6 £zai’ öio fzrjöh 
zcöv Zovzgcöv axExeö&ai, öiaizäoB-ai öe axgißiozEgov exi- 
(lEvovörjg öh zrjg öia&söscog, r/övyd^Eiv xal hxiyg'iEiv za ßZs- 
10 <paga zoZg öia xgoxov rj öia goöcov xoXXvgioig xal [zaXiöza 
xä> NsiXov öia goöcov * 11 zag öh Xrjfiag xal zag ev vvxzl yiyvo- 
/isvag xsgl za ßXöqoaga xoXXrjöEig öiaxa&atgsi xs xal ovivrjoi 
xaXcög ogvxgazov vöagsözazov xal avzo zo vöoog xa&' avzo 
rpvygov xazavzZovfiEVOV xal zcöv grjgcöv zi xgogayb[i£VOV zcöv 
15 axoöaxgvzixcöv xal fiaXiöxa zo xgoxcöösg xgoxazaXrjxzixov 
xalovfiEVov. 


GsgaxEia hxixoXaiov <pZ£y[iovrjg ev o<p&aXfiolg, 
raZrjvov. ö'. 

<PZ£y[iovrjg öh hxixoXaiov yevojXEvrjg zov hxixEcpvxozog 
20 vfidvog, oövvrjg ö<poögäg [irj xagovörjg, axoxgovozixa xaga- 
Xrjxzhov ex’ avzcöv xoXXvgia, xgavvovza zo öcpoögov avzcöv 
zrjg drjt-Ecog zfi pl^si zov coov * cog zo xoXv yag agxEZ zo 
Xexzov zov coov fiEza zcöv xaXovfihvcov povorjfiEgcov xoXXv- 
gicov Exd-EgaxEVEiv zag hxixoXaiovg xal agyofiEvag otpfraXfiiag 
25 yarglg fisyaXrjg pZEyfiovfjg xal öyoögäg oövvrjg' xoXXaxig yag 
ovzcog kxgavvs zag (pXEyfiovag, cog sig hoxhgav (ihv Xovxgcö 
Xgrjöao&ai zov av&gcoxov, hxl öh zrjg vOzhgag zcö vagöivcp 
xoXXvgico xgog dxoxazaOzaöiv ze xal zovcodiv vxaXsixpaö&ar 
xagafiiyvvzai öh zip vagöivcp xoXXvgico xaga fihv xrjv xgcözrjv 

11 T . xal fiaXioza zcöv ”Xov 61a qoöcov. 

* Diese Unregelmässigkeit der Construction (Nom. statt Acc.) scheint 
dem Aetius eigentümlich zu sein. Sie findet sich auch in einzelnen Hand¬ 
schriften desselben, wie ich aus dem Werk von Kostomoires ersehe. 



9 


Denn dadurch hört die Krankheit auf, ohne irgend welche Mit¬ 
tel, wenn nur eine knappere Lebensweise eingehalten wird. Reich¬ 
lich soll man trinken hei den Erhitzungen; denn, wenn tiefer 
Schlaf den Kranken befällt, kann sogar eine Entzündung der 
Augen, die man noch dazu befürchtete, sich legen. Deshalb soll 5 
man auch nicht das Bad meiden und muss eine ganz sorgfältige 
Diät beobachten. Dauert der Krankheitszustand an, so hat man 
sich ruhig zu verhalten und die Lider mit den Augenmitteln 
aus Safran oder Rosen zu bestreichen, hauptsächlich mit dem des 
Nilus. Augenbutter und Verklebungen der Lider, die in der 10 
Nacht entstehen, reinigt ganz und gar und heilt vorzüglich der 
stark verdünnte Essig, ebenso das kalte Wasser für sich, in Um¬ 
schlägen angewendet; ebenso auch die Anwendung eines der 
trockenen Mittel aus der Klasse derer, die abthränen, hauptsäch¬ 
lich das aus Safran, welches man „Pfändung“ nennt. 15 


Cap. IV. Behandlung der oberflächlichenAugen-Ent- 
zündung,nachGalen. (Vond. örtl. Heilm. IV, 3; BandXII, S. 112 .) 

Wenn eine oberflächliche Entzündung der Bindehaut be¬ 
steht, ohne heftigen Schmerz; so muss man hei diesen Kranken 
die adstringirenden Augenheilmittel zu Hilfe nehmen, indem 20 
man das starke Beissen derselben durch Beimischen von Eiweiss 
mildert. Zumeist nämlich genügt das Eiweiss mit den soge¬ 
nannten Eintags-Mitteln, um die oberflächlichen und beginnen¬ 
den Bindehaut-Entzündungen auszuheilen, wenn sie ohne sehr 
starke Entzündung und heftigen Schmerz verlaufen. Und häufig 25 
milderte diese Behandlung die Entzündung in solchem Grade, 
dass der Kranke schon am Abend ein Bad nehmen, am folgen¬ 
den Tage aber das Narden-Mittel zur vollständigen Wiederher¬ 
stellung und Stärkung sich einstreichen lassen konnte. Man 
mischt dem Narden-Mittel bei der ersten Anwendung ein klein 30 
wenig von den zusammenziehenden Stoffen bei, bei der zweiten 
auch noch wenig. Bei denjenigen Collyrien, wo die zusammen¬ 
ziehenden Stoffe überwiegen, muss sehr viel Eiweiss hinzuge- 



10 


vxaXeixpiv eXccyiaxov xl xcöv axoxgovoxixcöv, xaxa de xrjv 
devxegav ex l ßgayvxaxov • e<p cov fibv ovv exixgaxeZ xa öxv- 
( povxa, xXeZOxov eivai deZ xo vygov xov coov, ßgayvxaxov de 
xov xoXXvgiov e<p cbv de xa övfixexxixa exixgaxeZ, olov 
5 eOxi xo vagdivov, xoXXvgicp 12 xayvxegco ygrjoxeov. xvgia de 
ygrjöxeov xovxoig dia öxoyyov, fiexgioog fiev odvvcofievov*, 
axag rj dlg‘ ei de öcpodgoxega eirj odvvrj, äfieivov eöxi xal 
xevxaxig ygrjö&ar xgogeyeiv fievxoi xal xfj evaiod-rjoia xal 
dvöaiod-rjoia xov {Xegaxevofievov o<p&aX(iov' oöoi yag ocp&aXfiöl 
io xaxa cpvdiv cpXeßag evgeiag eyovöiv atfiaxog fieoxag xal oooi 
yXavxol, ovdoXcog qpe'govöi xi]v ex xcöv xoXXvgicov öxvtyiv 
o&ev vdageöxega exl xovxcov xgogaxxeov xa xoXXvgia. 


Ilegl xTjg exl xXrj&ei <pXey(lovrjg xal yrjficoöecog 
ev oq)&aXfioZg. e'. 

15 nXrj&ovg de vxoxeiftevov ev oXcg xcö Oob[iaxi, xal xrjg ev 
xoZg op&aXfioZg (pXey^ovrjg fieyaXrjg yiyvofievrjg xal odvvrjg 
Ocpodgäg xagovörjg, ovxex exagxeZ r\ xcöv xoXXvgicov ygöjöig 
xgog xrjv xoiavxrjv diä&eötv’ xoixiXrjg 13 ovv deofie&a exl 
xovxcov aycoyrjg’ xal ygr} xa xgcöxa xal fieyiöxa ßorj&rjpaxa 
20 xagaXafißaveiv, cbv xal Ixxoxgaxrjg ev xoZg äpogiöfioZg efivq- 
Hovevoev eixcöv, odvvag o<p&aX[icöv axgrjxoxoöirj 14 rj Xovxgov 
rj xvgirj r) cßagjiaxit] r] cpXeßoxofiirj Xver aXX’ ov xcö avxco 
av&gcbxcp xavxa xavxa xeXevei xgogayeö&at ßorj&rjfiaxa, aXXa 
xovxcg (iev cpXeßoxoiiiav, exegco de xa&agxrjgiov, aXXcp de xt]v 
25 xvgiav, exegco de xo Xovxgov xal aXXcp xrjv xov oivov xoöiv' 
äggcöfie&a ds axo xov Xovxgov xoivvv. 

12 T. xoXXvgia, und vor olov. 

13 T. jtixLXrjq. 

14 T. dxQoronooia. 

* oder odwco/tevoig. 



11 


gesetzt werden, sehr wenig vom Augenmittel selbst; bei denje¬ 
nigen, wo die reifenden Stoffe überwiegen, wie z. B. bei dem 
aus Narden, muss man das Augenmittel dicker anwenden. 
Schwamm-Bähung müssen diese Kranken anwenden ein- oder 
zweimal, wenn der Schmerz massig ist; wenn er heftiger ist, lieber 5 
fünfmal (am Tage). Freilich muss man auf die gute oder 
schlechte Verträglichkeit seitens des behandelten Auges achten. 
Denn alle Augen, welche von Natur weite und blutgefüllte 
Venen haben, und alle blauen ertragen gar nicht die zusammen¬ 
ziehende Wirkung seitens der Augenmittel; daher muss man bei 10 
diesen Kranken jene Mittel in ganz wässriger Form anwenden. 


Cap. V. Über die Augen-Entzündung und Bindehaut¬ 
schwellung hei Plethora. 

Wenn im ganzen Körper Blutstauung vorliegt, und die 15 
Augen-Entzündung dabei stark wird, verbunden mit heftigem 
Schmerz; so genügt der Gebrauch von Collyrien keineswegs für 
einen derartigen Zustand. Da bedürfen wir einer mannigfaltigen 
Behandlung, und es wird nöthig, die vornehmlichsten und grössten 
Hilfsmittel herheizuziehen, deren auch schon Hippokrat es* in 20 
seinen Denksprüchen Erwähnung thut, mit folgenden Worten: 
Die Augenleiden heilt das Weintrinken oder das Bad oder die 
Bähung oder die abführende Arznei oder der Aderlass. Er 
gebietet aber nicht, bei demselben Kranken alle diese Heil¬ 
mittel in Anwendung zu ziehen; sondern hei dem einen den 25 
Aderlass, bei dem andren Abführmittel, bei dem dritten die 
Bähung, bei einem andren das Bad, bei noch einem andren 
das Weintrinken. Wir wollen nun mit dem Bade beginnen. 

* Aphor. VI. 31. (Hippokrates, Ausg. von Littre IV, 570; Kühn HI, 
752; Foes. II, 1257). Aetius hat nicht genau citirt; Hippokr. setzt <pap/ucc- 
xonoaifj zuletzt. 



12 


IIEQl ZOVX gcÖV. 

To Zovxgov, h<p ’ cöv cpZcypovrj olörjpaxobörjg xaxa xcöv 
ocpd-aZpmv vjiagyci’ söxt 6h x6 oiörjfia xcö [ihv oyxcp oeöofi- 
cpcDjihvov, xfj 6h a<pjj (läZZov rpvygoxcgov xal xcö yqcöpaxi 
Xevxov xal xo hrtigghov gcvpa aörjxxoxcgbv hGxi xal rjxxov 
5 &£Q[iov aZZ’ ov6h rj xax* avxov xov bcpQ-aZjiöv %rjßcoGig 
VJt£Q£QV&-QOq 15 £GXlV , OX)6h Jl£QLX£Xa[i[l£Vr). öwb6q£V£i 6h xo 

üta&og xovxo hv rjZixia fiäZZov 3iQ£ößvxixfj 16 xal hv abqa yci- 
[i£Qivfj cbg hjtLJiav xal (läZZov yvvaigl xalg xaxajufthZoig, xal 
Gvvxoßcog düthlv Jiäüi xolg tpvygov xal cpZ£y[iaxixov xov hyxh- 
10 cpaZov hyovGi GvjißaLvEi rj oi6rj(iaxcb6rjg <pZ£y(iovrj. oxav ovv 
üiävxa xa dgrjfihva Grj[i£la &£aGyj, d'aggcöv xo Zovxgov ziaqa- 
Za[ißav £' dg xoGovxov yag gaGxov diGcpiqci xov jiaGyovxa, cbg 
hxhgov (irj ÖErj&rjvai ßorj&rjpaxog' ygovi&iv 17 nqogrjx£i 
/.taZZov hv xcp ahgi xal üivgiäv xovg ocpd-aZpiovg hüiiüiZclGxov 
15 tgrjqoxhqa Jivgia 61a Gjioyycov Ixavcög hxx£&Zi[i(i£va)V 17a xovxo 
6h Jtotcöv, &£aGyj aiGd-rjxcög xo oiörjjia hv x<p &£g(i<p ahgi 
atpavhg yiyvopcvov xal hv xoöovxcp ( avxovg ) xeZhcog aüvrjZ- 
Zayjihvovg 18 xrjg 6ia&£ö£cog' d 6h x 1 hyxaxaZdjtrjxai Jtgog xo 
dg üiavx£Zrj ano&£qajtdav hvhyxai xov av&qcojiov, xcö vaqöivcp 
20 xoZZvgLcp fihZZovxi döihvai hv xcö ßaZavdcp hyyvfiaxi^' d 
6h föxqia G01 cpaivoixo rj oövvrj, xal jiayvx£gov xo xoZZvgiov 
ütaqaZapßavciv jc qo&£qpavag* avxo örjZovoxi hüt axovrjg' dxa 
Zovöavxa cbg ngodgrjxai xal hgcZ&ovxa hjiipcZcög Gztoyyi&iv 
xrjv vygoxrjxa xal ovxcog hüiiygiciv xcö avxcp xoZZvqicp 71aga- 
25 cpvZaxxo[i£vog* prj xi avxov jcaqcpTthGyj dg xov ocp&aZpiöv 
£ia>&£ yag (ic.ya.Zrjv ßZaßrjv xivciv, o&cv ov6h xovg lögovvxag 19 
Ö£l hjtiygico&ai • yyGig yag xcöv vygcöv hv xcö ßaZavdcp yiyvcxai 
xal jtag£(ijt£6ov xo xoZZvgiov xal örj^iv xiva hjiTioirjGav cTiiGvgy 

15 T. vneQQvd-QOQ haxiv. ^YnsgZevxoq ist bezeugt.] 

16 T. TtQeoßvxixrj. 

17 T. xgovl^si. 17 a T. ivz. 

18 T. xsXsov dnrjXXuyßsvrjq. 

19 T. lÖQdixaq. 

* Unregelm. Construction. 



13 


Cap. YI. Uber Bäder. 

Das Bad kommt in Betracht bei denjenigen Kranken, wo 
Schwellungs - Katarrh besteht; (es ist aber die Schwellung 
schwammig in ihrer Erhebung, kühl bei Berührung, hell von 
Farbe;) wo ferner die zuströmende Absonderung nicht beissend 5 
und nicht heiss, und sogar die Schwellung am Augapfel selber 
weder sehr roth noch sehr stark ist. Dieses Leiden tritt mehr 
im Greisen-Alter auf, gewöhnlich zur Winterszeit, und befällt 
mehr fettleibige Frauen; kurz — die ödematöse Entzündung 
befällt alle Leute,, die kühles und schleimiges Gehirn haben. 10 
Wenn man nun alle die genannten Zeichen vorfindet, dann nehme 
man getrost das Bad zu Hilfe; es bringt nämlich den Kranken 
zu solcher Erleichterung, dass er eine andre Behandlung nicht 
mehr braucht. Er muss aber länger in der Bad-Atmosphäre 
sich aufhalten und die Augen häufig bähen mit trockner Bähung, 15 
mittelst gut ausgedrückter Schwämme. Bei dieser Behandlung 
sieht man sinnfällig das Ödem in der warmen Luft verschwinden 
und gleichzeitig die Kranken gänzlich von der Krankheit befreit. 
Wenn etwas zu wünschen bleibt rücksichtlich der völligen Aus¬ 
heilung, dann träufle man den Kranken, bevor er hineinsteigt, 20 
im Bade mit dem Narden-Mittel ein. Wenn der Schmerz mässig 
erscheint, soll man das Mittel auch dicker 'wählen, nachdem 
man es natürlich auf dem Reibstein erwärmt hat. Danach soll 
man, wenn er, wie oben erwähnt, gebadet' und das Bad ver¬ 
lassen hat, ihm die Flüssigkeit sorgfältig mit Schwämmen ab- 25 
trocknen und so dasselbe Mittel (auf die Lider) streichen und dabei 
sich in Acht nehmen, dass ihm nicht etwas davon in’s Auge 
hineinkomme; denn das pflegt grossen Schaden zu verursachen. 
Daher dürfen auch Schwitzende nicht die Lidsalbe bekommen; 
es tritt nämlich ein Flüssigkeits-Erguss in dem Bade ein und das 30 
Augenmittel kann, wenn es in’s Auge dringt und eine heissende 
Empfindung veranlasst, die Materie leicht an sich zum Auge 
ziehen und die Entzündung verdoppeln. Wenn die beschriebene 
Krankheit länger andauert und der Zustand der Absonderung 
sich zum kühleren wendet, dann ziehe man Einreibungen des 35 



14 


ocgog xov oipd-aXfiov xdg vXag gadicog xal dioiZaGiaGy rag 
cpXeyfiovag. ei de Gvfißairj fiovificoxegav yeveG&ai xrjv eigrj- 
f.tevrjv dia&eGiv xal rijv xov gevfiaxog ovGiav eotl xo tyvygb- 
xegov fidXXov äx&ljvai, xai T ° xrjvixavxa oiagaXapßaveiv Gfir\- 
5 yfiaxa xrjg xecpaXr\g ev xcp Xovxgcp xai oiaGfiaxa 20 pexa xo 
Xovxgov xal ozgcöxov fiev xolg aozXolg xexgfjG&ar ei de eoii- 
uevoi r\ aixia, xal ejcl xd Gvvd-exa fiexaßaivecv, cbv rj vXrj 
xoiavxrj • öa<pvideg, vixgov ooixov oivcp eößeöfievov, Gafirpvxov*, 
xgvg xexavfievi}, xai xa dfioia' xd de oiaGfiaxa 21 eozl xcöv 
io yvvaixäöv fiaXiGxa oiagaXafißaveiv 22 xd ovvrj&r)‘ old eöxi xd 
dia xrjg igecog GeXivov xe'' Gotegfiaxog xal xvjtagiaoov Gcpai- 
gicov xal xööv grjgcöv fiogcov dei yag firj dfiexgcog y {begfia 
firjde dgifiea xd Jtgogcpegbfieva, aXX * tforicog 23 {begfia, Gvfifiefiiy- 
fievrjv eyovxa xt]v Gxvipiv ai de xovxcov Gvv&eGeig rjdrj otgo- 
15 eigtjvxai ev xcp ocgo xovxov Xoycp' efißaXelv fiev ovv XQV fa 
fiev Gfirjypaxa ev xcp Zovxgcp xcp ßgeyfiaxi, diaGxeXXovxa xdg 
xgiyag an aXXrjXcov, iva orgogofuXrjGifi xcö Gcöfiaxi xo ßorj&rjfia, 
xal üigogxaxxeiv ev xcp ßaXaveicp fiveiv xo Gxbfia, iva dia xcöv 
fivxxrjgcov Gcpodgcög eoiiGvgbfievoi xov {begfiov aega &dxxov 
20 fiexaßaXXcoGi xrjv voioxeifievrjv vXrjv’ fiexa de xo Xovxgov 
aoiofiaigavxa xag xgiyag eoiuiaGGeiv cog eigrjxai xd otaGfiaxa 24 . 
Kal jzegl fiev Xovxgcöv eoiixoGovxov ' grjxeov de oiegl olvootoGiag. 

Ilegl oivojtoGiag. £\ 

c O olvog Xeoixvvei xal fiexaßaXXei xd Tieziayyfieva xcöv 
25 vygcöv xal oioXXaxig xaxa xt GVfißeßrjxog xrjv xovxcov xivrjGiv 
jzoielxar oigogrjxei de elvat xov oivov xiggov 2h xcp yjgcöfiaxi 
xal Xejtxov xfi GvGxaGei’ xal firj jtavv oiaXaiov firjde Gxvg)ovxa 
Gtpodgcög‘ didovai de xov oivov xolg ev e&ei avxov voiagyovGi 

20 T. GTt<x0(iarcc. 

21 T. TtXdofiazcc. 

22 T. 7tagakccfißdvEi. 

23 T. r\nla>q. 

24 T. onsQ/iarcc. 

23 T. aetffa. 

* Dioskorides, mat. med. YII, c. 41 



Kopfes im Bade, Streupulver nacli dem Bade zu Hilfe. Dazu 
wende man zuerst die einfachen Mittel an; wenn aber die 
schädigende Ursache andauert, gehe man zu den zusammenge¬ 
setzten über, deren Stoff der folgende ist: Lorbeer-Körner, ge¬ 
röstete Soda, in Wein gelöscht, Majoran, gebrannte Weinhefe 5 
und Ähnliches. Von Pulvern muss man die bei Frauen meist 
gebräuchlichen nehmen, wie z. B. das aus Lilien, Eppich-Samen, 
Cypressen-Körnern und trockenen Maulbeeren*. Die angewandten 
Mittel dürfen weder zu stark erhitzend noch zu scharf sein, 
sondern angenehm erhitzend mit einerBeimischung von zusammen- 10 
ziehender Wirkung. Die Zusammensetzung dieser Mittel ist schon 
im vorhergehenden Buche besprochen. Man muss nun die Seife 
während des Bades auf den Kopf einreiben, indem man die 
Haare von einander trennt, damit sich das Heilmittel dem Kör¬ 
per mittheile; ferner muss man im Bade den Mund schliessen 15 
lassen, damit die Kranken durch die Nase stark die warme 
Luft einziehen und somit schneller den zu Grunde liegenden 
Krankheits-Stoff umwandeln. Nach dem Bade muss man die 
Haare abtrocknen und die Pulver, wie erwähnt, aufstreuen. So¬ 
weit über die Bäder; jetzt wollen wir über das Weintrinken 20 
sprechen. 


Cap. YII. Uber den Weingenuss. 

Der Wein verdünnt und verbessert die verdickten Säfte; 
und öfters, unter gewissen Umständen, bewirkt er das Flottwer¬ 
den derselben. Es sei aber der Wein gelb von Farbe, dünn 25 
von Consistenz, nicht allzu alt und nicht zu herb. Geben soll 
man den Wein hauptsächlich solchen Leuten, die daran gewöhnt 
sind und die ein mehr trockenes und vorwiegend kaltes Tem- 


* (tcöv) (xoqkov hat Unglück in der lateinischen Übersetzung; hier bei 
Aetius wird es von Corn. mit unguentis gegeben, bei Paullus mit 
partium. (Die englische Übersetzung des Pauli, ist aus der falschen 
lateinischen angefertigt.) Es heisst x6 [lögov die Maulbeere, x6 (ivqov die 
Salbe, to (.ioqlov der Theil. 



16 


f/aXiGxa xal xolq grjgav fiaXXov syovGi övGxgaoiav xcci xolq 
tyvygav fiäXXov exixgaxovoav ayovGi’ öoxsl yag xoivcoviav 
xiva sysiv kqoc, x6 Xovxgov 6 olvog * oxav ovv xevcoGsooq 
vygcöv xal (isxaßoXrjq yevijxai ygsia, x <> Xovxgov jtagaXrjjtxöov 
5 oxe ös fiexaßoXrjq xal ava&gsipscog xal vygavoecog xal fregfiav- 
Oscog xal [isxgiag xevcoGearq, olvov öeofie&a’ xsgaGai ovv ösl 
xbv olvov vöaxt freg/tq) (irj jioXXqr xal axgaxoxsgog 2e rjxar* 
xrjg Gvvrjd'ovq xgaGecoq xal xo sjißaXXofisvov vöcog xa&agcb- 
xaxov xal axajivov xal äoGfiov xal Gtpoöga £eov, iva xal 
io XsjtxojisgsGxsgov savxov ysvrjxai xal sjtagxsay elg xrjv xov 
nXsiovöq olvov xgaGiv tfxco de rj Jigogayo^svrj 21 xvXig jrXa- 
xvxsga’ xal Jieiga&fi 28 6 üiaGycov öiavoiysiv xovg 6<p&aX{iovq 
sv xfi oioGsi' ovxcog yag Xv&elorjg xrjg GxprjvöaGscog 29 , xal ejtig- 
gvsvxog öaxgvov jtoXXov <pvaixov xal vyisivoxaxov, aoiaXXa- 
15 yrjosxai xrjg oövvrjq • nag’ avxa yag xaXcövxai xa ßXetpaga 
xal svxivijxoxsga savxcöv yiyvovxai xal xovtpoxsga‘ süußXsütSLV 
ös %grj,, [irj Jtcoq rj xsrpaXij xov av&gamov svmad'rjq vjcägxff 
nXrjxxexai yag xcäv xolovxcov gqötcoq rj xscpaXrj vjio xrjg xov 
olvov jzÖGscoq. jigoq ös xo Xslrpavov xrjg xaxcoGscog xov 
20 öcp&aXjiov ygrjG&at xoXXvgiqr, Jtgcöxov (isv aörjxxcp zo xs 
xal yXvxsl syyvfiaxi^ovxa, Jtgog xq> xal xrjv Jigoqysvojiavrjv 
xagaxrjv sxd'sgajisvGar xal oxav sv xaxaGxaosc oi ocp&aXjiol 
ysvcovxai, xal xrjg JivgcoGscoq aüiaXXaymGL, xoxs anoxgovGxixov 
xoXXvgiov ngoqaysG&co' oiog sGxiv o * EgfioXaog ** xal xa jraga- 
25 jtlrjGia Gxaxixa xaXovfisva’ sgsvd-ovg yag ovxog xal (pXsyfiovrjg, 
ov ösl xolg GxvrpovGi xoXXvgioiq xeygrjG&ar äjxoxXeiGavxeg*** 
yag xfj Gxvrpsi xo Xsirpavov xrjg vXrjg jisysd'OJioiovGi xrjv 
öövvrjv xal jxsgl [isv ovv xrjg xov olvov noGscoq Sütl xoGovxov' 
grjxsov ös jcsgl rpXsßoxojiiaq. 

26 T. dxQaxeaxsgoq, scliwäclier. 27 T. npwqnyofievt]. 

28 T. neiQcta&rj. 29 T. a<piv. 30 T. aSslxxcy. 

* Dies kommt im Neuen Testament für %ax<o vor. 

** Ueber d. Hermolaus vgl. Gorraei def. med. S. 156; das Wesent¬ 
liche in diesem Mittel ist gerbsaures Zink. 

*** oder dnoxXeioavxa. Allerdings ist zu bemerken, dass Aetius 
doch nur ausnahmsweise das Zeitwort in der Mehrzahl setzt, wenn es 
sich auf 3. P. PI. neutr. bezieht. 



17 


perament besitzen; denn es scheint eine Verwandtschaft zu bestehen 
zwischen Bad und Wein. Sobald nun das Bedürfniss zur 
Entleerung und Umwandlung der Säfte Yorliegt, nehme man 
das Bad zu Hilfe; wenn aber das Bedürfniss vorliegt zur Umwand¬ 
lung, Ernährung, Verflüssigung, Erwärmung und mässigen 5 
Entleerung, so bedürfen wir des Weines. Zu mischen hat man 
den Wein mit warmem Wasser in mässiger Menge, und er 
sei stärker, als bei der gewöhnlichen Mischung. Das hinzuge¬ 
fügte Wasser sei vollkommen rein, ohne Rauch, ohne Geruch 
und stark siedend, damit es auch dünner werde und zur 10 
Mischung einer grösseren Weinmenge genüge. Es sei aber der 
dargereichte Becher ziemlich breit, und es versuche der Kranke 
beim Trunk die Augen offen zu halten. So nämlich wird die 
Verstopfung gelöst und, wenn reichlich normale und gesunde 
Thränen zufliessen, der Kranke von seinen Schmerzen befreit 15 
werden. Denn dabei lösen sich die Lider, werden besser be¬ 
weglich, als sonst, und gehobener. Zusehen muss man aber, ob 
nicht eine Anlage zu Kopf-Leiden vorliegt; denn bei diesen 
Kranken kann leicht ein Hirnschlag eintreten von dem Genuss 
des Weines. Aber für das Überbleibsel des Augenleidens hat 20 
man örtliche Mittel anzuwenden; zuerst träufle man ein reizloses 
und mildes ein, um noch vorhandene Reizung vollständig zu 
beseitigen. Und, wenn dann die Augen in Ordnung sind und 
von der Entzündung befreit, dann wende man ein zurücktreiben¬ 
des (adstringirendes) Mittel an, wie z. B. den sogenannten Her- 25 
molaus und die ähnlichen, die sogenannten hemmenden Mittel. 
Denn, so lange Röthe und Entzündung besteht, darf man zu¬ 
sammenziehende Mittel nicht anwenden; wenn man durch die 
Zusammenziehung den Rest der Materie einsperrt, so vermehrt 
man den Schmerz. Soweit über den Weingenuss; jetzt müssen 30 
wir über den Aderlass sprechen. 


Aetius. 



IS 


üagl <pZsßovoplag. rf. 

ügogaxxhov xoivvv x6 (pXeßoxopov 31 , el [irjösv steqov 
XcoXvel xcöv jcXaiöxaxig dgrjpävcov, ejcl xrjg xa>v bcp&aZpöov 
jcEQicoövvLag’ hcp' cov tcoXXt] phv rj öiaxaöig hclxi xSv og)&aZ- 
5 pSv xal EQEV&og jioXv 32 xal xfj acpij\ avxixvnia xal cpXoycoöLg 
xal öaxgvov jtoXv xal &£gpov xal yrjpcoOig xaxa xov xagaxo- 
£ldrj xal xov £3UJi£<pvxoxa yixcöva, coöxs vjto xrjg cpZaypovrjg 
ö<poögäg yiyvophvrjg xa ßXä<paga sxxQ£Jt£G&ai cog (.ibyig xovg 
ocp&aXpovg xaZvjix£6&ai*’ vjragEgv&gog 33 re tpaivaxai 6 hoti- 
10 üiacpvxoog vprjv xal hv oyxcp pai^ovi yiyvaxai xal xo oiäv öcöpa 
jtajtXrjgco phvov aipaxog. xprjxhov Ö£ fiäXXov xr\v dvcoxhgav 
hv xcp ayxcovi <pXsßa, xrjv copiaiav 34 xaXovphvrjv, xal pelCova 
xrjv ÖlalgaOiv Ttoirjxhov, jigog xcp xal (xo) 3tayvx£gov hv xcp 
aipaxi xavoo&rjvai, xal xayalav xrjv Zauto&vpiav y£V£ö&ai, jigog 
15 xt]v xa&aigaöiv xrjg oövvrjg xal xr\v ößhöiv xrjg üivgcböEcog’ 
x£Vov[i£vov de xov üiavxog dcbpaxog, djco&£gaot£V£tv xo Xal- 
rpavov xov jza&ovg xoXXvgioig xal xfj Zoijrfi hüupaXaia' xoXXv¬ 
gioig de xQ7]0X£°v hxl xovxcov, oia höxi xa xvxvagia**, xal 
xa Zißiava***, hyyvpaxl^ovxag 33 ovva/Sg vöagaöxhgoig ßagpolg' 
20 nvglag de hjcl xovxcov ov Jiavv xi Jtgooaxxeov, aXXa itgacog 
djio(jJioyyit,£iv vdaxi yXiagcp' xgocpag de öoxaov dörjxxovg, 
avavaöbxovg, avxoiXlovg, ovgrjxixag, prjöhv ögipv xal aXvxov 
hyovoag rj jiayvyypov r] övOjcejcxov. pexa de xrjv dütoxaxa- 
öxadiv xrjg (pXaypovrjg xcp vagöivcp vöagaöxaxcp hyyypaxl^eiv 
25 phygi xaXalag vyalag' xal zcagl phv cpXaßoxopiag hoiixoöovxöv' 
grjxhov de jtagl xa&agöaoog. 

31 T. < pXeßozopöv . 32 T. noXvq. 33 T. vits^v&goq. 

34 T. cofuatav. (Vena cephalica. Ygl. Gorr. p. 520.) 

35 T. hy/yiAaTiQovxzq. Möglicher Weise hat A. s o geschrieben. 

* aperiant, Corn., der die Krankheit nicht kennt. 

** Vgl. Gorr. S.253. Weisse Collyrien aus Bleiweiss, Kreide, Mehl u. A. 

*-** Vgl. Gorr. S. 268 (Xißvavd). Ähnlich dem „Schwan“. Man darf 
nicht Xißdviov schreiben. Erstlich enthalten die Xißvavd keinen Weih¬ 
rauch, zweitens heissen die Weihrauchmittel niemals Xißdvia, sondern 
stets t« 6ia Xißdvov. 



19 


Cap. YIII. Uber den Aderlass. 

Anwenden muss man die Lancette, falls keiner der offc er¬ 
wähnten Hinderungs- Gründe yorliegt, bei übermässigem Augen¬ 
schmerz; nämlich bei denjenigen Kranken, wo starke Spannung der 
Augen besteht und viel Röthung und Widerstand bei der Be- 5 
tastung und Entzündung und starker, heisser Thränenfluss und 
Chemosis auf (dem Randtheil) der Hornhaut und in der Binde¬ 
haut, so dass von der starken Entzündung die Lider sich nach 
aussen kehren, und folglich die Augen kaum bedeckt werden; 
dabei auch die Bindehaut stark geröthet erscheint und mächtig 10 
geschwollen ist, und der ganze Körper von Blut strotzt. Eröffnen 
muss man aber lieber die obere Vene in der Ellenbeuge, die 
sogenannte Schulter-Vene; und den Schnitt grösser machen, 
damit auch die dicklicheren Bestandtheile im Blut entleert 
werden, und die Ohnmacht schnell eintritt, zur Beseitigung des 15 
Schmerzes und zur Dämpfung der Entzündung. Wenn aber so 
der ganze Körper entleert ist, muss man das Überbleibsel des 
Leidens durch örtliche Mittel und die sonstige Kur beseitigen. 
Von den Augenmitteln gebrauche man hierbei solche, wie die 
Schwanensalbe und die libyschen; man träufle sie stetig ein, 20 
verdünnt mit warmem Wasser. Bähung aber darf man in 
keiner Weise hierbei anwenden, sondern nur vorsichtig waschen 
mit Schwämmen, die in laues Wasser getaucht sind. Nahrung 
aber muss man geben, die reizlos, leicht verdaulich, gut für den 
Leib, harntreibend; die frei ist von scharfen, salzigen, die Säfte 25 
verdickenden und Appetitlosigkeit verursachenden Stoffen. Wenn 
aber die Entzündung ganz steht, träufle man das Narden-Mittel 
verdünnt ein bis zur vollständigen Genesung. Soweit 'über den 
Aderlass; jetzt wollen wir über die Ableitung auf den Darm 
sprechen. 30 


2 * 



20 


Ilegl xa&dgö£og. &'. 

Ei jirjZ£ rjXcxia, (irjze oga, firjrs ozofidyov jiaXiOza aö&s- 
vsia fj hzegov zivog zcöv öxXdyyvov, [irjZ£ szegov zi [thyiözov 
xoXvjia dij,, xagaXajißavuv zrjv xa&agoiv hjß ov Xejtzov 
5 xal xoXv zo 6axgvov cpsgszai 77 aXvxov rj 6gifiv 77 ipvxgov, 
xal zo ov[ixav oöjia xaxoyvf^ov xal rj xccpaXrj xcgizzojiazixrj 
xal rj yaözrjg avv£xcög hx£XO[i£vrj xal xXrjfrog xcgizzofiazov 
[tox&rjQcov £x zovzov ad-goi^ovOa xal x£gio6vvia ö<po6ga xgog- 
£Ozlv • hxl yag zöv cpXcßozojiovuhvov zrjv xXrjd-dgav zov 
10 xavzog odfiazog v<pogcb[i£d'a, Ixl 6h zrjg xad-agOECog zrjv xaxo- 
XVfiiav <p£vyo[i£v. rj 6h zcöv xa&agzrjgiov (pvöig ov (iia, aXXa 
xXdov£g' xgog yag zov xXcova^ovza xal Xvxovvza yv^ov 
£^aXXazz£zaL rj zcöv <pag[iaxcov vXrj * d fihv ovv yaozgog drj 
ovv£yrjg Gyhoig, öozhov avzolg zrjv aXoijv Xaico&aZOav [i£za 
15 yvXov xgafißijg xal avaxXao&£lOav dg xazaxozia' d 6h <pXey[ia 
(läXXov xX£OvaC,oi zo vöazcööcg, 6L6ov zo 61 £v<pogßiov xal 
x£xdg£0)g xal aXcöv afifioviaxcöv Ox£vdC,b(i£vov’ d 6h yoXrj 
xX£ov£xzfi, 6i6ovai zrjv 61 aXoijg xixgav xgogxXexovza zfj 
6oö£i öxctfifimviag Xciozazijg yganjiaza ß f rj cXazzov xgog zrjv 
20 6vvafuv‘ d 6h 6 jicXayyoXixog hxixgazel yvfiog*, xgogxXixeiv 
zfj 6oö£c hxi&vjiov ygdfijiaza £' xal oxa/ificoviag oßoXovg y. 
[i£za 6h zrjv 61a zov xa&agzrjgiov yiyvofihvijv ixavrjv xevoOiv, 
d fihv axXrj xal azgavfiaziözog dir} rj 6ia&£öig, zolg özvcpovöi 
xoXXvgioig xcygrjo&ai, olog eöziv 6 x EgfioXaog xal za xaga- 
25 xXijöia xal zovzov 61 ayyvfiaziöfibv xagaXafißavofievov ' d 
6h ovfißy zgavfiaziö&rjvai zov 6<p&aXfiov, zolg dxaXolg 
XgijOzhov, old döc za xvxvagia xal za Xißiavcr 6 fihv ovv 
xgog zrjv xagovöav xQdccv oxoxog zov depogiOfiov l Ixxo- 
xgazovg 36 ij6r] xgodgijzar zovzeöziv oxog 6cl xgog zag 
30 ji£yiözag o6vvag xal (pXeyfiovdg o§dog eviözao&ai' hx£i6rj 6h 
hxl xoXXöv xagaXifixavczai za fihyiöza ßorj&rjfiaza, fiaXioza 

36 T. ‘lmiOXQKTIjQ. 

* Erst folgt nach ei der Opt., dann der Conj., zuletzt der Ind. 



21 


Cap. IX. Über die Ableitung auf den Darm. 

Wenn weder Lebensalter noch Jahreszeit, noch vor All em 
Schwäche des Magens oder eines andren Eingeweides, noch 
irgend ein andrer Umstand eine wichtige Behinderung setzt; 
so muss man die Ableitung auf den Darm zu Hilfe nehmen, 5 
bei denjenigen Kranken, bei welchen der Thränenfluss dünn und 
reichlich oder salzig oder scharf oder kalt, und der ganze 
Körper schlechte Säfte hat, und der Kopf voll von Absonderung 
und der Leib hartnäckig verstopft ist, und infolge dessen eine 
Menge belästigender Absonderungen ansammelt, und dazu 10 
heftige Schmerzen an den Augen auftreten. Denn in den Fällen, 
wo, der Aderlass gemacht wird, nehmen wir anBlut-Überfüllung 
des ganzen Körpers; bei der Ableitung auf den Darm aber 
wollen wir die Säfte-Entmischung beseitigen. Aber die Natur 
der Abführmittel ist nicht ein und dieselbe, sondern eine mehr- 15 
fache; denn mit Rücksicht auf den gerade überwiegenden und 
störenden Saft muss der Stoff der Heilmittel abgeändert werden. 
Wenn nämlich hartnäckige Verstopfung des Leibes besteht, so 
muss man den Kranken Aloe geben, verrieben mit Kohl-Saft und 
zu Pillen geformt. Wenn aber der wässrige Schleim mehr im 20 
Überschuss vorhanden ist, so gebe man das Mittel aus Wolfs¬ 
milch-Harz und Pfeffer und Steinsalz. Wenn aber die Galle über¬ 
wiegt, so gebe man das Bittermittel aus Aloe und füge zur Einzel¬ 
gabe gepulvertes Skammonium, zwei Scrupel oder etwas weniger, 
im Verhältniss zum Kräfte-Zustand. Wenn aber die schwarze 25 
Galle vorherrscht, so füge man zur Gabe (des Bittermittels) 

7 Scrupel Thymseidenkraut und 3 Obolen Skammonium. Sowie 
nun durch das Abführmittel eine genügende Entleerung er¬ 
folgt ist, und wenn die Augen-Krankheit einfach und nicht Folge 
einer Verletzung ist; muss man von den zusammenziehenden 30 
Augenmitteln Gebrauch machen, wie z. B. vom Hermolaus und 
ähnlichen; und zwar werden sie als Einträuflung angewandt. 
Hingegen im Falle einer Augenverletzung wende man die 
milden Augenmittel, z. B. die Schwanensalbe und die libyschen 



22 


<pX£ßoro[iia. xal xaO-agOig, öxojtrjxdov öfj onmg xovg xoiovxovg 
(i£Tct%eiQiC,£&d’cu‘ Ovv xolg xafroXixolg roivvv öiyisioig xolg 
3tQO£LQr)[i£voLg xal iöixa xiva xaxa xov o<pd-aX[i6v hoxw iÖ£lv 
örjfi£ta Jtäoav xr\v vdoov h^lsyyovra’ Xrjfiai öh .xal öcexgvov 
5 hm<paivsxai Jtoxh (ihv xal xollmösq xal ziayy, jtoxh öh Xejtxbv 
xal Cfvvxdfemq giov, xal aXloxs [ihv aXfivgbv dlXoxx öh ögipv 
xal öaxvmöeq, xal oioxh fihv &£Q[ibv Jioxh öh 'ipvygov' hv agyfj 
öh xrjg dfp&aXfiiag £v&vg rj Xrjf/j] <pav£loa ficcXXov ajt£tplaq höxl 
yrmgiofia' xal ygoviav xr\v ogiß-aXfiiav yiyv£G&ai ov[ißaiv£i‘ 
10 Ö£l ovv hm xmv xoiovxmv jiagrjyogixcoq &£Qaji£V£iv yXvxioi 
x&XXvgioig öe* hyxv^axiOfimv xal xtjg Xoutfjq dymyrjq, iva xm 
ygovm fj övfijcsrpig äXrj&mg yevrjxar xd yag djtoxgovöxixd 
xoXXvgia mg öxhcav ipvygoxsga bvxa xfj övvafi£i JiiXrjoiv rj 
Scvxvmöiv xmv ömßaxmv jioi£lxai xal aJtoxXeLovxa xdg vXag 
15 (pXeyfiovag (isytöxaq xal oövvaq yaXsJtdq hmcpigEi, hvlox£ öh 
xal gfj§iv xov x£Qaxo£iöovq yixmvog öia xfjv hx xmv vygmv 
JtegixaOiv 31 , xal flaXiöxa hgsvd-ovq ovxog 38 xal gpX£y{iovf/g xal 
JtXfj&ovq vXrjg vxox£i[i£vov hv xolg otpfraXfiolq' xoiavxa hoxi 
xoXXvgia xd ötd xXsiovoq oxiov xal axaxiag 6x£vat,6/x£va, 
20 oUg höriv 6 'Avxmvlvoq xal 6 'EgftoXaog xal xd xrjXagia 
xaXov[££va xal xd xovxoig xagaxX^oia' xivhg yag hm xXüov 
xm lAvxmvlvm xoXXvgim ygrjOafi£voi fi£xd xijg jigog&rjxrjg xmv 
oövvmv xal xrjv oxxixrjv övvafiiv rjöixrjoav xfj yag dfihxgm 
ipv§£c vdxgmoiv [täXXov xov [logiov dgyaoavxo. 

37 T. negtaraoiv. [axaaig u. vcccuq werden in den ärztlichen Texten 
nur allzu häufig verwechselt.] 

38 T. ovxwg. 



23 


Collyrien, an. Die Bezugnahme des hippokratischen Aphorismus 
auf die vorliegende Indication ist schon angegeben, dass man 
nämlich hei den heftigsten Schmerzen und Entzündungen energisch 
eintreten muss. Da aber bei vielen Kranken die grossen Mittel, 
besonders Aderlass und Ableitung auf den Darm, unterlassen 5 
werden müssen; so hat man zu überlegen, was man mit diesen 
Kranken anfangen soll. Neben den auf den ganzen Körper 
bezüglichen Zeichen, die schon erwähnt wurden, sind selbstver¬ 
ständlich auch gewisse besondere an den Augen zu beachten,, 
welche die ganze Erkrankung offenbaren. Absonderung und 10 
Thränen ist sichtbar, bald klebrig und dick, bald dünn und 
stracks herabfliessend; bald salzig, bald aber scharf und heissend; 
bald heiss, bald aber kalt. Wenn gleich zu Beginn der Augen- 
entzündung Schleim auftritt, so ist, dies mehr ein Erkennungs¬ 
zeichen, dass das Krankheitsproduct noch roh ist: langwierig 15 
pflegt diese Augen-Entzündung zu sein. Man muss unter diesen 
Umständen eine beschwichtigende Therapie anwenden durch 
gelinde Augenmittel, mittelst der Einträuflung und dem sonstigen 
Verfahren, auf dass mit der Zeit die Reifung zur Wahrheit 
werde. Denn die zurücktreibenden (adstringirenden) Augen- 20 
mittel, die gewöhnlich eine kühlende Wirkung haben, verursachen 
eine Verfilzung oder Verdichtung der Organe; und, da sie die 
Materie einsperren, so bewirken sie die grösste Entzündung und 
heftige Schmerzen, mitunter sogar einen Durchbruch der Horn¬ 
haut durch die allseitige Spannung seitens der Flüssigkeiten, be- 25 
sonders wenn Röthe und Entzündung herrscht, und wenn sehr 
viel Materie in den Augen sitzt. Hierzu gehören die Mittel 
aus Opium in grösserer Menge und Akazien-Gummi, z. B. der 
Antoninus und derHermolaus und die sogenannten Hefe-Mittel*) 
und ähnliche. Einige Arzte, die von dem Antpninus-'Collyr zu 30 
reichlichen Gebrauch machten, haben ausser der Vermehrung der 
Schmerzen auch Schädigung der Sehkraft verursacht; denn durch 
unmässige Abkühlung bewirkten sie ein Absterben des Theiles. 

* Vgl. Gorr. S. 873. (Galen, sec. löc„ IY.) 



24 


Ile gl xvgiaq. i. 

Ilvgia (xev ovv ygrjOxeov xoXXtf, eiye [laXiOxa ev agxfi 
(paveiri rj xayyxaxri Xrifirj, xgoq ro axoXexxvveiv avxrjv. Xov- 
xgcbv de xavxaxaoiv axexeo&ai, evioxe de xal oivov, xal 
5 xgotpaq didovai oXLyaq xal evxoiXiovq xal Xexxvvovöaq" ei de 
OxXrjgoxoiXiOL, exxXv^eiv öevxXcov xal Jtixvgcov™ a<peipr](jaxi 
Ovv fieXiXL xal aXo'r xal diaygioxeov xo Oxo fia r # 40 dia (togmv 
ngoq xrjv xrjq vXijq xevcoOiv rj xivi diaxXvOfiaxi axofpXeyfiaxi- 
£eiv ol xXeiovq yag evjca&elq eyovxeq xovq Oiayovixaq fivq 
io övO<p 6 ga)q jcgoq xrjv [laOrjoiv eyovor fiexa de xavxa xa&cbq 
xgoeigrjxai xolq axXolq xoXXvgioiq ey/vj/axi^eiv xal ei fiev 
&eg[irj dia&eOiq elrj, xolq Xißavioiq 40a ‘ xoXXvgioiq ygrjoxeov, oiov 
eOxi ro VLp fjiicbv xgoq xaq xoiavxaq dia&eOeiq dedoxijiaOjievov, 
ev de xolq xov ”Hga* xofioiq avayeygafißevov xovxo de xal 
15 r e<pgiov il xgoq avxov covofiaOxai, xojicpoXvyoq firj Xafißavov**' 
o&ev xal rjuelq exeXe^ane&a xrjv xovxov ygacprjv 6 yag xo[i~ 
q)oXv£, Oüiavicoq [i'ev evgioxexai, exoijicoq de voO-evexai. 


Joxifiaoia xo[X<p 6Xvyoq. ia'*** 

’Eoxl de xcp XQfbfiaxi xo xaXXiOxov ov Xevxov aXXa f/äXXov 
sxl xo xeXidvoxegov 42 gexov.- doxi/paOia de avxov agioxrj • 

39 T. nvxtjQCOV. 40 T. xrjq. 40 a y-gi g. ***. 

41 T. x £<pqov. Lies entweder xstpgöv oder xecpgiov. 

42 T. h£1iöq6x£qov. 

* Ygl. Galen. XIII, 441. 

** In derThat enthält das vonAetius (YII, Qrj, S. 145, b) beschriebene 
xecpgiov : Galmei, Spiessglanz, Sainische Erde, Bleiweiss, Opium, Gummi, 
Eiweiss, Wasser. 

*** In dem Capitel-Verzeichniss des Agt. (S. 123) ist die Überschrift 
TtEQl SEQfirjq övoxgaoiccQ xal öoxiptaoiaq nopupoivyoq. In der That ist 
die Überschrift öox. nopup. nicht bezeichnend für den Inhalt des Capitels. 



25 


Cap. X. Über die Bähung. 

Bähung muss man nun reichlich gebrauchen, wenn, zumal im 
Beginn, ganz dicker Augenschleim sich zeigt, um denselben 
zu verdünnen. Hierbei muss man die Bäder gänzlich vermeiden, 
mitunter auch den Wein; und nur wenig Speisen geben, solche, 5 
die offenen Leib bewirken und dünn machen. Bei hartem Leib 
aber muss man ein Klystir geben aus einer Abkochung von 
Mangold-Wurzeln und Kleie, mit Honig und Salz; und den Mund 
bestreichen mit der Salbe aus Maulbeeren, zur Entleerung der 
Materie, oder ihn mit einem Spülwasser entschleimen: denn die 10 
meisten Kranken der Art haben empfindliche Kinnbacken-Mus¬ 
keln und Beschwerden beim Kauen. Hierauf träufle man, wie 
schon früher erwähnt, die einfachen Augenmittel ein; und wenn 
eine Erkrankung mit Hitze vorliegt, wende man die libyschen 
Mittel an, wie z. B. das von uns gegen derartige Zustände er- 15 
probte, das in den Werken des Heras beschrieben ist. 

Dieses wird von ihm auch die aschgraue Salbe genannt 
und enthält nichts von Zink-Blume. Aus dieser Stelle haben 
wir übrigens (bei dieser Gelegenheit***) die Beschreibung der 
Zink-Blume geschöpft; denn sie findet sich nur selten und wird 20 
gern verfälscht. 

Cap. XI. Prüfung der Zink-Blume. 

Die schönste Zink-Blume ist nicht weiss, sondern mehr 
ins bläuliche ziehend. Beste Probe derselben: auf glühende 
Kohlen gestreut, bringt sie das goldige Bild des Feuers hervor. 25 
Anzuwenden ist nun das sogenannte aschgraue Mittel bei der 
durch hitzige Säfte entstandenen Augen-Entzündung. Wenn 
man jenes aber nicht zur Hand hat, muss man eines von den 
andern libyschen Mitteln gebrauchen oder die Schwanensalbe; 
wenn aber Entzündung mit heissem Thränenschuss besteht, ist 30 


*** Eigentlich ist die Prüfung der Zink-Blume nur eine An¬ 
merkung, die wir unter dem Text anbringen würden. 



26 


hn* av&gaxatv hnmaxxbfievog ygvolC,ovOav xox> nvgog x t]v iöeav 
anegya&xai. 

ygtjöxeov ovv xät xegtglat xalovfievqt xollvglcp ngog Xt]V 
vnb &£Q(iov yvfiov övviöxafievtjv ocp&alfilav ei 6h fit] nagelt] 
5 xovxo, rivl rätv allatv hßiaväv xalovfievcov ygrfOxeov t] xät 
xvxvaglat • d 6h gtleyfiovt] nagelt], fiexa öaxgvov &eg/iov hniggotjg, 
xo exaxovxagyiov* v6ageöxegav hyyyfiaxl^eiv ovftfpigei, ei fit] 
r\lxcofievog eit] 6 ocp&alfibg' xal ei fiev rj gtley/iovt] hnixgaxel, 
ngognlexeiv xät exaxovxagylcpt xi iZ xätv aöxvcpcov xollvglatv’ el 
io öh xo gevfia fiäXXov hnixgaxel, avxo xad-' avxo vöageöxegov hy- 
XVfiaxl&ö-d'ar navxatv 6h xgelxxov noiel, hcp y cov Itjfial döi na- 
yelai xal ylloygai, xo 6i ’ olvov iöo&eov hniygaqtofievov fiexa xov 
Xevxov caov hyyvfiaxi^bfievov vöageoxegov (<*?$) cbygoto&tjvai fio- 
vov xät xoXXvqIcq xo coov xal yag xaylöxtfv anallaytpt cpegei 
15 yatglg bxegov xivog ßot]d"tj(iaxag % fiexa 6b xt]v xätv xoXXvqIcov 
ygijöiv, ei (ihv vv§ecbg xtvog t] ör^ecog r] d-egfiadag hnaiö&avoixo, 
xät Xevxm xov coov tpilät hyyvfiaxl^eiv ftegfiav&evxr qpegofievov 
yag xo 6axgvov hx xätv vnegxeifievcov fiegäv, ngog xät ßlecpagcp 
xtjv övöxaöiv noielxai xal cpavxaölav tpafifiov hväelxvvxar 
20 xal xiveg xätv iaxgäv nioxevdavxeg xolg vnb xov ~xa.fivo.vxog 
Xeyofievoig, cbg eival xi vno xo ßXecpagov tpafifilov, elxa öxge- 
tpavxeg önoyycp vnotghovöi xo ßXecpagov xal 6oxovöi fiev ngog 
xo nagov xtjg vnovolag anaXXaxxeiv xov nadypvxa, vöxegov 
6h fieyloxtjg ßXaßijg avxqt ngo^evoi ylyvovxai’ xgayyvovxeg 
25 yag xo ßlecpagov, 6tnla6ia£ovöi 4i xo vvyftaxät6eg aXytjfia’ 6el 
ovv fit] navv i5 xolg naga xätv xafivovxcov Xeyofievoig ngogeyeiv 
hni&oXovfievoi yag xalg oövvaig ayvoovoi xo ßlanxov' ngog- 
tjxei ovv fiexa xt]v tov xoXXvglov ygijöiv nvgiäv 6atpiXeöxegov‘ 
6iaXvOig yag edxai xtjg hvoxdoecag xov 6axgvo,v‘ eneixa. xät 
30 tpiXät ätät hyyvfiaxl^eiv ngo&egfiav&evxc nag ’• avxa yag dnal- 
laxxovxai xtjg vv§ecog. 

43 T. zivcc, -was auch zulässig. 

44 T. Sion. 

45 T. rnxvrj. 

* Das Wort fehlt iro Thesaur. ling. graec. Ygl. aber Gorr. S. 126 
u. m. Gesch. d. Augenheilk. S. 236. 



27 


es nützlich, das Hundertloth-Mittel verdünnt einzuträufeln, falls 
das Auge nicht geschwürig ist. Wenn Entzündung vorwiegt, 
muss man dem Hundertloth-Mittel eines von den nicht zusam¬ 
menziehenden Augenmitteln hinzusetzen; wenn dagegen Fluss 
vorherrscht, muss jenes seihst, so wie es ist, verdünnt ein- 5 
geträufelt werden. 

Besser, als alle andren Mittel, wirkt hei den Kranken, bei 
welchen dicker und zäher Schleim an den Augen sich findet, das aus 
Wein bereitete Augenmittel, welches die Aufschrift „göttergleieh“ 
trägt, mit Eiweiss eingeträufelt, so verdünnt, dass soeben durch 10 
das Mittel das Eiweiss gelblich gefärbt wird; denn es bringt 
die schnellste Umänderung zum hessren herbei, ohne Anwendung 
eines weiteren Hilfsmittels. Aber nach dem Gebrauch der 
Augenmittel, wenn der Kranke dann etwas Stechen oder Beissen 
oder Hitze empfinden sollte, träufle man das reine Eiweiss 15 
erwärmt ein; denn die von den oberen Theilen herabströmenden 
Thränen sammeln sich am Lidrande und erzeugen die Trug- 
Empfindung eines Sandkorns. Und manche Arzte vertrauen 
den Worten des Kranken, es liege ein Sandkorn unter dem 
Lide; wenden das letztere um und reiben es mit einem Schwamme 20 
ab; und scheinbar befreien sie den Leidenden für die Gegenwart 
von seiner Einbildung, sind aber für später die Vermittler 
grössten Schadens. Beim, da sie die Innenfläche des Lides 
rauh machen, verdoppeln sie die stechenden Schmerzen. Man 
darf also nicht ganz und gar den Warten der Leidenden Auf- 25 
merksamkeit schenken; denn durch die Schmerzen sind sie im 
Urtheil getrübt und verkennen die wirklich schädigende Ursache. 
Es empfiehlt sich nun nach dem Gebrauch des Collyr eine 
reichlichere Bähung; denn Lösung wird erfolgen der Thränen- 
stauung. Hierauf träufle man blos erwärmtes Eiweiss ein; 30 
alsbald werden die Kranken von den stechenden Schmerzen 
befreit. 



28 


IIeqI tov Xsvxov tov coov. 

! 'AqcuoI fi'sv yag xovg xogovg xo tov coov Xsvxov xal x% 
yXioxQorrjri gaöioog sxxsvol xo öaxgvov xal sxjtXaxxsi 46 xovg 
jiogovg xal xaxaxsgavvvöi xrjv xcöv vygcöv ögifivxrjxa' xal 
5 xt]v avxcov Xsjrxoxrjxa jcgog xrjv oixsiav oiayyxr\xa fisxaßaXXsr 
xal Ovvxoiicog cpavai, xav xs vvgig oiaQsvoyXfj xav xs [irj, 
syXVfiaxl^siv xcö com xa&' kavxo fisxa xrjv xöov xoXXvgicov 
Xgrjoiv 41 öoi 7tgogtpsgsi' äjcod/xr)x £l (*' £V Y^Q nüöav xrjv svvoöov 
6 cejtglav ¥ xal yag r\ xcöv xoXXvgicov ygrj ovöia ojtcog av y 
io Xsjtxofisgrjg vtpiQävovöa xolg xs yixcöoi xcöv 6q>&aX[i(öv xal 
xolg ßXstpagoig qtsqsi xiva xgayvxrjxa’ xal xavxrjv jtgogjtsXa- 
govöav 48 xcö 6<p&aX[/<p ovx aya&rjv vo[u6xsov. 


Ilsgl xcöv yaXa syyvfiaxi^ovxcov 49 xovg cpXsynatvovxag 
o<p&aX[iovg. iß'. 

15 Tivsg 6s ßovXofisvoi äfißXvvai xr\v oövvrjv, iy- 50 yXvxavai 
xrjv d-sgfioxrjxa (ij) ögifivxrjxa, yaXaxxt avxl tov coov syyvfiaxi- 
£ovöiv, sXa&ov ös savxovg avxl [u/.gäg 50a oiagafiv&iag xgoviag 
öia&söscog xcö Ttaöxovvi jigö^svoi yiyvofisvor xo avxo yag 
oiaöxovöi xolg xqavfxa hoiaivovdi xal xa vjtsgöagxcofiaxa sjtav- 
20 govöiv’ aXXa xal svaXXoicoxov voiagyov 51 xo yaXa voto xrjg 
jcaga cpvöiv hv xä> ocpftaXficö &sg(iaöiag sotl xo ögifivxsgov 
HSxaßaXXsxai’ xal zrsgl [ihv xrjg {bsgfirjg 6<p&aX[iiag Ixava xa 
slgrj/isva. sjtof/svmgß 2 ös Jisgl xrjg rpvygäg grjxsov. 


46 T. i/inXäxrei, verstopft. Corn. meatus obducit. Das ist sachlich 
nicht zulässig. 

47 T. yfjoiv. 

48 T. ngogniXa^ovoav. 

49 T. iyxvfiari^Ofisvaiv. (rdXa, indecl., = ydXaxti.) 

50 T. r\. 5° a T. fiixgrjg. 

51 T. vnayov. 

52 T. knofzevrjg. 



29 


Über das Eiweiss. 

Das Eiweiss lockert die Poren auf und entleert leicht 
durch seine Klebrigkeit die angesammelten Thränen, formt die 
Poren und stumpft die Schärfe der Flüssigkeiten ab, und ändert 
die Dünne der letzteren zu seiner eigenen Dicklichkeit um; und, 5 
um es kurz zu sagen, ob stechende Schmerzen da sind oder 
nicht, Einträuflung von Eiweiss für sich nach dem Gebrauch 
der Collyrien ist von gutem Nutzen; denn es entfernt die ganze 
krankhafte Fäulniss. Die Substanz der Collyrien nämlich wird, 
mag sie noch so feintheilig sein, indem sie sich in den Häuten 10 
und Lidern des Auges niederschlägt, eine gewisse Unebenheit 
mit sich bringen; sowie diese das Auge selber berührt, ist es 
offenbar schädlich. 

Cap. XII. Über die Milch-Einträuflung in entzündete 

Augen. 15 

Manche Arzte pflegen in der Absicht, den Schmerz abzu¬ 
stumpfen oder die Hitze oder die Schärfe zu mildern, Milch 
statt des Eiweisses einzuträufeln. Sie übersehen aber hierbei, 
dass sie dem Kranken statt einer kleinen Linderung ein lang¬ 
wieriges Leiden vermitteln. Sie machen dasselbe, wie jene, 20 
welche Wunden einsalben und so das wilde Fleisch im Wachs¬ 
thum begünstigen. Dazu kommt, dass die Milch leicht zersetz- 
lich ist und durch die im (entzündeten) Auge abnorm gesteigerte 
Hitze in Schärfe sich umsetzt. So viel über die heisse Augen-Ent- 
zündung; folgerichtig müssen wir jetzt über die kalte sprechen. 25 



30 


liegt xrjg xaxa xovq otp&aXfiovq rpvygäq Övöxgaöiaq. ty. 

’Ejtl ös xrjg sv xolq 53 6 <p&aX[iolq ipvygäg Övöxgaöiaq 
ijxxov 54 xrjg fregfiriq oi Ttbvot yiyvovxat' ygovt^st ös ptäXXov 
sv xß'sgscjieia xai, si ejttysvoixo sjcI xovxcov vpXsyptovri, oiörj- 
5 ptaxöösq yiyvsxat xai oiovsl ptoXtßööösq xrjv ygoav*’ coq sjtl- 
jtav ös xovxotq o ocpftaXfioq ov jiavv xsxagayfisvoq ovös 
evsgev&rjg svgtöxsxat, öaxgvov ös avxolq ajtoggsl, öia xov 
fuxgov xawfrov 55 söfh’ oxe ös xai öia xov fisyaXov, ßgccyvxaxov 
xai tyvxQOzazov jtgoßaivovxoq ös xov ygovov, xai vTtotpXsy- 
10 fiaivst za ßXstpaga xai vvyptoi 7tagaxoXov&ovöt' övvtöxaxat 
ös xö Tta&oq, tplsyiiaxixmv xai tpvygöv sv xfj xscpaXy jtXsova- 
öavxov’ evioxs ös xai asgt ipvygö svötazgiipavzov xai fiaXtöxa 
fteza ßaXavelov xovxotq fisv svxaigoq Ttgoxsxsvofisvotq 56 
xXvözrjQt x7]v xotXtav xai x6 Xovxgov Ttgoqaysö&o aXXa xai 
15 oivov öoxsov, xa&öq 57 Ttgoßgaysov sv xolq xov Ijutoxgaxov 
acpogtOfiolq TtgostQ'rjxat. syxvfiaxtoxsov ös avxovq a,g%0[iEvr)q 
zrjg 6(p&aX[itag z<p vagöivcp 58 ZcotXov vöagsöxsgav xr}v 
övöxaötv Ttotovvxsq** sv xfj avsösf xai oöov aTtoptstovxat za 
xov öaxgvov, ütayvvstv xai xrjv xov xoXXvgtov ovöxaötv' eözat 
20 ös öot ovxoq xad'oXtxoq ogoq zrjg xaxa xovq ocp&aXfiovg &sga- 
Ttslaq xo zy fistööst xcöv STtttpsgofisvcov Ttayyvstv xrjv xcöv 
Ttgoqayofidvcov xoXXvgtov övöxaötv, Jtagaxfta^ovöijg ös zrjg 
6 (p&ak[iLaq vöaxt avsöavzsg** xo vagötvov vjtaXsLrpstv 59 xö 
Ttvgrjvt zrjg firjXrjq xo ßXscpagov. 


25 liegt sfipvö^ftaxoq, ex xöv Ärjfioö^-svovq. ttf. 

'Epupvöäö&at xov o<p&aX[ibv Xsyovotv, oxav yogiq tpavsgäq 
alxiaq oiörjöaq 6 op&aXfioq aygovozegog xs xai pXsyfiaxo- 

53 T. avToZg. 54 T. fjxxoi. 55 T. xa&ov. 56 T. tcqocx. 

57 T. xa&dq. • 58 T. vagöivov. 59 T. xmakxxpsLV. 

* Scleritis tumida. 

** Es bleibt Jedem unbenommen, noiovvxag zu setzen. Docb mag 
Aetius noiovvxsq geschrieben haben und bald darauf uvsoavxeq. 



31 


Cap. XIII. Über die kalte Augenkrankbeit. 

Bei der kalten Augenkrankbeit sind die Schmerzen ge¬ 
ringer, als bei der beissen; die erstere wurzelt aber mehr ein 
trotz der Behandlung und, wenn noch Entzündung binzukommt, 
tritt Schwellung auf und Bleifarbe. Meistens ist aber das 5 
Auge hierbei gar nicht sehr gereizt, auch findet sich keine 
Itöthe; aber Thränenfluss am kleinen Augenwinkel, manchmal 
auch am grossen, doch in geringer Menge und von ganz kalter Be¬ 
schaffenheit. Bei längerer Dauer aber entzünden sich die 
Lider ein wenig und stechende Schmerzen folgen. Es entsteht 10 
aber das Übel, wenn die schleimige und kalte Absonderung im 
Kopfe vorwiegt, bisweilen nach Aufenthalt in kalter Luft, zu¬ 
mal nach dem Bade. Bei diesen Zuständen muss man den 
Darm zur rechten Zeit durch ein Klystir entleeren und Hann 
noch das Bad anwenden und auch Wein reichen, wie es schon 15 
kurz vorher nach den Denksprüchen des Hippokrates erwähnt 
ist. Man muss ihnen aber bei Beginn der Entzündung das 
Narden-Mittel des Zoilus einträufeln, indem man beim Zerlassen 
eine wässrige Consistenz herstellt; und mit der Abnahme des 
Thränenflusses die Consistenz des Augenmittels verdicken. 20 
Dies gelte als allgemeines Gesetz bei der Behandlung aller Augen¬ 
krankheiten: Mit der Verminderung der Absonderung soll 
man die Consistenz der örtlich angewendeten Mittel verdicken; 
wenn aber die Entzündung des Auges abnimmt, soll man das 
Narden-Mittel in Wasser zerlassen und mit dem Sondenknopf 25 
etwas unter das Lid streichen. 

Cap. XIV. Über die Aufblähung. Nach Demosthenes. 

Von einer Aufblähung des Auges (der Lider) spricht man, 
wenn das Auge ohne offenkundige Ursache aufschwillt, verfärbt, 
etwas entzündet ist und stark juckt, mit Thränenfluss. Dies 30 
tritt meist im vorgerückten Lebensalter auf, indem das Jueken 
an dem inneren Augenwinkel beginnt, als ob man von einer 
Fliege oder Mücke gestochen wird. Häufig tritt dieses Leiden 
im Sommer auf. Die Behandlung besteht in Schwamm-Bähung; 



32 


ös'öxsgog xal xvr/Oficoörjg loyvgcög ßsxa gsvfiaxog yiyvsxai' 
övfißcdvet ös xovxo cog hninav xolg ngsößvxsgotg ßaXiOxa, ano 
xov ngog xfj givl xav&ov xvrjöfiov agyofisvov, cbonsg vno 
fiviag 60 öaxvoßsvov rj xcbvaonog' ngognXsova^si ös hv &sgsi’ 

5 frsgansvsxat ös nvgicövxa öia önoyycov' slxa vnoygis svöo&sv 
xo ßXscpagov [IsXixl xax* löiav 61 xal [isxa xgoxov Xsiov xal 
rj ’Egaöiöxgäxsiog xal nayygrjoxog vyga sv&sxsf smygisiv ös 
sgoo&sv xa ßXscpaga xm [isXixr övßipsgsi ös xal xsvovv xrjv 
xoiXiav slxa xal Xovsiv xal xaxaysZv xaxa xrjg xsipaXfjg 
io svxgaxov &sQ[ibv vöcog. xal fisxa xo Xovxgov olvov öiöovai' 
snl ös xcöv ayav xvrjOfiaröcöv, si smxgsnoi rjXixia xal xa egfjg 
xal (irjösv sxsgov avxmgäxxsi, cpXsßoxoßsZv an ayxcovog rj 
ngoxsvcböavxa xrjv xoiXiav e2 xafraigsiv' xal -d-aXaxxa ös rj 
&sg{xrj coipsXsZ xaxavxXovfisvr) (laXiOxa ysificövog. 

15 Ilsgl olörjfiaxog. id . 

Oiöaivsiv xov öcp&aXßbv Xsyovöiv, oxav övfißfi snrjg&ai 
xo ßXsqragov ’sgoo&sv xal aygovOxsgov sivai xal ßagvxsgov xal 
övaxivrjxoxsgov xal coygoxsgov ipaivsod-ai’ svioxs ös xal xo 
Xsvxov xov 6(p&aX[iov ez vnsgaigsi snl noöov xov fisXavog' söxi 
20 ös öopcpov olör/fia sgar&sv nsgl xo ßXs<pagov yiyvofisvov, o nis- 
C,ovxi &i fisv xcö öaxxvXco xayscog vnoyargsZ xal xayscog avanXrj- 
govxai" xal soxiv anovov cog snl xo noXv xal ofioygovv x <5 
xaxa cpvoiv, yiyvsxai ös cog sninav vno gsvfiaxog vöagovg. 
■frsgansvxsov ös, oöa s^ooO-sv nsgl xa ßXs<paga ßbva söxlv ol- 
25 örjßaxa, ycoglg xrjg xov o<p&aX[iov övfina&siag, ngoxsvco&sicfrjg 
xrjg xoiXiag xXvöxrjgi, xoZg smygiöxoig fiovoig ngonvgiaöavxa 
öia onoyyov 65 . xa ös öofipa olörjfiaxa xal oßoygoü, ngoxsvcb- 
Oavxa ofioicog xr]v xoiXiav xal nvgiaOavxa, (isXixi vnoygisiv 
svöod-sv xo ßXscpagov cbgrsXovvxai ös xal ovxoi vnoygibfisvoi 
30 xfj *Egaöiöxgaxov vyga' ygrjöxsov ös sn avxcöv xal anocpXsy- 

60 / 4 vccQ. 61 [asXl xal iötav.\ 62 T. xoikov. 

63 T. ßkscpaQov. Corn. palpebrae. Das ist sachlich nicht zulässig. 

64 T. msgovza. 

65 T. de onoyyov. 



33 


dann bestreiche m an die Innenfläche des Lides mit Honig, 
für sich und mit Safran-Pulver gemischt. Auch das allnützliche 
Augenwasser des Erasistratus thut gut. Ferner muss man auch 
die Aussen fläche der Lider mit Honig bestreichen. Es nützt 
auch, den Darm zu entleeren, darauf zu baden und den Kopf 5 
mit warmem, mildem Wasser zu begiessen und nach dem Bade 
Wein zu reichen. Wenn aber das Jucken heftig wird, und das 
Alter und die übrigen Umstände es gestatten, und keine andre 
Gegen-Anzeige vorliegt; so ka nn man den Aderlass am Ellenbug 
machen oder nach vorbereitender Entleerung des Darms Abführ- 10 
mittel geben. Auch Übergiessen mit warmem Meerwasser ist 
nützlich, besonders zur Winterszeit. 


Cap. XY. Über die Anschwellung. 

Von Anschwellung des Auges spricht man, wenn das Lid 
aussen emporgehoben, verfärbt, schwer, schlecht beweglich ist 15 
und blass erscheint. Bisweilen erhebt sich auch das Weisse des 
Auges auf eine gewisse Strecke über das Schwarze. Schwammig 
ist die an der Aussenfläche des Lides entstandene Anschwellung, 
da sie auf Fingerdruck schnell nachgiebt, aber auch schnell wieder 
sich füllt. Meistens ist sie schmerzlos und hat dieselbe Farbe, 20 
wie in der Norm; sie entsteht gewöhnlich durch wässrigen Fluss. 
Man behandle alle Anschwellungen, die nur das Lid aussen, 
ohne Mitleidenschaft des Auges, betreffen, nachdem der Darm 
durch Klystir entleert worden, lediglich durch Lidsalben, nach 
Schwammbähung. Die schwammigen und gleichfarbigen Lid- 25 
Schwellungen muss man, gleichfalls nach Entleerung des Darms 
und Bähung, mit Honig bestreichen, an der Innenfläche des 
Lides. Nutzen haben auch diese Kranken, wenn man ihnen 
das Augenwasser des Erasistratus einstreicht. Ferner muss man 
bei ihnen auch die entschleimenden Mittel (Gurgelwässer) ge- 30 
brauchen, aus gekochtem Honig, Rosinen, Thymian und Polei; 
die schärferen Mittel aber vermeiden, wie die wilde Weinbeere und 
Aetius. 3 



34 


fiaxiöfioZq öia fieXixoq ecp&ov xal öxacpiöoq rj/iegov xal frvfiov 
xal ylriycovoc,' xä öh ögifivxega jcagaixrjxeov, xa&äxeg Gxacpiöa 
äygiav xal xä bfioia. ecp cbv öh xal ocpd-alfioq Ovfutejtov&e 
zcö ß/Letpägcp, otgoxevcoöavxa zrjv xoiXiav xal ev äöixia zrjgrj- 
5 oavxa jcvgiäv öJioyyoiq’ evioxe xal jtgoxaxavxXrjGei xov Jigoo- 
cdozov xQijö&ar xal fiaXiGxa, ecp 3 cbv xvrjGfibq jiagsjtsxar sjteiza 
arpivfhov XeZov rj vGGcojiov fiexä fieXixoq emygieLV ccvco&sv 
eäv dg 6 ygcoq aodevrjq vuzägyoi, cpaxov exprjGaq xal öl rfd-fiov 
fiayeigixov rj öiä xoGxivov rj gäxovq ägaiov ex&Xirpaq xal fie- 
10 Xlxl fii^aq x6 aJio&Xi[i(ia eziLygie' eav öh fregoq eirj, xgoxov 
fiex olvo fieXixoq exiygieiv rj öiä yvXov xogecoq 66 rj Gxgvyvov 
r] Gegecoq' üioieZ öh xal xo yXavxiov’ xov öh ocp&aXfiov vzto- 
ygieiv zy xov ’EgaGiGxgäxov vygä rj xlvl exegcp, vygaGiav 
jtXeiGzrjv ex zcbv ocpd-aXfiabv äyeiv övvafievcp. 


15 JJegl Gxiggcoöov q oiörj fiaxoq. iq. 

riyvexai öh xcä Gxiggcbör] olörjfiaxa oiegl xov ocpfraXfiov 
et-co&ev obq evtinav ävxizvjta xal GxXrqgä, ütgoqegyofieva fieygi 
(irjXrnv xal zcbv ocpgvcov ' fiaXiGxa öh xovxo eoiiGvfißalvei ex 
zcbv äv&gaxcaGecnv xal zcbv noXvygovicov ocpd-aXfiiärv^' ütXeo- 
20 vä^ei öh [läXiöxa yvvaigi. öeZ ovv eav fiexä (xcöv e^co- 9 -ev') 
xä ßXecpaga ctfia evöo&ev Jiayvvdfj, exGxgecpovxa jtagaxgißeiv 
xaxa xo e&oq xoZq xgaycofiaxixoZq xoXXvgioiq' eäv öh egat&ev 
1 7 fiovov rj öiä&eGxg» firjöoXcoq vnoygieiv xov 6<p&aXfiov, aXXä 
zghpiv jiagaXafißäveiv 68 xov ütavxoq Gcbfiaxoq xal avxov xov 
25 Gxiggco&evzoq fiegovq ‘ fiexä xavxa xeXevovxa fiveiv xovq 
ocp&aXfiovq xal ävaxgißovxa üiXeiovi ygovcg, elx ’ eyygieiv xovq 
ocp&aXfiovq zcö vjioxeifievcp xoXXvgico' üteglygiGxov' Xißävov, 
ögax. q , xofiecog ögay. q, Oxvjcxrjgiaq GyiGxrjq ögax. a, Giöicov 


66 Vielleicht fiszä /. Gorn. hat coriandri. 

67 T. o<p&ccZfi<5v u, vorher äv&pctxctiowv. 

68 T. zgLxjjei itsQiXufjißöiveiv. (Das hiesse „mit Reihung umzingeln“, 
den Augapfel.) 



35 


ähnliche. Bei denen aber das Auge mit demLide zugleich 
gelitten hat, muss man den Darm vorher entleeren, den Kranken 
im Fasten halten und Schwammbähung machen. Bisweilen ist 
auch vorher eine Ühergiessung des Gesichtes zu gebrauchen, 
besonders wenn Jucken daneben besteht. Ferner soll man 5 
Wermuthpulver oder Ysop mit Honig aussen einstreichen. 
Wenn aber der ganze Körper krank ist*, koche man Linsen ah, 
drücke sie durch ein Kochsieb oder ein gewöhnliches Sieh 
oder einen dünnen Lappen durch, mische das Ausgepresste 
mit Honig und salbe es ein. Zur Zeit der Sommerhitze aber 10 
streiche man Safran mit Weinhonig oder mit dem Saft des 
Johanniskrauts oder des Nachtschatten oder der Endivie ein; 
wirksam ist auch das Schöllkraut. Das Auge selbst bestreiche 
man mit dem Augenwasser des Erasistratus oder mit einem 
andren, das viel Feuchtigkeit aus den Augen ahzuziehen vermag. 15 

Cap. XYI. Über die harte Geschwulst. 

Es kommt auch harte Geschwulst aussen am Auge vor, 
welche gewöhnlich dem Druck Widerstand leistet und hart 
anzufühlen ist und bis zu den Wangen und Augenbrauen sich 
erstreckt. : Dies tritt meist nach Karbunkel-Krankheiten und 20 
langwierigen Augen-Entzündungen hinzu, besonders häufig hei 
Frauen. Man muss nun, wenn nebst den äusseren -Theilen die 
Lider gleichzeitig an der Innenfläche verdickt sind, die Lider 
umstülpen und, wie üblich, die Mittel gegen Körner-Krankheit 
einreiben. Wenn aber die Krankheit auf die Aussenfläche der 25 
Lider sich beschränkt, darf man keineswegs das Auge einsalben, 
sondern muss Massage des ganzen Körpers und des verhärteten 
Theiles selber anw enden. Hierauf lasse man die Augen 
schliessen und massire dieselben längere Zeit; sodann salbe mau 
folgende Augensalbe ein. Lidsalbe: 6 Drachmen Weihrauch, 30 
6 Drachmen Gummi, 1 Drachme Faser-Alaun, 1 Drachme Granat¬ 
apfel-Schale. Das Pulver reibe man mit Wasser auf und 


* Lid-Ödem kommt vor bei Nierenleiden. 


3 : 



36 


dgay. a, XeLoiq vdan xagaygie xal ea gijgalveG&ai’ edjtegag 
de o&oviov paXaxov xal egiov exidedpeZv eav de xagregovdt, 
xal rjpegaq’ xegixärcp de xQV a & cct nXeLovi rjgepaicp' xagai- 
reZG&ai ßaXaveZa xal r'jXiov xal ra Xoixa xvgtarrjgia odxgia re 
5 xal rgayrjpara, ftvpovq re xal xaroydq xvevparoq xal eperovq 
Y.al dvvovdiaq xegudrad&ai. 


Koivrj fregaxeia räöv ev ocpdaXpoZq eXxööv, 
Seßrjgov. i£, 

EXxovrat 6 oqrfraXpoq, ore pev egcofrev nvoq xgoqxix- 
10 rovroq, ore de eg extgpogäq vygcöv 69 rj avaßgcodearg, eire rov 
extxecpvxoroq vpevoq eire rov xegaroeidovq rj rcöv ßXerpagarv 
edrlv rj räöv xav&äöv’ d-egaxevreov de xoivcög xa&oXov xävra 
ra ev o<p&aXpqö oxcoqovv yiyvopeva %Xxtj' xgo n() xävrcov rov 
oXov dcbparoq uigovoovvraq ojccoq ro xXeovägov ev r% egec 
15 dvvaige&fj dia qrXeßoropiaq rj xa&ägdearq rj xXvörrjgoq' et de 
xal Jiavrcov rovrarv rj xegiaraOiq deoiro, jcäöi XQtfdviov' r V v 
de diairav rvjiovv evavriav rar evoyXovvri, ro pev Xexrov 
gevpa xayvvovreq*, ro de xayv Xexrvvovreq, ro de yXloygov 
repvovreq, rcöv diegr&ogorarv xal dgipearv exixgadiv egyago- 
20 pevoi xal xävrofrev rrjv xara <pvöw evxgadiav rep xäpvovri 
xogigo pevoi' rrjv de xoiXiav evXvrov äel raZq rgograZqxoirjreov, 
rglrpeL de xXeiovi XQV ö & at71 ^äöv xccrar pegeöv xal xegixäroiq 
xXeiodiv rjgefiaioiq, vdgoxodia de XQV G ^ ai xai dxavialrara 
Xoveiv xoXXvgioiq de äxaXoZq XQV°& aL eyyvparigovreq rov 
25 rjXxcopevov o<p&aXpov’ oioq ednv o ädrrjg, evdoxipcbrarov 
xgoq c eXxrj cpägpaxov, xal ra Xevxa de ra xvxvdgta ex rrjq 
XQOiäq xgoqayogevopeva • xal paXidra ra dia x v X.ov rqXecog' 12 
dxevagopeva * ei de gvxagov eirj ro eXxoq, perd yv^-ov rrjXemq 

69 T. ikxcöv. ro T. ngoq. 

71 T. ygeZad-cu. 72 T. xü.ecoq. (Und so weiterhin.) 

* Hier u. weiterhin erwartet man den Accus, der Participia: nayv-~ 
vovzaq, XsnzvvovzctQ, igya^o/xivovg, j tOQi^o/xevovq. 



37 


und lasse es trocken werden. Abends aber binde man ein Stück 
weichen Linnens und Wolle darüber; wenn die Kranken es er¬ 
tragen, auch am Tage. Sie müssen aber ruhige Spaziergänge 
reichlich vornehmen. Dagegen meiden Bäder, Sonne und die 
übrigen Erhitzungen, Bohnen und Naschwerk und der Aufregun- 5 
gen, der gewaltsamen Athmung, des Erbrechens und des Coitus 
sich enthalten. 

Cap. XYII. Gemeinsame Behandlung der an den Augen 
vorkommenden Geschwüre. Nach Severus. 

Es schwärt das Auge, in einigen Fällen, wenn von aussen 10 
etwas hineinfallt; in andren durch Zustrom von Materie oder 
durch Erosion, sei es der Binde- oder Hornhaut, der Lider oder 
Augenwinkel. Die gemeinsame Behandlung aller am Auge auf¬ 
tretenden Geschwüre, auf welche Weise sie auch entstanden 
sein mögen, besteht in Folgendem: Vor Allem muss man vorher 15 
auf den ganzen Körper Acht geben, damit das in der Constitu¬ 
tion Überschüssige beseitigt werde durch Aderlass, Abführ¬ 
mittel oder Klystir. Wenn aber der Zustand diese alle er¬ 
heischt, muss man auch alle in Anwendung ziehen. Die Lebens¬ 
weise aber muss man entgegengesetzt dem störenden Momente 20 
gestalten, indem man dünne Absonderung verdickt, dicke ver¬ 
dünnt, zähe zertheilt (zerschneidet), bei verdorbenem und scharfem 
Milderung bewirkt und überhaupt die natürliche Mischung 
(Temperament) dem Kranken wiederverschafft. Den Leib muss 
man flüssig halten und Massage der unteren Gliedmassen ge- 25 
hörig anwenden, ferner häufiges, ruhiges Spazierengehen; Wasser 
trinken und nur selten baden lassen. Von Augenmitteln sind 
nur die zarteren zu gebrauchen zur Einträuflung in das ge- 
schwürige Auge, wie z. B. der Stern, das berühmteste Mittel 
gegen Geschwüre, und die weissen Salben, die man Schwanen- 30 
Salben nach ihrer Farbe nennt, und hauptsächlich die aus dem 
Saft des Bockshorn bereiteten. Wenn aber das Geschwür be¬ 
legt ist, muss man mit dem Saft des Bockshorn die Augen¬ 
mittel zerlassen und so einträufeln; denn seine zähe Beschaffen- 



38 


avtevat xa xoXXvgta ygrj xat ovxcog eyyv/uaxiCetv x 6 yag 
yXioygov avxtjg gadlav xrjv avtoßoXrjv vtoteixai xov gvvtov 
xexXrjxat de ovv xcö yXloygov xal yaXaöxixrjv dvvafuv, coöxe 
vtoXXaxtg evtl xcöv eXxcöv avxcö [tovcp xcö xrjg xrjXecog yvXtö 
5 ygrjöänwot rjvvöafiev x 6 deov ’ el de vtoXvg eirj 6 gvvtog, 
vtgogvtXexetv xcö xrjg xrjXecog yvXcö xal [teXtxog ßgayy vtgogrjxet. 

SxevaOta xrjg xrjXecog* 

Kad-aigetv de XQV x h v xx jXtv axgißeöxaxa xal avtovtXv- 
vovxa avxrjv vtXetöxaxtg avtoßgeyetv vdaxi yXvxel xa&agcö ev 
io oöxgaxtvcg ayyeicp xaXcög covtxrj[ievcp lz ' vzagaixeiö&ai de %aX- 
xovv öxevog vtgög xrjv eiprjötv xfj d ’ et-fjg avtoyeag 74 xö vdcog xal 
exegov xa&agöv evttßaXXcov erpe vtvgl [taXß-axtö äxavtvcp ygcöfie- 
vog ' avtoßaXXeö&co de xö vtgcöxov xal xö devxegov acpeiprj[ia vtgög 
xö xrjv vttxgoxijxa vtäoav ävtoßXij&rjvar evtetxa xa&agcoxaxov 
15 vdcog evttßaXcöv xal öxevtaöag evttfieXcög eipe ecog eyet övöxaötv 
fieXixog vygoxegav’ evtetxa dtrj&rjGag dt od'oviov (irj ävtovtte^cov 
xrjv xrjXtv, aXX 5 agxovjtevog xcö avxoptäxcog avtoggeovxt yyXcö 
XQcö cag xal 75 vtgoeigijxaf det de ecog xrjg devxegag ij xö [trjxtöxov 
xgtxtjg tpvXaxxetv xö acpetpr/fia’ dgtfivxegov yag ylyvexai XQ°~ 
20 vlöav • xa&agcöv de ytyvo[ievcov xcöv eXxcöv avteyeoftai ygrj rox> 
yvXov xrjg xrjXecog xal, el [iev ßa&vxega eirj xa eXxcödrj, ygrj- 
ö&at 176 xaö Xtßiavcö rj [täXXov xcö dta Xtßavov xoXXvgicp' oagxco- 
devxcov de xcöv eXxcöv, löovtedcov ytyvo [iev cov ij xal ext ßa&v- 
xeqcov 1 ^ vvtagyovxovv ßgayy, vtgogayetv xa evtovXovv dvvafteva 
25 xoXXvgta, olov eöxi xö xov KXecovog. xal evtl [iev xrjg xotvrjg 
xcöv eXxcöv evtt[teXeiag™ Ixava xa elgrj[teva' evt 6 [teva de eöxt 
Xeyetv, ovtcog ygrj vtgög exaöxrjv dta&eötv Idia 79 eviöxaö&af 
vtgoxegov de grjxeov vtegl xcöv ex xcöv e^cod-ev vtgogvttvtxov- 
xcov ytyvofievoov eXxcöv. 


73 T. omij/Xevto. 74 T. vnoysag. 75 T . xal wg. 

76 T. xqvo&cu. 77 T. xcc&vzeQtov. 73 T. inifxevelag. 

73 T. Ma. 

* Vgl Gr. d. Augenheilk. i. A. S. 212, Anm. 2; Galen X, 938; Orib. 
II, 232. 



39 


beit macht die Entfernung des Belags leicht. Er besitzt aber 
neben seiner Zähigkeit auch noch die Fähigkeit zu erschlaffen, 
so dass wir bei den Geschwüren oft allein durch den Gebrauch 
des Bockshomsaftes das Nöthige geleistet haben. Wenn der 
Belag aber beträchtlich ist, so muss man dem Bockshomsaft 5 
auch noch etwas Honig zusetzen. 

Bereitung des Bockshorn-Saftes. 

Reinigen muss man das Bockshornkraut auf das Genaueste 
und sehr häufig abspülen und aufweichen mit süssem, reinem 
Wasser in einem irdenen, gut gebrannten Gefäss und ein 10 
ehernes Gefäss vermeiden bei der Abkochung. Am folgenden 
Tage aber giesse man das Wasser ab, füge wieder reines zu 
und koche über mildem, rauchlosem Feuer. Die erste und 
zweite Abkochung muss man wegschütten zu dem Zweck, den 
ganzen Herbstoff zu entfernen. Darauf giesse man ganz reines 15 
Wasser zu, bedecke sorgfältig und koche, bis es die flüssi¬ 
gere Honig-Consistenz erhält; dann seie man es durch ein 
Stück Linnen, ohne das Bockshornkraut auszupressen, son¬ 
dern begnüge sich mit dem von selbst abfliessenden Saft und 
brauche ihn, wie vorher erwähnt. Aufbewahren darf man die 26 
Abkochung nur bis zum zweiten, höchstens bis zum dritten 
Tage; denn sie wird zu scharf, wenn sie länger steht. Wenn 
aber die Geschwüre rein werden, muss man sich des Bocks¬ 
hornsaftes enthalten; und, wenn die Verschwärungen noch tief sind, 
das libyanische Collyr anwenden oder besser das aus Weihrauch. 25 
Wenn aber die Geschwüre sich füllen, eben werden oder noch 
ein klein wenig vertieft sind, muss man diejenigen Collyrien 
anwenden, welche Vernarbung zu befördern im Stande sind, 
wie z. B. das des Kleon. Uber die gemeinsame Behandlung der 
Geschwüre genügt das Gesagte; jetzt aber muss ich darüber 30 
reden, wie man gegen jede einzelne Krankheit besonders einzu¬ 
treten hat. Zuerst habe ich über diejenigen Geschwüre zu 
reden, die durch das Eindringen äusserer Schädlichkeiten ent¬ 
stehen. 



40 


IIeqI xcöv E[Mit7ixovxcov sig xov o<p&al[ibv l^cpvcpicov 
rj ayvQov r\ ipafifiov Arjfioöd'evovg. irf . 

’Eav sig xov 6 <p&aZ(ibv xoovcoip rj xt exeqov £cpvcpiov sfi- 
ütsoxi, ftvöag rov exsqov 6 <p&al[ibv xal öiavoiycov xov jcsjtov- 
5 &oxa EgslsvOExai avxofiäxcog xo £cpv<piov*' sav ös ayvQov 77 
tpafipog fj xi xoiovxov sfijcsö'fj, jieiQafrrjxi [isv xal xoxe xo 
avxo JtOLSiv 80 ' si ös s/ifiscvy, öaxxvlcp 81 igele, rj vöcoq ?] yala 
rj (islixgaxov fiällov syyynäxigs' sav de fiällov JCQogsyrjxai 82 
rät o<p&aZfi<p, cpaQfiäxcp xivl xcöv äfiolvvxcov xal firj 83 öqi- 
to (.iscov avaQjta^stv, olov eGxl xo öia fishxog. 


IIeqI xr\g sig xov ocpfralfiov EfiXEGovGrjg äößsöxov. i&'. 

Ei öh aGßsGxog EfiJtEöy sig xov öcp&alfibv, vöcoq [Isv xal 
yala syyvfiaxiG&sv jtQogslxsi xal ixxacEt **• äfiavQol ös xrjv 
xavGxixrjv övvafuv coov xo Isvxov syysöfiEVOv xal fiällov xo 
15 qoölvov ilaiov. 


IIeqI xcöv ajco ütvgog slxcoGscov. x. 

’Ooa ös ajio jivgog yiyvsxat slxr\, GxlrjgoxsQag sGyagag 
jtoisl’ hvvyQavxEov ovv avxag GvvsysGxEQOv syyvfiaxi^ovxa 
yälaxxi Gvv x<5 Ievxcö xov coov’ xollvgioig ös yjQrfixsov xolg 
20 öia oxififiscog 8 ^ xal xolg Klscovog. 

80 T. avxonoielv. 

81 T. öcotxvllw (= Ring, After). 

82 T. nQoqeoxrjXcu. 83 T. (av. 83a T. axlfi/isa>v. 

* Unregelmässige Construction, die wohl von Aet. herrühren mag. 
Es ist der „anakolouthe Nominativ des Particips“. (Krüger, § 56, 10, 4.) 

** So Eurip. Cycl. 633; Plat. Reip. 2, p. 361, 7; Gorg. p. 473. — 
Com. aqua et lac infusa attrahunt et adurunt. — Zur Sache vgl. 
Cass. Felic. d. med. 1., S. 55. 



41 


Cap, XYIII. Über das Hineinfallen von Thiereben, 
Hülsen, Sandkörnern ins Auge. Nach Demosthenes. 

Wenn in das Auge eine Mücke oder ein andres Thierchen 
hineingekommen ist, so schliesse man das gesunde Auge, öffne 
das leidende: und so wird das Thierchen von selbst heraus- 5 
kommen. Wenn aber eine Hülse, Sand oder etwas derartiges 
hineingefallen ist, versuche man auch dann dasselbe zu thun. 
Wenn es jedoch drin geblieben, nehme man es mit dem Finger 
heraus, oder giesse wiederholt Wasser, Milch oder lieber Honig¬ 
wasser hinein. Wenn es aber fester am Auge haftet, dann muss 10 
man es mit einem von denjenigen Mitteln, die pflaster-zäh, 
jedoch nicht scharf sind, z. B. dem aus Honig, herausziehen. 

Cap. XIX. Über das Eindringen von ungelöschtem 
Kalk in das Auge. 

Wenn ungelöschter Kalk in das Auge gekommen ist, und 15 
man träufelt Wasser und Milch ein; so zieht jener sie (die 
Feuchtigkeit) an und brennt (das Auge) aus. Geschwächt wird 
die ätzende Kraft desselben durch Eingiessen von Eiweiss und 
noch mehr von Rosen-Ol. 

Cap. XX. Über Verschwärungen nach Verbrennung. 

Alle Geschwüre nach Verbrennung machen härtere Brand- 20 
Schorfe; deshalb muss man sie unaufhörlich anfeuchten, indem 
man Milch mit Eiweiss einträufelt. Von Augenmitteln muss 
man die aus Spiessglanz und die des Kleon gebrauchen. 



42 


Ilegl xärv e^iuzlrjGGOfievcov eig xov 6(p&al[i6v. xd. 

’Eav de efiuzayfj eig xov ocp&alfiov fjxoz Gxolbuziov rj ooxa- 
qiov , laßidia) e^elxeG&co, uzgogeyovxcog 84 xax ev&v [ifj auzo- 
xZao&jj. ei de [irjd'ev e^syot all’ ioouzedov xcö ocöjiaxi elr\, 
5 [irjlag ß' laßcbv aige xovg uzvgrjvag ev&ev xal evfrev xal uzgoG- 
uzie^e xov ozp&alfiov, fieaoZaßovfitvov xov efzuzäyevxog 85 ' oxav 
de uzgoxvipy, xcp laßidicp ejjelxeG&or. elxa £yyv[xaziC,e6&<xt cufiazi 
zgvyovog 86 rj uzegiGxegäg rj coov zq> levxqr. ei de uzagaygrjfia 
xofuG&rjvai (ifj dvvrjfbeirj, eyyy^iaxtX^eö^co 6 oty&alftog xal xa- 
10 xauilaöoeöd'co xolg uzgog cpleyfiovag xaxauzlaGfiaor fiexa yag 
xivag jjfiegag uzvco&evzog xov vvyfiaxog 81 avauz lei xo xaxa- 
uzayev 8S . 


Ilegl vuzog cpay[iax og. xß\ 

c YuzoGrpay[/a leyexai, oxav ex uzlrjyrjg xivog gayevxcov rj 
15 &laG&evzcov zcov ey xolg yizcöGt xov 6<p&al[iov ayyeicov xal 
[lezagv xov ytxcövog 89 xo aifia vuzel&y xal uzagaygrjfia fievei 
ätfiotpaveg xo ygm^a xov og)&aljiov, vGxegov de uzehdvov. 
■9-egauzevxeov de xovxovg, Gvv xfj uzgoggrj&eiG'fl xoivfj xcöp elxcöv 
euzifieleia xfj dia <pZ.eßoxo[lLag fj xa&agGearg xal zmv axolov- 
20 &cov, coov xo levxov yhagov eyyvfiaxi^ovxa rj alfia xgvybvog 
rj uzegiGxegäg' ävco&ev de euzi&exeov %giov olvqr xal godivcg 
xal cdcö diäßgoyov, xal euzideGficp xovzpou ygrjGxeoV xfj (f egfjg 
uzvgiaxeov uzollaxtg xov og)&al[ibv Guzbyycp di äcpetyfjfiazog 

84 T. TtQoaexovxog. 85 T. eynagevzog. 86 T. ZQvyovov. 

87 T. (ivy/iazog. 88 T. xazanaQEV. 

89 T. xeixcävog. — ysza^v zcöv %iz(Ö v <dv wäre besser, „zwischen 
Binde- u. Leder-Haut“. Vgl. C. XXX. 



43 


Cap. XXI. Über die in das Auge eingekeilten 
Fremdkörper. 

Wenn aber ein Splitter oder eine Gräte fest in das Auge 
eingebettet ist, muss man sie mit einem Zänglein herausziehen, 
mit aller Sorgfalt in grader Richtung, damit der Fremdkörper 5 
nicht abricht. Wenn er aber nicht hervorragt, sondern in der 
gleichen Ebene • mit dem Körper sich befindet; nehme man zwei 
Sonden und bringe die Knöpfe derselben dahin und dorthin und 
drücke den Augapfel so dagegen, dass der Fremdkörper in die 
Mitte genommen wird. Sobald er aber hervorguckt, muss er 10 
mit dem Zänglein herausgezogen werden. Dann träufle man 
Blut der Turteltaube oder der gemeinen Taube oder Eiweiss 
ein. Wenn der Fremdkörper aber nicht sogleich entfernt 
werden kann, muss das Auge eingeträufelt werden und Um¬ 
schläge bekommen mit den Mitteln gegen Entzündung; denn 15 
nach einigen Tagen, wenn der Stich in Eiterung übergegangen 
ist, kommt der eingepflanzte Fremdkörper von selbst heraus. 

Cap. XXII. Über den Blut-Erguss unter die 
Bindehaut. 

Von Blut-Erguss spricht man, wenn infolge eines Schlages 20 
die Gefässe in den Augenhäuten zerrissen oder zerquetscht 
sind, und das Blut zwischen die (Binde-)Häut tritt; und so¬ 
fort die Farbe des Auges blutig bleibt, später aber schwarz¬ 
blau wird. Behandeln muss man diese Kranken, unter Zu¬ 
hilfenahme der vorher erwähnten allgemeinen Therapie der 25 
Geschwüre, durch Aderlass oder Abführmittel und Zubehör, 
indem man Eiweiss lauwarm oder das Blut einer Turtel- oder 
gewöhnlichen Taube einträufelt. Aussen muss man Wolle, mit 
Wein, Rosen-Öl und Eiweiss benetzt, und einen leichten Ver¬ 
band auflegen. Am folgenden Tage aber muss man häufig 30 
Schwammbähungeu des Auges machen, mit einer Abkochung 
aus Wermuth oder am besten aus Ysop, und aussen Wolle auf¬ 
legen. Wenn aber das Auge entzündungsfrei geworden, muss 



44 


arpiv&lov rj vöömjcov fiaXioxa, egco&ev 6h egiov ejuxi&eö&co' 
oxav 6h 6 ofp&aXfibg acpXeyfiavxog yevrjxai, fieXixi vjiaXeig)£ö&a> 
rj xfj 3 'Egaoiöxgaxov vygä rj xcö agcofiaxixcö xoXXvglcp 90 . xa- 
Xcög 6h jioiel xal oxgvyvov %vZog fiexa fieXixog eyxsofievog xal 
5 Xlßavoq vjto&vfiiobfievoq fiexa aöcpaXxov lörjq. Jigog 6h xa 
xexQovixoxa vnoOcpayfiaxa xaXcög noiel xovxo * eig £avbeoüi> 
egviXgbv ßaXcbv jcaiöog a<p&ogöv ovgov, Xeiov 6ol6vxi 8i xaXxqr 92 
hv rjXlm etp' Ixavag rjfiegaq, cbg Ixavov yvXov aveoy, xal eaöag 
griQav&ijvai avaXaßcbv xal fieXixi filgag XQ™' ’AjcoXXcbviog 6h 
io MefKplxrjg 93 jcgog vzioöipayfiaxa xal ficbXcoütag xoXXvgiov 
xoiovxov exxl&exar Xl&ov alfiaxlxov, aXftaxoq oveiov aüio xag- 
6lag, grjgav&evxa ev rjXlco loa, ovgcp Jiaiöoq cupd-ogov Xeiov' 
xal xagdafieaq 94 xrjg ißrjglöog xaXovfievrjq yvXov ejiißaXmv xal 
ovXXeavag 95 eyxvfiaxi^e’ xXrjv xoXXvgia avcutXaOOe xoiavxa 
15 xal ejcl xrjg XQ ELa Q fiexa aXfirjq eyxvfiaxi^e' AXXo’ Al&ov al¬ 
fiaxlxov 6ga%fiag 6', aXfiaxog jtegiöxegäg grjgov dgayfiaq 6', 
oveiov 96 aifiaxog 6ga%fiag 6', xofiecoc dgayfiag ß r , Xeiov cbg Jrgo- 
elgrjxai xal XQ<*>. 


Ilegl vvyfiaxcov. xy. 

20 Ilävxa xa ejti xov öcp&aXfiov vvyfiaxa, oia övfißalvei 
ajco ygacpelcov 97 rj xivog xoiovxov, fiexa xrjv jcgoeigrjfievrjv 
xoivrjv eoiifieXeiav aifiaxi xgvyovoq rj JiegiOxegäg eyxvfiaxiE,eö&co 
ev&vq eg agyrjg V mov xcö Xevxcö^ 8 ’ xal xaxagyaq fihv 3iag- 
aixrjxeov xag Jtvglaq xal xa fregfia xaxaüiXaöfiaxa * fiexa 6 h 
25 xrjv xglxrjv rj xexagxrjv rjfiegav ztgoxevcn&evxoq xov oiavxoq 
Ocbfiaxog önoyyoiq cuiootvgiäv xal xaxajcXaoöeiv xolg jcgog 

90 T. xoXXtiqLw. st T. öidvxi. 92 T. xulxü. 

93 T. o/ucpizT/q. Ygl. Galen XIX, 347; XIY, 188, 700. 

94 richtiger ist xagöafilSog oder xagöafilvr]?. 

95 T. aßaXeüvaq. 

96 T. dveiov. 97 t . duoygatpimv. 98 T. xo kevxov. 



45 


man Honig oder das Augen wasser des Erasistratus oder das wohl¬ 
riechende Collyr einstreichen. Von guter Wirkung ist auch die 
Einträuflung des Nachtschatten-Saftes mit Honig und Räuche¬ 
rungen von Weihrauch und Erdpech, zu gleichen Theilen. Gegen 
sehr lange bestehende Blutergüsse wirkt folgendes gut: In ein 5 
Kupfergefäss giesse man den Harn eines unschuldigen Knaben 
und rühre ihn mit einer ehernen Mörserkeule in der Sonne et¬ 
liche Tage durch, bis er genügend Saft abgiebt; und, nach¬ 
dem man ihn hat eintrocknen lassen, löse man ihn auf, mische 
ihn mit Honig und gebrauche die Mischung. Apollonius aus 10 
Memphis giebt gegen Blutergüsse und Brauschen folgendes 
Mittel an: Blutstein, Esel-Blut vom Herzen, zu gleichen Theilen, 
in der Sonne getrocknet, verreibe man mit dem Harn eines 
unschuldigen Knaben; setze den Saft der iberischen Kresse 
hinzu, verreibe es zusammen und träufle es ein. Oder man 15 
stelle sich derartige Collyrien her und träufle davon beim Ge¬ 
brauch, mit Salzwasser, in das Auge. Ein andres der Art ist 
folgendes: 4 Drachmen Blutstein, 4 Drachmen getrocknetes 
Taubenblut, 4 Drachmen Eselblut, 2 Drachmen Gummi verreibe, 
wie oben erwähnt, und wende es an. 20 


Cap. XXIII. Über Stich-Verletzungen am Auge. 

Alle Stich-Verletzungen am Auge, welche von dem Schreib - 
Griffel oder etwas derartigem herrühren, behandle man, nach 
Anwendung der erwähnten Allgemein-Kur, durch Einträuflung 
vom Blut einer Turtel- oder gewöhnlichen Taube oder von Eiweiss, 25 
sogleich bei Beginn des Leidens. Im Anfang muss man die 
Bähungen und warmen Umschläge vermeiden; nach dem 3 . oder 
4 . Tage aber soll man, nach Entleerung des gesammten Körpers, 
mit Schwämmen bähen und Umschläge machen mit den Mitteln 
gegen Entzündung, die noch beschrieben werden sollen. Augen- 30 
mittel muss man anwenden, die möglichst wenig reizen, auch 
wenn die Geschwüre unrein erscheinen; also muss man das 
Mittel aus Metall-Asche, das Asch-Collyr und das Stern-Mittel 



46 


cpXeyfiovaq dvaygacprjöofievoiq, xoXXvgia de xgoqayeiv adrjxxö- 
raxa, xav axaO-agxa (patvrjxai xd eXxrj' yQrjoxeov ovv x <» xe 
öxodiaxcö xal xcö xecpgcp 99 xal xcö aöxegi xal xoiq öfioioiq' 
xoiel 100 de xal xd NetXov 1 ® 1 diaggodov vdageq fiexa coov ey~ 
5 yvfiaxit^ofievov. 


Ilegl xgavfiaxcov ßa&vxegcov. xd'. 

c ’Oxav de ßafrvxegov xal fieigov yevrjxai ev ocpd’aXficö xgavfia, 
cdq exgvrjvai xivdvvevei xd ev xcö ocpd-aXficö vyga, xgoqexxeov, 
firj (pXeyfiovrj hxiyevrjxai xal xagexrjxai 102 xvgexöq. xgö xav- 
10 xcov ovv xfj ayxcovoq cpXeßoxofita xgrjöxeov, eiye dvxeyoi rj 
dvvafuq’ ovdev yag evegyeoxegov ßorj&rjfia xaxagyaq * xagaXifi- 
xavofitvqq de xrjq cpXeßoxofdaq, xa&agxrjgtcp exixrjdetcp XQV~ 
öxeov’ et de firj, xXvöxrjgöiv vxaxxixolq xr\v xoiXiav xevcoxeov' 
xov de ocp&aXfibv eyxvfiaxiöxeov xcö Xevxcö xov coov' xal xa- 
15 xaxXaöxeov 103 coov avaxexofifievov 104 xcö xvggcö fiexa godivov 
xal oivov, eyx&ovxa xal x^ La ' lv °vxa igövxöf xal eiqegiov ava- 
Xaßövxa’ xalq de egqq rjfiegaiq xvgiäv dt acpeiprjfiaxoq gödcov 
ij fieXiXcöxoov xal eyyvfiaxiCeiv yaXaxxi yvvatxeitp fiex* coov 
xXtagolq' xaxaxXaöfiaöi de XQ r i ÖT ^ ov r olq xgöq cpXeyfiovaq 
20 avayeygafifievoiq xal fiaXiöxa xcö dia xoodvcov xal fieXiXcbxcov 
xal xgöxov xal agxov’ xaxaygiöxeov 105 de xal dxtcg oXiycp 
fiexa xgöxov daipiXovq fiexcoxov xal xgoxacpovq' xovcpa de eöxco 
xd xaxaxXaöfiaxa xal xö avco ßXecpagov fiövov xaxaxXaxxeo&co 
xgöq xö dvvaod'at avoiyeiv xal exxgtveiv xö exicpegöfievov 
25 daxgvov exideiöd’co de 6 6 g)&aX[iöq xovcpcoq' ei de xtveq firj 
(pegoiev xd xaxaxXaöfiaxa, extygteö&cocsav xcö NetXov dtaggödcp 
xd ßXecpaga xal xovq xgoxacpovq xal xö fiexcoxov' öcpodgoxe- 
gcov de yiyvofievoov xcöv odvvcöv, xagaXrjxxeov iptXooöiv xcöv 
xgiycöv xrjq xecpaXiqq xal öixvav xoXXäv xcö ivicg xal xfj xo- 
30 gvcp%’ xal xöxiöxeov eiq vvxxa xiva x<öv avodvvcov xegl de 
xexagxrjv i ? eßdöfirjv rjfiegav eyxvfiaxiöxeov xcö NetXov dtaggödcp 

99 T. xetpQcp. 100 T. nolei. 101 T. xov rjXov. 

102 T. ntxQSTtexai. 103 T. xccxanXaaxecov. 

104 T. (0(3 dvaxexofx/ieva. 405 T. xaxaygijoxsov. 



47 — 


und ähnliche gebrauchen. Es wirkt aber auch des Nilus Rosen- 
Collyr, verdünnt mit Eiweiss eingeträufelt. 


Cap. XXIV. Über die tieferen Verletzungen. 

Wenn aber eine tiefere und grössere Verletzung am Auge 
entstanden ist, so dass die Gefahr besteht, es könne das Auge 5 
auslaufen; dann muss man aufpassen, dass nicht eine heftige 
Entzündung entsteht und Fieber nachfolgt. Vor Allem brauche 
man also den Aderlass am Ellenbug, wenigstens wenn die 
Körperkraft hinreicht; denn kein wirksameres Hilfsmittel giebt 
es für den Anfang. Wenn man aber von dem Aderlass Abstand 10 
nehmen muss, soll man ein geeignetes Abführmittel anwenden, 
oder wenigstens den Leib durch abführende Klystire entleeren. 

In das Auge aber träufle man das Weisse vom Ei und mache 
Umschläge mit dem Gelben vom aufgeschlagenen Ei, vermischt 
mit Rosen-Öl und Wein, indem man dies (in ein Gefäss) giesst 15 
und langsam erwärmt und in Wolle aufnimmt. An den folgen¬ 
den Tagen mache man Bähungen mit einer Abkochung von 
Rosen oder Honigklee und träufle Frauenmilch mit Ei warm ein. 
Von Umschlägen gebrauche man die gegen Entzündung be- ' 
schriebenen, besonders den aus Mohnköpfen, Honigklee, Safran 20 
und Brot bereiteten. Man salbe ferner ein wenig Opium mit 
viel Safran auf Stirn und Schläfen ein. Hur leicht dürfen die 
Umschläge sein und nur das Oberlid soll Umschläge erhalten, 
damit der Kranke das Auge öffnen und die zufliessenden Thränen 
ausscheiden kann. Auch der Verband des Auges muss leicht 25 
sein. Wenn aber einige Kranken die Umschläge nicht vertragen, 
muss man sie an den Lidern, an den Schläfen und an der Stirn 
mit des Nilus Rosen-Mittel einsalben. Wenn aber die Schmerzen 
zu heftig werden, muss man noch das Scheeren des Haupthaares 
zu Hilfe nehmen und einen Schröpfkopf ansetzen am Nacken 30 
und am Scheitel und für die Nacht eins von den schmerzstillen- 



48 


vöagaöxaxcp fiexgic, ajto&agajrdag' xgotprjv 6h öiöovcu go(prj[ia- 
xcbör], svyvfiov xal evxoiXiov öel yag evXvxov aivai xrjv xoi- 
Xiav a&‘ d<pexxeov 6h oivov [taygi Jtagax[iijq‘ xaga<pvZaxx£a 
6h, xal oöa jzZrjgoZ xr\v xetpaXrjv xal sQs&iCet xov gav^axiöfiov 


5 IIsqI xijg xov cbo£i6ovq axxglöacog. xe. 

El 6h vvysvxoq xov o<p&aX[xov sxxgiöig xov cboei6ovq vygov 
ysvrjxai, coöxs xal OvöxaXrjvat sjtl xoobv xov ocpdaXfiov, xd 
[.ihv ctXXa jcagajtZrjöia xolg slQTjfievoig yiyvioftco, ngoq xo [ir] 
<pXsy[iovr]v ejuylyvaö&ar [isxa 6h xrjv xr\g g)Xsy[iovrjg Jiagax- 
10 firjv xal xrjg hXxcböscoq, ßaXavslov ovvoiöei xal olvog Xzüixoq 
6v(i[i£XQog xal avyvfiog xgog xo avxgotpijöai 106 xal avanXrjQco- 
d-ijvai xo vygov. 


Ilagl xrjg xov o^d'aXfiov ztgozcx oböacoq. xg. 

H jtgojtxcoöig xov oXov o<p&aXfiov Ovfißaivai £x xivog 
15 ßiaiov jtXrjyrjg xrjg xatpaXrjg rj hXxcöv av&gaxfobcöv rj xcöv 
hvxog ayyaicov xal vfiivarv, oig Jtgogrt£g>vx£v 107 o otpfraXfiog, 
ajioggr]yvv(i£vcov rj yaZcofibvcov ngojctjixai 108 yag ejc hvicov 
oXog 6 ocpd-aXfioq alg xo kxxog, cog (irj 6vvaö&ai vxo xcbv ßXa- 
(pagcov xaXvjzxßöd’ar hvioxa 6h xal (ihygi fxrjZcov xal otpgvcov 
20 jtgojtijtx£i 10 $' xal y,dXi6xa xovxo Ovfißaivai xalg eg vrprjXmv 
xaxaxxooOEOLV 109 rj xalg ßiaiaiq xaxd x£<paZfjg jcZrjyaZg' xivöv- 
vcööag de xo üia&oq. &£gajiavx£ov ovv jcagaygrjfia (pZaßoxofiia 
rj xafragö£i xal xd Zoura jcgaxxaov ra 110 jzgoggrj&ivxa hv xfi 
xoivfj xmv hZxcöv ajufieZda xal xrjv xgogrrj v negiatgexaov 
25 £3t£txa cbm avax£xo[i[i£vq> 111 xal godivcp xal oivcp hgcov ßgayarv 
ajtixi&ac (i£xa 6h xavxa xaxaJilaxxa x<p 6ia (lalilcbxcov xal 

106 T. evxQOTcrjaai. 107 T. 7tgoqn£(pvߣv. 168 T. TCQO&tinzEi. 

109 T. xazanzu>a£o>q. 110 T. ngaxzsovza. 

111 dvaxExofifisvcj) steht im Text nach ot!v<p. 



49 


den Mitteln verabreichen. Um den 4 . oder 7 . Tag aber muss 
man das Rosen-Mittel des Nilus, stark verdünnt, einträufeln bis 
zur Ausheilung. Die Nahrung gebe man halbflüssig, gut nährend 
und leicht verdaulich; denn der Leib muss immer offen sein. 
Des Weingenusses muss man sich enthalten bis zur Abnahme 5 
der Entzündung und daneben alles vermeiden, was den Kopf 
voll macht und zur Absonderung reizt. 

Cap. XXV. Über das Ausfl iessen des Kammerwassers. 

Wenn nach einer Stich-Verletzung des Auges das Kammer¬ 
wasser ausgeflossen ist, so dass das Auge etwas zusammenfällt, io 
muss das andere, so wie erwähnt, geschehen, damit keine Entzün¬ 
dung dazutritt. Wenn aber die Entzündung und die Geschwürs¬ 
bildung vorüber ist, dann wird ein Bad von Nutzen sein und 
dünner Wein, in mässiger Menge und nahrhaft*, um die Flüssig¬ 
keit wieder gut heran zu bilden und sich ansammeln zu lassen. 15 

Cap. XXVI. Über den Vorfall des Auges. 

Der Vorfall des ganzen Auges tritt ein infolge einer gewalt¬ 
samen Verletzung am Kopf, oder von Milzbrand-Geschwüren, 
oder wenn die tieferen Gefässe und Häute, an welche das Auge 
angewachsen ist, abreissen oder erschlaffen. Also bei einigen 20 
Kranken fällt das ganze Auge nach aussen, so dass es von den 
Lidern nicht mehr bedeckt werden kann; manchmal fällt es 
sogar vor bis zu den Wangen und Augenbrauen. Dies erfolgt 
meist durch Sturz aus der Höhe oder bei gewaltigen Schlägen 
auf den Kopf. Gefahrvoll ist das Leiden. Man muss es des- 25 
halb sofort mit dem Aderlass oder Abführmitteln behandeln und 
die übrigen Maassregeln treffen, die vorher bei der allgemeinen 
Behandlung der Geschwüre beschrieben sind, und die Diät be¬ 
schränken. Ferner benetze man Wolle mit aufgeschlagenem 
Ei, Rosen-Öl und Wein, und lege sie auf. Hierauf wende man 30 


* Com.: et cibus boni suci, als ob stände xal TQoeprj sv^vfiog. 
Aetius. 4 



50 


j ccodvcov xazaotXaGßazi xal voGxvafiov cpvXXoiq Xl2 , ovv ägzcp 
r} tyvXXico, h r’ oXiyov ßgaxevzr Gvveycög de äXXaGöeG&co ra 
xazaJtXaGßaxa, iva fir] ■d-egfiav&evza za fiegrj diajtvrjoy zalg 
de e^ijg rj(iegaig evdtdovorjg zrjg cpXeyßOvijq Gixvav jcgogßXrj- 
bzeov 113 zw ivico fieza xazaGyccGfrov 114 ' Jiagovorjq de zrjg cpXey- 
ßovrjg, avagfioozoc al Gixvar eyxvßaziozeov de Gvveycög cdm 
xal yaXaxzt x^ ia Qolg’ evdidovorjg de zrjg <pXeyßovijq, xcö NiXov 
diaggodcp ßez’ coov XQV°t&ov rj xal [leXixoq ßgayv axaütvov 
jiQogfiiyetv avzcö jcgoq zo exxgiveo&ai zovg lycogag’ ccfia de 
10 xal zov jtvgijva zrjg [irjXrjq vzioßXryreov vjto zo ßXecpagov elg 
zo (irj jigöqcpvGiv ziva yeveo&ai’ zrjg de JigoutxcoGecoq ejcl jioXv 
yeyevr)(ievr)g [igde /uäg eXoiidog ovorjg ajtoxazaozrjvai zrjv oga- 
glv, xaxajiXaö[iaGi XQV OT ^ ov voig exjivovv 115 dvvafievoiq, oia 
eGZL za dia yvgecog’ aXXa xal cpaxät xazaJtXaozeov (ieza (teXi- 
15 zog’ evdLdovGrjg de zrjg cpXeyfiovrjq, ejtl Xovzgov äyeiv. 


Ilegl zcöv eg ejticpogäq vygcöv yiyvofievcov eXxcoGecov 
e jiL ütoXaLcov' vecpeXiov, axXvog, hoiixavfiazog, eyxav- 
^a-rog 116 . xg\ 

Al de ex zijq zcöv vygcöv ejucpogäq yiyvofievai ejtucoXai- 
20 ozegai eXxcoGeiq dcacpogcoq ovofia^ovzaf rj fiev yag ayXvg eju- 
jioXaiog eoziv eXxcoGig enl zov /isXavog yiyvo/ievr], jiagajtXrjoia 
axXvcbdet aegc xcö XQwßazi xvavöö, jcoXvv 1 17 zooiov ejceyovoa 
zov f/eXavog’ ozav de ejtl zijq xogrjq yevrjzai, ov gadicoq ogcöoi. 
vecpeXiov xaXelzai zo ejtl zov fieXavog ßad-vzegov zrjg ayXvog 
25 eXxog xal (.uxgoxegov, zrj de x(>°a Xevxozegov *’ ejr ixavfia de 
Xeyezai, ozav zo fieXav zov ocp&aXfiov zgayvvd-ev ejiutoXijq 

lia T. <pvXou (Besser -wv.) 113 T. nQoßXrjxaov. 114 T. xaza%cio/u.ov. 

115 T. ixnvovv. 116 T. iyxXvafjiaxog. 117 T. noXr/v. 

* Gewöhnlich versteht man unter Achlys und Nephelion Narben, 
nicht Geschwüre. 



51 


den Umschlag an aus Honigklee, Mohnköpfen, Bilsenkrautblättem, 
mit Brot oder Flohkraut, das nur kurze Zeit eingeweicht worden. 
Fortwährend müssen aber die Umschläge gewechselt werden, da¬ 
mit die Theile nicht warm werden und in Eiterung übergehen. 

An den folgenden Tagen, wenn die Entzündung nachlässt, setze 5 
man einen Schröpfkopf an das Hinterhaupt, mit Scarifi- 
cation; so lange aber die Entzündung noch andauert, sind 
die Schröpfköpfe nicht passend. Einzuträufeln ist immer lau¬ 
warmes Eiweiss und Milch. Wenn die Entzündung nachlässt, 
muss man das Rosenmittel des Nilus mit Eiweiss gebrauchen 10 
oder auch etwas „rauchlosen“ Honig hinzusetzen, damit die 
schlechten Säfte sich ausscheiden. Zugleich muss man aber unter 
das Lid den Sondenknopf schieben, damit keine Verwachsung 
eintrete. Wenn nun ein sehr starker Vorfall erfolgt ist, und 
keine Hoffnung auf Wiederherstellung der Sehkraft besteht, 15 
dann muss man solche Umschläge anwenden, welche Aus¬ 
eiterung befördern, z. B. die aus Weizenmehl; man kann auch 
Linsen mit Honig Umschlägen. Wenn die Entzündung sich 
aber giebt, ist der Kranke in’s Bad zu führen. 

Cap. XXVII. Über oberflächliche Geschwüre durch 20 
Zustrom vonFlüssigkeiten, nämlich überWolke, Nebel, 
Aufbrand, Einbrand. 

Die oberflächlichen Geschwüre, welche durch Zustrom von 
Flüssigkeiten entstehen, haben eine verschiedene Bezeichnung. 
Der Nebel ist eine oberflächliche Geschwürsbildung auf dem 
Schwarzen, durch dunkelblaue Färbung ähnlich nebliger Luft, 25 
und nimmt einen grossen Theil vom Schwarzen des Auges ein. 
Wenn sie vor der Pupille liegt, wird das Sehen erschwert.* 
Wolke nennt man dasjenige Geschwür des Schwarzen, welches 
tiefer, kleiner und weisser an Farbe, als der Nebel, ist. Von 
Aufbrand spricht man, wenn das Schwarze des Auges rauh 30 


* „Sieht man es nicht leicht“, ist sachlich nicht zulässig. Flecke vor 
der Pupille sind leichter zu sehen, als solche vor der Iris. 

4* 



52 


hxixahv 118 tyavjj, xfj ygoa x£<pgov 119 yevbjiEvov' hyxavfia 120 
6h hoxi to xaxa ro xXsloxov yiyvojiEVOv hx x vqetov sZxog 
[lera höyagag axa&agxov hxl xov jihlavog rj xov Zsvxov*’ 
hxl fisv rov jihXavog xaxa ßa&og yiyvoji£vov, xal cbg hxixav 
5 hv xxi xa&agösi [isi^ovog ötaßgcboscog yiyvojihvrjg xcbv vjihvcov 
oigoyelxai sgt» 121 xax ollyov xa vyga xal hxgsl oZog 6 ocp&aX- 
jiog. xavxagjihv ovv xaghxixolaioxaxag eAxcboug ji£xa xvg£xov 
rj ycoglg xvgExov yiyvojihvag laOaO&ai ygrj (ovxcog)’ xgox£vcb- 
oavxag xlvOxrjgi xrjv xoMav hyyvfiaxi&iv xcö NiXov öiaggoöcp 
io vöageoxhgcp, fi£xat-v xrjg xov xoXXvgiov xgogaycoyrjg hyyvjiaxi- 
C,ovxag yalaxxi' xaxa ßgayv 6h, öiaßaivovöcöv xcöv rjjLEgcöv, xgog- 
liLynv xcö NiXov 122 xo yiaxov AxoZZcoviov rj xo agcofxaxixov 
vöx£gov 6h xal axgaxoig xovxoig ygrjoxhov' xayhcog yag hxov- 
lol xal Xsxxag ovXag ayn xal OyEÖov a6rjlovg. 


15 II£gl agy hfiov. xrj’. 

”Agy£/j,6v hoxi xo xaxa xov xrjg igEcog xvxXov yiyvofi£vov 
hXxv6giov, axuXrjcpog xo (ihv xi xov Xevxov, xo 6h xi xov 
fihXavog, Xevxov cpaivojisvov' oxav jihv ovv ßa&vx£gov xal 
gvxagov yhvrjxai xaxa xov xrjg ig£cog xvxXov xal &axxov 
20 avaxa&agdrj, hviox £ l23 xgoxixxu 6 gayosi6rjg’ 6io xagsji- 
xXaOOovOi cpagjiaxoig hx avxcöv ygrjoxhov xaxagyag, cbg a- 
cpXhyjiavxa yhvrjxai xa sXxrj xal vxoxgaphig 124 6 yixcbv xov 
ocpO-aXfiov axoGxrjorj 124a xrjv hoyagav. 

118 T. hmxaij. 119 T. xscpgov. 

120 T. hxxuvfia. 121 T. hx xov. 

122 T. ro fülov . 128 T. 6s. 

124 T. vnoygcapsig (geschmückt), was keinen Sinn giebt. 

124 a T. -si. 


* Das Lidspalten-Geschwür. 



53 


geworden und oberflächlich verbrannt erscheint und an Farbe 
aschenähnlich geworden ist. Einbrand ist das Geschwür, 
das meist nach Fieher entsteht, mit ungereinigtem Schorf, auf 
dem Schwarzen oder Weissen. Auf dem Schwarzen geht es in 
die Tiefe, und, da gewöhnlich bei der Reinigung (der Geschwüre) 5 
ein grösserer Durchbruch der Häute entsteht, ergiesst sich die 
Flüssigkeit aus dem Geschwür allmählich nach aussen, und das 
ganze Auge läuft aus. Diese oberflächlichsten Geschwüre, 
mögen sie mit oder ohne Fieber entstehen, muss man folgen- 
dermassen heilen: Zuerst entleere man den Darm mittelst der 10 
Eingiessung, dann streiche man des Nilus Rosenmittel verdünnt 
ein; in den Zwischenräumen der Anwendung des Augenmittels 
träufle man Milch ein. Allmählich, indem die Tage vorschreiten, 
mische man zu dem Augenmittel des Nilus das chiische Mittel 
des Apollonius oder das wohlriechende. Später kann man diese 15 
Mittel auch ungemischt gebrauchen; denn schnell bewirken sie 
Vernarbung und bringen zarte Narben und fast unsichtbare. 

Cap. XXVIII. Über den Weissling.* 

Der Weissling ist ein kleines Geschwür, welches am Um¬ 
kreis des Regenbogens** entsteht, einerseits einen Theil des 20 
Weissen, andrerseits einen Theil des Schwarzen einnimmt und 
weiss erscheint. Wenn es nun tiefer und mit Belag am Horn¬ 
haut-Rand sich gebildet und zu schnell sich gereinigt hat, 
kann bisweilen die Beerenhaut vorfallen. Daher muss man an¬ 
fangs die verstopfenden Mittel gebrauchen, auf dass entzündungs- 25 
frei die Geschwüre werden, und die Hornhaut sich etwas ver¬ 
dicke und so den Schorf abstosse. 

* Es ist das, was jetzt Rand-Phlyktäne genannt wird. 

** d. h. am Hornhaut-Rand. 



54 


IIsql ßo{h g Lcov (xal) 125 xoiXco [laxcov. xd-'. 

Bodgia [ihv xaZaZxai, oxav sju xov fiaZavog yavrjxai 
xoZZa xal öxava xal xadaga aZxi] xsvxr^iaOLV öfioia’ xoiZcö- 
f.iaxa 126 öh xaXelxai xa OxgoyyvZa xal jcZaxvxaga xcöv ßodgicov 
5 eZxt] xal rjxxov ßadda. ov xadagxaov xoivvv avxa xoZZvgioig 
ögifiaöiv, aZZa [läZZov xolg jcgaaoiv avaxgatpaiv xal fiaZioxa 
xa ßodgta Xeyofieva ■ xa öh xocZcö^iaxa ey%QoviC,ovxa*, xoZg 
^ovyrj 127 ajzoöfirjxovöi jzgcöxov xQrjOajievoi, [xaxaßaivsiv 1 ^^ am 
xa avaxQ£(povxa, old söxi xa öta Zißavov loöjtsöa öh ysyovoxa 
io 9] xal exi xoiZoxaga ovxa*, x<x> KZacovog ygiyoxsov st öh gvjzog 
jcoZvg s3tLX£L[i£Vog ah] xoZg aZxsöi, /xsZixgaxq) ayyvfzaxiöXEOv. 
tffiaZg öh x<p d<p£tyr)[iaxL xrjg xrjZacog öxavaödavxi, cog jcgoaigrj- 
xai, jcgogfii§avxsg [iaZi ßgayy däxxov axvyofiav xov C,t]xov- 
fiavov’ ygcb^iada öh hm xcöv xoiZatv xal gvjcagcöv hZxcöv x<x> 
15 Qaoöoxicg 2aßrjgov (.iax coov vöagaöxagcg’ xal yooglg ytdörjg 
oövvrjg avaxadaigai xal alg ovZrjv ayai xayiöxa: [tafivfjodai 
öh XQV xarii xovxcov xoZg ycgoggrjdsiorjg 128 xotvzjg 129 xcöv hZ- 
xcöv EJtLfiaZaiag. 


Ü£gl jzvoööaoag rjxoi ovvyicov 129a . Z'. 

20 Al yiyvofiavaL hv xoZg aZxsot oivcocaig öiatpogov Jtgogrj- 
yogiag xExvygxaoiV övvyia fihv yag Zaysxai, oxav djtö ßadv- 
xagov aZxovg xo jcvov ajcoggvhv xal fiexagv xcöv yixcbvcov 
Jtag£(iJC£Gov xal 0%r][iaxi6dhv xcp xvxZcp xrjg Igacog ofioiav 

125 xal fehlt im T. 126 T. xcoZajftaza. 127 T. iiovyrj. 

127 a richtiger /zezaßulvofisv. 

128 T. nQOQri&sioriG. 122 T. xoiZrjg. 129 a T. ovvyojv. 

* Unregelm. Construction (Acc. für Gen. absol.). 



55 


Cap. XXIX. Über die Gruben- und Hoblgeschwüre. 

Von Grubengeschwüren spricht man, wenn auf dem 
Schwarzen ausgehöhlte, enge und reine Geschwüre, ähnlich den 
Stich-Verletzungen, entstanden sind. Hohlgeschwüre werden 
diejenigen Geschwüre genannt, die rund und breiter sind, als 5 
die Grubengeschwüre, und weniger tief. Reinigen darf man 
sie fürwahr nicht durch scharfe Augenmittel, sondern muss sie 
durch milde Mittel auszufüllen suchen, namentlich die soge¬ 
nannten Grubengeschwüre. Die Hohlgeschwüre aber, wenn sie 
chronisch werden, soll man zuerst mit den langsam reinigen- 10 
den Mitteln behandeln und dann zu den ausfüllenden, z. B. den 
Weihrauch-Mitteln, übergehen. Wenn sie schon eben oder 
nur noch ein wenig vertieft sind, muss man das Kleon-Mittel 
gebrauchen; und wenn viel schmutziger Belag die Geschwüre 
bedeckt, Honigmeth einträufeln. Ich aber habe zu der Ab- 15 
kochung des Bockshornkrautes, welches entsprechend der obigen 
Beschreibung zubereitet war, ein wenig Honig hinzugefügt und 
so schneller das Ziel erreicht. Ich benutze bei den hohlen und 
schmutzigen Geschwüren das Theodot’sche Collyr des Severus, 
mit Eiweiss verdünnt. Sowohl reinigt es das Geschwür ganz 20 
schmerzfrei, als auch bringt es dasselbe aufs schnellste zur Ver¬ 
narbung. Stets erinnere man sich auch hierbei der schon vor¬ 
erwähnten Allgemeinbehandlung der Geschwüre. 

Cap. XXX. Über Eiterung oder Nagelabscess. 

Die Eiterungen bei den Geschwüren'haben eine verschiedene 25 
Benennung erlangt. Nagel-Abscess nennt man den Zustand, 
wo von einem tieferen Geschwür der Eiter abfliesst, zwischen 
den Augenhäuten hinabsinkt, dem Umkreis der Regenbogenhaut 
sich anpasst, und so das Aussehen eines Fingernagel-Abschnittes 
hervorbringt. Wenn aber mehr Eiter vorhanden ist und die 39 
Hälfte des Schwarzen einnimmt oder sogar durch die ganze 
(Ausdehnung der) Hornhaut durchschimmert; dann sagen wir, 



56 


ovvyog dziOTOfijj zpavxaoiav ajtoxeXeo^ 130> JcXeiovoq de OvOxav- 
xog jcvov xal xo fjfudv xov ßeXavog aüiolaßovxoq rj xal di 
oXov xov xegaxoeiöovq öiavyovßevov, vxojivov elvai Xeyoßev 
xov 6cp&aXß6v. ylyvexai de xavxa xal ymglg eXxmOemg, xe<pa- 
5 XaXyiaq jcgorjyrjOaßevrjg rj ocp&aZßiag' ovßßaivei de xal ipXey- 
fiovrjg JtQoysyevrjfisvrjg, öia xrjv JtXeiova uiXrjgmoiv xmv vygmv 
grjyvvßevmv xivmv ayyeimv xal xov eg avxmv jigoyeofievov 
aißaxog Jtvovßevov 131 . jzagejcexai de 131a xolg vjtoxvoig™ 2 oövvrj 
Ocpoöga öipvyßaxmdrjq xal egvd-rjßa Jtegl xov ocp&aZßov oXov 
10 xal xgoxaipmv aXyrjßa. ftegajievxeov de avxovg xaxagyag oiag- 
aixovßevovg xag Jivgiag, xevcboei de xoiXiaq XQcoßsvovq öia 
xXvöxijgoq' ejteixa xal cpXeßa xeßvovxaq xrjv avmxegav hv ay- 
xmvi' Xvovxag de ßexa xavxa xal xrjv xegl xov jieyav xavd-ov 
cpXeßa ymglg öxgayyaZrjg 133 xijg Jiegl xov xgäyrjlov xal öixvav 
15 de xm ivim jigocßaXXeiv rj ßöeXXag xolg xgoxacpoig' eixaxolq 
xgog cpXeyßovaq xoXXvgioiq ygrjo&ai xal ßaXiOxa xm NiXov 
diaggodm, ߣx mov 134 rj yaXaxxoq vdageoxegov eyyvßaxi^ov- 
xag‘ ßsxa de xrjv xgixrjv rjßegav öJtöyyoiq anojivgiäv ßexgimq 
xo Jigmxov, ejieixa ex Jigoqaymyrjq Jtagav§eiv xrjv jtvgiav 
20 xal xa jcageßjrlaxxovxa ßev xoXXvgia ^tagaixelö&ai, xolg de 
jiagrjyogovoi xal öiaipogovoi ygrjoxeov ßaXiöxa ßhv xm yiaxm 
’AnoZZmviov xal xolg bßoioig öia Gjivgvrjq oxeva^oßevoig, a 
drj xal öiaößvgva xaXelxar xa yag Gipoögmq diarpogovvxa xal 
%rjgaivovxa jtagaygrjßa jisv ixavrjv xevmöiv noielxai xov Xe je- 
25 xoßegeoxegov, xo de vüiolomov xal nayyxegov Jtrjyvvei xal 
§rjgaivei dvgXvxmg. 

raXrjvov ex xov &egajievxixov Zoyov*. 

’laxgoq de xig xmp xa&’ rjßäg eßjteigixmxaxoq o<pd-aX[Uxbg 
xal öia xaxaöeictemg xrjg xerpalrjq jcoXXovg xmv vjtojivmv 
30 e&egajtevöe, xa{HC,mv ß'ev avxovg ogd-iovq hoil ötfpgov, jcegi- 
Xaßßavmv de xrjv xetpaZrjv exaxe'gm&ev ex xmv jiXayimv, elxa 

130 T. -ei. i3i T. nvo/iEvov. 131 a T. näv, wohl für ininav. 

132 T. vjKonloiq. 133 T. argayyccXfjg. 134 T. oov. 

* Galen, M. M. 1. XIY, e. 18—19, B. X, S. 1019. — Gesch. d. Augen- 
heilk. S. 334. 



57 


dass das Auge unterkötig ist*) Es entstehen diese Zustände aber 
auch ohne Geschwürsbildung **, nämlich wenn Kopfschmerz vor¬ 
angegangen ist oder eine äussere Augen-Entzündung; es kommt 
auch vor nach einer starken (inneren) Entzündung (des Auges), 
wenn, wegen der reichlichen Anhäufung von Ausschwitzung, 5 
einige Gefässe (der Iris) platzen und das aus ihnen sich ergiessende 
Blut vereitert. Es folgt aber gewöhnlich den Hypopyen heftiger 
pulsirender Schmerz, Röthung rings um das ganze Auge und 
Schmerz an den Schläfen. Bei der Behandlung dieser Kranken 
muss man anfangs die Bähungen vermeiden und den Darm durch 10 
Klystir entleeren; dann schneide man die obere Vene am Ellenbug 
auf und eröffne später auch die Vene am Schläfenwinkel, aber ohne 
die (übliche) Umschnürung des Halses; auch einen Schröpfkopf 
setze man an das Hinterhaupt und Blutegel an die Schläfe. Dann 
wende man die Augenmittel gegen Entzündung an, besonders das 
Rosen-Mittel des Nilus, das man, verdünnt mit Eiweiss oder 15 
Milch, ein träufelt. Nach dem dritten Tage aber mache man eine 
Schwammbähung, zuerst in mässiger Weise, dann verstärke man 
allmählich die Bähung. Von den verstopfenden Augenmitteln 
sehe man ab und gebrauche die beschwichtigenden und zertheilen- 
den, besonders das chiische des Apollonius und die ähnlichen, die 20 
aus Myrrhe bereitet werden und deshalb auch Myrrhen-Mittel 
heissen. Die stark zertheilenden und trocknenden Mittel be¬ 
wirken zwar augenblicklich eine genügende Entleerung des flüssi¬ 
geren Antheils (vom Eiter), machen aber das Überbleibende und 
Dickere fester und trocknen es zu einer unlöslichen Masse ein. 25 

Aus Galen’s Abhandlung über die Therapie. 

„Ein sehr erfahrener Augenarzt unsrer Tage hat auch durch 
Schüttelung des Kopfes viele Hypopyon-Kranke geheilt. Er 
setzte sie nämlich aufrecht auf einen Stuhl und umfasste ihr Haupt 30 
von beiden Seiten. Dann schüttelte er dasselbe so durch, dass 
wir deutlich sahen, wie der Eiter nach unten sinkt und unten 
bleibt, offenbar wegen seiner Schwere.“ 

* Bei Aetius ist also Onychion ein kleines Hypopyon. 

** Hypopyon verum der Neueren. 



58 


öiaosimv ovxmg, mg ogäv rjfiäg svagymg xaxm xaxacpsgofisvov 
to üivov xal fisvov xaxm, öia x 6 ßagog öijXovoxi. 

'Oxav 135 fihv ovv süiiütoXrjq xo üivov xal üigogsysg xm sXxsi, 
ev xcp xad-aigsofrai xo sXxog e§axfii£exai üiavxmg xal xo üivov' 
5 oxav ös xo fisv sXxog hüiiüioXaiov xal avmxsgm, xo ös üivov 
üiXeZov xe xal ev ßa&si xaxmxsgm xov sXxovg xal firj öirj&rjxai 
vüio xmv cpagfiaxmv, ygrj xov öcp&aXfiöv öiaxevxslv vüio xo 
üivov, üiXayimg iZG .{ayovxa ) xo üiagaxsvxrjxrjgiov xaxa xrjv 
Igiv xal Oxscpavriv Xsyofisvrjv, xal sxxgivsiv xo üivov üiaga- 
10 Xafißdvsiv ös xrjv ysigovgylav xavxrjv ygrj 137 dcpXsyfidvxmv 
ovxmv xmv XOülCOV. 

Tag ös süil xov Xsvxov xov süiiüiscpvxöxog %ixmvog iZ1 ^ yiyvo- 
fisvag üivcöosig xov vygov <pXeßoxo{icp öiaigsi 138 ex xov xaxm- 
d'sv f.isgovg, vüioösgmv 139 rjgsfia xov süiiüiscpvxbxa yixmva. fisxa 
15 ös xrjv xov vygov xsvmoiv so r’ dficpoxsgmv mov xo Xsvxov sy- 
yvfidxi^£‘ slxa avaxoipag coov oXov y.sx oivo/xsXixog xal ava- 
Xaßcbv sgicp (.taXaxm hoiixid-si soil xov ocpd-aXfiov xal eoiiörjöov' 
xfi ö > eg^c rjiisga Oüioyym lg vöaxog d-sgfiov doiooivgiaOag xal 
xm com syyvfiaxioag üiaXiv xo oigosigrjfisvov oixvyfia eoiixi&si' 
20 xal [isd? rjfisgag xgslg voiaXsups xm ALmvog Xsyofisvm xoXXv- 
gicg rj xivi xmv üigog xag oiagaxsvxrjosig oiagaXafißavofisvmv' 
eöxi ös xo Aimvog xoXXvgiov xovxo' ooioöiov xi() ögay/x. y, 
Xißavov, Xsotiöog, Ofivgvrjg, axaxiag, vagöooxayvog, öoiiov dva 
ögayfi. a, xbfismg ögayfi- , vömg bfißgiov soil ös xrjg ygsiag 
25 syxvfiaxt^s ovv xm Xsvxm xov coov xal xo oigosigrjfisvov 
üixvyna soiixi&si' si ös fisxcc xo acpXsynavxov ysvsö&ai oigo- 
xvipsi ex xrjg öiaigsosmg oag§, avsöag xo üigosigrjfisvov xoXXv¬ 
giov fisxa yaXaxxog syygis' xaXrng ös xaxaOx sXXsi xal dvaxa- 
&aigei xal xo yiaxov AoioXXmviov. 


135 T. OTS. 

136 T. nXayiog. (Man kann auch Tt/.ayicüv setzen, oder nXayuövza.) 

137 T. XQrj. 

137 a, t. hat xndjvog vor xov. 

138 T. öialgrj. 

139 T. vnoösQOv. 

140 T. onoälov. 



59 


Wenn nun der Eiter oberflächlich ist und an dem Geschwür 
haftet, pflegt bei der Reinigung des Geschwürs auch der Eiter 
gänzlich zu verdunsten. Wenn das Geschwür zwar oberflächlich 
ist und mehr nach oben liegt, von dem Eiter aber sehr viel 
in der Tiefe und weiter nach unten, als das Geschwür, liegt, 5 
und nicht durch Arzneimittel beseitigt (ausgespült) wird; muss 
man das Auge anstechen unterhalb des Eiters und schräg die 
Nadel am Hornhaut-Umfang, dem sogenannten Kranz, einführen 
und den Eiter entleeren. Zu Hilfe muss man aber diese 
Operation erst dann nehmen, wenn entzündungsfrei die Theile 10 
geworden. 

Die Abscesse der Bindehaut auf dem Weissen* trenne man 
mit der Lanzette von unten her, indem man unter der Binde¬ 
haut eine langsame Scheer-Bewegung macht. 

Nach der Entleerung des Eiters träufle man in beiden 15 
Fällen Eiweiss ein, darauf zerstosse man ein ganzes Ei mit 
Weinhonig, nehme es in weiche Wolle auf, lege dies auf’s 
Auge und einen Verband darüber. Am folgenden Tage bähe 
man mit einem Schwamm und warmem Wasser, träufle Eiweiss 
ein und lege wieder die beschriebene Compresse auf. Nach drei 20 
Tagen streiche man das nach Dion benannte Augenmittel ein 
oder eines von denen, die bei dem Star-Stich Anwendung 
finden. Das Mittel des Dion besteht aus folgenden Stoffen: 

3 Drachmen Metall-Asche, Weihrauch, Hammerschlag, Myrrhe, 
Akazie, Spieka-Nard, Opium je 1 Drachme, Gummi 6 Drachmen; 25 
Regenwasser. Beim Gebrauch träufle man es mit Eiweiss ein 
und lege die vorerwähnte Compresse auf. Wenn aber nach dem 
Aufhören der Entzündung Granulationen aus der Stichwunde (der 
Bindehaut) hervorgucken, dann löse man das erwähnte Mittel 
und streiche es ein, mit Milch. Schön ebnet und reinigt auch 30 
das chiische Mittel des Apollonius. 


Sie sind sehr selten. 



60 


IIeqI cp Xvxxaivcöv. Xa'. 

•PXvxxaivai iil öh yiyvovxai (ihv xal sjtl xov Xavxov xal 
ejcI xcöv ßXscpaQcov, cbq hüll xo üioXv öh üieqI xov XEQaxosiörj 
yixcöva. xal al fihv hütiütoXrjq yiyvovxai, al öh sv ßad-si. ovv- 
5 söxrjxs yaQ 6 XEQaxosiörjq hx xeööccqcov olov vjievcoöcöv öcojia- 
xcov, üivxvoxaxcov xal iöyvQoxaxcov. üioxe fihv vjco xov üiqcöxov 
vfisva övjißaivEi xrjv tpXvxxaivav yEvsöd-ai, oxs xal xrjv ygoav 
jisXavxsQav hjicpaivEi. üioxe öh vüio xov öevxeqov tj xov xq’lxov 
övviöxaxai, oxe xal Xevxoxeqov xo yQcöjia xrjc cpXvxxaivrjq 
io yiyvExai, öia xo sv xcö ßa&si xaxaxQVüixsö&ai xov xsgaxosi- 
öovq yixcövoq. rj yaQ xaxa cpvöiv ygoia xrjq cpXvxxaivrjq fid- 
Xaiva 142 höxiv. o öh XEQaxosiörjq yixcbv eöxi Xsvxoq xolq 
xEQaöiv ofioioxaxoq. hip 6oov ovv sv xcö ßad-si xov xegaxosi- 
öovq xaxaxQxmxExai rj cpXvxxaiva, hüll xoöovxov (xovxov ) 143 
15 xrjv XQoav tpavxa^Ei, xal jiäXXov hüicbövvoq yiyvsxai xal yaXs- 
jicoxEQa. xal yaQ sixs öia üilrjd-oq Qaysirj 144 rj cpXvxxlq, eixe 
öiaßgcofrsirj vüio ÖQijivxrjxoq cbq hXxw&rjvai xov vjihva, Qaöxrj 
fihv rj hüiiüioXrjq sXxcoöiq ia&fjvai, yaXEüirj äs rj xaxa ßa&oq. 
xivövvoq yaQ höxi xo Xoiüiov xov xsQaxosiöovq sv xät ßa&Ei 
20 Xeüixov vjcccqxov gayrjvai, xal üiqoüixcoöiv xov Qayosiöovq 
aüiavxrjöai xal xcöv xaxa xov ocpd-aXfiov vygcöv, xal fiaXiöxa 
hav xaxa xrjv xogrjv rj Qrjigiq ysvrjxai. xaxa yaQ xrjv xoqt/jv, 
xal xaxa xqoüiov ^EQaüisvofisvov xov ütaö/ovxoq, öjioicoq 
Eüisxai xi exeqov öeivov. övvovXcofrsvxcov yaQ xcöv sXxcöv, 
25 av&Qcoüioq ovx otyszai öia xaq hüiiyiyvofisvaq ovXaq’ hüiEiörj 
ö ’ höxiv oxs xal xaxa öiaßgcoöiv xov xagaxoEiöovq üiqoüüüixei 
6 Qayosiörjq xal üioisl cpavxaöiav hüiiütoXaiov cpXvxxaivrjq, 
ai~iov 145 avxa axQißhöxEQov öioqi^eiv. rj fihv ovv hüiiüioXrjq 
cpXvxxaiva ofioicoq jtavxo&ev höxi fisXaiva, ov Jiavv öh xaxa- 
30 xogrjq xxj M £ Xavicf. hüll öh xov Qayosiöovq xo üiQOüiEüixcoxoq 
fiEQoq rjxoi fihXav höxiv i] xvavovv. xo öh (isyioxov ötjfiEtov, 
xrjv ßaöiv xaxa xvxXov xrjq jiQOüixcböEinq xov Qayosiöovq av- 
Qijösiq Xsvxrjv Xsvxoq yaQ eöxi xfj XQop 6 xEQaxosiörjq yixcbv, 
141 T. (pkvxralvcu. So auch weiterhin (pkvxzaLvav u. s. w., und in 
der Überschrift <pXvxxaivtov. 142 T. fieXava. 

143 fehlt im Text. 144 T. payetev und diaßQw&eZsv. 145 T. agisv. 



61 * 


Cap. XXXI. Von den Pusteln.* 

Pusteln entstehen zwar sowohl auf dem Weissen des Auges 
als auch auf den Lidern, gewöhnlich aber auf der Hornhaut. Einige 
(der letzteren) bilden sich an der Oberfläche, andre in der Tiefe. 
Denn die Hornhaut besteht gewissermassen aus 4 Schichten, 5 
welche sehr dicht und fest sind. Bisweilen geschieht es, dass unter 
der ersten (obersten) Schicht die Pustel sich bildet; dann zeigt sie 
auch eine schwärzliche Farbe. Bisweilen aber liegt die Pustel 
unter der zweiten oder dritten Schicht; dann wird auch die Farbe 
der Blase weisslich, weil diese in der Tiefe der Hornhaut verborgen 10 
liegt. Denn die natürliche Farbe der Blase ist schwarz. Hin¬ 
gegen ist die Hornhaut weiss und den Blättern von Horn ganz 
ähnlich. Je mehr nun die Blase in der Tiefe der Hornhaut 
sich birgt, um so mehr stellt sie die Farbe der letzteren dar, 
und wird (gleichzeitig) mehr schmerzhaft und schlimmer. Denn 15 
sei es, dass die Pustel durch die Flüssigkeits-Menge platzt, 
oder dass sie durch ihre Schärfe zerfressen wird, und so die 
Hornhaut ein Geschwür erleidet, — immer ist die oberflächliche 
Verschwärung am leichtesten zu heilen, schwierig aber die tiefe. 
Denn es besteht Gefahr, dass der Rest der Hornhaut in der 20 
Tiefe, da er nur eine dünne Lage darstellt, durchbricht, und dass 
Vorfall erfolgt der Regenbogenhaut und der Augen-Feuchtig- 
keiten: besonders, wenn in der Pupillen-Gegend der Durchbruch 
erfolgt. Denn in der Pupillen-Gegend muss, selbst wenn der 
Kranke sachgemäss behandelt wird, ein anderer schlimmer Folge- 25 
zustand sich ausbilden: nämlich, wenn die Geschwüre vernarbt 
sind, wird Patient nicht sehen, wegen der hinzutretenden Narben. 
Da aber manchmal auch unter Zerstörung der Hornhaut die 
Regenbogenhaut vorfällt und den Anschein einer ober¬ 
flächlichen Pustel bewirkt; so verlohnt es sich wohl, diese bei- 30 
den Zustände genauer von einander zu trennen. Die oberflächliche 
Pustel nun ist zwar gleichförmig in ihrer ganzen Ausdehnung 
schwarz, aber nicht gesättigt schwarz. Beim Iris(-Vorfall) hin¬ 
gegen ist der vorgefallene Theil (je nachdem) schwarz oder 


Eines der besten Kap. des Aet. 



62 


ov gayevxoq ütgoeoieOev o gayoeidrjq yixmv. aZZa xal ro fie- 
ye&oq xrjq xogrjq fieiovöd-at Gvfißaivei ejil xalq oigovixcaGeOi 
xov gayoeidovq rj Jtavxmq ye xm oyjjfiaxi jiagaZZaxxeiv. ov 
5 yag dxoOm&i rj xogrj ejcl xrjq JigoJtxmöemq xo jcegipegeq Oyiqfia 
axgißmq, aZZa xaxa xi fiegoq oiov JtageöjrccG-d-ai (paivexai. 
Jtgoqeyeiv ovv axgißmc ygrj xolq grj&eZGi Grjfiaioiq xal dtogiC,eiv 
aZZ^Zoiq li5a 'xa ndd-r], dia xo xal xt]v d-egajceiav evaZZaxxeG&ai 
ovfißaiveiv jzegl xaq xmv jzafrmv diarpogdq. ejtl yag xrjq jrgo- 
10 JixmGemq xov gayoeidovq xolq piäZZov GxvxpovGi xal ajcoxgovo- 
fievoiq xgc 6 (ia&a' ejtl de xmv ipZvxxaivmv 146 xolq rjgepia dia- 
pogovGi. d-egajtevxeov fiev ovv xaq (pZvxxaivaq jtgmxov fiev 
jiagapvZaxxofievmv ZaZiav JiZeim, uixagfiovq, d-vfiovq, xaxo- 
yaq Jivevfiaxoq, avyrjv Zafotgav. ejteixa de GvGxeZZeiv 146 a xal 
i5 xo Jtoxov xal xo Gixiov mq fiaZiGxa, xevmGei lil xe xrjq xoi- 
Ziaq (xal) xZvGfiaxi dgifiel yjgmfievoiq. jreigaG&ai de xal yaZaxxi 
xrjv xoiZiav exZveiv, erp mv firjxe o^vvexai firjxe xviGGovxai 
firjxe eiq dfiexov ogfiä. erii yag xmv xoiovxmv Jtagaixrjxeov 
fiev xo yaZa, C,mfim de ogvi&oq ß xvrjxov 148 yvZm V aZoy 
20 rj xivi xmv ajiZovGxegmv xr\v xoiZiav Zveiv. jiagaixelG&ai 
de xa Gipodgoxsga xmv xa&agxrjgLmv xal fiaZiGxa xa xaxoGxo- 
fiaycbxega. xovq de eütideGfiovq -xal xa jtoZZa üixvyfiaxa evtl 
xovxmv jtagaixovfie&a, ütavv yag eloi ßZaßega, ov piovov exi 
xovxmv aZZa xal erii JtaGrjq o<p-d-aZ(iiaq dia dgifivxrjxa yyftmv 
25 yiyvofievrjq. xaxajtZaGGeiv^^ ovv XQV & v &QZfl {idZiGxa, oxav 
(pZeypiovr) owedgevxi, xovipmq fiev ovv aZZ * ejujcZaxmq. del 
yag eiq o&ovia Zezixa piaZaxa evaZe'upeiv xa xaxajiZaGfiaxa 
xal ejuxi- 9 -evai eip oZov xov oip&aZfiov, ütegiZafißavovxa oipgvv 
xe xal firjZov xal xgoxa<pov xal eav avxa hüiixeZG&ai emq av 
30 evixfia fj‘ oxav de g rjgaivijxai, algeiv xal exega sjrixid-evai 149 . 
IlagaZafißaveöd'm de xa oigoq <pZ-eyfiovaq dgy.oxxovxa, oiov 
mmv Zejixcöv* Zexi-fhoi Zeavxev&eq fiexa xgoxov xal ojtiov 
i45a Man erwartet d?.?.r/Xwv. 

«e T. <p/.vxxalv(av. 146 a T. -ei. 447 T. xsciaei. 

148 T. xvixov. 148 a T. -ei. 149 T. JZpoc: yZsyfiovtjv. 

* Corn. tenue ovorum et vitelli (Xenzov xal k.). — ksnrog, „weich¬ 
gekocht“, ist sonst nicht belegt. Man könnte (onriüv oder) eip&iöv ver- 
muthen. [Letzteres findet sich nicht imThes. 1. gr., wohl aber Gorr. S.523.]* 



63 


blau; aber, was das wichtigste Zeichen ausmacht, die kreisförmige 
Grundlinie des Irisvorfalles wirst du weiss finden. Denn weiss 
von Farbe ist die Hornhaut, nach deren Durchbruch die Regen¬ 
bogenhaut vorgefallen ist. Aber auch die Grösse der Pupille 
verringert sich gelegentlich bei dem Iris-Vorfall, oder ihre Ge- 5 
stalt verändert sich ganz und gar. Denn nicht vermag die Pu¬ 
pille beim Vorfall die kreisförmige Gestalt genau zu bewahren, 
sondern theilweise muss sie wie verzerrt erscheinen. Folglich muss 
man auf die genannten Zeichen achten, und die Leiden gegen ein 
ander abgrenzen, da auch die Therapie gelegentlich sich ändert 10 
mit Rücksicht auf die Unterschiede der Leiden. Denn bei dem 
Iris-Vorfall gebrauchen wir die mehr zusammenziehenden und 
ätzenden Mittel, aber bei den Pusteln die langsam zertheilenden. 

Behandeln soll man die Pusteln zuerst durch Vermeiden 
von viel Geschwätz, Niessen, Aufregungen, Anhalten des Athems, 15 
glänzendem Licht. Dann soll man auch Trank und Speis’ ver¬ 
ringern, so viel wie möglich, und Entleerung des Darms und 
scharfes Klystir gebrauchen lassen. Man muss auch versuchen, 
durch Milch(-Trinken) den Darm flüssig zu halten, bei denjeni¬ 
gen Kranken, bei welchen die Milch weder säuert, noch brenz- 20 
liehen Geruch bewirkt, noch Erbrechen hervorruft. Denn bei 
diesen ist die Milch zu meiden, hingegen durch Hühner-Brühe 
oder den Saft der Saflor-Distel oder durch Aloe oder durch 
eines der einfacheren Mittel Abführung zu bewirken. Vermei¬ 
den soll man aber die stärkeren Abführ-Mittel und besonders 25 
die schlecht verdaulichen. Aber die Verbände und die vielen 
Compressen vermeiden wir bei diesen Kranken, denn sie sind sehr 
schädlich; übrigens nicht blos hierbei, sondern auch bei jeder 
aus Schärfe der Säfte entstehenden Augen-Entzündung. Um¬ 
schläge muss man aber machen, besonders im Anfang, wo gleich- 30 
zeitig stärkere Augen-Entzündung besteht, — und zwar leichte und 
platte. Auf dünne und weiche Leinwandstücke soll man den Stoff 
des Umschlags aufstreichen und diese auflegen auf den ganzen 
Augapfel, mitbedeckend die Braue und Wange und Schläfe. 

Man soll sie liegen lassen, solange sie feucht sind; aber, wenn 35 
sie trocken werden, abnehmen und andre auflegen. Zu Hilfe 



64 


ßgaysog xal yXvxtog öv/ifiexgov xal agxov. eotixr]6eia de xal 
xa 6xvq>ovxa, oiov firjXa xvöcövia scp&-a rj öi6ta ev v6axi txprj- 
fisva. jtagaixeZo&at 6s, cog elgrjxai, sjtiösöfisZv xov opd-aXfiov 
sjcI xovxmv sjxI jioXv' ßXaßsgcbxaxov yag. xagrjyogrj&siörjg 
5 de xrjg <pXsy[iovrjg, xal xä>v xaxaxXaöfiäxcov a<pexxeov 6ia xo 
ßagog. xoXXvgia 6s ev agyaZg agfio6ia, xo NiXov 6taggo6ov, 
övv yaXaxxi. syxv[iaxiC,6fisvov v6agsg. xgoxoxxovörjg de xrjg 
d-sgajzeiag, xal (ra) 150 6ia öfivgvrjg xal Xißavov 1 ™*- xal xgoxov 
xgogaysiv, vöxsgov 6s xal xa vagöiva. e§a>&ev de exiyjgieiv xa 
io fisv ßXscpaga x<p NiXov 6ia goömv, xo de (isxcoxov axaxia xal 
vjioxiöxi6t 151 fisxa xgoxov xal ojiiov ßgayeog. jzvgiag de xax- 
agyag fisv yXiagag xagaXafißavsiv, al yag sxixsxafisvai xax- 
agyag xagogvvovöi xag cpXsy(iovag‘ vöxsgov 6s sxixsivsiv ygr] 
xrjv {hegfiaöiav. xsgixaxoi de xal al aXXai xivrjösig xaxagyag 
15 ovx sxLxrjösioi. ßaXavsZa 6s xaxa 152 xag agyag xal xa aXXa 
jtvgaxrjgia. olvov de axeyeö&ai 6sZ xag * oXiyv xrjv d-sgaxsiav. 
v6axi de d-egficp ygrjöd-ai xoxcö xal xgoipag fiaXaxag xal sv- 
6iOLxrjxovg Xafißaveiv cpevysiv 6s sxl xovxcov xrjv ex xov 
fisxcoxov i] xä>v eyxavfricov 153 rpXsßärv aXfiaxog acpaigsöiv 
20 xgoxixxsi yag 6 oxp&aXfiog, xal fiaXiöxa si <pXeynovrj xagsirj 
rj eXxcoöig ßa&vxega. 


Ilsgl av&gaxcov ev ßXsxpägoig' JSsßrjgov. Xß’. 

y Exsi6rj de xal ol av&gaxeg xob ysvovg siöl xcöv <pXvx- 
xaivcöv, yivovxai de xal ovxoi xoxs fisv ev xoZg ßXepagoig 
25 slg övfixad-eiav ayovxsg ,xov 6<p&aXfiov [isyiöxrjv, <pege xal xsgl 

150 t« fehlt im Text. 150 a T. -ov. 

151 T. vnoxvax'iSi. (Cytinus Hypocistis, L.) 

152 Vielleicht fisxa zu lesen. 133 T. iyxa&lwv. 



65 


nehmen soll man ferner die gegen heftigere Augen-Entzündung 
passenden Mittel, wie von dünnen (weichen) Eiern das Gelbe, zer¬ 
kleinert mit Safran und einem Wenig Opium und einer massigen 
Menge süssen Weines und mit Brot. Passend sind auch die zu¬ 
sammenziehenden Mittel, wie gekochte Quitten oder in Wasser 5 
gekochte Granatapfel-Schalen. Unterlassen soll man, wie gesagt, 
i. A. das Auge hei diesen Kranken zu verbinden. Denn es ist 
sehr schädlich. Sowie aber die Entzündung besänftigt ist, soll 
man sich auch der Umschläge enthalten wegen ihrer Schwere. 
Ein im Anfang passendes Collyr ist das aus Rosen des Nilus, 10 
mit Milch verdünnt einzuträufeln. Wenn aber die Behandlung 
anschlägt, soll man auch die Collyrien aus Myrrhe und Weihrauch 
und Safran anwenden. Später aber auch die aus Narde. Von 
aussen soll man die Lider bestreichen mit dem Rosen-Mittel 
des Nilus; die Stirn aber mit Akazien-Gummi und Hypocist 15 
nebst Safran und ein wenig Opium. Bähungen soll man anfangs 
von lauer Beschaffenheit hinzunehmen, denn die heissen verschlim¬ 
mern anfangs die Entzündung; später aber muss man die Wärme 
steigern. Spaziergänge und die übrigen Bewegungen sind im An¬ 
fang schädlich; Bäder und die anderen Schweiss-Mittel auch noch 20 
nach dem Anfang. Des Weines soll man sieh enthalten während 
der ganzen Kur-Dauer. Dagegen warmes Wasser als Getränk 
gebrauchen und weiche und leicht zu verdauende Nahrung neh¬ 
men. Ganz meiden soll man bei diesen Kranken die Blut-Ent¬ 
ziehung aus der Stirn oder den Adern der Augenwinkel; denn 25 
danach folgt Vorfall des Augapfels, und besonders, wenn heftigere 
Augen-Entzündung besteht oder tiefere Verschwärung. 

Cap. XXXII. Über Lid-Karbunkel. Nach Severus. 

Da auch die Karbunkel zur Gattung der Pusteln gehören, 
und solche auch gelegentlich auf den Lidern sich bilden, und 30 
das Auge in stärkste Mitleidenschaft ziehen; wohlan, so will ich 
kleine Hilfsmittel auch betreffs dieser mittheilen, vorher aber 
die Diagnostik derselben auseinandersetzen. So manche anders¬ 
artige Abscesse an den Lidern spiegeln dem Unerfahrenen den 
Aetius. 5 



66 


xovxcov fiixga ßorj&rjfiaza Xhgco, rag öiayvcböuq avxcöv 3igo- 
TEQOV hxd'hflEVOg’ XCU £T£Q(X ZIVa aCßlOXClflEVa TOlq ßX£CßCIQOIQ 
av&gaxcov xolg a3cdgoig hficpaivu r« 154- xgtd-al fihv yag xal 
ipvfiaxa xal iov&oi Jicgl xa ßXhipaga yiyvovxai, aXXa fi£X 
5 oyxov xivog xavxa xal aipXhyfiavxa cag hjil xo 3ioXv xal ov 
jcavv ö6vvcöör\. ol 6h äv&gax£g hgvd-rjfia xaxagyaq löyovöiv, 
cbg diaxaisö&ai avxolg öoxeIv xov 6cp&aX t u6v' oyxov 6h xiva 
hüiaväoxaoiv ov xayhcoq hfi3ioiovöi. 6ia yag xr\v dfi£xgov 
d-£Q[ioxrjxa (Söjceq grjgiv xiva vjiofihvci za xov avd-gaxoq xal 
10 xo anoQQ£ov h§ avxov 6gifiv xal örjxzixov vüiagyov xrjv fihv 
hnupavEiav 154a xov äv&gaxog gifgaivei xal hoyagol, xal xolg 
jcXrjoiov 6h zojioiq xr\v voGov hyxaxaö3tdg£i 15i}a . 3iaghjr£zai ovv 
avxolg iöyvga cpXsyfiovr] xal avxov xov oipd-aXfiov xal xcöv 
oihgi§ fiEgcöv xal fiaXiöxa xcöv jc£gl xa cbza a6hvcov, dößxE xal 
15 eXxcÖöeov fiEyaXcov hvioxe xal grjh-ecov xov ocp&aXfiov alxiovq 
yiyv£G&ai, exi 6h xal 3tgo3ixcbö£cov xal ßXscpagi6(x>v tyiXcöoEcoq. 
ai x£ ajco xcöv avd-gäxcov ovXal üiayjElai yiyvovxai xal ovvEycöq 
hXxovvxai. xal hjil fihv xov aXXöv öcöfiazog xo ajcogghov hx 
xcöv av&gaxcov aifia fihXav svgiöxExai 6ia xr]v vjtEgojtxrjoiv 
20 hjtl 6h xcöv ocp&aXficbv aifia fihv ov Jiavxcoq ayszai hx xcöv 
av&gäxcav, 6ia xo fir)6h üiXeovexxeIv hv xcp ocp&aXfiqö aifia. o&ev 
cog hjrijtav xal XevxoI xr]v ygoav eictlv oi hjtl xcöv ßXscpdgmv 
äv&gax£q. xal d fihv •g aoiaXXayrj xov ji a&ovq al3t£la 155 
yiyvoixo öia zrjg jcgogrjxovörjq hjiificXdaq, acpavrfq 6 av&ga§, 
25 yiyvsxai. si 6h hjtifievoi xal övGÖiacpbgrjzog yiyvoixo, avay- 
xaicoq fisXaivcxai 6 xojcoq. 6d ovv dgyofihvcov xcöv av&gaxcov 
f17] hjil xa xaxajiXaOfiaza xal zag v3taX£iip£iq ev d-hcog og/iäv, 
aXXa xevovv xXvöxrjgi jigcöxov xrjv xoiXiav dxa xa&aig£iv 
yaXaxxi Gvfifihzgcoq a3th<ßd-cp • hjil 6h xcöv ctoXvaificov xal cpXcßo- 
30 xofidv. dxa öJioyycp auioüivgiaoavxa xolg ajiXovözhgoiq 3igcö- 
xov xEygrjO&ai. xolg yag GxvcpovGi xal ipvyovGi, evioxe 6h xal 
grjgaivovoi cpagfiaxoig xgrjöaficvoi xovxovg lh6 iaGofi£&a. hjil 
fihv ovv xi]g agyrfg, oxe r] 3tvgaxxcoGiq 3täg£0xi, Gßhoai xov 


T. hpipcdvovoi. (Vor xal scheint öioxi zu fehlen, und iv vor rolq.) 
a T. hnl (p. 154 b T. -otc£Q£i. 

T. alnia. 156 T. rovroiq. 



67 


Karbunkel vor. Denn Gersten-Körner und Knoten und Mitesser 
entstehen an den Lidern. Aber diese sind mit einer gewissen 
Anschwellung verbunden und] gewöhnlich frei von Entzündung 
und gar nicht schmerzhaft. Jedoch die Karbunkel sind von 
vorn herein behaftet mit entzündlicher Röthung, so dass den 5 
Kranken das Auge zu verbrennen scheint. Aber Geschwulst oder 
Erhebung bewirken sie nicht so schnell. Denn wegen der ge¬ 
waltigen Hitze erleidet das Gebilde des Karbunkels gewisser- 
massen eine Art von Aufplatzen. Und die Absonderung dessel¬ 
ben, die von scharfer und heissender Art ist, trocknet die 10 
Oberfläche des Karbunkels und verschorft sie und theilt der 
Nachbarschaft die Aussaat der Krankheit mit. Es folgt aber 
eine heftige Entzündung, sowohl des Augapfels selber als auch 
seiner Umgebung und besonders der Drüsen an den Ohren, so 
dass (die Karbunkel) sogar grosse Verschwärung und Durchbruch 15 
des Auges verursachen und Vorfall und Wimper-Verlust. Die 
Narben von den Karbunkeln werden dick und schwären unab¬ 
lässig. Am übrigen Körper wird das aus den Karbunkeln ab- 
fliessende Blut schwarz gefunden wegen der übergrossen Er¬ 
hitzung. Aber am Auge wird überhaupt kein Blut aus den 20 
Karbunkeln abgeführt, weil im Auge gar kein Überschuss 
von Blut vorhanden ist. Deshalb sind auch meist von weisser 
Farbe die Karbunkel auf den Lidern. Erfolgt schleunig die Be¬ 
freiung von dem Leiden durch passende Behandlung, so wird der 
Karbunkel unsichtbar. Wenn er aber länger besteht und sich 25 
nicht leicht zertheilen lässt, so muss der Sitz desselben noth- 
wendiger Weise eine schwarze Färbung annehmen. 

Man soll nun im Anfang des Karbunkels keineswegs auf 
Umschlag und Einsalbung sich losstürzen, sondern zunächst den 
Darm mittelst desKlystirs entleeren; danach abführenmit mässig 30 
gekochter Milch: bei den blutreichen Kranken allerdings auch 
zur Ader lassen. Sodann soll man nach Schwamm-Bähung die 
einfachen Augenmittel anwenden. Denn durch Anwendung der 
zusammenziehenden und abkühlenden Mittel, gelegentlich auch 
der austrocknenden werden wir diese Kranken heilen. Im Anfang 35 
nun, so lange die Überhitzung besteht, müssen wir den (heissen) 

5* 



68 


yypov CflTOvvraq, xogiavov 157 leicöoavxaq lotLygiopav ro agev- 
&og tov 6<p&alpov. xal Oxg-ayvog de dpa ylvxal laico&alg xal 
ajiißlrj&alq rep av&gaxt nag avxa xovxov acpavrj najcoirjxa’ 
xal avxrj r) dycoyrj ovivrjötv hv agyalg payalcog' xa öh ipvyovxa 
5 xaxajcldöpaxa xgogayopava hjil xcöv av&gdxoov xw 6<p&alpcö 
ajcoxgovaxai pev ro hjccgghov 158 rep av&gaxi xal ütavai rag 
hgeoxagag (playpovaq * epoßoq öh, prj dg avxov tov ocpd-alpov 
xaxaöxiyipy. tovto yag aigyaOaxo 6 oxgvyyoq' jigogayd-alg Ovv 
ylvxal aepaviq fihv tov oyxov av&vq jcejtoirjxav, aoilrjgcöd-rj 159 
io öh 6 op&alpog. xovg öh rjörj vapopavovg avdgaxaq noixila) g 159a 
ygrj täö&ac xal yag t o anoggiov ögipv xal öaxvcööaq vjeagyae, 
mOxa xal xovg JilrjOiov xbüiovg ajuvapaöfrai xr\v öiaO-EOiv, xal 
xivövvog aöixrj&rjvai tov öcp&alpbv. avaßgcoGiq yag aicofra 
Tovxoig hyyivaGd'ai. oigogrjxai ovv attoöjioyyigaiv xal paxgicog 
i5 Jtgogavxlalv tov og>&alpov acpatyripaxi goöcov ßaxcov ij 
hlixcov dpjzalov 15911 . yhagcoxagov bh töten to a<paipr)pa ?} ya- 
laxxcööaq pällov. 

Ei öh xal ßgvcoÖELg* ol tojiol yevoivxo, hx tov xrjv voprjv 
hjil Jtleov xaxgaxrjxävai, Jiolldxig yag xal ßlaqxxgcov axjtxoooig 
20 yiyvaxai ztgoq xovg xoiovxovq gavpaxiopovq, xal vjioxiOxiöog 
yvlov ngogpiyopav xcö vöaxi xal pvggivaq xal axaxiav ylvxal 
avalvGavxaq autiygiopav xolg xbüioiq. öal yag oigog xo &ega- 
xavopavov Gcöpa xal xag vlag ejulayao&ai xag paOaq pahöxa. 
xcöv yag Jtavv ögaöxixcöv epagpaxenv ovx avayovxai ol xojioi' 
25 oiog höxiv log xal xa nagajclrjOia. t% yag örjgai, xav hljiiöa 
xrjg Oooxrjgiag ayv o 6<p&alp6g, xal xavxrjg doiooxagalxai. xa 
yag vavgcöörj pogia xal yayvpvcopava paliGxa xcöv Oagxcöv 
aöixalxai vjco xäöv öcpböga xaiovxcov 160 xal öaxvovxcov, döoxa 
xal Gepaxalovg anupagaiv. xa xoivvv xalv<pr\ xcöv gocöv pa- 
so hoxa xcöv ogaicöv ajrogaöavxag 161 paxa cpaxrjq xal xrjv hvxa- 
gicovrjv 162 dnogvoavxaq xal laioöoavxeg ovv elaxioxcp pelixi 

157 T. x oXXvqlov. 158 T. ano-, 

158 T. Vielleicht bjitjQco&t], wurde blind. 159a T. -ag. 

159b t. -(ov. (Richtig gestellt nach Aegin. IV, 20.) 

160 T. xafivovzcüv. 161 T. o§si(og, äno^soavzev. 162 T. bvtSQiovtjv. 

* Com. sordidi (qvtuoöelq). 



69 


Saft zu kühlen suchen: wir zerkleinern Koriander und streichen es 
auf die geröthete Partie des Auges (der Lider) auf. Auch Nacht¬ 
schatten, mit süssem Wein verrieben und auf den Karbunkel ge¬ 
legt, hat schon den letzteren augenblicklich zum Verschwinden 
gebracht. Diese Behandlung gewährt im Anfang hervorragenden 5 
Nutzen. Aber die kühlenden Umschläge, die bei dem Karbunkel 
auf das Auge angewendet werden, hemmen zwar den Zustrom zu 
dem Karbunkel und beseitigen die äusseren Entzündungen. Es 
besteht aber die Befürchtung, dass jener (Zustrom) den Aug¬ 
apfel selber angreife. Denn dies hat der Nachtschatten schon io 
zuWege gebracht: mit süssem Wein zusammen aufgelegt, hat er 
die Geschwulst zwar sofort beseitigt, aber das Auge wurde voll. 

Die schon weiter fressenden Karbunkel muss man auf ver¬ 
schiedenfache Weise zur Heilung bringen. Was von ihnen ab- 
fliesst, ist scharf und beissend, so dass die Krankheit auch die 15 
Nachbarschaft verzehrt; und es besteht die Gefahr einer Schädigung 
des Augapfels selber. Denn er pflegt bei diesen Kranken ange¬ 
fressen zu werden. Es ist dann geboten, mit dem Schwamm abzu¬ 
tupfen und mässig das Auge zu übergiessen mit einer Abkochung 
von Rosen oder Brombeeren oder Wein-Ranken. Aber lauwarm 20 
sei die Abkochung oder eher so, wie kuhwarme Milch. 

Wenn aber gar die Stelle moosartig wird, weil das Zerfressen 
überhand nimmt, (oft fällt sogar das Lid aus bei derartigen 
Flüssen!) so fügen wir auch den Saft vom Hypocist zum Wasser 
und nehmen Myrrhen-Beeren und Akazien-Gummi in süssem Wein 25 
auf und bestreichen damit die Stelle. Man muss ja mit Rück¬ 
sicht auf den zu behandelnden Körpertheil auch die Arznei¬ 
stoffe wählen, hier hauptsächlich die von mittelstarker Wirkung. 
Denn der Ort verträgt eben nicht die sehr heftig wirkenden 
Mittel, wie z. B. Grünspan und dgl. Nämlich durch ihre heissende 30 
Wirkung muss das Auge der Hoffnung auf Rettung, die sie 
noch etwa besitzt, verlustig gehen. Denn die sehnigen und von 
Fleisch entblössten Theile werden von den stark brennenden 
und heissenden Mitteln geschädigt, so dass dieselben sogar Brand¬ 
schorf bewirken. Also die Schalen von Granatäpfeln, besonders 35 
den sauren, sieden wir mit Bohnenmehl und schaben das (an- 



70 


[leyaXrjv cbpeXeiav ex xovxov oiEJiOLrßiefta. xayelav yaQ rrjv 
xa&aQßiv jcoielrcu xal xa ejtupeQOfieva xoZq ocp&aXßoZq vyQa 
jcoßcöq epißxrjßi. xa yaQ Xuiaivovxa eüilxelvel xaq vofiaq. eju- 
xa&eißr]q 162& öe xrjq vofirjq olvcp XQV sty^Zv xa ßiöia xal xa& 3 
5 avxa xcoglq xrjq (paxijq sxixi&svat 163 ' xaq öe EßyccQaq fiäXXov 
xa otöia epd-a XeZa [isxa fieXixoq ejuxi&efiEva ajtoXvei. eßxc öe 
xal övv&sxa (paQfiaxa xal xoZq av&QagLV aQfioöicbxaxa‘ xal yaQ 
sv xaZq aQyaZq xcbv jiVQäxxcoßecov 6 öl aXixaxaßoov* xQoyißxoq 
EJuxQLOfiEvoq vxEQßaXXovxcoq oßevvvßL’ ipvyEi yaQ xal grjQaivei 
io övfiiisxQcoq. sl ös xaxaßxeZXai 164 öeol xa vjtEQßaQxovvxa, xcb 
Movßa xQoyLöxcp grjQcö Xeico jtQoqajtxofisfra. si öe OaQxeoöai 
XQEia, avaXvßavxeq avxöv xov Movßa xQoyißxov [iexa eiprjßaxoq 
sjtiXQLOfiEv. el öe hüiovXcbßeoaq ßxonöq, oiaXiv xov öl aXixaxa- 
ßcav 3iaQala[ißavo[i£v. 'AxoXXcbvLoq öe prjßiv, s&l xcöv sv o<p- 
15 d-aXfioZq avß'Qaxcov xcö <paQ[iaxq> xovxcp XQcöfie^a’ ßjcoöiov < Ö ' , 
Xi&ov ßXLßxov <Cß', xqoxov XQLcößoXov 165 j, ßfivQvrjq sji oXiyov 
jiecpcoy ßevriq xQicößoXov. Xsavaq olvcp evcoösZ, ecoq ^ijQav&fj, 
(iLßys yXvxeoq xqtjxlxov r] aXXov b/ioicoq fir] ÖQifieoq xoxvXrjv 
xal ßvXXsavaq avaXafißavs xal vjtaXeLcpe. a<pißxr]ßL yaQ xaq 
20 EßyaQaq xal xafraiQEL xa eXxrj, xav sgcoftsv xcöv ßXecpaQcov xö 
Jta&oq ip xav hv xcb ßafrei evöo&ev. oioieZ öe xal xQoq QEVfia 
xal jiQoq tpXeypovaq. eav ös Jiovoq xov 6<p&aX{iov avxöv eyf], 
votoxQLE xcpöe xcö xoXXvqlcq, xal xrjv vofirjv jraQayQrjfia Lßxrjßi • 
fioXißöov ßxcoQLaq 1 ^ Xelco& Eißrjq xal JiejtXvfievrjq et-r]Qaß[i£vr}q 
25 <C ö', vaQÖov ßxayvoG <C «xöfiscoq <C ß', hXalvcbv cpvXXcov 167 
qx yvXov’ (i£xa xoxvXrjq vöaxoq sfißaXcöv xov x v Xöv (exjrfe£s) 16S 
xal ÖLrj&rjßaq xal Xsavaq XQÖb- holsZ öe xal xö NiXov öia qo- 
öcov [i£x coov syxvfiaxL^öfisvov' paXißxa öe xö vüqölvov xö 
KavöLöov sjtLyQa<p6[i£vov, vjcoXQiöfievov xafr* vjtoßoXrjv 169 xcb 
30 ßXecpaQcp fiexQi xeXeiaq aztaXXayrjq. öeZ yaQ xa&aQcöv yevo- 


162 a T . -Sig. 

164 T. -fjkai. 

168 T. axovQlaq. 
168 fehlt im T. 


183 T. -e/ievcc. 

185 T. t QtößoXov (so 2 Mal). 
167 t. iXaidiv <pvXXa. 

189 T. vrtEQßoXrjv. 


* Diosc. M. M. IY, 72. Sprengel: Strychnos halicacabus est Phy¬ 
salis Alkekengi. 



71 


haftende) Fleisch ah und zerkleinern jene mit wenig Honig: mit 
dieser Anwendung haben wir den Kranken grossen Nutzen ge¬ 
schaffen. Denn schnell bewirkt sie die Heilung undhemmt gewisser- 
massen den Zustrom zum Auge. Salben vermehren das Zerfressen. 

Wenn aber das Umsichfressen doch zunimmt, so muss 5 
man die Granatäpfel-Schalen in Wein kochen und für sich, ohne 
Bohnen-Mehl, auflegen. Aber die Brandschörfe sind besser zu be¬ 
seitigen durch Granatäpfel-Schalen, die, gekocht und zerkleinert, 
mit Honig aufgelegt werden. 

Es giebt aber auch zusammengesetzte Heil-Mittel, die sehr 10 
gut heim Karbunkel passen. Denn im Beginn der Erhitzung 
pflegt das Kügelchen aus Nachtschatten wunderbar zu löschen: 
es kühlt und trocknet in passender Weise. Wenn es aber 
nöthig wird, wildes Fleisch zusammenzuziehen, so legen wir 
Musa’s trocknes Kügelchen gepulvert auf. Besteht die Noth- 15 
wendigkeit, Fleisch zu schaffen, so lösen wir gleichfalls Musa’s 
Kügelchen und streichen es mit dickgekochtem Most auf. Be¬ 
steht die Anzeige zur Vernarbung, so nehmen wir wiederum 
das (Kügelchen) aus Nachtschatten zu Hilfe. 

Apollonius aber sagt, bei den Karbunkeln am Auge ge- 20 
brauchen wir folgendes Heilmittel: Metall-Asche 4 Drachmen, 
fasrigen Blut-Eisenstein 2 Drachmen, Safran 3 Obolen, leicht 
geröstete Myrrhe 3 Obolen. Zerreibe es mit duftendem Wein, 
bis es trocken geworden. Mische zu von süssem kretischem Wein 
oder von einem andren, der gleichfalls nicht herbe ist, einen 25 
Becher und nimm’ es unter Zusammenreihen darin auf und 
streiche dies ein. Denn es beseitigt die Schorfe und reinigt die 
Geschwüre, sowohl wenn auf der Aussenfläche der Lider das 
Leiden sitzt, als auch wenn innen in der Tiefe. Er hilft auch 
gegen Fluss und heftige Augen-Entzündung. 30 

Wenn aber Schmerz den Augapfel selber befällt, so streiche 
das folgende Collyr ein, es hemmt augenblicklich das Weiterfressen: 

Von Blei-Schlacke, die zerkleinert, geschlämmt und ge¬ 
trocknet worden, 4 Drachmen, Spieka-Nard 1 Drachme, Gummi 
2 Drachmen, von 120 Olbaum-Blättern den Saft; mit einem Be- 35 
eher Wasser, den du (zu den Blättern) zusetzest, presse den 



72 


/.ihvcov xcöv eXxcöv xgoxvgiäoavxaq, exeixa elq yäXa xvgrjva 
[irjXrjq ßaxxovxaq vxoßaXXeiv vxo xa ßXecpaga. xal xovq xav- 
&ovq ax aXXrjXwv ycogi^eiv , iva (irj ayxvXrj rj 170 xgoqcpvocq 
yevrjxai' dia xovxo de fir] extdelv xov 6<p&aX(/,ov [laXioxa fiexa 
5 xt]v xa&agGiv xcöv eXxcöv' xegl yag xaq agyaq ei <pXey[ioval 
fieyiGxai xal xegixaGeiq yiyvotvxo, xaxaxXaxxeiv avayxa^o^ie&a 
xpaxcp ecp&cö f.tex agxov' xal xo tyvXXiov ö'e xaxaxXaxxofievov 
xagafiv&elxai xaq cpXeyiiovaq’ ev yag xalq xegioodvviaiq xcöv 
aXXcov qpXeyfiovcöv xov o<p&aX(iov xgoqayofievov xolq xaGyov- 
10 Giv (vxvov) 171 hfixoieV xov<poxaxa i ' 7 ' 2 ^de eGxco xa xaxaxXaG- 
fiaxa. aXX’ ovde ygrj exl xoXv xolq xaxaxXaGfiaGiv exifteveiv’ 
exixeivei yag xrjv Grjtytv xal fieyaXcog adtxel xov 6<pfraX[ibv, 
coGxeg xal hxl xcöv (pXvxxaivööv xgoeigrjxai. xagrjyogrjGavxeq 
ovv xoGcöq xaq q)Xey[tovaq axoGycöfie&a xagaygr^ia xcöv xaxa- 
i5 xXaG^axcov, xal exl xcöv av&gaxoav xal exl xcöv (pXvxxaivcöv. 
exl de xcöv xegl xa cbxa (pXeyfiaivbvxwv xfj Gvfixa&eia xoxcov 
GxXrjviov exixi&ei xrjq ßovxvgivrjq xrjgcoxrjq. 


Ilegl xagxivcodcöv hXxcöv ev 6<p&aX[ioZq’ Arj{j,oo{he- 
vovq. Xy. 

20 Ta de exl xov [leXavoq xov ocpfraXfiov yiyvofieva eXxvdgia, 
axaxovXooxa, /uxga, excbdvva, ayyela fuxga eyovxa, Gxiggoödrj 173 
xeq)vxoxa, xagxivcödrj Xeyexai. xal evioxe dogavxa xaxov- 
XovG&ai av aXvexai ycoglq <pavegaq aixiaq‘ vvyfiaxcodeiq de 
170 T. ?j. 171 fehlt im T. 172 T. xovq)6xrjxa. 

173 T. axiQaojdrj. Corn. varicosa = xiQaojörj, kröpfig: was minder 
zulässig ist. Übrigens ist in diesem Cap. nicht von Krebs, sondern 
hauptsächlich von ulcus serpens und andren schlimmen Zerstörungen 
der Hornhaut die Rede. Ygl. Gesch. d. Aug. i. A., S. 386. 



73 


Saft aus und seihe ihn durch und verreibe (damit das übrige) 
und wende es so an. Gut wirkt auch das Nilus Rosen-Mittel, 
mitEiweiss eingeträufelt. Am besten aber des Candidus Narden- 
Mittel, unter das Lid eingestrichen bis zur vollständigen Besei¬ 
tigung des Leidens. Man muss es nämlich, wenn die Geschwüre 5 
rein geworden, nach vorausgeschickter Bähung, mit dem in 
Milch getauchten Sondenknopf unter die Lider einstreichen. 
Auch die Lidwinkel von einander ahziehen, damit keine Ver¬ 
steifung oder Verwachsung eintrete. Darum soll man das Auge 
auch nicht verbinden, besonders nach der Reinigung der Geschwüre. 10 

Im Anfang, wenn stärkste Entzündung und Spannung be¬ 
steht, werden wir gezwungen zu Umschlägen mittelst gekochtem 
Bohnenmehl und Brot. Auch Umschlag von Flohkraut be¬ 
sänftigt die Entzündung: denn auch hei den heftigen Schmerzen 
der andren Augen-Entzündungen pflegt es, aufgelegt, den 15 
Kranken Schlaf zu bringen. Aber ganz leicht müssen die Um¬ 
schläge sein. Auch darf man nicht lange hei den Umschlägen 
verharren. Denn sie steigern die Fäulniss und schädigen das 
Auge erheblich, wie ich auch schon hei den Pusteln erwähnt 
habe. Sobald wir also einigermassen die Entzündung beschwich- 20 
tigt haben, werden wir uns sofort der Umschläge enthalten, 
ebenso beim Karbunkel wie bei den Pusteln. 

Auf die am Ohr durch Mitleiden entzündeten Stellen leg’ 
ein Bäuschchen mit Butter-Wachs-Salbe. 

Cap. XXXIII. Über krebsige Geschwüre in den Augen. 25 
Nach Demosthenes. 

Die auf dem Schwarzen des Auges entstehenden Geschwüre, 
die nicht vernarben, klein, schmerzhaft, mit feinen Blutgefässen 
ausgestattet sind, — wenn diese sich verhärten, werden sie 
krebsig genannt. Und, wenn sie zuweilen zu vernarben scheinen, 30 
zerfallen sie wieder ohne sichtbare Ursache. Durchfahrende Stiche 
entstehen bis zu den Schläfen. Es erfolgt bei diesen Kranken 
ein Fluss mässig scharfer und dünner Absonderung. Und das 
Weisse im Auge und sogar auch das Schwarze ist immer 



74 


öiaögofial yiyvovzai ftöxgi xgozag>oov’ xal Jiagsjtszai avzoZg 
gsvfiaziGfiog vygov Gvfifiszgcog 174 ögifisog xal Xsjzzov’ xal zo 
sv zcö ocp&aXficb Xsvxov xal zo fisXav asl svsgsv&sg eozr xal 
avogsxzovGi ütgog zgo<pr\v, sjtizsivovzai ös avzoZg Gcpoögcög ai 
5 aXyzjöovsg syygiofisvoig 175 ögifivzsgoig cpagfiaxoig- yiyvszai 
6s zo jta&og fiaXiGza JigsGßvzsgoig sztl JtoXvxgovioig ocp&aX- 
fiiaig xal yvvaigiv, aig sxXsXoiots za xazafirjvia. 

fi-sgaotsvzsov ös sjtifisXovfisvovg zov navzog Gcbfiazog xal 
zcgoXsyovzag fisv, ozi sig zsXog aotoxazaGzr\oai avza aövva- 
io zov, xgavvsG&ai 6s olov zs, ztgozsgov fisv öia zrjg jcgogrjxov- 
Grjg öiaizrjg, sjisiza ös xal öia cpagfiaxcov jiagafiv&sZG&ai zag 
oövvag övvafisvcov. r\ fisv ovv öiaiza zoiavzr] sGzco" fisza zrjv 
aJio xoizrjg snavaGzaoiv ovvaXsiipavza fiszglcog zo Gcöfia sXaicg 
yXvxsl, Z7]v ös xscpaXrfv goöivcp oXLycp rj öficpaxicg 17 e , gaxog 
15 Jtgaöoxgoov zzagajiszaGavza zcö oipfraXficö nsgiüiazsZv xsXsvs 
sv zoüico Gxozsivcö xal vrjvsficp 177 , XaXiäg xal ztjg aXXrjg 

öiazaöscog, firj Gsiovza zrjv xsipaXrjv, xa&oGov olov zs, JiXsiovi 
ös XQwpsvov xal rjgsfiaicp Jisgutazcp. sjcsiza sigsX&ovza slg 
OLxrjfia oxozsivov xal fir] ayav cpcozsivov jiaXiv aXsicpsiv öi 
20 szögov zo Gcöfia ^cö(hc xspaXrjg, zgißovza 178 fiaXiGza oo<pvv 
xal za xazco fisgrj’ 'sjcsiza Xafißavsiv yaXaxzog fiszgicog hiprj- 
fisvov xal apy grj fisv ov 17X1 zov sjuxayov oGov xozvXrjv. zag 
yag süiicpsgofisvag ögifivzrjzag afißXvvsi xal zrjv xoiXiav sv- 
Xvzov jioisZ. sl ös afrszoog sysi ngog yaXa, jcaXrjv 180 aXcpizov 
25 sJtiütaGGsiv yXvxsZ l8x Gvfifiszgcog 182 -9-sgfiS xsxgafisvq ? 182a X al 
öiöovai gotpsZv. fisza ös zovzo sl jigbgoisivoi ysvoovzai, övölv 
cooZg go<pr]zolg i8i agxsZG&ai, xal zov rjfisgivov votvov oragai- 
zsZG&ai. Jisgl ös cogav ösxazrjv zgityafisvot jtagaXafißavszcoGav 
agzov 184 9ca&agöv fisza otgogsiprjfiazög zivog zcöv vjroyXiGxgov 
so zi bxovzmv, olov ata gocprfza, syxscpaXov x° L Q £lov övolv siprj- 


174 T. -ov. 175 T. imygiofisvai. (Uns wäre (paQ/j-axtp lieber.) 

176 T. ofupaxivip. 

177 T. uvEficp. (Die einfachste Richtigstellung wäre avifiov ycogtc 

(xal) !.)• 178 r gißovzog wäre richtiger. 179 T. d<prjgij[ievov. 

180 T. näJuv. 481 T. -v. 182 T. -<j>. 

182a T 183 T. (.Socpri XOLQ. 184 T. UQTOOV. 



75 


roth. Die Kranken sind völlig appetitlos. Gesteigert werden 
ihre Schmerzen erheblich, wenn man ihnen schärfere Mittel 
einstreicht. Das Leiden befällt hauptsächlich Greise, im Verlauf 
langwieriger Augen-Entzündungen, und Frauen, denen die monat¬ 
liche Reinigung ausgeblieben. 5 

Behandeln muss man das Leiden mit der Sorge für den 
ganzen Körper und der Vorhersage, dass dies vollständig zu be¬ 
seitigen unmöglich sei. Aber es könne gemildert werden, erst¬ 
lich durch die passende Lebensweise, sodann auch durch Heil¬ 
mittel, welche die Schmerzen zu beschwichtigen vermögen. 10 
Die Lebensweise* soll folgendermassen geregelt werden. Nach 
dem Aufstehen soll der Kranke mässig den Leib mit süssem 
Öl einreiben, den Kopf aber mit einem wenig Rosen-Öl oder 
Trester-Saft; dann ein grünes Läppchen vor das (leidende) Auge 
hängen und Spazierengehen an einem schattigen, windstillen 15 
Ort, ohne Schwatzen und sonstige Anstrengung, ohne, soweit 
es möglich, den Kopf zu schütteln; und so einen längeren und 
ruhigen Spaziergang machen. Dann soll er sich in ein dunkles 
und gar nicht sehr (durch Lampen) erhelltes Zimmer begeben 
und sich mit Hilfe eines andren den Körper einsalben, mit 20 
Ausnahme des Kopfes, und hauptsächlich die Hüfte und die 
unteren Extremitäten einreiben, darauf von mässig gekochter, 
abgerahmter Milch etwa einen Becher nehmen. Denn diese 
stumpft die zuströmenden Schärfen ab und macht offenen Leib. 
Wenn er aber Milch gar nicht verträgt, so muss man feines 25 
Gerstenmehl auf süssen Wein streuen, der passend mit warmem 
Wasser verdünnt ist, und ihn zu trinken geben. Nachher aber, 
wenn sie hungrig geworden, müssen sie sich mit zwei Trink- 
Eiern begnügen und ferner den Schlaf bei Tage unterlassen. 
Aber um 10 Uhr** sollen sie, nach einer Einreibung, reines 30 
Brot zu sich nehmen mit einem Zugericht von den schleimigen, 
wie z. B. Trink-Eier, Ferkel-Hirn, zweimal mit Wasser gekocht; 

* Eine sorgfältige, kulturgeschichtlich höchst merkwürdige Ab¬ 
handlung. 

** d. h. etwa zwei Stunden vor Sonnen-Untergang, (Vgl. H. d. klass. 
Alterth. W. I, 718.) 



76 


fievov vöaöiv 185 ' iyß-vv 6h öfivgatvav, vagxijv 186 , yXavxiöxov' 
Xayavcov de fiaXayrjV, av6qa<pa£iv, &gi6axivr]v. nqoqqieqeo&ai 
6h xal aXixa xal ogv^av xal Xayavov 187 ev t,ca[icö ogvi-d-oq 
erprj[i£vov, Jtoöaq voq xal ayxvXaq jtävv xaxecp&ovq’ jcavra 
5 öh [lexgia eörco. olvov 6h jziveiv Xevxov xal Xejtxov vjxoöxv- 
<pov, övfifiexQOV xal avxov. xagiyrjgcöv de jxavxcov xal oöjtgicov 
üiavxcataöiv ajisyeö&ai xal ßaXaveiov, ei firj avayxr\ yevoixo, 
rj xoüiov evexa i] ßgadvjtetyiag. xal xoxe firj ygovi^eiv sv 
avxcö 188 , aXXa xayecoq egiivat. azeqLCQÖvviaq 6h xal gevfiaxiö- 
10 [iov yevopevov, eyygiöxeov cpaquaxoiq xolq jcgoq xa xa&aga 
eXxrj ägfio^ovöcv aör\xxoiq, olov eöxc xo öJtoöiaxov xal xo 
KXecovoq xal xa JtagajtXrjöia. eyxvfiaxi^eiv 6h Ovveymq xov 
6<p&aX(iov cociö rj yaXaxxi yvvaixeicg yXiaqcö’ Jiqavvet, 6h xal 
xov cpaxov xo a(petyr\na eyyvfiaxi^ofievov rj agvoyXcoööov av- 
15 6qayvr)q. Ttgoq 6h xaq xcöv xgoxa^pcov aXyr)6ovaq xcö NLXov 
6iaggo6a> xoXXvgico, ei de öia xaq 6<poöqaq q>Xey[iovaq xaxa- 
oiXaxxeiv ävayxaö&cöfiev, xäö 6ta xcoövcov xaxajtXaöfiaxt 
ygrjOxeov 189 xov<poxax<p. üigoeigrjxat de oxi <pevyeiv 6el xa 
xaxajtXadfiaxa hütl xcöv ftegfirjv 6ia&söiv eyovxcov og)&aX[icöv. 
20 Jtgogfiiyeiv 6h xcö 6ia xcodvcov eril xovxcov xal xgoxov xal 
yaXa yvvaixeZov. 


Ilegl xaxorj&cov eXxcöv ev ocp-d-aXfioZq. X6'. 

AXXa de xaxotf&rj yiyvexai eXxrj, xa (ihv äjto xov [leyaXov 
xav&ov agyo/ieva, xa de ano xov fieXavoq, xa de axo xov 
25 Xevxov, xal diaßißgcööxei xayecoq xov ocpfraXf/bv xal [laXiOxa 
exl xcöv xaxoyv^icov öcofiaxcov xal 6qi[ivcpayiaiq xeygrjfxevcav. 
ixcögeq xe ajco xov eXxovq ajcoggeovöt jcoXXol xal 6vqc66etq 
xal jcagexovxat avxoZq äXyrjdoveg 6<po6gal xal jcvgexol, noX- 
Xaxtq de xal xoiXiaq gvöig. e^uvefiexat 6h hvioxe xa eXxrj xal 
30 xovq jtXijöiov xoüiovq xcöv 6cp{XaX[icöv. 

185 T. vdaxi. 186 T. -uv. 

187 T. Xdyavcv {Xayaviov — Ölkuchen). 188 T. eavxa. 

189 T. XQiaxeov. 



77 


von Fischen aber Muräne, Roche, Bläuling; von Gemüsen Malve, 
Spinat, Lattich. Zugehen kann man auch Speltgraupen und 
Reis und Grünes, in Hühnerbrühe gekocht, Schweinsfüsse und 
Knöchel, gut durchgekocht. Alles sei in mässiger Menge. Wein 
soll der Kranke trinken, weissen und dünnen, leicht herben, 5 
auch diesen in mässiger Menge. Des Eingesalzenen und der 
Hülsenfrüchte muss er sich gänzlich enthalten und auch des 
Bades, wenn nicht die Nothdürft zwingt, sei es wegen Ermattung 
oder schlechter Verdauung. Und dann soll er nicht lange darin 
bleiben, sondern rasch wieder herausgehen. Wenn aber Schmerz 10 
und Fluss besteht, muss man Heilmittel einstreichen, die für 
die reinen Geschwüre passenden, nicht heissenden, wie das Asch- 
Collyr und das von Kleon und dgl. Das Auge muss man regel¬ 
mässig einträufeln mitEiweiss oder Frauenmilch in lauem Zustand. 

Es lindert auch die Einträufiung einer Abkochung, sei es von 15 
Bohnenmehl, sei es von Schafs-Zunge oder Portulack. Gegen die 
Schläfen-Schmerzen haben wir das Rosen-Collyr des Nilus, wenn 
wir aber durch heftige Entzündung zu Umschlägen gezwungen 
werden, die aus Mohn-Köpfchen anzuwenden, und zwar ganz 
leichte. Es ist aber schon gesagt, dass Umschläge zu meiden 20 
sind bei heisser Augen-Krankheit. Dem Mohnkopf-Mittel ist 
hei diesen Kranken etwas Safran und Frauen-Milch zuzufügen. 

Cap. XXXIV. Über die bösartigen Geschwüre 
am Auge.* 

Andre bösartige Geschwüre entstehen, theils von dem grossen 25 
Winkel beginnend, theils von dem Schwarzen, theils von dem 
Weissen des Auges, und zerfressen schnell den Augapfel: be¬ 
sonders bei schlechten Säften des Körpers und bei scharfer Kost. 
Und von dem Geschwür strömt viel und übelriechende Flüssig¬ 
keit, und heftige Schmerzen und Fieber treten auf bei den 30 
Kranken, oft auch flüssiger Durchfall. Bisweilen zerstört das 
Geschwür auch die Nachbarschaft des Auges. Behandeln muss 
man auch diese fressenden Geschwüre mit der vorher geschil- 


* Das ist unser Krebs. 



78 


&eq<xji£vt£Ov 6h xal xag xotavxaq vofiaq xfj Jtgoaigrjftdvy 
öuuxy XQCOßEVOvq, oiXi]v xotavxa 6t6ovat oöa ov Xvat xrjv xot- 
Xiav o&£v fzäXXov hoil xovxcov xm xmv jzxijvmv 189 * ydv£t xal 
fiaXtöxa xmv ogdmv xQr\6x£°v. xov 6h oip&aXfibv ayxvfiaxtöxaov 
5 mm r\ yaXaxxt xal xolq zigoggrft'EZöi xoXXvgiotq. aav fiavxot rj 
vofirj vjcagaigy xovq 6(p&aX[iovq, ß-agajiavxaov ovxmq‘ jzoficpo- 
Xvya xaXXiöxrjv 3t£jiXv[zavrjv 6aZ hv yaXaxxt yvvavxdm hmxgteiv 
xal hnavm Jtxvyfzaxa 190 ajuxid'avat, ütgoavioxXvöavxa xovq 
lymgaq vöaxi, dxa xal yaXaxxt. jcoleZ 6h ofioimq xal xo tytfi- 
10 [ivfhov JiEJilvfzsvov xal d^rjgaöfiavov xal övv xm yaXaxxt jigoq- 
ayoptavov, xal (loXvßdov ajiojtXvßa grjgov, OJtag Xuovßävrjq 
&viaq [toXvßöaiwqq 191 6oi6vxt i92 (ioXvß6aivm övvayaxat. JtotaZ 
6h xal axmgia 193 fioXvßöov jzajzXvfiavrj xal äfivXov, axaöxov 
6h [i£xa yaXaxxoq yvvatxdov. xaxajtXaO/xaxa 6h aiye avayxa- 
15 ö&'sirjfisv JiQoqaysiv, firjXa xvömvta h<p&a Jtgoqayaöd-m ij go6a 
yXmga rj £,rjga oivcp ßaßgayfiava, oioXvyovov, öxgvyvov, ad^mov, 
öagtq 194 fi£xa JtaXr\q 195 aXcptxov’ aav 6h xa xaxa xo fiaxmnov 
xal xaxa xovq xgoxacpovq ayyaZa dr) xaxvgxmfiava, ayyatoXo- 
yaZv ygv- 


20 Ilagl [iviox£<paXmv 196 . Xa . 

Tmv aXxmv ßa&vvxav&mv, oöa 6t avaßgmötv r) gij^tv 
yiyvaxat xov xagaxoatöovq ytxmvoq, üigoninxEt fidgoq xov 
gayoat6ovq‘ xal xo üigojzaüixmxoq 197 [iaXav rj xvavovv <patv£- 
xat ■ xvxXm de Jtagl xi]v ßaötv xov Jtgonaöovxoq Xavxa 
25 cpaivExat xa ystXrj x °v ötaßgmd-avxoq xagaxoatöovq. xal ai 
axi fiäXXov yjgoviöat 198 Jtgojtaöbv, xvXmöaöxega ytvoptava 

189 a T. zip nzrjvip. 190 T. inaviofzaza. 191 T. poXißöov u. s. f. 

192 T. 616. 193 T. oxo qL a. 194 T. osqiv. 

195 T. TtaXtv. fjLSzä mit Acc. = mit ist neugriechisch und unsrem 
Aet. fremd. 

196 T. p.vox£<pciX(ov, und so im fgd. Text. 

197 Im Text danach noch peXog, ein Fehler des Abschreibers. 

498 T. -oi. 



79 


derten Lebensweise: nur soll man solche Dinge reichen, welche 
nicht abführen. Deshalb muss man bei diesen Kranken mehr 
die Geflügel-Arten und besonders die wilden in Anwendung ziehen. 

In s Auge muss man träufeln Eiweiss oder Milch und die vor¬ 
her erwähnten Collyrien. Wenn aber das fressende Geschwür 5 
hineindringt in das Auge, hat man die folgende Behandlung 
anzuwenden: beste Zinkblume, geschlämmt, in Frauenmilch ge¬ 
löst, einzustreichen, und darüber Compressen aufzulegen, nach¬ 
dem man zuvor die Jauche mit Wasser und sodann auch mit 
Milch abgespült hat. Ebenso wirkt Bleiweiss, geschlämmt und 10 
getrocknet und dann mit Milch aufgetragen, und trockner Blei- 
Staub, den man gewinnt, wenn man einen bleiernen Mörser mit 
der bleiernen Keule klopft. Es wirkt auch gewaschene Blei- 
Schlacke und Feinmehl: jedes (der genannten Mittel) mit 
Frauen-Milch zusammen. Was Umschläge betrifft, falls wir zu 15 
ihrer Anwendung gezwungen werden sollten, so müssen ge¬ 
kochte Quitten aufgelegt werden oder Rosen, mögen sie frisch 
oder trocken sein, in Wein aufgeweicht; Blutkraut, Nacht¬ 
schatten, Hauslaub, Wegwart, mit Gerstenmehl. Wenn aber 
auf der Stirn und an den Schläfen geschlängelte Blutgefässe 20 
sich finden, muss man dieselben durchschneiden. 

Cap. XXXV. Uber den Fliegenkopf. 

Wenn die Geschwüre sich vertiefen, welche durch Zerfressen 
oder Zerreissen der Hornhaut entstehen, so fällt vor ein Theil 
der Regenbogenhaut. Der Vorfall erscheint schwarz oder blau; 25 
rings um die Grundfläche des Vorfalls erscheinen weiss die 
Wundränder der durchfressenen Hornhaut. Und, wenn der Vor¬ 
fall erst noch älter geworden, so sind auch die Wundränder 
des Durchbruchs noch schwieliger geworden und müssen erst 
recht noch weisser erscheinen. Verzogen ist aber jedenfalls die 30 
Pupille bei dem Vorfall der Regenbogenhaut, so dass sie gar 
nicht sichtbar bleibt oder doch geändert ist in ihrer Lage und 
Gestalt. Hierdurch wird der Fliegenkopf von der Pustel unter¬ 
schieden. Fliegenkopf aber heisst (der kleine Iris-Vorfall), weil 



80 


xa X £l ^ r i r VS QV£ £a) G T °^ xegaxoeiöovg exi xal flaXXov Xev- 
xoxega cpaveZxai. xageöxaöxai 6h oiavxcoq exl xijq xov ga- 
yoeiöovq xgoxxcöoecoq r] xogrj, coöxe firjöoXcoq ipaivsöd-ai rj 
xagrjXXayfievr) xrjv xe -d-döiv xal xo oyrjfia' xal xovxoig 610- 
5 gi£exai l9Sa - xo fivioxecpaXov xrjg qpZvxxatvrjg. fivioxecpaXov 6h 
Xeyexai, exeiörj xcö öyrjfiaxi xgoqeoixe fiviag xetpaXfj- axo- 
xgovöxixcöv 6h xal Oxvxxixcöv 6eZxai cpagfiaxcov, oxoZa eöxi 
fiaXiöxa xa 6i oivov öxeva^ofieva' oxoZov eöxi xovxo sv- 
öoxifiovv hx avxcöv xaöfiiag, yaXxov, yaXxixe.cog cöfirjg ava 
io jTo. a , lov < 6’, öfivgvrjg xgcoyXixiöoq <C ß'S, xgoxov < ß', 
aXog afificoviaxov <C 6', xo/iecoq <C 6 , oivcp xaXaicö Gxvcpovxi 
(avaXajißave) 199 . xoieZ (xat) 200 xgog xxegvyia, eyxav&i- 
6ag 201 , xgaycbfiaxa, Ofirjyei xal xag ovXag. ev aXXcp evgov 
ovxcog (xai) 202 xgog öxacpvXcbfiaxa xoiövv‘ fiiövog cofiov <C.iß', 
15 Xeiov v6axi, eng xoyXiagiov eixa exißaXXe xgoxov Xeioxaxov 
< x' xal xäXiv Xeiov elxa Ofivgvrjg <C 6' xal avaxXaöag 
Xgcö. fiexa 6h xt]v eyyjgiöiv exiygioag eg avxov xal öxoyyov 
axaXov exi&elq exiörjoov. AXXo xaXov, xoieZ xal hxl öxacpv- 
Xcofiaxcov' fiiövog cofiov ro ß’, xgoxov ro a’, xbfiecog To a’, 
20 oivcp Xeiov, xal ygcö. xagaöogcog 6h xoieZ ex > avxcöv xal xo 
Qeoöoxiov Seßrjgov ei fiev axocpXeyfiavxoi eiev, xayvxegov 
dyyjgie’ ei 6h xecpXeyfievoi 299 , eyyvfiaxi^e fiex' cöov, fiaXiöxa 
xcö Geoöoxicp. xagaXafißaveö&cn 6h ex avxcöv xal rj xgoqrj- 
xovöa exiöeöig. xaxaxXaxxeodco 6h xa cpXeyfiaivovxa x<ö 6ia 
25 xcoövcov xaxccxZaöfiaxi xj xpvXXicp ßgayevxi v6axi d-egficö. xoX- 
Xvgiov xov ( '£gov 204 xgog fivioxecpaXa xoiovv fiexa xov Qe- 
öoxiov, xoieZ xal xgog xa ygovia Xexxa gevfiaxa * xaöpiiag, 
yaXxov, xgoxov, Xexiöog ava <C Xj', oxiov < iß', fiiövog xe- 
xavfievov 205 , g lyyißegeog, axaxiag, xofiecoq ava <T 6 ', v6cog. 

198 a T. <f Sg. 

199 fehlt im Text. 

200 fehlt im Text, woselbst: noiel. Jigog. 

29 i T. dyxa&löaq. 292 fehlt im T. 

293 T. (pXeyixevoi. 294 T. aigov. 205 T. -r/g. 



81 


er nach seiner Gestalt dem Kopf einer Fliege ähnlich sieht. 
Aber der ätzenden und zusammenziehenden Mittel bedarf er, 
wie z. B. der mit Wein hergestellten. Hierzu gehört das fol¬ 
gende, das hierbei sich bewährt: 

Galmei, Kupfer, rohes Kupfer-Erz, je eine Unze, Grünspan 5 
4 Drachmen, Höhlen-Myrrhe 2 V 2 Drachmen, Safran 2 Drachmen, 
Ammon’sches Steinsalz 4 Drachmen, Gummi 4 Drachmen; nimm 
es auf mit altem, herbem Wein. Es wirkt auch gegen Flügel¬ 
fell, Karunkelgeschwulst, Körnerkrankheit, und beseitigt auch 
Narben. Bei einem andren Verfasser fand ich folgendes Recept, 10 
auch gegen Staphylom: rohes Misy (Vitriol-Erz) 12 Drachmen; 
verreibe es mit Wasser, einem Löffel voll; dann füge gepulver¬ 
ten Safran 20 Drachmen hinzu und verreibe es noch einmal; dann 
Myrrhe 4 Drachmen; bilde daraus ein Collyr und wende es an. 
Nach dem Einstreichen (ins Auge) streiche davon auch auf (die 15 
Lider), lege darüber einen zarten Schwamm und einen Verband. 
Noch ein andres gutes Mittel, das gleichfalls gegen Staphylom 
wirkt: rohes Misy 2 Unzen, Safran 1 Unze, Gummi 1 Unze; verreibe 
es mit Wein und wende es an. Wunderbar wirkt hierbei auch 
das TheodotischeCollyr des Severus. Wenn die Kranken frei von 2» 
Entzündung, streiche es dicker ein; wenn Entzündung besteht, 
träufle das Mittel mit Eiweiss verdünnt ein, hauptsächlich das 
Theodotische. Hinzuzufügen ist bei diesen Kranken auch der 
passende Verband. Umschläge sind anzuwenden bei den ent¬ 
zündlichen Zuständen, die aus Mohn-Köpfchen, oder Flohkraut, 25 
in warmem Wasser aufgeweicht. 

Collyr des Horus, gegen Fliegenkopf wirksam zusammen 
mit dem Theodotischen; es wirkt auch gegen andauernden, 
dünnen Fluss: Galmei, Kupfer, Safran, Hammerschlag je 8 Drach¬ 
men, Opium 12 Drachmen, geröstetes Misy (Vitriol-Erz), Ingwer, so 
Akazien-Gummi, Gummi je 4 Drachmen, Wasser. 


Aetius. 



82 


U SQL ÖT acpvXco (ICCT cov Xq . 

Aiaipogai fiev zcbv özaipvXcofiäzoov uiXeiovq, diozi xal ai- 
ziai 205a zov jra&ovq jioixiXac coq eniüiav de, öncoq av yevrjzai 
ozarpvXoofia, Jirjgol zrjv oipiv. xaXelzai de 6za<pvXa>fia, ozav 
5 o xegazoeidrjq yizcbv xvgzm&fi xal zrjv vjiegoyrjv gayl öza- 
(pvXrjq jcagajtXrjöiav xoirjörjzai. yiyvezai de üioze fiev vygcöv 
vxayß-evzcov vxo ziva zcov xzifdovcov zov xegazoeidovq yi- 
za>voq % vcp (ov vygcöv ßia£ofievov 20& v<piözaö&cu ovfißaivei 
zov xegazoeidrj xal xvgzovfievov uioieiv zo OzaipvXcofia, yco- 
10 glq grjgecoq. yiyvezai de zovzo xal ex zivoq cpXvxzaivcodovq 
fiezagv zcov xzrjdovcov zov xegazoeidovq yizcövoq, ecp Ixavov 
ßafroq övözavzoq xal fiezecogtföavzoq zov yizäöva, fir\ fievzoi 
ye grji-avzoq. xaXovöi de OzaipvXcofia xal ozav xaza grj§iv 
zov xegazoeidovq Jigozizmöiq fieyaXr] zov gayoeidovq yevrjzai. 
15 diaipegei de zovzo zov ngcozov, ozi ejt exeivov xvgzcooiq 
eözi fiovi] zov xegazoeidovq yizcövoq, o&ev xal Xevxozegoq 
oXoq o oyxoq ipaivezai' enl de zcöv aXXcov xal grj^iq yeyove 
zov xegazoeidovq xal zo jtgozveöov xvavovv i] fieXav ipaive¬ 
zai. ozav de fieyiözov yevr\zai OzaipvXcofia, cbq vxegaigeiv 
20 e§co za ßXecpaga, xal GxXrjgyvd’W, JiegiovXco&evzoq avzov xaza 
xvxXov zov xegazoeidovq xal öipiyyovzoq zo zoiovzov jiafroq, 
rjXov xaXovöiv, hoieidrj jigoqeoixe xaza uiavza i]Xov xecpaXij\. 
zo fiev ovv Jta&oq ojccoq av yevrjzai, dvol dedovXevxe xaxolq, 
ßXäßy] 2 ^ ze zov ogäv fieza ziqq ajtgeoteiaq zov öyrjfiazoq. eiq 
25 zo xaza ipvöiv fiev ovv eveyxai zov ovzoo jia&ovza ocpd'aX- 
fiov advvazov eözi zfj zeyvq. zrjq de evjcgejieiaq xal zov 
öyrjfiazoq dvvazov cpgovziöai dia zrjq yeigovgyiaq fiaXiöza. 
{Xegaztevzeov ovv, oöa fiev zcöv özacpvXcofiäzcov veoövözaza 
eözi xal dia (pXeyfiovrjv ziva exvgzcöd-ijöav ot vfieveq, ygcö- 
30 fievov zolq ozgoq ipXeyfiovaq avayeygafifievoiq xazaxXaöfiaoi 
xal zfj ofioia diaizy. eip cbv de vjto zaq xzrjdövaq 20 7a zov 
xegazoeidovq vygcöv zivoov vüteXß-ovzcov zr/v xvgzcoöiv eigyä- 

205a T. 206 T. -evcov. 207 T. ßkäßri. 207a t. XTl . 



83 


€ap. XXXVI. Über das Staphylom (die Beeren- 
Geschwulst). 

Es giebt verschiedene Arten des Staphyloms, weil aucb die 
Ursachen des Leidens so mannigfaltig sind. In der Regel aber, 
wie aucb das Staphylom entstanden sein mag, zerstört es die 5 
Sehkraft. Es heisst aber Staphylom, wenn die Hornhaut sich 
vorwölbt und eine Hervorragung bewirkt, welche der Beere 
mner Weintraube gleicht. Es entsteht aber einmal, wenn 
Flüssigkeit sich ansammelt unter einer der Hornhaut-Schichten, 
und von dieser Flüssigkeit sodann die Hornhaut gezwungen 10 
wird nachzugeben und sich vorwölbend die Beerengeschwulst 
zu bilden, ohne Zerreissung. Dies geschieht auch in Folge 
einer pustel-artigen Bildung zwischen den Schichten der Horn¬ 
haut, welche in hinreichender Tiefe sich entwickelt und die 
Haut emporgehoben, jedoch nicht gesprengt hat. Man nennt 15 
es aber auch zweitens dann Staphylom, wenn unter Zer¬ 
reissung der Hornhaut ein grosser Vorfall der Regenbogenhaut 
eingetreten ist. Es unterscheidet sich aber der letzte Fall von 
dem ersten dadurch, dass bei dem ersten allein Vorwölbung der 
Hornhaut vorliegt, weshalb auch der ganze Wulst weisslicher er- 20 
scheint*; im zweiten Falle hingegen auch Durchbruch der Hornhaut 
erfolgt ist, und der (Iris-) Vorfall blau oder schwarz erscheint. 

Wenn aber (dies) Staphylom sehr gross wird, so dass es 
aussen die Lider überragt, und sich verhärtet hat, indem die 
Hornhaut selber kreisförmig ringsherum vernarbt und jenes so 25 
geartete Gebilde einschnürt; so nennt man es Nagel, da es 
vollkommen dem Kopf eines Balken-Nagels gleicht. 

Wie nun auch das Leiden entsteht, immer unterliegt es zwei 
Nachtheilen: einmal der Schädigung des Sehens, sodann der Ent¬ 
stellung des Aussehens. 30 

Zur Norm zurückzubringen einen so leidenden Augapfel 
ist unmöglich für die Kunst. Für gutes Aussehen und die 
Form kann man sorgen, hauptsächlich durch Operation. 

* Narben-Staphylom der Hornhaut. Das folgende ist Iris-Staphylom. 

6 * 


84 


oavzo*, ei [iev oövvrj ovveögevoL, xazaxZaOOeiv ZivoOxeg[icp 
fiera zrjZecog Ovv vögofieZizi ecpftolq. xagaxfiaoavzcov de zcöv 
aZyr][iäzcov xva[uvov aZevgov (isza goöcov r\ Zivooxeg/zov 
Ovv vöazi rj ßazov <pvZZa 208 f] ßgvcoviaq** ßozgvaq 6[Kpaxi- 
5 C,ovzaq ovv ßovzvgcg xal zegeßiv&Lvy] ioaiq Zeavag exizid-et, 
xal exiörjOov. exl de zcöv oövvco[ievtov agfiödtoq 209 Ozgvyvov 
yvZog 210 fieza yaXaxzoq yvvaixeiov hyyv[iaziL,b[ievog. xoZZv- 
giov de exl zcöv axocpZeypavzcov ag/ioöiov zovzo’ ciZxvcoviov 
< ö', aZog amicoviaxov To a , acpgovizgov <C a , eZaiag 
io aygiaq öaxgvov <C et', xofiecoq ro ß’, vöcog. To de öSeßrjgov 
Qeoöoziov xoZZvgiov yvZcö xga[ißr\g avieftevov xal xayv xZr\- 
&og xgoqayoftevov zcb ocp&aXucö [ieza xal zzjg zov oxoyyov 
excöeOeooq 211 ag>avrj zov oyxov xexoirjxev, ei [iz] ygoviov ehj 
zb xa&rjfia. övq&egaxevza de' eözi OzacpvZcofiaza, oOa xZazv- 
15 zegav eyet zrjv ßaOiv xal oOa cpXeßaq eyei xZrjgeig aiftazoq 
öiaxecpvxvLaq. a&egaxevza de eOzt za oy&cbör] xal xoixiZa 
zcö ygcoftazi xal xgozacpcov aZyrjfiaza xotovvza’ zovzoiq de 
ovöev ezegov xgoqayeiv xZrjv zcöv xgavveiv zag aZyzjöovag 
övvafievcov, aziva exl zcöv xaxorjd'cov eZxcöv xgoeigrjzai. 


20 Xeigovgyia ozacpvXco[tazcov. ZC,’. 

’Exl fiev ovv Ozevfi ßaOei xeygzjftevcov OzacpvXco [taz cov 
xal [ir] xaxorj&cov egyov ev&ezei zb xaza Ocpiygiv' ov 6 zgo- 
xoq zoLOvzoq’ ßeXovaq övo Zafißaveiv ygrj Zivov eyovoag 

208 T. -oig. 209 T. -V. 210 T. -V. 211 T. iniööaecog. 

* Unregelmässige Satzbildung; wir erwarten zavza ztjv xvgzcooiv 
elgyixoazo (oder besser rj x. iyevezo). — Oder man ergänze inavaazaoeiq. 

** Bryonia dioiea L. 



85 


Behandeln soll man alle frisch entstandenen Staphylome, 
und wo durch Augen-Entzündung die Häute vorgewölbt wurden, 
mit den gegen Augen-Entzündung von uns überlieferten Um¬ 
schlägen und mit der passenden Lebensweise. Wo aber Ein¬ 
dringen einer Flüssigkeit unter die Schichten der Hornhaut die 5 
Hervorwölhung bewirkt hat, soll man, falls zugleich Schmerz 
besteht, Umschläge machen mit Leinsamen nebst Bockshorn, in 
Meth gekocht. Sowie aber die Schmerzen über die Höhe fort 
sind, soll man Bohnen-Mehl mit Rosen oder mit Leinsamenmehl in 
Wasser oder Brombeer-Blätter oder der Zaunrübe unreife Beeren, 10 
mit Butter und Terpentin zu gleichen Theilen verrieben, auf- 
legen und einen Verband darüber legen. Bei denen, die doch 
noch etwas Schmerz haben, passt Einträuflung von Nacht¬ 
schatten-Saft mit Frauenmilch. Als Collyr nach der Entzündung 
passt das folgende: Meerschaum (d. s. Korallen) 4 Drachmen, 15 
Ammon’sches Steinsalz eine Unze, Salpeter eine Drachme, Harz 
vom wilden Olbaum eine Drachme, Gummi zwei Unzen, Wasser. 
Aber das Theodotische Collyr des Severus, mit Kohl-Brühe 
verrührt und dick aufs Auge gebracht, nebst Schwamm-Verband, 
hat wohl schon den Wulst zum Verschwinden gebracht, falls 20 
nicht das Leiden bereits eingewurzelt war. Aber schwer heilbar 
sind alle diejenigen Staphylome, welche eine breitere Grund¬ 
fläche besitzen, und diejenigen, welche von bluterfüllten Adern 
durchwachsen sind. Unheilbar sind die hügeligen, bunten, mit 
Schläfen-Schmerz. Auf diese soll man nichts weiter bringen 25 
ausser den schmerzlindernden Mitteln, die ich bereits bei den bös¬ 
artigen Geschwüren erwähnt habe. 

Cap. XXXVII. Die Operation der Staphylome. 

Bei denjenigen Staphylomen, welche eine enge Basis und 
gutartige Natur besitzen, schafft eine Operation Ordnung und 30 
zwar die mit Umschnürung. Ihre Ausführung geschieht folgen- 
massen. Zwei Nadeln* muss man nehmen, jede mit einer 
Zwirnsfaden-Schlinge, deren Enden gleichlang sind. Dann setze 

* Dieselben sind ähnlich den Nadeln unsrer Nähmaschinen und haben 
das Öhr nahe der Spitze. (Anagnostakes.) 



sGxgaßfisvov öixXovv, iöaq syov 212 rag agyag. sxsixa xa&'i- 
C,uv xov äv&gcoxov xal Gyrjjiaxi^siv xgog xolg Oolg xoolv 
avaxXöövxa avxov xrjv xscpaXrjv, Gzrjgi&G&ai ös ygrj x6 av¬ 
xov Iviov xaxa xcöv Gcöv yovaxcov. sixa öiaaxaXsvxcov xcöv 
5 ßXscpdgcov öia fisGijg xrjg xov GxacpvXcbjiaxog ßaGscoq avco- 
& ev 2\z xaxco xaxaxsigsiv xrjv ßsXovijv" sGxa> ös firj oiaviy 
jiaysla, firjös 214 svjirjxrjq. slxa öiaxgaxovfisvov xov o<p&aX- 
fiov vxo xr\q xaxaxagsiGijg 2ib ßsXovrjg xrjv sxsgav ßsXovrjv 
öixXovv X'ivov syovGav öfioicoq öiaßaXXsiv axo xov fiixgov 
io xavd-ov sxl xov fisyav 216 , ofioicog öia jisGrjg xrjg ßaGscog xov 
özapvXcbfiazog, iva ysvijzai xo oyrjfia xcöv sfixsxagßsvcov 
övo ßsXovcöv 211 Gxavgosiösg, rj r< 5 217a x ygaßfiaxi xagaxXrjoiov. 
oxav yag ex oXiyov Xoigozsga ysvijzai rj sfixagGig, svysgrjg 
rj xofuörj xööv ßsXovcöv yiyvsxai. sixa xoipavxsq zag agyag 
15 xööv ösöixXcojisvcov Xivcov zag fisv cevco övo agyag vxoßaX- 
Xovxsg xfj avco dgyfj trjg ßsXovrjg, zag ös xaxco xfj xaxco, 
axoGcpiyyofisv ysvvaicoq. ofioicog ös xal zag xrjg xXayiaq ßs¬ 
Xovrjg agyag axoGcpiyyofisv. rj ös xaXXiGxij axoGcpiyigiq yiyvs- 
xai xööv sv&sicöv agyööv xgog zag xXayiaq 2 *’ 1 ^ Gyiyyofisvcov xal 
20 GvvösGfiovfisvcov zovzcp xöö xgoxcp. sxsixa axoxsfivofisv xrjv 
xogvcpijv xov GxacpvXcbfiaxoq, fiovrjv xrjv ßaGiv avxov vxoXi- 
xovxsg yagiv xcöv Xivcov, iva firj sxxsgovxcov avxcöv xgoyv&fj 
za vyga xov ocpd-aXfiov xal 2170 xoiXozsgoq ysvijzai. öia xi ös 
sxxsfivofisv xo GzacpvXcofia; xgcöxov fisv Gvvxbfiov yagiv &s- 
25 gaxsiaq’ &äxxov fisv yag xa XLva sxxixxsi, xal rj sXxcooig 
ftsgaxsvsxai. sxsixa ös xal avcoövvcoxsgoq 6 xaGycov fisvsi 
xag oXov xov xrjg frsgaxsiag ygovov, öiaxvsofisvcov xcöv 
Gcofiaxcov xal firjös g)Xsy(iovrjg fisyaXrjq sxofisvrjg. fisxa ös 
xijv sxxofirjv xrjg xogvcprjg xov GxacpvXcbfiaxoq xag ßsXovag. 
30 sXxvCai ösl, axoGcpiygavza cog sigrjzai za Xiva 218 . xal xoxs 
hyyvjiaxi^siv yaXaxxi rj cbov xöö Xsvxöö, avco&sv ös sxizi&svai 

212 T. exovrag. Die Construction ist nicht gewandt. Etwas besser 
wäre syovxa, indem du haltest. 213 T. uvevQ-ev. 

214 T. firj 6h. 215 T. -rag. 216 T. xo fieya. 

247 T. ßsXcovcöv. 2 ^ a T. xo. 217b T. -ovg. 

2170 Fehlt avxog. 218 T. Xivcc. Weiterhin Xivojv für Xivcov. 



87 


den Kranken und gieb i hm eine richtige Lage, indem du gegen 
deine Unterschenkel seinen Kopf zurücklehnst; das Hinterhaupt 
desselben muss auf deine Kniee sich stützen. Während dann die 
Lider auseinandergehalten werden, muss man mitten durch die 
Basis des Staphyloms von oben nach unten die (eine) Nadel 5 
durchstossen. Dieselbe sei nicht sehr dick und auch nicht zu 
lang. Während dann der Augapfel durch die eingestochene 
Nadel immobilisirt ist, führe man die zweite Nadel mit dem 
Zwirnsfaden gleichfalls durch, vom kleinen Augenwinkel zum 
grossen, gleichfalls durch die Mitte der Basis des Staphylom, so 10 
dass die beiden durchgestochenen Nadeln die Figur eines Kreu¬ 
zes bilden oder annähernd die eines Chi (X). Denn wenn der 
Einstich ein wenig schief wird, ist (hernach) das Ausziehen der 
Nadeln leichter. Darauf schneiden wir den Kopf der Faden¬ 
schlinge durch, legen die beiden oberen Faden-Enden unter 15 
das obere Ende der (senkrechten) Nadel, die beiden unteren 
unter das untere und schnüren (jedes Paar für sich) kräftig 
zusammen. Ebenso verschnüren wir auch die Faden-Enden der 
wagerechten Nadel. 

Aber die eleganteste Abschnürung besteht darin, dass im- 20 
mer ein senkrechter Faden mit einem wagerechten verschnürt 
und so zusammengebunden wird. 

Darauf schneiden wir den Gipfel des Staphyloms ab und 
lassen nur die Basis stehen, wegen der Fäden, damit nicht, 
wenn die letzteren ausfallen, das Auge auslaufe und schrumpfe. 25 

Weshalb schneiden wir nun das Staphylom aus? Erstlich 
zur prompteren Heilung. Denn schneller geschieht so der Aus¬ 
fall der Fäden und die Heilung des Substanz-Verlustes. So¬ 
dann bleibt der Kranke auch schmerzfreier während der ganzen 
Heildauer, da die Theile ausdünsten können und also auch 30 
keine schwere Entzündung nachfolgt. Aber nach dem Aus¬ 
schneiden des Staphylom-Gipfels muss man die Nadeln ausziehen, 
nachdem man in der beschriebenen Weise die Fäden verschnürt 
hatte. Dann muss man Milch oder Eiweiss einträufeln und auf 
das Auge Wolle auflegen, die man mit einem aufgeschlagenen 35 
Ei nebst Rosen-Öl und einem wenig Wein befeuchtet hat, und 



88 


rät 6<p&aXnq> coov avaxbipavra [lera qoÖIvov xal oXiyov 
oLvov xal dg egcov [laZaxov avaZaßovxa’ xal xara xov 
xgoxacpov ezegov utxvyfiaxiov rät avxä ßeßgeyfievov hju&eZ- 
vai, elra hxiörjGavxa sjtl r/Gvyiaq xrjgeZv. xfj 6h öevxhga 
5 jtvgiaGavxa 6ia Gicbyyotv sxxsjusöfisvatv axgißäg xal yaXaxxi 
hyyvfiaxiGavxa sjvizt&svai äoßgayhq 219 egtov xal sxiösZv. xal 
xovxo noisZv £jd otldovq rjfisgaq [iiygiQ tätv Xivatv hx- 
üixätöECoq. sxjisöovxcov 6h xätv Xivatv vjcaZeigteiv xoXXvgioiq 
axaXoZq xoZq jcgog xa eZxr/ dvayeygafifisvoig, iva xa&aga rj 
io sXxatöig ysvrjxar sjieiza xoZg ajiovZatxixoZq ygrjGfrai. 

Ilegl xätv hjtovXätOeatq 6so[isvatv hZxäv. Xrj'. 

Kad-ag&evxatv xäv hv 6(p&aX[i(ö hZxäv xal JiXrjgovGfrai 
6aofisvatv Jtgoqhyaiv 6sZ 220 ojcatg fix] vjc£gGagxatfrfj' 2 ‘ l0a ‘ aXX ’ oXiyov 
x t 221 xotXoxegov ccJtovZatfrfj, xal fiaXtöza d xara xrjg xogrjg 
15 sh] xo eXxog. ai yag vJcegiyovGai ovXal h/jjiobi^ovGi 222 xo 
ogav xal ajtgsjtetav JtageyovGt xal vvxzo[i£vai hx xätv ßXs- 
gtagatv gavßaxiGfiovg hüidyovGiv. at 223 6h JcoGäg hyxotXai 
cpaivovxai, xal 6iavyovvxai ßeXxiov 224 xal avjigsjtsZq doiv, 
ofioygoovoai rät {lagst. xoiavxat 6h sjtovxai xoZg ajto xäv 
20 fiaXaxäv xal hfj,JtXaGGovxatv tpagfiaxatv Gvvxofiatg hjtl za 
aoiovXatxixa fiaxaßaivovGi. ßsXxiov 6h, hav üzox£ öiaXad-atGiv 
vjtagöagxrjöaöai, xayeatq xaxaGxsXXsiv xal Zsjtrvvaiv zag vxe- 
goyag xal ovratg aüiovXovv. jragairsZö&ai 6h xal xa ßan- 
xovxa 225 zag ovZag xpagßaxa, xal fiaXiGxa d xara xrjv 
25 xogrjv sh] xo sXxoq' (i£Xaivoߣvai yag jiXsov £[i3io6it,ovGi xo 
ogav. xal zag hjuösGsiq 6h xäv ogtfraZfiäv hjd xäv eZ- 
xäoscov xagaixrjxäov, aig ygävxai tivsg ßovZofisvot xaxu- 
vovv zag ovZag' sju6£&slg yag 6 rjZxat[i£voq o<p&aZ[ibq xal 
axLvrjxoq ysvbßsvoq Jtgogqrvsxai JcoZXaxiq xoZg ßZsgtagoig. 
so o?i[i£iov6&ai 6h axgißäg Jtgoqrjxsi xa xarovZat&svra sZxij. 
svioi 6h oiXavävxai' zag xoiXoxsgaq yiyvofisvag ovZag xoi- 

219 T. cos ßgaysg. 220 T. de. 220a T. (Zulässigist -tjay.) 

221 T. xivl. 222 T. -ai, was möglich, aber weniger prägnant. 

223 T. ai 22 * T. ßsXxicp. 225 T. ßXanxovxK. 



89 


auf die Schläfe ein andres ebenso benetztes Bäuschchen legen, 
sodann einen Verband anlegen und Ruhe beobachten lassen. 
Am folgenden Tage bäht man mit gut ausgedrückten Schwämmen 
und träufelt Milch ein, und legt in Eiweiss getränkte Wolle 
auf und verbindet. Und dies setzt man mehrere Tage fort bis 5 
zum Abfallen der Fäden. Wenn aber die Fäden abgefallen 
sind, streicht man milde Collyrien ein, die ich gegen Geschwüre 
empfohlen habe, damit der Substanzverlust sich reinige. End¬ 
lich gebraucht man Vernarbungs-Mittel. 


Cap. XXXVIII. Über die der Vernarbung bedürftigen 10 
Geschwüre. 

Wenn die Geschwüre im Auge gereinigt sind und der Aus¬ 
füllung bedürfen, muss man darauf Acht geben, dass sie nicht 
überwuchern, sondern eher ein wenig hohl (concav) vernarben, 
zumal wenn das Geschwür in der Gegend der Pupille sitzt. 15 
Denn die hervorragenden (convexen) Narben behindern das 
Sehen und stören das Aussehen und pflegen, wegen des Reibens 
der Lider, Augenflüsse zu veranlassen. Diejenigen aber, welche 
ein wenig hohl erscheinen, werden sowohl besser durchstrahlt, 
als auch besser aussehen, da sie mit der Farbe der Umgebung 20 
übereinstimmen. So aber w;erden sie, wenn wir von den weichen 
und stopfenden Mitteln stracks zu den vernarbenden übergehen. 
Sollten sie aber doch einmal unvermuthet überwuchern, so ist 
es besser, sofort zusammenzuziehen" und die Auswüchse zu ver¬ 
dünnen und so zu vernarben. Vermeiden muss man auch die 25 
Mittel, welche die Narben färben, besonders wenn das Ge¬ 
schwür in der Pupille sitzt; 'denn wenn sie sich schwärzen, 
stören sie noch mehr das Sehen. Auch den Augen-Verband 
soll man bei der Geschwürsbildung vermeiden, den Einige an¬ 
wenden, um die Narben niedriger zu halten. Denn wenn der 30 
geschwürige Augapfel verbunden und immobilisirt gehalten 
wird, so verwächst er oftmals mit den Lidern. 

Kennen soll man aber ganz genau die vernarbten Geschwüre. 
Denn manche Ärzte irren; sie halten concave Narben für 



90 


lebpaxa vopi^ovxeg , vjcaZeitpovGi paXaxolq xal avajtlrjgcoxi- 
xolg xollvgloig. eixa Gvpßaivei (irj jtXrjgovG&at fihv xovg xojtovq, 
jtayvvEö&aL öh ex xovxov rovg vpevag. 6xav xoivvv d-eaGy xrjv 
hmcpäveiav xov eXxovq lapjtgav yevopevrjv xal Zevxrjv xal 
5 leiav xal x6 Xevxov xov o<p&aX(iov xrjv xaxa cpvGlv ygoav 
ajtoXapßavov, xal xov oXov ocp&aXpov aggevpaxiGxov 226 , 
yvcö&i aJtoXXvö&ai rjörj xo eXxog (xal xaxovXcoGiv yeyovevai .) 
v Eöxi ös agiGxov xoXXvqlov, ca xexgrjpe&a hjtl xcäv xa&agcöir 
eXxcöv xal hjtovlcoGecog öeopevoav, xo KXecovoq. 


io üegl ovXcäv rjxot Xsvxcof/axoav. Xfr'. 

OvXal jtaGai ai hm xov pelavog xov ocpd-aXpov Xevxal 
(paivovxai, Jtvxvovpevov phv xov xegaxoeiöovg yixcövog xal prp 
öiavyovvxog xrjv vjtoxeipevrjv avxcp xvavijv XQoaV fiaXiöxa de 
at vneQeypvoai Xevxaivovxai, ai öh iöooteöoi ijGGov eiöl Xevxal, 
15 ai öh xoiXoxegai bfioxQOovöi jicoq xcp [leXavi. oGai 227 öh 
xolg Gxvjtxixolg cpagpäxoig C ecag ajtovlcoGecog &sgaji£vovxai, 
fiäXXov hjttGxoxovGi xcp JtvxvovG&ai hjtl jtolv xfj oxvipet 228 - 
xovg vpevag. xag öh xexvXcofievag xal ygoviovq xal uiayeiag 
ovXaq üiaqaixelö&ai d-egajteveiv. avayxr] yag hjtl xcäv xotov- 
20 xcov xolg Jtavv ögifieGt xoXXvgcoig xexgijo&cu. voiö yag xijg 
Gcpoögäg örjl-ecoq xa aXXa pegi] xov 6<p&aX[iov eZxco&rjGexai. 
ei öh xal vjtoyvöig rj yXavxcaöig elrj, paxaiov xag ovXag 
ajioGfirjyeiv. öel öh Jtgo Jtavxcov vjtoGpijgat ßovXopevov ov- 
Xrjv xy öiaixrj svxgemC,£iv xo Gcäpa, ÖJtcog Gvppexgog xe fj 
25 vXrj jtagaxeioexat hv xcp oXcp Gcopaxi xal evyvfiog. öel ovv 
äjteyeG&at xcäv ögipeoav ajtävxcov xal aXvxcov xal jtayvyvfiojv 
xal JtXeiovog oivov, evjierpiaq öh paXiGxa cpgovxipyeiv xal xolg 
fieGcog evxvfioig xeygijG&ai. ßaXaveiov öh ev xcp xaigtp xrjg 
hjtifieXeiag ajtexsö&ar vJiaXeicpeiv öh Jtgo xijg xgocpijq evjzejt- 
30 xov xe ovxa xal xp\ xscpaXq xal xcp oXcp Gcopaxi xovcpov r 
JigoajioÖEÖcaxviaq xijg xoiXiaq' xal prjxe 229 hx xijg xoixrjg ev- 


226 T. (xQsv-. 


227 T. -Ol. 


228 T. oxvipei. 


229 T. fit/ de. 



91 


Hohlgeschwüre und streichen weiche und ausfüllende Colly- 
rien ein. Dann geschieht es, dass zwar die narbigen Stellen 
sich nicht ausfüllen, aber die Augenhäute in Folge dieser Be¬ 
handlung sich verdicken. Wenn du nun siehst, dass die 
Oberfläche des Substanzverlustes glänzend geworden und weiss 5 
und glatt, und gleichzeitig das Weisse des Auges die normale 
Färbung angenommen und das ganze Auge von Absonderung 
frei geworden; so wisse, dass das Geschwür beseitigt, [und 
die Vernarbung vollendet ist*.] Es ist aber das beste Collyr, 
das wir hei reinen, der Vernarbung bedürftigen Geschwüren an- 10 
wenden, das des Kleon. 

Cap. XXXIX. Über die Narben oder Leukome. 

Alle Narben auf dem Schwarzen des Auges erscheinen weiss, 
da (hierbei) die Hornhaut dichter wird und die dunkle Farbe aus 
der Tiefe nicht durchschimmern lässt; aber die hervorragenden 15 
sind am meisten weiss, die ebenen weniger, die hohlen stimmen 
in der Farbe einigermassen mit dem Schwarzen überein. 

Alle diejenigen, welche durch zusammenziehende Mittel bis 
zum Abschluss der Vernarbung behandelt werden, beschatten 
(die Pupille) stärker, weil durch das Adstringiren die Häute 20 
verdichtet werden. 

Aber die schwieligen und eingewurzelten und dicken Nar¬ 
ben soll man gar nicht behandeln. Denn nothwendiger Weise 
müsste man bei diesen Kranken die ganz scharfen Collyrien 
anwenden, und von der heftigen, heissenden Wirkung könnten 25 
die anderen Theile des Auges zerstört werden. Wenn aber 
gleichzeitig gar Star oder Glaukom bestehen sollte, wäre es 
ganz vergeblich, die Narben abwischen zu wollen. 

Wer nun die Narbe ein wenig verringern will, muss vor 
Allem durch richtige Lebensweise den Körper vorbereiten, da- 30 
mit der Stoff im ganzen Körper in richtiger Menge und guter 
Mischung vorhanden sei. Man muss also meiden alles Scharfe 
und Salzige und Dicksaftige und reichlichen Weingenuss, und 

* Eine vortreffliche Beobachtung! Die Text-Lücke ist bei 
Cornarius folgendermassen ausgefüllt: et cicatricem inductam esse. 



92 


&acoq eyxgieiv firj re xqo öeijcvov. xaQaixalö&ai 6 h xd hx 6 a- 
govxa rag ovXaq cpagfiaxa. xtvhq yag vxaX£icpovx£q xolq 
ÖQtfieat (pagfiaxoiq xal ajtoösQovreq rag ovXaq xal axoov- 
govxaq xolq öxoyyoiq xd Xavxa sjc axovicov* fiaXavcov xagi- 
5 <pagovx£q öeixvvovöi' dx 1 kyxgiovoi xlvl xcöv ßaxxeiv 230 
övvafiavcov’ gavfiaxiOfiööv 6 h hoziycvofiavcov hx xr\q xätv cpag- 
fiaxcov ögifivxrjxoq xal q>X£yfioväöv xal avaXvofiavcov ao&’ ox£ 
xcöv ovXcöv ßa&"VV£xat 2sl fiäXXov xa aXxif aixa avayxaCovxai 
jiaXiv xolq oxvcpovoi xal hfixXdöGovöi ygijod-ai xoXXvgioiq xal 
io xayyvovOi [iäXXov xaq ovXaq. 


YXr\ 232 XaxxvvovOa ovXaq xal Xavxcbfiaxa‘ 
raXqvov**. fl . 

KaxQqö&ai ovv ixl xmv Xsjtxvv&rjvai övvafiavcov Jigoqrj- 
x£i xolq fiaxgicoq qvjixovöi cpagfiaxoiq' gvjrxixrjq 6h ovx 
15 hXayioxrjq fiaxayai övvdfiaooq 6 X£ xaxavfiavoq yaXxog xal r\ 
Xamq xov yaXxov oivxov xal 2S3 x6 av&oq, xal rj xaxavfiavr] 
yaXxlxiq 2%x . £i 6h xXvfrah] xa xoiavxa, gvjzxixa fihv axi 
fi£V£i, xooovxcp 6h aöß-£V£öx£Qa xalq hvagydaiq, oöcp xal 
aörjxxoxaga yivaxai * aO<paXaOxagov 6h xolq dörjxxoxagoiq 
20 ygrjö&ai. ioyvgoxaga ö' e tovxcov ioxl fiiov xal 6 log doöxa 
xal Jtgoq xdg övxcoöaiq 235 xal xvXovq ag/ioxxovöi fuyvvfiava. 
xivhq de jigoqßaXXovoi xovxoiq xal xrjxlöaq 236 Ocpoögcöq öxv- 

230 T. ßlünZSlV. 231 T. ßtXQVV. 232 T. ”AXXt]. 

233 Besser vielleicht xal avzov. 234 t. yaXxiz^g. 

235 T. xal zag Tigoatjxwasiq. 236 T. xixlöag. 

* Bei Dioscor. = scobis, aber in Grloss. = coticula. Vgl.Thes.l.gr. 

** Von den örtl. Heilmitteln, IV c. 5 (Band XII S. 720), wonach 
ich den Text des Aetius vielfach verbessert habe. 



93 


der guten Verdauung vor Allem sich befleissigen und massig nahr¬ 
hafte Speisen gemessen; des Bades zur Zeit der Behandlung sich 
enthalten. Aber (das Auge) einsalben vor der Nahrungs-Aufnahme, 
wenn sie sich in gutem Verdauungszustand befinden und leicht 
im Kopf und ganzen Körper, nach der Leibes-Öffnung; und weder 5 
unmittelbar nach dem Aufstehen noch vor der Hauptmahlzeit ein¬ 
streichen. Zu meiden sind die abhäutenden Mittel. Einige Ärzte 
pflegen die Augen mit scharfen Mitteln einzusalben und die Narben 
abzuhäuten und mit Schwämmen abzuziehen, und die weisse 
Masse auf schwarzen Wetzsteinchen herumzuzeigen; 10 
dann streichen sie eines von den Mitteln ein, welche die Narben 
färben. Wenn aber Fluss hinzutritt in Folge der Schärfe des 
Mittels und Entzündung, und gelegentlich die Narben ein- 
schmelzen; so werden die Geschwüre erst recht noch tiefer. 
Dann sind jene gezwungen, wiederum die zusammenziehenden i& 
und verstopfenden Collyrien zu gebrauchen und so bewirken 
sie nur stärkere Verdickung der Narben. 

Cap. XL. Arzneimittel zur Verdünnung der Narben und 
Leukome. (Nach Galen.) 

Bei denjenigen Narben, welche einer Verdünnung (Auf- 2» 
hellung) fähig sind, soll man die mässig reinigenden Arznei¬ 
mittel anwenden. Die stärkste Reinigung bewirkt geglühtes 
Kupfer und Kupfer-Hammerschlag und Kupfer-Blüthe und das 
geglühte Kupfer-Erz. Wenn diese Mittel geschlämmt werden, 
so behalten sie zwar noch die reinigende. Wirkung, aber in 25 
soweit geringerer Kraft, als sie auch ihre heissende Wirkung 
einbüssen. Sicherer ist es, weniger heissende Mittel anzuwenden. 
Stärker aber, als die genannten, sind Vitriol-Erz und Grünspan, 
so dass sie auch gegen die feigenartigen Körner (der Lider) und 
die (daraus entstehenden) Schwielen passend beigemischt werden. 30 
Einige Ärzte fügen dazu noch Galläpfel, ein sehr stark adstrin- 
girendes Mittel. Noch stärker ist an Gerbkraft und' zugleich 
an Schärfe das Kupfer-Vitriol. Viel milder wird das letztere 
nach dem Glühen und Schlämmen. Auch der Hammerschlag 
des Stahles ist von demselben Stoff (Charakter). Alle diejenigen 3 & 



94 


cpov cpagfiaxov. ocpodgöxegov de eoxiv xfj özvipei* afia (xal) 
dgifivzrjzi xo yaXxav&ov’ fiezgicözegov de noXv yiyvexai xav- 
■9-ev xe xal nlv&ev. xal r\ Xejtlg de xov Ozoficöfiazog xrjg 
avxrjg eöziv vXrjg. oöa fiev zcöv özvg^ovxarv 237 ixavöög yecbdrj 
5 xalg ovözaOeöiv eOxi, xgaycbfiaxa xe xal OvxcoOeig xal xvXovg 
exxrjxei, xad-ävteg fi'iOv xal log xal xa JiagajxXrjOia. za de ev 
x<x> yevei zcöv yvXcöv ovxa, xa&aneg oficpäxiov xal vjtoxio- 
xlg 238 yXavxiov xe xal axaxia, exjtXvvexai gadicog ev xalg 
vjzaXeiipeOi fiexa xov daxgvov. gvjixixa de adrjxxcog eöxlv 
io eXacpov xegag xav&ev xal x6 239 zcöv aiycöv. o de Xißavcoxog 
ßgayvzazijg 240 fiexeiXrjcpe xrjg gvoixixrjg dvväfiecog avcödvvög 
xe xal vtenxLxog vjcagyei 241 . zdöv de elgrjfievcov £cdcov xa 
xegaxa gvjczixa fiev eoxiv, ovxe de avcodvvov ovxe jiejtxixov 
eyei (xi) 242 , ipvyga xal gijga xalg xgaoeoiv vjiagyovxa. 6 
15 de xov Xißavov g)Xoiog özvcpei fiev xal avxog ovx ayevvcög, 
ajtoXeijcezai de zcöv elgrjfievcov ajiävzcov uiafinoXv' xo de 
vjtoOeiOfia 24% xov ze&gavöfievov xaxa xa cpogzia Xißavov, o 
xaXovöi fiavva, diacpegei xov Xißavcoxov xcp JigogeiXij<pevai 
ßgayv xi özvipecag, Ovveficpegexai yag avzcp 244 fuxga xiva 
20 iIgavöfiaza xov cpXoiov. gvnxixov de xal xo xaXovfievov ag- 
fieviov lyei, cp ygcövxai oi £a>ygacpoi, xal xo fieXav xo ivdi- 
xov xal dia xovxo xolg acpXeyfiavxoig eXxeoiv aXvjxcog ofiiXeV 
fiixzrjg (de) üicög eöxi dvväfiecog rj aXorj, xa&aüteg xo godov 
eyei fiev yag xi Jiixgov, o gvjixeiv jiecpvxev" eyei de xi xal Oxvji- 
25 xixov, o Ovvayei xal OvvovXol xa eXxrj. aXeg de afificoviaxol 
xal Xi&og aOiog xal xo avd-og avxov iöyvgoxaxov cpagfia- 
xov, oööze xal xgog zag tycogcbdeig ev ßXecpagoig diafreöeig 
agfioxxeiv 245 . ex de zcöv agcofiaxixcöv cpagfiäxcov eozixrjdeioog 
fiiyvvxai xovxoig xaöia xal fiaXaßa&gov xal aficopov, dia- 
30 cpogrjxixrjg fiev ovxa dvväfiecog, fiexeyovxa de xal özvtpecog. 


237 T. OXVipiüVXlDV. 

239 T. xa. 

241 wohl besser <-cov. 
243 T. -arja. 

243 T. -et. 

* elg axvxpLV, Gal. 


233 T. -xvax. 
249 T. ßgaS. 

242 fehlt im T. 
244 T. uvxcüv. 



95 


adstringirenden Mittel, welche eine erdige Beschaffenheit besitzen, 
vermögen die Rauhigkeiten der (Körnerkrankheit) und ihre Feig¬ 
bildungen und Schwielen fortzuschmelzen: hierher gehört Vitriol- 
Erz und Grünspan und dgl. Alle Stoffe, die zur Gattung der 
Pflanzensäfte gehören, wie der Saft von unreifen Trauben und 5 
von Hypocist und von Schöllkraut und von Akazien, werden beim 
Einstreichen ins Auge zu leicht fortgeschwemmt mit den Thränen. 
Reinigende Wirkung ohne Beissen besitzt gebranntes Hirsch- und 
Ziegen-Horn. Weihrauch besitzt nebenbei nur wenig reinigende 
Kraft, er ist schmerzstillend und reifend. Die Hörner der ge- 10 
nanntenThiere sind zwar reinigend, aber sie zeigen weder schmerz¬ 
stillende noch reifende Wirkung, da sie eine kalte und trockene 
Natur besitzen. Die Rinde des Weihrauchbaumes adstringirt ganz 
hübsch, bleibt aber darin weit zurück hinter allen den genannten. 
Aber die kleinen Bruchstücke von dem in den Packeten zer- 15 
bröckelten Weihrauch, die man mit dem Namen Ma nn a zu be¬ 
zeichnen pflegt, unterscheiden sich von dem reinen Weihrauch 
dadurch, dass sie eine leicht adstringirende Wirkung angenommen 
haben, da sie eben kleine Stückchen der Rinde beigemischt ent¬ 
halten. Reinigende Wirkung besitzt anch das sogenannte arme- 20 
nische Bergblau*, welches die Maler gebrauchen, und das indische 
Schwarz**, und kann deshalb ungestraft auf die entzündungs¬ 
freien Geschwüre gebracht werden. Eine Misch-Wirkung ent¬ 
faltet die Aloe, gradwie die Rosen'; denn sie besitzt einen Bitter¬ 
stoff, der seiner Natur nach zu reinigen im Stande ist; sie be- 25 
sitzt aber auch ein Adstringens, welches Geschwüre vereinigt und 
vernarbt. Aber Ammon sches Steinsalz und der Assische (Kalk-) 
Stein gehören zu den stärksten Mitteln, so dass sie auch gegen 
Lid-Krätze (Lidrand-Geschwüre) sich eignen. Von den aromati¬ 
schen Mitteln wird zu diesen passend zugesetzt Kassia*** und 30 
Betel und Amom****, die zwar eine zertheilende Wirkung be¬ 
sitzen, aber daneben auch ein wenig von der adstringirenden. 

* Kupfer-Carbonat. 

** Indigo (oder chinesische Tusche). 

*** Kassien-Zimmt. 

**** g enau bestimmbar. 



96 


xoivy yag xagl 2i6 xavxcov kyvcoxevai ygrj xä>v gvxxLxcöv 
(pagfiaxcov, oGa [ihxgia, xal oGa \xag~\ GvxcoGaig 246a xal xvXovg 
hxxrjxar xavxa xavxa xal xgog ovXag xayeiag ägfioxxeL. 


Borj&rmara xgog ovXag xal Xsvxcb[laxa. na 

5 Ilgog Xevxcöfiaxa ögaxovxiov xov hyovxog xo Gxhgfia xgvx- 
xö[i£vov hv xfj yfj ofioiov <-rq 5 > 246b xaxhgacog Xaßdbv (avxo xo 
Gxhgfia ) xal XucoGag fiaxa (ihXixog hyygie . "AXXo xgog ovXag xal 
dfißXvcoxiag. Il / rjydvov 2i6(i Gxhgfiaxog ^ß', ccQßSviaxov , aXog 
afificoviaxov ^yafificoviaxov d'Vfudfiaxog ^ y', giyprö ygcö. 
io "AXXo, ovXag xag xgogtpaxovg Gfirfyai dXvxoxaxa -247 lxxelov 
yaXa ( Gvv) fihXixi oXiyco hyyjgcbfiavov Gvvaycög. avrj&ov xo xog- 
tpvgi^ov dv&og xglßs [i £& > . vöaxog hXayiGxov, xal dirj&rjöag öl 
o&oviov £VGxaC,e x<p 6 <pd-aXficö xov yyXov ^tg xrjg rffihgag' 
xal fi£xa xavxa oixvov xrjxaiov Gxhgfia öiafiaGrjGafiavog xov 
15 yvXov hx&XLtyag öl o&oviov hvGxa^s eig xov ocp&aXfibv xal 
Gvvsxcög xovxo xoiai. 

Ilgog Xavxcbfiaxa aXXo m 2 iörfgixiöog 2i % ßozavrfg xov xag- 
xov Xaioxaxov xoirjGag £fi<pvGa 2i ^‘ axsixa xaxaXafißavoov xov 
ocp&aXfiov xfi %£igl £JC oXiyov rpvygä vöaxi xgogxXvC,e. Gfirj- 
20 x £L d £ yavvaicog aXxvoviov 249a (iiXrjGiov Gvv fihXixi, afificoviaxov 
&v(iia/ia Xaavftev Gvv oivcp xal fihXixi. hav öh xaiöicp Gfiixgcp 
Xavxoofia yhvrjxai dg xov ocp&aXfiöv, rj firjxrfg xov xaiöiov 
afificoviaxov fiaGrjGafihvrj hficpvoaxoo dg xov xov xaiöiov o<p- 
&aX[iov. xoi£l xal av£ficbvrjg 2h0 giC,a r/ ßoXßoaiörjg Xaioxaxij 
25 hyxgiofihvrj xal avayaXXLöog xrjg xo xvavovv av&og hypvorig 
6 yvXog °vv fihXixi. 

AXXo. xaxviov xov ysXiöoviov xaXovfihvov 6 yyXog Gvv 
fihXixi' v'ixgov (iex > hXaiov xaXaiov’ rfövoGfiov yvXog xoi£l 
&avfiaOxcög. xagiGxegäg xoxgog hx dxovr}g fi£& vöaxog 
30 avi£(j,£vrj xoiel xagaöo^cog (xal) 2bl aiXovgov 252 %°Xr) hyygio- 

246 T. inl. 246 a T. Grjx. 246 b xä> ist grammatisch wie sachlich 

nothwendig. 246c T. Tlvy. 247 T . aXent. 248 T. -nq. 249 T. sfxcpvaa. 

248 a T. -wv, 2 50 T. ccvs/zov. 251 fehlt im T. 252 T. 



97 


Im Allgemeinen soll man betreffs der reinigenden Mittel genau 
wissen, welche von ihnen eine massige Wirkung entfalten, 
und welche Feigbildungen und Schwielen zum Schmelzen bringen: 
alle die letzteren passen auch gegen dicke Narben. 

Cap. XLI. Hilfsmittel gegen Narben und Leukome. 5 

Gegen Leukome nimm vom Zehrwurz (Arum), dessen Samen 
in der Erde verborgen und ähnlich ist dem des Pfeffers, diesen 
Samen, zerkleinere ihn mit Honig und streiche ihn ein. Ein andres 
Mittel gegen Narben und Sehschwache: Rauten-Samen 2 Scrupel, 
Armeniacum 8 Scrupel, Ammon’sches Steinsalz 3 Scrupel, Ammon- io 
sches Räucherwerk 3 Scrupel: gebrauche es als Pulver. Ein 
andres, dasselbe beseitigt frische Narben schmerzlos: Pferde¬ 
milch mit einem wenig Honig, regelmässig eingestrichen. — Die 
leicht purpurfarbenen Blüthen des Anis zerreibe mit wenig 
Wasser, seihe dies durch ein Leinwandläppchen und träufle den 15 
Saft in s Auge, zweimal des Tags. Danach zerkaue den Samen 
einer Gartengurke, drücke den Saft durch ein Leinwandläppchen 
Und träufle ihn in das Auge und thue dies immerfort. 

Gegen Leukom ein andres Mittel. Eisenkraut-Frucht zer- 
pulvere und blase das ein. Dann halte das Auge mit der 20 
Hand fest und übergiesse es für kurze Zeit mit kaltem Wasser. 

Die Narben wischt gut ab milesischer Meerschaum (Koralle) 
mit Honig; Ammon’sches Räucherwerk, zerkleinert mit Wein 
und Honig. 

Wenn aber ein Säugling ein Leukom auf das Auge be- 25 
kommt*, soll seine Mutter das Ammon’sche Räucherwerk zerkauen 
und dem Säugling ins Auge blasen. Es wirkt auch der Ane¬ 
mone Wurzelknolle zerkleinert eingestrichen und von dem blau- 
blüthigen Gauchheil der Saft mit Honig. 

Ein andres. Der Saft vom Erdrauch, dem sogenannten 30 
Schwalbenkraut, mit Honig. Natron mit altem Öl. 

Der Saft der Garten-Minze wirkt wunderbar. Taubendreck, 


* Vgl. c. XLIV, von der Augen-Entzündung der Neugeborenen. 
Aetius. 7 



98 


f/evi]. AZZo xgbq Zevxcbfiaza aöiäjtzcozov 2iZ ’ ßovzvgov 
zezeyfievov f.lövov eyxQie, üioiel axgcoq, xal XQ™. üiZeico yag 
exayyeZZeG&ai ov XQV > ° xl vixä xäoav ejtayyeZiav. "AZZo 
xaZZiGzov yaZa yvvaixelov, fieZavzrjgiav zrjv ag> :> 253a tjZoov 
5 jcaZaimv xal ogovq eoxevaG[ievrjv, ueZi xaZov, eg ÜGov za / 

zgia fiigaq a[ia xal öirjd-rjGaq XQ™ ™S &eicp (pagi*axcp. Za- J 
jca&ov rjuegov rj agvoyZcoGGov ojidg/xa xavöaq ejc oGzgaxcp / 
axgißcöq Zdaive zrjv tstpgav xal XQ™. 'AZZo • xgoxov, ütdnegi,/ 
iGa Zeiozaza noirjöaq xal avaZaßcbv < elq ) xoZZvgiov xal a%- 
10 Zovgov 254 x°^-V v XQ™- "AZZo * x £ ^ £>v ™ v veoGGcöv xeepaZaq 
atpeZcbv xal ev X'V'ZQy xavGaq xal ZeicoGaq ajro&ov ev ayfr eien V. 
xegaziven xal XQ™’ £<3xl 7&Q XQ £L ™^ £öx<xxov XCCL ^Qoq zovq 
jcZrjydvzaq 6<p&aZ/iovq Gzi(i[uC,6fj,evov. "AZZo’ Zifrov Gagxo- 
epayov Zeyofievov , eg ov Gogovq 3 55 (. leyaZovq xazaöxeva^ovoi, 

15 xorpaq, GrjGaq, xal Zeavaq jizvaZcp 2b& vrjGzsenq' avzov zov 
xaGxovzoq [taZiGza vjtoxgis -fraggenv. AZZo zr/gbq ovZaq xal 
Zevxcbfiaza• fioGyov d-rjZeiaq x°^V v oGov xozvZrjv Zaßebv xal 
etycöv £3tl Jtvgoq ejt oZiyov, enißaZZe fidZizoq xaZZiGzov zo 
Igov xal G/ivgvrjq <1 ß', xgoxov << ß’, Zeioboaq dfia jiaZiv eipe hv 
20 x a Zxfj Zojiaöi 2hl e^D >257a ixavov xal ajio&ov elq jivi-iöa x^Xxijv 
xal XQ™- C-^-ZZo ') Zi&ov fiayvrjzov £<nvzoq, ZL&ov oepizov, Gzifi- 
fieenq loa xotyaq, GrjGaq, Zeavaq üiaZiv ev fiaZa, emßaZe yvZbv 
ßozavrjq vvxzegiöoq xaZovfidvrjq xal fidZi zb xaZZiGzov xal 
eyXQie, fii]Zt]v 2oS jtoirjGaq ajto Zi&ov Gagxoepayov. "AZZo’ x a ^~ 

25 ßavijv (xai) fidZi zrj^aq xal GvZZeavaq XQ™. 'AZZo xoZZvgiov, 
aigei Zevxcbfiaza navv &av[iaGzcöq xal zaydcoq’ Zeniöoq Giörj- 
gov Gzofiebfiazoq 259 <Cß', Gzvjczrjgiaq GxiGzrjq <Cß', xofifieatq 
oxcbZrjxoq < y, vöazi Zeiov xal avajiZaGGe xoZZvgia xal 
Xg™. "AZZo- ga/uvov x v ^ v , el oiov ze zov xagjiov, el de 
30 filj zcöv epvZZcov, ro ß’, dfifiwviaxov &v[ud[tazoq ro a , Gt]- 
xiaq oGzgaxcov ro a , [teZizoq azzixov ro ß\ Zela 260 dva- 
Zafißave xal XQ™- riveq de zb d(i[ia>viaxbv fiovov Zeaivovzeq 

253 steht im Text hinter xszeyfi. 253 a T. and. 

254 T. oil. („Flussfisch“). Vielleicht xollvgiov allovgov yolfr. 

255 T. orjQovQ. 256 T. nvvelwv. 257 T. Icon. 257 a T. ini. 

258 T. -hv. 253 T. {Lvfji. 263 T. -oig. 



99 


auf dem Wetzstein mit Wasser angerührt, wirkt über alle Er¬ 
wartung und ebenso Katzen-Galle, eingestrichen. Ein andres 
gegen Leukom, schier unfehlbar. Zerlassene Butter für sich 
streiche ein, das wirkt prachtvoll, gebrauche es nur; man braucht 
nicht mehr zu versprechen, weil das Mittel jede Verheissung 5 
übertrifft. Ein andres, das sehr gut ist. Frauenmilch, Schuster- 
Schwärze, aus alten Nägeln* und Essig hergestellt, guten Honig, 

— mische zu gleichen Theilen die 3 Stoffe, seihe die Mischung 
durch und gebrauche sie, wie ein göttliches Heilmittel. Vom 
Ampfer oder von der Schafszunge den Samen verbrenne 10 
auf einem Scherben und pulvere sorgsam die Asche und 
wende sie an. Ein andres. Safran, Pfeffer, zu gleichen Theilen, 
gepulvert und mit Katzengalle zu einem Collyr verarbeitet; 
wende es an. Ein andres. Jungen Schwalben reisse die Köpfe 
ab und verbrenne sie in einem Topfe und zerkleinere die Asche 15 
und hebe sie auf in einem Horn-Büchschen zum Gebrauch. 
Denn dies Mittel ist sehr nützlich, auch gegen Augenverletzung, 
auf den Lidrand gestrichen. Ein andres. Den sogenannten 
Sarg-Stein (Kalk-Stein), aus dem man die grossen Särge macht, 
zerkleinere, siebe, verreibe mit dem Speichel, am besten des 20 
noch nüchternen Kranken selber, und streiche dies muthig ein. 
Ein andres Mittel gegen Narben und Leukome. Von einem 
weiblichen Kalbe nimm die Galle, etwa einen Becher**, und koche 
dieselbe am offenen Feuer ein wenig, füge dann hinzu vom 
besten Honig die gleiche Menge, von Myrrhe 2 Drachmen, von 25 
Safran 2 Drachmen, verreibe alles zusammen und koche es noch 
einmal genügend lange durch in einem kupfernen Tiegel und hebe 
es auf in einer kupfernen Büchse zum Gebrauch. Ein andres. Vom 
Magnet-Eisenstein, vom Schlangenstein, von Spiessglanz je gleiche 
Theile zerschlage, siebe; verreibe sie wiederum recht tüchtig, füge 30 
dazu den Saft des Fledermaus-Krautes und besten Honig und 
streiche es ein, und zwar mittelst einer Sonde, die du dir aus 
Sarg-Stein verfertigt hast. Ein andres. Galban-Harz und Honig 
schmelze und verreibe es zusammen und wende es an. Ein andres 
Collyr, es entfernt Leukome wunderbar und schnell: Eisenfeil- 35 

* D. i. eisenhaltiges Kupfer. ** Etwa 772 Unzen. 

7* 




100 


fieza zov xvZov zrjg gafivov eyxgiovGiv. avzog de 6 xvXoq 
xaz * idlav eyxgibfievog ßanzei zag ovZaq. Agxiyevovg jcgbq 
Zevxobfiaza xoZZvgiov, o rt 261 ajto [uäg kyxgiGemq algei zo 
nXeZGzov zov Zevxcbfiazog, noieZ de ngog xaGav GipaZegav 2 ^ 2 
5 xal xgoviav oip&aZpiav axgcoq' xoxZicov xexavfievcov <C y', 
yaZxov xexavfievov <C d', Zejrldog x^Zxov << g' , Zexidog ozo- 
[icb[iazog Gidrjgov < iß', lov C g' , XL&ov Gyiozov < a , aZor/g 
< a, ofiipaxiov grjgov <C ß', Zvxiov ivdixov < d', ^«Axtreco^ 
<C y', Gfivgvrjg < y , Zißavov <C y', (pZoiov Zißavov < ß', 
io xgoxov ß', xgoxofiayfiazog <C ß', vagdoGzayvog <C y , xv- 

zLvcov ß', xopecoq <C.'r}', Xeiov vdazi xal avaüiZaGGe xoZZv- 
gia xal XQW öt>v vdazi. xal §qgov de el ßovZei JtoirjGai 263 , 
Zeavag zo xoZZvgiov §r]Q<p XQÖb. xaXcöq de JioieZ Jigoq ovZaq, 
(prjGlv 6 AjioZZcoviog, zo ziexieGfievov xoZZvgiov. JioieZ de 
15 xal zo agyiaziov 264 xal zo Jigoyeygafifievov di olvov jtgog 
fivioxeq)aZa, xal za zovzoiq ütagaoiXr]Gia, aziva ev zcö Jiegl 
Gvv&eGecoq zätv jcoZvxg^Gzcov 2 ^ 5 xoZZvgicov zojico ygaiprjGe- 
zai. To de Seßrjgov Seodbziov Gvv .vdazi otayv eyxgibfievov 
eig zoGovzov Zezczoziyzoq gpegei zag ovZag, coGze [.irjd * oZoog 
20 avzag zfj aiG&rjGei yvcogLC,eiv. xaXXiGzov de ejc avzcöv grj- 
gov to 266 eJiiyga<p 6 (ievov AZegavdgov ßaGiZecoq, dia xgoxov 
xal xeZzixrjg ( vagdov ) 267 xal afiJteZizidog yrjg Gxeva^ofievov. 
xelzai de ev zolg JioZvxgrjGzoiq 268 grjgoZg. 

261 T. diaxe. 262 T. -rjv. 

263 Vielleicht Tcäocu (einstreuen) oder imnccaai. 

264 T. UQ/AOXTIOV. 265 T. -XQlGX. 

266 T. xov. 

, 267 T., eXxxixijg ohne vägöov, giebt gar keinen Sinn. Text ist richtig 
gestellt aus Aet. VII, q' u. Galen XII, 731 (u. aus Cornar.). 

268 T. -XQIGX. 


101 — 


spane 2 Drachmen, Faser-Alaun 2 Drachmen, wurmförmigen 
Gummi 3 Drachmen, verreibe es mit Wasser, bilde Collyrien 
daraus und gebrauche dieselben. Ein andres. Bocksdorn*-Saft 
(wo möglich aus der Frucht; wo nicht, aus den Blättern) 2 
Unzen, Ammon’sches" Räucherwerk 1 Unze, Tintenfisch-Schalen 5 
1 Unze, Attischen Honig 2 Unzen, nimm (mit letzterem) die 
Pulver auf und gebrauche dies. Einige aber verreiben nur das 
Ammon’sche Räucherwerk allein mit dem Bocksdornsaft und 
streichen dies ein. Der Saft für sich selber eingestrichen färbt 
die Narben. Des Archigenes Collyr gegen Leukome, das nach io' 
einmaligem Einstreichen den grössten Th eil des Leukoms fort¬ 
nimmt; es wirkt auch grossartig gegen gefährliche und lang¬ 
wierige Augen-Entzündung: Gebrannte Muschelschalen 3 Drach¬ 
men, gebranntes Kupfer 4 Drachmen, Kupfer-Hammerschlag 6 
Drachmen, Eisenfeilspäne 12 Drachmen, Grünspan 6 Drachmen, 15 
fasrigen Blut-Eisenstein 1 Drachme, Aloe 1 Drachme, getrock¬ 
nete unreife Weintrauben 2 Drachmen, Catechu 4 Drachmen, 
Kupfer-Erz 3 Drachmen, Myrrhe 3 Drachmen, Weihrauch 3 
Drachmen, Weihrauch-Baumrinde 2 Drachmen, Safran 2 Drach¬ 
men, Safranfaser 2 Drachmen, Spieka-Nard 3 Drachmen, Granat- 20 
apfel-Kelche 2 Drachmen, Gummi 8 Drachmen. Verreibe dies 
mit Wasser und forme Collyrien und gebrauche diese mit 
Wasser. Und wenn du ein trocknes Mittel anwenden willst, so 
zerreibe jenes Collyr und gebrauche das trockene Pulver. Vor¬ 
trefflich wirkt gegen Narben, sagt Apollonius, das gepresste 25 
Collyr. Es wirkt auch das Viergespann und das vorher be¬ 
schriebene aus Wein gegen Fliegenkopf, und die verwandten, 
welche in dem Kapitel über die Zusammensetzung der gebräuch¬ 
lichen Collyrien mitgetheilt werden sollen. Das Theodotische 
Mittel des Severus, mit Wasser dick eingestrichen, bringt die 30 
Narben zu einem solchen Grade der Verdünnung, dass man sie 
überhaupt nicht mehr sinnlich wahrnehmen kann. Das beste 
Trocken-Mittel ist hierbei das sogenannte des König Alexander, 
aus Safran und celtischer Narde und Reben-Erde bereitet. Es 
ist abgehandelt unter den gebräuchlichen Trocken-Mitteln. 35 


Lycium europaeum, L. 



102 


Bafifiaxa Xevxco [idxwv* [iß'. 

IlQoeiQijxai mq äxexeo&ai** XQV zcöv ßaxxovxmv xaq 
ovXaq (paQfiaxcov xgoq de ro 269 [irj ayvoelv xa xovxo xoielv 
dvva/ieva [ivrj[iovevxeov xal avxcov. 

5 Ktjxida 269a <pr\Gi Xeiav %%e axoxetfievrjv, xal ev xfj XQTjOsi 
xvgrjva [irjXfjq -d-egfiaivcov xal ävaXafißavcov axo xov <paQ(ia- 
xov xagaxxov xov Xevxcö[iaxoq, exeixa xaXxav&ov 210 Xvöaq 
vdaxi xaqaxxov. 

”AXXo. Sidioiq Xeioiq xagaxxov, exeixa yaXxävd'CO ovv 
10 vöaxi. AXXo. 'Poiäq 271 yXvxeiaq xrjv oagxa Xeavaq, xaga- 
oxa^cov vöcoq oXiyov, xal xoirjoaq Xeioxaxov axo&ov ozav 
de XQeia yevrjxai, xQOOxvipaq xovxcp 272 jeoXXaxiq exlyQie voö- 
xvafiov yvXov, exl r\[tegaq ie’ ‘ xovxo ßaxxei Xevxcb[iaxa xal 
aepavri xoiei***, exiyQibfievov ixavov. ’AXXo, xoiovv xal xgoq 
15 yXavxovq ocpfraXfiovq. Miov xghpaq [ie& vdaxoq avaxXaööe 
xoXXvgia’ ofioicoq de xal exegov dia xr\xldoq‘ exl de xrjq 
XQsiaq xQoaxoözvipaq zw dia xr[q xtjxidoq exiyQis xo dia [ii- 
Gvoq. AxXo grjQOV. Kijxtdoq <C. a , äxaxiaq <C a , X a ^ x ^ v ~ 
&ov < ß', XQw. ’AXXo de xoXXvqiov xovxo. c Poiäq xo av&oq, 
20 xateav&ov, axaxiaq, xofifiewq ava < d', Oxififiecoq <C. d', xtj- 
xidcov <ß', vdcoQ' firj xaQOV de xo äv&oq zcöv qocöv, xo 
evxoq xo [iexa%v xcöv xoxxcov 273 vfievcödeq efißaXe. 

269 T. TCp. 269 a T. XIX. 

270 T. -oq. 

271 T. l P6aq, was auch zulässig. 

272 T. XOVXO. 273 X. XOXUtV. 

* Vgl. Galen XII, 739. Der Text des Aetius ist besser. Auch 
hat er mehr Recepte. 

** Wie wir gegen Argyrose uns schützen. 

*** inl iviavxöv , fügt hinzu Oribas. V, 714. 



103 


Cap. XLII. Färbung der Leukome. 

leb habe vorher angeführt, dass man zu meiden hat 
solche Mittel, welche die Narben färben; aber, damit man die¬ 
jenigen, welche dies zu bewirken vermögen, nicht übersieht, ist 
es nöthig, dieselben hier aufzuzählen. 5 

Galläpfel, gepulvert, sagt er (Galen), halte wohl aufbewahrt. 
Und bei der Anwendung wärme den Sondenknopf und nimm 
damit etwas von dem Heilmittel und reibe es ein auf das Leu¬ 
kona. Dann löse Chalcanthos* in Wasser und bringe es auch 
darauf. 10 

Ein andres. Gepulverte Granatäpfel-Schale trage auf, 
dann Kupfer-Vitriol mit Wasser. Ein andres. Des süssen 
Granatapfels Fleisch zerkleinere, ein wenig Wasser hinzuträufelnd, 
und, wenn du ein ganz feines Pulver hergestellt, hebe es auf. 
Wenn nun die Anwendung erfolgt, so musst du mit diesem 15 
Pulver oftmals vorbeizen und dann aufstreichen den Bilsenkraut- 
Saft, 15 Tage lang: das färbt die Leukome und macht sie 
unsichtbar, wenn genügend aufgestrichen wird. Ein andres 
Mittel, auch gegen blaue Augen wirksam. Zerreibe Vitriol-Erz 
mit Wasser und forme Collyrien. Ebenso (forme) auch ein ande- 20 
res (Collyr) aus Galläpfeln. Zur Zeit des Gebrauchs aber 
beize vor mit dem Mittel aus Galläpfeln und streiche 
dann auf das aus Vitriol-Erz.** 

Ein andres Trocken-Mittel. Galläpfel 1 Drachme, Akazien- 
Gummi 1 Drachme, Kupfer-Vitriol 2 Drachmen, wende es an. 25 
Ein anderes Mittel und zwar ein Collyr ist das folgende: Granat¬ 
apfel-Blüthe, Kupfer-Vitriol, Akazien-Gummi, Gummi je 4 
Drachmen, Spiessglanz 4 Drachmen, Galläpfel 2 Drachmen, 
Wasser. Wenn aber Blüthen vom Granatapfel nicht zu be¬ 
schaffen, füge die innen zwischen den Beeren befindliche haut- 30 
artige Masse hinzu. 

* Eisenhaltiger Kupfer-Vitriol. Vgl. Wörterbuch d. Augenheilk., 

S. 64; Gesch. d. A., S. 386. 

** Eine vollkommen richtige Regel. 




104 


IIQog yXavxocpd'aXfiovg* dröxe (ieZaivag 21i sysiv 
rag xogag 275 . fiy'- 

Ykdioov goiäg 276 ylvxeiag rov yvXov syyv^axigs, ejieixa 
diaGxrjoag evöxa^e vooxvdftov xo xvavovv äv&og xgitpag [iex 
5 olvov 7] vooxvafiov yylov. del de x<x> deovxi xaigm xa avd-rj 
Ovvayeiv xal anoxid-eo&ai. "AXXo. ’Axaxiag xov xagüiov xal 
xrjxidcov oXlyov xgirpag lüiifieZcög avaZdfißavs avsficovijg xä> 
yvlm, coöxe fiehxog syeiv jiäyog, ejieixa ex&Xiipag dia gaxovg 
ejufieXcbg xo vygov axo&ov xal XQcö, xa&cbg oigoeigrjxai . 
io AxXo. 2ixvov aygiov xw yvXS eyyQ «£ tag yXavxo(p&a.X- 
(iovg yvvalxag, [/eZavotp&aZ/iovg üiotel. AXXo. Yoöxvafiov xo 
xvavovv ccv&og Xaßcbv grjgaive 277 ev oxia xal ajio&ov. sjtl 
de xrjg xQrjöeog dtelg xo av&og oivq> avöxrjgä) jtgovjtoxgie, 
elxa xä> av&cp avxät Zeioxgißrj&evxc xax y Idiav vJioxgts 278 , xal 
i5 jzagaxgrjfra xocel. 


Ile gl xrjg xcöv Jtaidicov {Xegajieiag’ 
Yleßrjgov** [td'. 

Ajieigov (üi a&og) 279 evgiöxexai xaxa xovg xööv jiai- 
dicov 280 6(p&aZ(iovg xal dia<pvöcovxai de cbg hniuiav xa ßXe- 
20 (paga vüio xov nZrj&ovg 281 xrjg vZrjg. vygoxega yag xal &eg- 
fioxega <pvöei xa jcaidia . xa ovv xovxcov xoXXvgia yrvxxixa 

274 T. (jL^Xavaq. 

275 T. ovX&q. Richtig gestellt aus Aet. p. 123 (Kapitel-Angabe). 

27 6 T. $oaq. 277 T. £»?qkve . 278 T. (ko-. 

272 fehlt im T. 2 so T. naiöcov. 28i t. ncc&ovg. 

* Ygl. Galen XII, 740. Enthält nur den ersten Absatz des Kapitels,^/. 

** Dieses Kapitel habe ich zuerst klargelegt. Aus der irrigen lat. 
Übersetzung konnte man nicht einmal ahnen, dass von der so wichtigen 
Eiterung der Bindehaut bei Neugeborenen die Rede ist. Ygl. Gesch. d. 
Augenheilk., S. 397. Zuerst beachte man, dass naidiov nicht Knabe, sondern 
Säugling heisst. (Thes. 1. gr. IIIEd., VI, p. 31.) Sodann berücksichtige 
man, dass der Text des ASt. fehlerhaft überliefert worden Val 
Note 282, S. 106. ' ' 



105 


Cap. XLIII. Gegen Blau-Augen, um ihnen schwarze 
Pupillen zu schaffen. 

Von des süssen Granatapfels Rinde den Saft giesse ein, 
darauf nach einiger Zeit träufle ein des Bilsenkrautes blaue 
Blüthe, mit Wein zerrieben", oder Bilsenkraut-Saft. Man muss 5 
aber zur passenden Zeit die Blüthen sammeln und aufheben. 
Ein andres. Des Akazienbaumes Frucht und ein wenig Gall¬ 
äpfel zerreibe sorgfältig, nimm dies auf mit dem Saft der 
Anemone, so dass es Honig-Dicke bekommt; dann drücke sorg¬ 
sam durch ein Läppchen die Flüssigkeit und hebe sie auf und 10 
gebrauche sie nach Vorschrift. 

Ein andres. Mit der wilden Gurke Saft streiche ein die 
blauäugigen Frauen, das macht sie schwarzäugig. Ein andres. 
Des Bilsenkrautes blaue Blume nimm und trockne sie im 
Schatten und hebe sie auf. Zur Zeit des Gebrauches erweiche 15 
die Blume in herbem Wein und streiche zuvor (das Flüssige) ein, 
dann aber bringe die Blume selber, nach gehöriger Zerkleinerung, 
für sich unter die Lider; das wirkt augenblicklich* 

Cap. XLIV. Über die B ehandlung der Neugeborenen.** 

Nach Severus. 20 

Ein ungeheures Leiden findet sich an den Augen der Neu¬ 
geborenen. Gemeinhin schwellen die Lider an von der Menge 
des (Eiter-) Stoffs. Denn feuchter und wärmer von Natur sind 
die Neugeborenen. Die Collyrien gegen dieses Leiden müssen 
abkühlend sein und trocknend, dabei auch tüchtig adstringirend, 25 
um den Strom der Augen-Absonderung zu beseitigen. 

Bis zu einem solchen Grad der adstringirenden Wirkung 
sind die Kinder-Collyrien gebracht worden, dass sie gelegentlich 
auch Trachom beseitigen. Denn abgestumpft wird bei den Neu¬ 
geborenen die Schärfe der Collyrien von der jenen eigenthüm- 30 
liehen Feuchtigkeit und von der Menge der Augen-Absonderungen; 


* d. h. bewirkt Pupillen-Erweiterang. 

* Vgl. c. XLI, Leukom bei Säuglingen. 



106 


eIgi xal jioGaög avagrjgavzixa, fiEzdyovza xal ozvxpscoq ovx 
oXiyrjq öia zo za düiupEgbfiEva zcöv Xrjficöv 282 ajioxgovEGfrai. 
slg zooovzov yag ijxzai Gzvipscoq za üiaiöixa xoXXvgia ojoze 
xal zcöv zgaycofiazixcöv avza avaigEzixa zvyyavEiv afißXvvE- 
5 zai yag sjcI zcöv jiaiöicov 283 rj zcöv xoXXvgicov ögifivzrjg vxo 
zrjg Eyycogiov vygozrjzog xal zov jiXrj&ovg zcöv Xrj.ficöv, aXXa 
xal zcp jiXrjd'Ei zoöv EJiKjpEgofidvcov vygcöv, öia zov hmyiyvo- 
(XEvov xXavd'fiov, anoüiXvvEzai za xoXXvgia. ’sgzi öh rjfilv öia 
jcsigag sjiI zovzcov jcgcözov (ihv xal d-avfiaGiov xoXXvgiov 
io Xafißavov Xi&ov GyiGzov <z' ; Xi&ov aifiazizov <C x’, iov 
< ö', yaXxizEcog oxzrjg <C ö', yaXxov xzxavfidvov <C.ö ', ojtiov 
<C Gfivgvrjq < g’, xofiecog < ig'‘ avzrj fihv rj zov xoXXv¬ 
giov övvO-Eöig xal Xoycg ÖEÖoxifiaozai xal zfj jiEiga ygrjGifiog 
axpd-ry vöazi Xsiovzai. xal aXXo öh xoXXvgiov jigoq za avza 
15 öia jtEigag ygr/Gifiov vjcrjggs, Xafißavov Xid-ov GyiGzov <C xö', 
Xi&ov al^azizov <^xö', yaXxov xsxavfidvov <Cv'> afifioaviaxov 
&v{iiafiazoq <Crj', piGvog xsxavfidvov <C.rj', oxiov <C.ö’, voG- 
xväfiov ö 3 i£gfiazog<Cö', x 6 {i£cog<^rf , vöcog. öeZ öh xaxlzovzcov 
xaz agxag JtgogjtXdxsiv zcöv aörjxzcov xoXXvgicov xal ovzco 
20 xaz > oXiyov ejcI zrjv ögaozixrjv zcöv ßorj&rjfiazcov aysod-ai 
övvafiiv*. Jiagaöö^cog öh tioieI eüi avzcö xal zo ©socpiXsiov 
EjtiyEygafifiEvov xoXXvgiov xal zo xaXovfiEvov uov 6 fir]Xov) 28i . 
avayEygafifiEvov öd eGzi iv zolg jioXvygrjGzoiq 285 xoXXvgioiq. 

liegt zgaycofiazwv xal öaGvfiaz cov, GvxcaGecov 
25 xal zvXcov’ 2sßrjgov. fis'. 

: EotEiörj 6 Xoyog övyydvsiav ßorj&tjfiazcov z£&dazai xal otov 
ajzrjgziOfidvag aXXijXcov Evgs övvafiEig, zavzag ä(pogiC,si 28&aj , 

282 T. hat hier noch nXrj&oq. Die drei Schreibfehler 279 , 281 , 282 
hängen zusammen, indem das Auge des Abschreibers wohl zweimal um 
eine Zeile tiefer abirrte. 283 T. -6cdv. 

284 Text-Lücke. Corn. hat Mono. Das führt auf fiovöfirjXov, Aet. 
VII, gS', S. 143a, Z. 41. (Vgl. Gorr. S. 301). Das Wort fehlt im Thes. 1. 
gr. u. bedeutet „durch eine Sonden-Anwendung heilend.“ Das Wort 
Ein-Sonde habe ich gebildet nach Ein-Baum. Das Mittel besteht aus 
Galmei, Kupfer, Kupfer-Erz u. a. 285 T. -yglar. 285 a Folgt ovxsti ovös. 

* Eine richtige Regel, deren Grundsatz noch heute gilt. 



107 


aber dazu werden noch von der Menge der zuströmenden 
Thränen-Flüssigkeit, wegen des hinzutretenden Weinens, die 
Collyrien ausgewaschen. 

Für mich ist hierbei erprobt als erstes und wunderbares 
Collyr dasjenige, welches enthält fasrigen Blut-Eisenstein 20 5 
Drachmen, Blut-Eisenstein 20 Drachmen, Grünspan 4 Drachmen, 
geröstetes Kupfer-Erz 4 Drachmen, geglühtes Kupfer 4 Drach¬ 
men,, Opium 6 Drachmen, Myrrhe 6 Drachmen, Gummi 16 
Drachmen. Diese Zusammensetzung des Collyr ist sowohl 
durch Überlegung bewährt, als auch durch Versuch als nützlich io 
erkannt. Es wird mit Wasser verrieben. Auch noch ein 
andres Collyr hat gegen dasselbe Leiden durch Versuch sich 
brauchbar gezeigt; es enthält fasrigen Blut-Eisenstein 24 Drach¬ 
men, Hämatit 24 Drachmen, geglühtes Kupfer 8 Drachmen, 
Ammon sches Räucherwerk 8 Drachmen, geröstetes Vitriol-Erz 15 
(Misy) 8 Drachmen, Opium 4 Drachmen, Bilsenkraut-Samen 4 
Drachmen, Gummi 8 Drachmen, Wasser. 

Man muss auch bei diesen Zuständen im Anfang von den 
nicht heissenden Collyrien hinzufügen und so ganz allmählich 
zu der kräftigen Wirkung der Arzneimittel vorschreiten. Wunder- 20 
bar wirkt hier das Theophilische Collyr und die sogenannte „Ein- 
Sonde“. Ich habe dies aufgeführt in dem Kapitel von den ge¬ 
bräuchlichen Collyrien. 

Cap. XLV. Über Körner, Rauhigkeiten,. Feigbildungen 
und Schwielen. Nach Severus. 

Da die Einsicht eine Verwandtschaft der Heilmittel berück- 25 
sichtigt und so zu sagen zu einander passende Arzneikräfte 
aufgefunden hat; so muss sie diese umgrenzen und nicht ge¬ 
statten, dass wir etwas Fremdartiges einschieben. Die Körner 
nun, die Manche auch Rauhigkeiten nennen, entstehen oft in 
Folge einer schlechten Behandlung; denn sie treten auf, wenn 30 
die Ärzte zu viele Einträuflungen machen.* Gerade wie bei 
äusserlichen Verletzungen das Salben wildes Fleisch verursacht, 

* Wie unsre Atropin-Granulationen. 


108 


ov6s ovxsxi [isooövXXaßslv xt sxsgov avxcöv otagaxslsvsxai. 
za xoivvv xgaycojiaxa, aotsg xal 6aOv[iaxa oigoq xlvcov xsxXrj- 
xcu, hx xaxo&sgaoisiaq oioXXaxiq yiyvsxai' hoil ocoXv yag xcöv 
iaxgcöv hyyvfiaxi^ovxcov xovxo ovjißaivsi. coöorsg yag hotl xcöv 
5 hxxoq xgavfiaxcov x 6 Xiotaivsiv oagxcöv xlvcov aygsicov alxiov 
yiyvsxac, xal hotl xov otagovxoq ovxcoq höxlv hvvorjoai xo 
yiyvojtsvov. yiyvsxai 6s xal hx gsvjiaxoq oioXvygoviov aörjxxo- 
xsgov xvyyavovxoq’ si yag ögifivq ysvrjxai, <p&aösisv (avj xcö 
ocp&aXficö xrjv ßXaßrjv h[ioioir}öai 28&h , oiglv av xolq ßXstpagoiq xo 
io ocafroq hyxaxaGJislgai. yiyvsxai 6s hvioxs xal firj otgorjyrjoa- 
fisvcov gsvfiaxio^cöv, ^irj6s oigoörjXov aixiaq ocagovOrjq’ xal 
söxi za xoiavxa ovy ofioia xolq hx xcöv gsvfiaxcov yiyvo- 
fisvoiq. hoi hxsivcov jisv yag 6aovxsga xal xgayvxsga xal 
hvai/xoxsga 286 cpaivsxai hxOxgacpsvxa za ßXstpaga’ hou 6s 
15 xovxcov coöoisg xiva xsyygiv 28n rj ogoßia [uxga ogccq hoiav- 
tOxa/isva xcöv ßXscpagcov hvxoq' xal söxi xovxo xo el6oq 
xcöv aXXcov ßvOiaxoxsgov. öiacpsgovöi 6s aXXrjXcov xavxa' 
oxi rj [isv öaovxrjq hoiioioXrjq hoxi xal (isxa hgsv&ovq‘ rj 6s 
xgayvxrjq [isi^ova xrjv avcofiaXiav xal xrjv hotavaöxaöiv sysi 
20 f,isx aXyrjfiaxoq ä[ia xal ßagovq‘ ajicpco 6s xovq 6<p&aX[iovq 
hgvygaivovoiv. rj 6s övxcoötq Xsyofisvrj viprjXoxsgaq xaq hgoyaq 
sysi xal oiov hvxsxfirjfisvaq * xal xivi yag aXXcp rj ovxcp soixs 
xsyrjvoxi; r\ 6s xvXcooiq xgayvxrjq söxi ygovioq höxXrjgvOfisvaq 
syovöa xal xsxvXcofisvaq xaq avcofiaXiaq. xivsq (isv ovv §ssiv 
25 xa xgaycö[iaxa otsigcövxai, ol [isv Oiörjgcp, oi 6s tpvXXoiq ov- 
xrjq• sozi 6s hotißXaßsq xo hotiysigrjfia' hotl oiXslov yag xavxa 
hotavgovöi xal GxXrjgaq xaq ovXaq hocayovOi xal alxioi Ovvs- 
ycöv gsvfiaxioucöv yiyvovxai, vvxxofisvcov 288 asl xcöv o<p&aX- 
[icöv hx xcöv hoiiytyvofisvcov oxXrjgoxsgcov ovXcöv. d-sgaoisvsiv 6s 
3° ygrj xa xgaycöfiaxa, fir]6svbq sXxovq oisgl xov 6<p&aX[iov ovxoq, 
{ovxcoq ’) xolq hotl xcöv ozaiöicov 289 oigoggrj&slöi xoXXvgioiq hx- 
oxgscpovxaq 288& xa ßXhcpaga, si [i?j <pXsy[iaivoisv, hoiaXsicpsiv xal 


285» T. ixn. 286 T . ivvofiöxspcc. Vgl. Galen XIV, 770. 

287 T. -rjV. 288 T. XVTT OfZSV(OV. 289 T. naiöov. 

289a T . 



109 


so ist auch hei der vorliegenden Erkrankung die Entstehung zu 
begreifen. Das Übel entsteht auch nach chronischem, nicht 
heissendem Fluss; denn wenn er scharf wäre, würde er früher 
das Auge zerstören, bevor er das Leiden den Lidern einpflanzt. 
Die Krankheit entsteht auch bisweilen ohne voraufgeh enden 5 
Fluss und ohne dass eine klare Ursache vorhanden ist. Und es 
sind diese Fälle keineswegs den aus Fluss (Katarrh) entstehen¬ 
den ähnlich*: denn bei den erstbeschriebenen (aus Fluss) er¬ 
scheinen die umgestülpten Lider etwas rauh, körnig und blut- 
geröthet, bei den letztbeschriebenen (ohne Fluss**) sieht man 10 
aber gleichsam wie Hirsekörnchen oder kleine Erbsen an der 
Innenfläche der Lider hervorragen; und diese Art ist schwerer 
zu heilen, als die andren. Übrigens muss man bei diesen Zu¬ 
ständen noch folgende Unterschiede machen: 1. Die Rauhigkeit 
(Pelzigkeit) ist oberflächlich und mit Röthung verbunden. 2 . 15 
Bei dem Körnerzustand ist die Veränderung und Erhebung 
grösser, gleichzeitig mit Schmerz und Schwere; beide Zustände 
sind mit Nässen des Auges verbunden. 3. Die sogenannte Feig¬ 
bildung zeigt noch höhere Erhebungen, die wie eingekerbt er¬ 
scheinen, und keinem andren Dinge gleicht sie so sehr, wie 20 
einer geplatzten Feige. 4. Die Schwielenbildung ist eine einge¬ 
wurzelte Rauhigkeit und zeigt die v Veränderungen verhärtet und 
schwielig. — Einige Ärzte nun versuchen die Rauhigkeiten ab¬ 
zuschaben; einige mit dem Eisen, andre mit Feigenblättern. 
Aber dieser Versuch /ist sehr schädlich; denn gewöhnlich ver- 25 
mehrt man dadurch die Bildungen und schafft harte Narben und 
wird Schuld an hartnäckigem Augenfluss, wobei die Augen 
immer durch die hinzutretenden harten Narben gereizt werden. 

— Behandeln muss man so die Körner, wenn kein Geschwür 
an dem Auge besteht: mit den schon erwähnten Augenmitteln 30 
für Säuglinge muss man, wenn Entzündung fehlt, nach Umdreh¬ 
ung der Lider, dieselben einsalben und mit dem Sondenknopf 
lange massiren; denn wenn man zu schnell vom Reiben absteht, 

* Richtige Beobachtung. 

** Severus entscheidet ganz klar zwischen dem subacuten und dem 
ganz chronischen (harten) Trachom. 



110 


Jiagaxgißetv reo Jtvgrjvi xrjg ftrjlrjg sjci Jtolv. rayemg yag 
acpiGxdfievot xrjg ztagaxgiipecog, daGvvovGt ftällov xai gevfia- 
xi^ovot xovg ocp&alfiovg. et de htifievoi rj aixia, xolg dgaG- 
xtxcoxegotg xe%Qrjö&cu Jtgogrjxet, olov eGxi xovxo' örjjtiag 
5 oGxgaxov dgay. rj'’ xiGGrjgecog dgax- «/' fiilxov Givcojtixrjg, 
afi/icoviaxov frvfiiafiaxog ava dgax- i ‘ xofiecog dgay. r\, vdcog’ 
xovxog XQcö^evog fieyalcog evdoxifirjGeig’ Jiag avxa yag xrjg 
eyxQioecog emdegfiaxideg xiveg ev xcö GJioyyi^eiv exjiinxovoc 
ipvyQcp de vdaxi fiexa xrjv yglGiv xov xollvgiov deov ano- 
10 Gxoyyi^eiv. eGxi de xai ällo xollvgiov Jtgog xag xoiavxag 
dia&eGeig, lafißavov 290 xadfiiag <C d', lenidog yalxov <C,d', 
alog afificoviaxov d', OJtiov <C ß', xöfiecog <C iß '' vdcog. 
eya> de xä> Heßr/giavcb ^rjgat xollvgicp XQrjGafievog cocpälriGa, 
e£,eig de xai xovxov xt]v jielgav didaGxalov. 

15 O de ’ÄJiollcoviog cprjGi tpagfiaxoig yQrjGxeov ezti xcöv 
xexQaxvGfievouv ßlecpagaov, oig xai xag xayvxaxag ovlag cuto- 
xa&aigofiev, oiov eGxi xovxo’ yalxov xexavfievov <C r[, Gfivg- 
vrjg < a, lejcidog yalxov <C. ä, axaxiag <d ß', xadfiiag <C ß', 
vagdooxa/vog <C &, xivaficofiov <Ca, xgoxov <Ca', jcejcegecog 
20 xoxxoi ig , vüiegeixov <C y , afificoviaxov &vfiia(iaxog <C.y', tov 
oßoXoi 291 ß', xofiecog <C a'’ leavag oivcp jtalaup avGxrjgcö 
avanXaGGe xollvgia xai XQ’AiXXo otgog gevfiaxa ütalaia 
xai daoea ßleipaga. Kadfiiag ig’, yalxov xexavfievov <C d', 
voGxvdfiov Gjregfiaxog <C cc, OJtiov <Cß'> Gfivgvrjg, egeixrjg 292 
25 xagjiov, axaxiag ava <C d', xofiecog <C V - ÜVQ® navxa leio- 
xaxa jtoirjGag ejcißalle yala yvvaixelov xai Gvlleavag ava- 
Xafißave (eig) xoXXvgia, xai yaXaxxi bfioicog agtoxgißatv eyxgis 
gtaxv JcgoztvgiaGag. c Fyga xgaycofiaxixrj, Jioiei xai vTioJivoig’ 
XccXxixecog xexavfievrjg <dy', xgoxov <C.rj', fieXixog <C& - Xea- 
30 vag xa grjga (ie& vdaxog fiexa xo t-rjgav&rjvai (liGye xo fielt 
■xai xgcö. 

©eocpilov xalovfievrj vyga Jtgog xag Gvxcbdetg eütavaGxäoetg 
xai giaGr/g 292 * Gagxog egoxrjV x a ^ x °v xexavfievov <C ß', fii- 


290 T. -<ov. 291 . 0 y <;. 

292 T. ÖQixriQ. 29 2 * Besser näaav. 



111 


verursacht man grössere Rauhigkeit und Augenfluss. Dauert 
die schädliche Ursache an, so muss man kräftigere Mittel ge¬ 
brauchen, wie z. B. folgendes: Sepia-Schale 8 Drachmen, Bim¬ 
stein 8 Drachmen, sinopischen Röthel, Ammon’sches Räucherwerk 
je 10 Drachmen, Gummi 8 Drachmen, in Wasser gelöst. Durch den 5 
Gebrauch dieses Mittels wirst du dir grossen Ruhm erwerben; 
denn sofort nach der Einreibung fallen einige Stückchen des 
Oberhäutchens aus bei dem Abtupfen. Man muss aber mit 
kaltem Wasser, nach der Einreibung des Mittels, mittelst eines 
Schwämmchens auftupfen. io 

Es giebt aber auch ein andres Collyr gegen diese Krank¬ 
heiten. Es enthält Galmei 4 Drachmen, Kupfer-Hammerschlag 
4 Drachmen, Ammonsches Steinsalz 4 Drachmen, Opium 2 
Drachmen, Gummi 12 Drachmen, Wasser q. s. 

Ich aber habe mit des Severus trockenem Collyr grossen 15 
Nutzen gestiftet, und dich wird auch darüber der Versuch be¬ 
lehren. 

Apollonius sagt, solche Mittel sind bei Lid-Rauhigkeiten 
anzuwenden, mit welchen wir auch die dicksten Narben reinigen, 
wie z. B. das folgende: Geglühtes Kupfer 8 Drachmen, Myrrhe 20 

1 Drachme, Kupfer-Hammerschlag 1 Drachme, Akazien-Gummi 

2 Drachmen, Galmei 2 Drachmen, Spieka-Nard 1 Drachme, Zimmt 

1 Drachme, Safran 1 Drachme, Pfeffer 16 Körner, Johanniskraut 

3 Drachmen, Ammon’sches Räucherwerk 3 Drachmen, Grünspan 

2 Obolen, Gummi 1 Drachme; verreibe es mit altem herbem Wein, 25 
und forme Collyrien daraus zum Gebrauch. 

Ein andres Mittel gegen alten Fluss und Lid-Rauhigkeit: 
Galmei 16 Drachmen, geglühtes Kupfer 4 Drachmen, Bilsenkraut- 
Samen 1 Drachme, Opium 2 Drachmen, Myrrhe, Heidekraut- 
Frucht, Akazien-Gummi, je 4 Drachmen, Gummi 8 Drachmen, 30 
alles getrocknet und fein gepulvert; füge hinzu Frauenmilch, 
verreibe es damit und forme Collyrien; und davon gleichfalls 
mit Frauenmilch etwas verreibend streiche es dick ein, nach vor¬ 
aufgegangener Bähung. 

Ein feuchtes Trachom-Mittel, es wirkt auch bei Hypopyon: 35 
geröstetes Kupfer-Erz 3 Drachmen, Safran 8 Drachmen, Honig 



112 


ovog xexavfievov 293 <Üa', öf/vgvrjq, xgoxov, ofitpaxiov ava<^a , 
olvov yiov rj ezegov Gxvq>ovxoq JtaXaiov evcbdovq ro tq , fie- 
Xizoq azztxov ro i . xai eözi de xai ezega xoXXvgia jioi- 
ovvza Jigoq zgaycöfiaza, oloq eOziv o qpoiviS, xai Aiovvooq xai 
5 za jiagajvXrjöia, aziva avaygacprjOezai ev zolq xoXvygrjözoiq 2 " 3 - 
xoXXvgioiq. ecp cöv de övv zfj zgayyzrjzi zcöv ßXecpagcov xai 
ol yizäöveq zcöv 6 g>&aX[icöv odvvcövzai cpXeyfiaivovzeq, xaga- 
fiioyeiv xgrj zolq Idiotq zrjq cpXeynovrjq cpagyiaxoiq zl xööv 
gvjzxixcöv, oüiolä eözi za dt oivov ygaq>r]o 6 (ieva xoXXvgia. 
io AtpXeyf/avzozegcov 293b de yevofidvcov zcöv xaza zöv og)- 
&aX[iov, aJioggvtpai ygr/ zag zgayvzrjzaq. hüll de zcöv eXxoq 
eyovzcov (ieza gevfiazoq daxvoödovq ovy olov ze zoiovzcp 
<pag[iaxcp ygr)o&ai‘ diaßgco&rjöezai yag hüii üiXdov 6 xegazoeidrjq, 
i) ze zov gayoeidovq ütgoüizcoöiq f/eiC,cov {yevrjöezai ) 294 odvvrj 
15 ze ög)odga xazaXrjipezai zov av&geoütov, hütizad-rjOezai de xai 
ro xaxorjd-eq gevfia. hüll zovzcov ovv zo xoXXvgiov öxeva^eiv 
ygr] zo zoiovzov xiöörjgiv* Xeiozazrjv ütoirjdavzeq avaXafißavo- 
[iev (elg ) 295 zgayaxav&ov ßeßgeyfidvrjv r] xofirjv', xai ava- 
jcXazzofiev fiixga xoXXvgia" elza hxazgdcpovzeq xovcpcoq za 
20 ßXetpaga zgißofiev hüll üioXv, xaüieiza hyyvfzazi^ofiev yaXaxzi 
xai zolq Jtgoq cpXvxxaivaq xai eXxrj xoXXvgioiq ygobfied-a’ 
üiavofidvov de ev zcö ygövco zov $evfiazog (iszaßaivo/iev hüll 
za dgifivzega xoXXvgia, avaxgißovxeq avzolq coq elgrjzai za 
ßXe<paga‘ fiiyvvfiev de xai zolq üigoq za eXxr] ägfiozzovOi 
25 za dt oivov xoXXvgia, xaza ßgayv hüiavgovzeq avxcöv zrjv 
(ligiv, oööxs iirjze za ßXdtpaga hvoyXelv zolq yizcöoi zcöv o<p- 
&aX[icöv, za ze eXxrj xa&aga yevofieva ütXr]ga)&ij ze xai ovv- 
ovXcofrij. 


293 T. -r]Q. 293 a T. -ygioz. 293 b T. -iotbq. 

294 fehlt im T. 

295 fehlt im T. 

* Ygl. Galen XII, 709 u. Gesch. d. Augenheilk, S. 133. 



113 


9 Drachmen; verreibe die trocknen Stoffe mit Wasser und, 
nachdem es wieder trocken geworden, mische den Honig hinzu 
und gebrauche es. 

Die sogenannte Augensalbe des Theophilus gegen feigen¬ 
artige Erhebungen und alles wilde Fleisch: geglühtes Kupfer 2 5 
Drachmen, geröstetes Vitriol-Erz (Misy) 1 Drachme, Myrrhe, 
Safran, Saft unreifer Trauben je 1 Drachme, Chier-Wein (oder 
ein andrer herber, alter, wohlriechender) 16 Unzen, Attischer 
Honig 10 Unzen. 

Es giebt auch noch andre Collyrien, die gegen Trachom io 
wirken, wie z. B. der Phönix und der Dionysus und die ähn¬ 
lichen, die ich beschreiben werde in dem Kapitel über die 
gebräuchlichen Collyrien. 

Für diejenigen aber, bei denen gleichzeitig mit der Rauhig¬ 
keit der Lider die Häute des Auges unter Entzündung 15 
schmerzhaft sind, muss man zu den specifischen Mitteln gegen 
Augen-Entzündung ein wenig hinzufügen von den reinigenden 
Mitteln; dazu gehören die aus Wein, die noch beschrieben werden 
sollen. Wenn aber die Theile des Auges von Entzündung frei 
geworden, muss man zur Beseitigung der Rauhigkeiten übergehen. 20 
Bei denjenigen aber, die ein Geschwür haben mit beissendem 
Fluss, sind wir nicht im Stande, ein solches Mittel anzuwenden. 
Denn die Hornhaut wird stärker zerfressen werden und der Iris- 
Vorfall sich vergrössern und heftiger Schmerz wird den Kranken 
befallen, und auch der bösartige Fluss wird verstärkt werden. 25 

Bei diesen Kranken muss man das folgende Collyr herriehten. 
Bimstein* verwandeln wir in das allerfeinste Pulver und nehmen 
es auf in eingeweichten Traganth oder Gummi, und bilden da¬ 
raus kleine Collyrien; dann drehen wir zart die Lider um und 
reiben lange, und endlich träufeln wir Milch ein und verwenden 30 
die gegen Pusteln und Geschwüre gebräuchlichen Collyrien.** 
Wenn aber mit der Zeit der Fluss nachlässt, gehen wir über 
zu den schärferen Collyrien, indem wir mit ihnen, wie beschrieben, 
die Lider massiren. Wir mischen dann auch den für die Ge- 


* Galen XII, 709. ** Die nicht metall-haltig! 

Aetius. 8 



114 — 


IIeqI o<p&aXficöv axoviaq • Arjfioö&evovq. qq . 

AxoveZv Zdyovzai ol og>&ccZ(iol ol (irjxe 296 Xevxov f.irjxE 
Xafucgov (irjzs jivQmöeq ogäv vjiofisvovzeq, aZZ’ vjto zrjq xv- 
Xovorjq jigopaOECoq öwsxofiEVOi xaq otyeiq xal öaxgvovxsq, 
xal ftaZiöza hv xcö avayivcoGxEiv. öicHpeQovßt 6h ovxoi xä>v 
s QOtaöixcov, oxi ol fihv goiaöixol xal %co(»tg xivoq dgco&sv 
jrgocpaGEcoq öaxgvQQoovöiv, ovxoi 6h jigopaOiv xiva Zafißa- 
vovzsq. &£gaji£Vxdov 6h avxovq jtsguraxoiq 291 , ögbfioiq, yv[i- 
vaoioiq zcüv avco (isgcov, fiaxa xgitpEcoq xal xaxoyr\q jivev- 
fiaxoq, xal xspaZrjq gvgrjösi xal zgiipEi xböv oipfraXficov aZa- 
10 <pga 298 fiaxa za yvfivaöia xal tpv%gov xaxa XEcpaZrjq xaxa- 
yvGEi" xgrjö&ai 6h xal vögojiooia xal öiaizq fidöyj * övfig)dgai 
6h xal avayivcoGxsv (isza xgavyijq xal ygäpaiv. ipagfiaxoiq 
6h eIjioxe 6aoifia&a ygrjödai, Gxvrpovoi xal ipvyovöi xal £fi- 
jiZaoöovöi XQV°6[t£&cc. 


15 IIeqI fivcojciaq. fiC,'. 

Mvcoxsq Zdyovzai ol ex ysvExrjq xa fihv öfiixga xal övv- 
syyvq ßZdxovxaq, za 6h fiayaXa xal Jtogga) ßXdzzaiv fir] 6v- 
vafiEvor za xs yaygafifidva avayivcoGxovxaq Gvvsyyi^ovGi xoiq 
Q<p9-aZ(ioiq‘ xal ol fihv avcofiaZcoq 299 Gxogöop&aZfioi sloiv, 

296 T. (ii] 6s. (Zwei Mal.) 297 T. -ovg. 299 T. 

269 T. -ovq. Das giebt auch einen Sinn, aber die Satzbildung wird 
dann zusammengesetzter, als bei Aet. üblicb. — Ohne oxoqö. elaiv giebt 
der Satz keinen rechten Sinn. (Com., alii inaequales, alii aequales 
oculos habent. Das ist falsch gedeutet'worden. Vgl. G-. d. Augen- 
heilk., S. 344, Anm. 4.) 



115 


schwüre passenden Collyrien die aus Wein zu, indem wir all¬ 
mählich die Mischung verstärken, so dass einerseits nicht die 
Lid-(Rauhigkeit) den Häuten des Auges lästig fällt, andrerseits 
die Geschwüre nach ihrer Reinigung sich füllen und vernarben.* 

Cap. XLYI. Über die Augenschwäche. Nach 5 

Demosthenes.** 

Schwach heissen die Augen, welche den Anblick weder des 
Weissen, noch des Glänzenden, noch des Feurigen aushalten, 
sondern bei derartiger Veranlassung die Sehe verschliessen und 
thränen: besonders auch bei (längerem) Lesen. Sie unterschei- 10 
den sich dadurch von den Thränenträuflem, dass die. letzteren 
auch ohne eine äussere Veranlassung in Thränen schwimmen, 
sie selber aber nur, wenn sie einen solchen Grund dazu haben. 
Behandeln muss man sie mit Spaziergängen***, mit dem Dauer¬ 
lauf, mit Gymnastik der oberen Extremitäten, mit Massage 15 
und Anhalten des Athems, und Scheeren des Kopfes und leichter 
Massage der Augen nach der Gymnastik und mit Übergiessung 
kalten Wassers über den Kopf. Auch ist Wassertrinken und 
mittlere Lebensweise anzuwenden. Es ist auch zuträglich, mit 
lauter Stimme zu lesen und zu schreiben. Falls wir einmal 20 
genöthigt sein sollten, örtliche Augenraittel zu gebrauchen; so 
werden wir die zusammenziehenden und abkühlenden und ver¬ 
stopfenden anwenden. 

Cap. XLVII. Über die Kurzsichtigkeit. 

Kurzsichtig nennt man diejenigen, welche von Geburt an 25 
die kleinen und nahen Gegenstände sehen, aber >die grossen und 

* Die Abhandlung des Severus über Kömerkrankheit, im c.XLV des 
Aetius, kann auch heute noch als höchst bemerkenswerth bezeichnet 
werden. Wir müssen bis zur Mitte unsres Jahrhunderts vorschreiten, ehe 
wir Besseres finden. 

** Auch dieses Kapitel, nach Demosthenes, ist höchst bemerkens¬ 
werth. Erst um die Mitte unsres Jahrhunderts ist dieser Gegenstand 
befriedigend aufgeklärt worden. 

*** So noch Jüngken, mein Lehrer! 


8 ’ 



116 


oi 6h ofialovg hyovöi xovg 6cp&al[iovg. äviaxog 6h rj xoi- 
avxrj c ha&eöig. 


IIsqI vvxxalcoüiog. (irj. 

Nvxxälcona 6h Zhyovöiv, oxav Gvfißfj xrjv (ihv rjfihgav 
5 ßlhüißiv, 6vvavxog 300 6h xov rjliov ä(iavgox£gov soo& ogäv, elxa 
vvxxog y£VO(i£vrjg (irj6ola>g ßXiüi£iv. yiyvso&cu 6h xovxo 6oxeZ 
(läZZov 6iä xiva a.od'evsiav jcegl xrjv x£<palrjv, xal (läliaxa 
6iä xrjv xov oüixixov üiV£V(iaxog üiayvxrjxa xal xcöv Zoiüicöv 
ütcgl xov orp&aZfiov vygööv xal yixoövcov. xiol 6h Gv(ißaiv£i, 
io vvxxog [ihv ßhlxiov ogäv, rjfihgag 6h %£igov xal, £l vvxxog 
G£lrjvij cpalvoi, (irj ogäv' Güiäviov 6h xovxo, x6 6h üigcöxov 
üiteiGxoig GV(ißaiv£i. d-£gaüi£vuv 6h xovg hv vvxxl (irj ogcöv- 
xag, xovg [ihv £vixxag <pZ£ßoxo[iovvxa S0(>h an äyxcövog xal 
xcöv xav&cöv, xovg 6h xaxoyvfiovg xa&aigovxa 300h xaxaZZrjlcp 
15 cpagjiaxcp. £üi£ixa 6h (i£xä xrjv xa&oZixrjv xhvcoGiv aüiocptey- 
fiaxiGfioZg xgrjoß-ai xal 6iä givcöv xad-aigciv xal üixag/iovg xi- 
v£Zv. hggtvov 6h avxoZg äg(ioöiov xovxo' üi £üihg£(og, öxa<pi6og 
aygiag s00 ° ^ ß', Givrjüi£cog 3 a , xorpag, OrjOag, hüiißall£ G£vxZov 
givcöv yvZov, cbg (ihhxog vygov hyuv xrjv övöxaöiv, xal övZ- 
20 Zcävag £yy£t £ig xäg gZvag’ xal x£Ä£V£ ävaoüiäv, xal xovxo 
no’i£L hnl rjjihgag hüixä rj £ . yg <5 6h xal xoZg aZZoig hg$ivoig 
xoZg üigoy£yga(i(ihvoig hv xcö jt£gl xcöv xrjg givog üia- 9 -cöv Zoycp. 
ütivhxcoöav 6 h ngo xgogrrjg voöcojiov, ogiyavov, üirjyavov’ 6 taixa 
6h Zsüixvvovöa höxco üiäoiv. häv 6h (irj vüiaxovy 61a xovxcov, 
25 üiähv xa&agxrjgcov 6 i 6 ovau, olov höxi xovxo’ Gxa[i(icovtag (ihv 
xgicaßoZov, xaGxogiov 6 h oßoZovg 6 vo, xal aZcöv xgicößoZov. 
hnl 6 h xcöv äö&£V£öxhgwv xrjg oxafifiarviag oßoZovg ß’ £(ißale. 
rj yäg xoiavxr/ xä&agoig üioZZaxig üiagaygrjfia äürrjZZat-£ xov 

300 statt ävvxOQ. 30°» T. -cor. 

3oos T. -ag. Unsre Schreibweise ist wenigstens eindeutig. Dazu 
kommt, dass auch in dem folgenden Satz die Einzahl steht (xuipaq). 

3°o c fehlt dva. 



117 


fernen Gegenstände zu sehen nicht vermögen und die Schrift 
beim Lesen dem Auge nähern. Einige von ihnen haben un¬ 
regelmässige Bollen-Augen*, die andern aber haben normale 
Augäpfel. Dieser Zustand ist unheilbar. 

Cap. LYIII. Über Nachtblindheit. 5 

Von Nachtblindheit spricht man, wenn Jemand bei 
Tage sehen kann, nach Sonnen-Untergang aber schlechter sieht; 
endlich, wenn die Nacht hereingebrochen, gar nicht mehr sieht. 
Ursache des Leidens dürfte sein Schwäche im Kopf und be¬ 
sonders Verdickung der Seh-Innervationsluft und der sonstigen 10 
Feuchtigkeiten und Häute des Auges. 

Einigen andren aber passirt es, Nachts besser zu sehen und b ei 
Tage schlechter, und wenn Nachts der Mond scheint, nicht 
zu sehen: aber das letztgenannte Übel (der Tagblindheit) ist 
selten, das erstgenannte (der Nachtblindheit) kommt häufig vor. 15 

Behandeln muss man die Nachtblinden, wenn sie kräftig sind, 
mit dem Aderlass in der Ellenbeuge und an den Augenwinkeln, 
aber bei schlechten Säften mit der Reinigung durch ein passendes 
Abführmittel. Dann muss man nach der allgemeinen Entleerung 
des Körpers Gurgelmittel gebrauchen und durch die Nase reinigen 20 
undNiessen erregen. Als Nasenmittel passt das folgende: Pfeffer, 
Lausekraut je 2 Scrupel, Senf 1 Scrupel; zerkleinere es, siebe, füge 
hinzu so viel Mangold-Wurzel-Saft, dass es die Consistenz von 
flüssigem Honig erlangt, verreibe es zusammen und träufle es 
in die Nase, und lasse es aufziehen. Dies mache 5 — 7 Tage. 25 
Verwende auch die übrigen Nasenmittel, welche ich in dem 
Kapitel über die Nasenleiden schon mitgetheilt habe. Ein¬ 
nehmen sollen die Kranken vor der Mahlzeit Ysop, Dosten, Raute; 
die Lebensweise sei für alle auf Abnahme des Körpergewichtes 
eingerichtet. Wenn es aber dabei nicht nach Wunsch geht, 30 
soll man wiederum ein Abführmittel geben, z. B. das folgende: 
Scammonium 3 Obolen, Bibergeil 2 Obolen, Salz 3 Obolen. 


Merkwürdige Beobachtung der Sehaxen-Verlängerung. 



118 


Jiäd-ovq rj noXXät ßeXxiov die&tjxe. fiexa de rjfiegaq oX'iyaq 
didovai xa&agxrjgiov gtXey^ia xal xoXrjV ayov, oldv eöxc xovxo' 
xoXoxvv&Ldog oßoXovq ß', öxafifiatviaq oßoXovq 6', aXorjq oßo¬ 
Xovq ö', avaXa[ißave (e^g) 301 xaxaüioxia eg xal didov xatq fieöaiq 
5 egeö« y, xalq de löyvQoZq jra^T«. 301 » eyxgieiv de xovq 6<p&aX[iovg 
fteXixi ane^eöfievm xal xaxafiveiv ovveyovxa zct vyga, rj eXalcg 
ütalaioxaxcp ofioicoq eyxgletv’ rj öxvjcxrjgiaq OxiOxrjq xexavfievrjq 
eoi oözgaxov <Cß', aXoq afificoviaxov rj xajrxadoxixov a , 
XeZa fiexa fteXixoq xal yaXaxxoq yvvaixeiov rj vaivrjq xoXrjv 
io fiexa (lelixoq. nagaixeZa&ai fievxoi xrjv ovvexrj XQV 6lv x <x> v ^gi- 
fivxegcov (pagfiaxatv, övvexätg de xexgrjö&ai xät jiaXaiozazat 
eXaicp. doxeZ de avxoZq cogteXeZv rjjcag xgäyov ojixov fie& aXoq 
avev eXaiov ftegfioxaxov eö&iofievov ol de xal xät ajcoggeovxi 
ixätgi & *ov fjjtaxoq ojtxcof/evov z02 eyxgiovöiv’ ol de erpovv- 
15 T£g 302a x6 rjjiag vxeg xov avagtegofievov axfiov xrjv orpiv 
jigoqayovxeq Jivgiäöi xovq ogt&aXfiovg. ßotj&eZ de xal xo eXa- 
xrjgiov 0vv fieXixi ex diaXeififiäxcov eyxgibfievov xal ztegdixoq 
XoXrj rj alyoq aygiaq rj xgayov’ xal ßovyXcoööov de X°tf £ YXQ lo ~ 
fievrj ögtodga ocapeXeZ. rj de OvfiJtaöa diaixa Xejixvvovöa eöxat. 
20 xax agxaq de xal oivov anexsö&ai, xagaizeZö&ai de za naxv- 
vovxa üiavxa. hüll de xäv vvxxatg fiev ßeXxiov ogcdvxcov , r\fiegaq 
de x^Q ov > rffteZg zexfiaigbfie&a, Xejczvveö&ai ejtl jcoXv xo xvevfia 
rj xovq xtxmvaq agaiovöd-ai xax xovxov (rjfiegaq ) 6xidvafievov zoz 
xo jtvevfia ZOi äfiavgovv xrjv orpiv, vvxxatg de jiayvvöfievov xal 
25 ovviöx afievov xiveZv xrjv aio&rjöiv. xal XQ^i &&1 xovxatv fiäXXov 
xovov evxtd-evai xät ogt&aXfiät. 'HgogtiXoq de xo ävajiaXiv ev 
xät üiegl o<p&aX[iäv (prjöi jigoq xovq 305 rjfiegaq firj ßXejtovxac 
xofifii, xgoxodeLXov ^epöa/ov xrjv xbüigov 306 , [tiöv, x°^V v ^ai- 
vrjq 307 Xeiav f/exa [ieXizoq vjtoxgts dlq xrjq tffiegaq, xal eö&i- 

soi fehlt im T. 

3oi a T. t oig fieaotq xalq egeai y, xoZq 6s iayvpoTq. (Man erwartet 
eher xaq s^eiq) 302 T. -<p. 3 o2a t. -utvxsq. 303 t. axivövovfxsvov. 

304 Text hat noch ein xo, ich vermisse das Wort rjftspaq vor 
axiSväfjisvov. Die seltsame, aber folgerichtige Erklärungsweise des Aet. 
ist von Cornar. nicht verstanden worden. 

305 Text hat hier noch ein unbrauchbares iv. 

306 T. rj xoTCQoq. 307 T. vyialvrjq. 




119 


(Bei grösserer Körperschwäche setze nur 2 Obolen Scammonium 
hinzu.) Diese Abführung hat oft (den Kranken) rasch von 
seinem Leiden befreit oder wenigstens erheblich gebessert.* 

Einige Tage später gebe man ein andres Abführmittel, das 
Schleim und Galle treibt, z. B. das folgende: Koloquinthen 2 Obo- 5 
len, Scammonium 4 Obolen, Aloe 4 Obolen: mache daraus 6 Pillen 
und gieb den mittleren Constitutionen 3, den starken alle 6. 

Einstreichen sollen sie in’s Auge aufgekochten Honig und 
die Augen schliessen, um die Flüssigkeit zurückzuhalten; oder 
ganz altes Öl in gleicher Weise einstreichen. Oder auch Faser- io- 
Alaun, auf einer Scherbe geröstet, 2 Drachmen, Ammon’sches 
Steinsalz oder Kappodocisches 1 Drachme, verrieben mit Honig 
und Frauenmilch. Oder Hyänen-Galle mit Honig. Vermeiden soll 
man den anhaltenden Gebrauch der schärferen Mittel, anhaltend 
aber das alte Öl gebrauchen. Zu nützen scheint ihnen auch Bocks- iS 
leber, mit Salz, aber ohne Öl gebraten und ganz heiss gegessen. 
Einige aber pflegen auch mit der Brühe, welche abläuft aus der 
Leber während des Bratens, das Auge einzustreichen; andre 
lassen, beim Kochen der Leber, über den aufsteigenden Dunst 
die Sehe halten und bähen so die Augen. 20 

Es hilft auch die Eselsgurke, mit Honig von Zeit zu Zeit 
eingestrichen, und Galle des Rebhuhns oder der wilden Ziege 
oder des Bocks. Auch die Gralle der Scholle, ins Auge ein¬ 
gestrichen, gewährt grossen Nutzen. Aber (wie gesagt) die ganze 
Lebensweise soll dünn machen. Im Anfang muss man sich auch 25 
des Weins enthalten und alles, was dick macht, meiden. Bei 
denen, die Nachts besser sehen und bei Tage schlechter, nehme 
ich an, dass die Innervations-Luft sehr dünn oder die Häute 
durchlässig seien und die daraus bei Tage erfolgende Zerstreu¬ 
ung der Innervations-Luft die Sehe blind macht, bei Nacht aber 30 
Verdickung und Sammlung (jener Luft) eintrete, so dass sie die 
Sinnes-Empfindung zu erregen im Stande ist. Also muss man 
bei diesen (Tagblinden) dem Auge eher Festigkeit verleihen. 

Herophilus hinwiederum sagt in seinemWerk überAugen- 

* In den heilbaren Fällen von Nachtblindheit kann diese Abführung, 
die den Kranken an’s Haus fesselt, erheblich nützen. 



120 


etv dldov vrjoxiotv 308 rjürag xgayov. eycö de xexfiaigofiai xovxo 
xoielv [iälXov xolg vvxxoog [irj ogöödiv. 


Ilegl afißZvcoxlag' raXrjvov. [i&'. 

AfißZvcoxla de eöXLV afivdgoxrjg xov ogäv dia xleioxag 
5 aixiag yiyvonevrj, tj xov oxxlxov xvevfiaxog xayyvofievov 7} 
xcöv yixcbvcov xvxvovfievmv 309 xal xayvvofievcov rj xcöv ev 
ocp&aZftäö vygcöv xayecav xal yZiOygcov yivofievcov. ov^ißaivei 
de apßXvcoxelv 310 xal xovg xoZvxgovtq> zli voöa > si2 OvOye&ev- 
xag xal exl Zvxaig löyvgalg. exl de xcöv yeyrjgaxoxcov, övv x<p 
10 xayvve< 5 &aL xal xa vyga xal xovg yixöövag xal xö oxxlxov 
( vevgov),xal axovia xageöXL xov oxxlxov xvevpaxog xal fieicoöig 
xoZIt] xal övfijrxcoöig xal oiov gvxidcoCig xov oüixlxov vevgovxal 
xcöv ev xcp o<p&aZ(i<p yLXcövcov xvxvovfievcov xal xayvvofievcov. 
eZaxxovßevcov yag xcöv ev xcp opd-aZ/up vygcöv xolg xgeoßvxaig 
15 {xal) 313 elaxxovog xaxacpego(ievov xov avco&ev xvevfiaxog exl 
xt]v xogrjv, gvöog elg xoöovxov xoZZaxig yiyvexai 6 xegaxoeidqg 
yiTcov, coOxe oi fiev xcöv yegovxcov ovdoZcog ogdöotv, ol de 
(pavZcog xal fibyig ex 1 ßZexovöiv. excxixxovöL yag alZrjlcog 
al gvxidcoöeig xal olov exidixXovxaL o yixcbv xal xayog exegov 
20 exixxrjxov Zafißavei. ßorjO-rpiaxa de xoivcög xal xolg afißXvcbx- 
xovöi övvxi{hexai ex xrjg avxrjg vhqg, lg rjg xaxl xcöv agyofievcov 
vxoyvöecov, xa fiev elg xoZZvgicov Ideag avaxlaxxbfieva, xa 
de vyga, axeg xal öxtggovfievaig cpXeypovalg xööv yixcbvcov 
agfioxxei, xa de tgrjga. grjdrjöovxai (de) xovxcov al öxevaölai 
25 xegl xa xeZrj aii xovde xov Zoyov. 

308 T. VTjOTlV. 309 T. -XOVfl. 

310 T. -Sv. 311 T. -iav. 

312 T. oaco. 313 fehlt im T. 

314 T. -st. 



121 


krankheiten: Gegen Tagblindheit (nimm) Gummi, den Koth des 
Landkrokodils, Vitriol-Erz, Hyänen-Galle, mit Honig verrieben, 
streiche es zweimal täglich in das Auge; und gieb den Kranken 
nüchtern Bocksleber zu essen. Ich vermuthe, dass dieses besser 
wirkt bei Nachtblindheit. 5 

Cap. XLIX. Über Amblyopie. Nach Galen. 

Amblyopie ist Verdunklung des Sehens und entsteht aus 
verschiedenen Ursachen: entweder weil die Seh-Innervationsluft 
sich verdickt, oder die Häute sich verdichten und verdicken, 
oder die Augenflüssigkeiten dick und zäh werden. Sehschwäche 10 
tritt auch ein bei den mit langwierigen Körper-Leiden behaf¬ 
teten und in Folge schweren Kummers. Im höheren Greisen- 
alter pflegt mit der Verdickung der Augen-Feuchtigkeiten und der 
Häute und des Sehnerven auch Abspannung der Seh-Innervations¬ 
luft einzutreten und erhebliche Verringerung derselben und Zu- 15 
sammenfallen und eine Art von Runzelung des Sehnerven und 
der verdichteten und verdickten Augenhäute. Denn, da bei den 
Greisen die Augenfeuchtigkeiten sich verringern, und weniger 
Innervationsluft von oben zur Pupille herabströmt, wird oft die 
Hornhaut bis zu dem Grade runzlig, dass von den Greisen die 20 
einen überhaupt nicht sehen, die andren aber schlecht und müh¬ 
sam noch etwas sehen. Denn die Runzeln legen sich überein¬ 
ander, und die Haut verdoppelt sich gewissermassen und nimmt 
eine neuerworbene Dicke an. Die Augenmittel werden gemein¬ 
sam auch für die Schwachsichtigen aus denselben Stoffen be- 25 
reitet, wie auch für den beginnenden Star: die einen werden 
in die Form von Collyrien gebracht, die andren sind feucht, 
die auch für die mit Verdickung verbundenen Entzündungen 
der Augenhäute passen, noch andre sind trocken. Ihre Zube¬ 
reitung wird am Schluss dieses Abschnittes mitgetheilt werden. 30 



122 


Ilegl dfiavgcbö eco g' Arjfioö&hvovg xal raXrjvov. v . 

’Afiavgcooig eöxiv o jcavxeXrjg cog ejcI ro jc olv jcagajcoötOfiog 
xov ogäv ycoglg cpavegov jca&ovg jcsgl xov ocp&alfibv, xa&agäg 
örjlovoxc cpaivofiEvrjg xrjg xogrjg. xal rolg fihv xaxa ßgayv ro 
5 jca&og Ovviöxaxai, xolg öh a&gocog hjcuc'ucxei, cog hlayioxov 
rj xa&ajeaS, firj ogäv. xrjg fihv ovv xaxa ßgayv ovviöxaftEvrjg 
dfiavgcoöEcog alxiai JcXsiovg eIoIv ai sjcI xrjg äfißlvoojcLag jcgo- 
Eigrjfievai. xrjg öh a&gocog Efucijcxovörjg rj (alxia) 3ih hfiipgatiig 
eoxi xov ojcxixov vevgov, jcayeoov xal ylLoygcov vygcöv hfi- 
10 jceöovxcov hv avxqö a&gocog, rj jcagaXvöig avxov xov vevgov. 
ütgorjyovvxai öh xov jcä&ovg äjcErpiai ovvEyelg real äxgaxojco- 
Oiai, njlicoOig, exxavOcg xrjg xegraXrjg rj xaxärpvjgig, rj OWEyrjg 
aväyvcoOig fiExä xgocprjv rj ßalavela öfioicog OvvEyrj hjcl xgocprjj, 
xal Efiexoi äxaegoe, ovvovoia äfiaxgog xe xal äxaigog, xal 
15 xaxoyrj jc VEVfiaxog ßiaia, Söjieg hjcl xcöv OaXjciOxcöv yivexai. 
xavxa yag xal xa xovxoig JcagajcXrjOia, ovfifiexga fihv yevo- 
fieva, dfißlvcojciav hgyä^exai, vjtigfiExga öh xrjv äfiavgcoöiv. 
yiyvsxai öh evLoxe rj äftavgcoöig xal ejcI jcXrjyaZg löyvgaZg xaxa 
xrjg x£<paXijg rj xaxajcxcooeOcv h'§ vrprjXov, ocagaXv&evxog evioxe 
20 xov ojcxixov ( vevgov) 3153 ' rj xal äjcoggayevxog rj, ro jtävxcov 
rjjucbxaxov, xfj öfjpoögcc xaxaoeiOEi jtXrj&og* vygcöv ejcevex&ev 
xal hfi<pgä.^av 3x3 ro ojcxixov vevgov. ejcI fihv ovv xalg xov jco- 
gov jcagaXvöEöc ßgaöhcog xcvelxac 6 6<p&aXfiog rj ovöoXcog. oxav 
öh ex ßiaiov JcXrjyrjg xaxa xEcpaXrjg yiyvofiEvrjg rj xaxajcxcoOECog 
25 äjcoggayfj xrjg Ovficpvtag xov hyxeipaXov, jcgcöxov fihv jcgojcs- 
xeoxegog 6 ocp&aXfiög (yivExac) 313 *-, vöxsgov öh xoiXaivexac xal 
axgocpEZ. oxav öh öiä JcXrj&og vygcöv jcayecov rj yXioygcov Efi- 
<pga£,iv ä&gocog vjcofievyj 6 jcogog ycoglg aixiag, dvayxrj ßägog 
jcagejcEö&ac xrjg XEcpaXrjg xal fiäXcoxa hv ßä&Ei xaxa xag git,ccg 
30 xäöv öcp&aXficöv. xovg fihv a&gooog dfiavgovfiivovg &£gajc£vxhov 

•« fehlt im T . 3 iöa fehlt i m T . 

316 T . .g>a§. 316 a f elllt irQ T 

* Unregelm. Construction: Nom. absol. für Gen. absol. 



123 


Cap. Jj. Von der Amaurose. Nach Demosthenes und 
Galen* 

Amaurose ist die gemeinhin vollständige Behinderung des 
Sehens ohne eine sichtbare Veränderung am Auge, wobei 
natürlich die Pupille rein erscheint. In einzelnen Fällen ent- 5 
wickelt sich das Leiden ganz allmählich; andre aber befällt es 
plötzlich, so dass sie nur ein Minimum oder auf ein Mal gar 
nichts sehen. Für die allmählich sich entwickelnde Erblindung 
giebt es verschiedene Ursachen, die wir schon (im vorigen 
Kapitel) hei der Amblyopie erwähnt haben. Für die plötzlich 10 
hereinbrechende Erblindung ist Ursache die Verstopfung des 
Sehnerven, indem nämlich dicke und zähe Ausschwitzungen ihn 
plötzlich befallen, oder die Lähmung des Sehnerven selber. 
Voraufgegangen sind dem Leiden hartnäckige Verdauungs¬ 
störung und Missbrauch des Weines**, Sonnenstich, Überhitzung 15 
oder Erkältung des Kopfes, oder unablässiges Lesen nach der 
Mahlzeit oder gleichfalls fortgesetztes Baden nach der Mahlzeit, 
oder rinzeitiges Erbrechen, unmässiger und unzeitiger*** Coitus, 
und gewaltsames Anhalten des Athems, wie es hei den Trompetern 
stattfindet. Diese und dergl. Schädlichkeiten pflegen, wenn sie 20 
mässig bleiben, Amblyopie zu bewirken; wenn übermässig, die 
Amaurose zu verursachen. Es erfolgt auch bisweilen Amaurose 
hei starken Kopf-Verletzungen und heim Fall aus grosser Höhe, 
indem der Sehnerv gelegentlich gelähmt wird oder auch abreisst, 
oder, was von allen diesen das mildeste ist, durch die heftige 25 
Erschütterung wird eine Überfülle von Feuchtigkeit in den 
Sehnerven hineingebracht und verstopft denselben. Bei der 
Nerven-Lähmung erfolgt auch Schwer- oder Un-Beweglichkeit 
des Augapfels. Wenn aber in Folge einer heftigen Kopfver¬ 
letzung oder eines Sturzes (der Nerv) abreisst von der Verwach- 30 

* Bis gegen die Mitte unsres Jahrhunderts hat man darüber nicht 
viel mehr gewusst, als was Demosthenes u. Galen uns überliefert. 

** Wir würden sagen des Alkohols. [kxq. = Trinken unverdünnten 
Weines). 

*** Aristoph., Frieden, 291. 



124 


(pXeßoxopovvxaq an ayxcövoq, ei nXrjdcogixoq eirj 6 voöcöv 
o^vxaxov yag avxcöv ßorj&rjpa rj <pXeßoxopia’ eha öiahnov- 
xaq rjpegaq xivaq öxgayyaXrjv negixidevxaq x<p xgayfjXcp xal 
negiocplyyovxaq^^' 1 , eqx ai> 317a xa negl x6 pexconov ayyeZa xvg- 
5 xcodfi 318 , < xal } 319 avievxaq 320 pexa xrjv xvgxcoöiv xal (x6 
öevxegov xal) 321 x6 xgixov xavxo 322 noiovvxaq 323 ngoq xo xfj 
xivrjöei xov nvevpaxoq xal xööv vygcöv öaXeveödai ßiaicoq xa 
epcpgaypaxa. elxa xaq xvgxcod-eiöaq eyxavO-iovq 324 cpXeßaq exa- 
xegcodev xrjq givoq öieXeZv ygr] apipoxegaq xal xevcoöiv iöyv- 
10 gav noieZödai. eycö yag xal pöygi xoxvXcöv xgux>v ex xcöv 
eyxavdicov Z2 ~° cpXeßööv noxe exevcoöa. pexa de xavxa öixvav 
nagaygrjpa xcö ivicp ngoqßaXXeiv pexa xaxaöyaöpov Z2Z ‘ övp- 
ßaivei yag coq enl xo noXv nagaygrjpa exi xiqq öixvaq emxeipevrjq 
avaßXeipai xov av&gconov. aXX * ov öel agxeZöO-ai xcp ßorjdrj- 
15 paxi xovxcp, aXX avaxxrjöapevov 321 xrjv övvapiv pexa (xr/v) 
xgixrjv rjpegav xadaigeiv, elx enl xr\v öiaixav aväyeiv. enl 
de xcöv xaxa ßgayv ev noXXcö ygovcp apavgovpevoov Z2S ngo- 
öiaixrjöavxeq 329 ano xcöv eyxavdicov 5Z0 cpXeßööv xrjv xevcoöiv 
coq ngoeigrjxai noirjöoped'a, xal ano xö>v pev zzx noXvaipcov 
20 ano xööv xavdcöv acpatgexeov evdvq eg agyrjq. eneixa öixvav 
xcö ivicp ngoqßaXXeiv xal pexa xavxa xadaigeiv. öiaixcöv 
de paXiöxa xt]v xoiXLav evXvxov noiei öia xcöv xgocpötv, ev- 
nerpiaq ngo navxoov ngovoovpevoq zs2 . öia öe xivcov rjpegöv 
öiöovai aXorjv xaxaniveiv avaXrjcpdeZöav pexa xegeßivdivrjq 
25 eiq xaxanoxia' noieZ öe xal xvr)xov 333 yyXoq pexa peXixoq’ 
yvpvaöioiq xe xcöv xaxoo pegcöv ygrjöxeov xal negmaxoiq 
nXeioöiv ev GxenrjvoZq xonoiq * nagaixeZödai öe xal olvov noöiv, 
avögeicoq öe vnopevexeov xrjv vögonoöiav nagaixeZod-ai öe 
xal näöav xgocpy]v nayvvovöav xal övveyr\ övvovöiav xal rjXiooöiv 
30 xrjq xecpaliqq, ovöe cpilolovöxeov ovöe rjpegaq xadevöeiv ovöe 


317 T. -eg. 317 a T. oxav. 318 T. xvQioxy. 
320 T. -es. 321 fehlt im T. 

323 T. -eg. 324 T. -xa». 

326 T. xaxay. 327 T. -og. 

329 T. ngodiagr. (vorher aufhängen!). 

331 T. trj. 333 T. -ovfievovg. 


319 fehlt im T. 
3 22 T. avx6. 

325 T. -xa». 

328 T. -po/x. 

339 T. iyxa»lda)v. 
333 T. xvlxov. 



125 


sung mit dem Gehirn, so tritt zuerst Vorfall des Augapfels ein, 
danach Einsinken und Schwund. Wenn aber durch Überfülle 
dicker und zäher Ausschwitzung plötzlich der (Sehnerv-) Kanal 
eine Verstopfung erleidet, ohne (merkbare) Ursache; so muss noth- 
wendiger Weise (Empfindung von) Schwere des Kopfes erfolgen 5 
und besonders in der Tiefe, an den Wurzeln der Augen. 

Die ganz plötzlich erblindeten muss man behandeln mit 
dem Aderlass an der Ellenbeuge, falls der Kranke plethorisch ist. 
Denn das schnellste Heilmittel ist der Aderlass. Hierauf lässt 
man einige Tage verstreichen und legt dann eine Binde um den 10 
Hals des Kranken und schnürt sie zu, bis die Gefässe der Stirn ge¬ 
schlängelt erscheinen, und lockert die Binde nach der Schlängelung 
und macht dasselbe 2 und 3 Mal, um durch die (Hin- und Her-) 
Bewegung der Luft und der Flüssigkeiten gewaltsam an der 
Verstopfung zu rütteln. Dann muss man die beiden geschlängelten 15 
Adern an den (inneren) Augenwinkeln beiderseits von der Nase 
durchtrennen und eine starke Entleerung sich bewirken. Ich habe 
bis zu 3 Bechern aus den Augenwinkel-Adern einmal entleert. 
Danach muss man sofort einen blutigen Schröpfkopf an das Hinter¬ 
haupt setzen. Es passirt ja recht häufig, dass sofort, während der 20 
Schröpfkopf noch sitzt, der Kranke seine Sehkraft wiedererlangt. 

Aber mit dieser Therapie darf man sich nicht genügen 
lassen, sondern muss, sowie jener seine Kraft wiedergewonnen, 
nach dem dritten Tage ihn abführen lassen und dann Diät ein¬ 
leiten. Aberbei denjenigen, welche ganz allmählich im Verlauf 25 
langer Zeit erblinden, werden wir, nach vorbereitender Diät, an 
den Augenwinkel-Adern die Blut-Entleerung in der beschriebe- 
benen Weise machen; bei den blutreichen aber muss man an 
den Augenwinkeln sofort im Anfang eine Blutentziehung machen. 
Dann einen Schröpfkopf an das Hinterhaupt setzen, danach 30 
abführen. Hinsichtlich der Lebensweise halte man den Darmflüs¬ 
sig durch die Nahrung und sorge vor Allem für gute Verdauung. 
Einige Tage hindurch soll man Aloe verabreichen, welche mittelst 
Terpentin in Pillenform gebracht ist. Es wirkt auch Saflor- 
Saft mit Honig. Ferner ist Gymnastik der unteren Extremitäten 35 
anzuwenden und reichliches Spazierengehen an geschützten Orten. 



126 


fisra xgocprjv xiveio&cu öcpoögox£gov r\ avayivcoöxsiv i] yga- 
<peiv. oiagacpvXaxxsodaL öh ogyaq &vpovq re xal cpgovxiöaq 
övvxovovq xal £xoiXr\%£Lq öcpoögaq xal cpoßovq, fiaXtOxa psxa 
xt]v xgocprjv, xal xovq CvvsyeZq efisxovq. xXv&iv öh xa& 
5 hxaöxrjv to otgoöcootov ipvygcp vöaxi, fiaXiöxa ofißgicp, xal ovy- 
XQisod-ai xo otäv ocbfia öl ex^gcov. xgoviC,ovxoq öh xov oca&ovq 
xal X7]v xsfpaXrjv xa&aigsiv öl £ggivcov 3Zi , lyy&ovxa 335 xolq 
[ivxxrjQöiv^ 6 , oöa ocgoq x£<paXaXyiav dgrjxai’ xgfjö&ai öh xal 
xolq £X£i&£v qt]&£l6lv aJio<pX£y[iaxiO[iOLq. rj öh voraXuipiq xcov 
io 6<p&aX(ic5v, ygovi^ov TO S V^V rox> oia&ovq, otgcöxov [ihv öia 
xcöv aorXcöv y£V£öda), xa&aot£g öia xov axaotvov* fiöXixoq rj 
hXaiov oiaXaiov' [i£xa öh xavxa xal xolq ovvd-ixoiq %gi] 6 x£ 0 v’ 
r\[i£lq öh evöoxifiovfisv loi avxcöv xcp x8 ÖLax£vxrjXco xoXXvgicp 
xal xfi ocgoq vocoyvöuq 'AyXcitöov 337 vygä ygcbfiEvoi. xoiVov 
15 öh ocaöTjq afiavgcbö£coq xal afißXvcoociaq xal xovxo, öoxeZ öh 
ocoleIv xal ocgoq xaq ocayvxrixaq xcöv vficvcov xgoxov <C a , 
C,iyyiߣQ£coq <C a', oc£oc£g£coq xoxxoi L£ , vagöov öxayvoq oßo- 
Xol ß', (laga&gov 338 yvXov <C iq , dpficnvcaxov -d-vfudfiaxoq 
< a , [ihXcxoq ro d, otavxa Xccoxaxa ocoirjöaq eociy££ xov xov 
20 fiaga&gov yyXov, dxa X£avaq avat-rjgavov xal fil^aq xo fihXi 
avaXapßavs dq otvi-iöa yaXxrjv xal XQÖ>’ xgo öh xov hy/giEiv 
aocoocvgiäv XQV Oocoyycp xovq 6cp&aX[iovq dq {hcgfirjv 339 d-dXaö- 
oav aocoßdocxcov iZ ^ & , Iv’loxe öh xal xo ocgoöcoocov dq d-aXaOOav 
yXcagav oXov xa&idvai. xavxa fihv xocva ocaörjq dfiavgcoöccoq. 
25 iöicoq öh xolq xaxa d-Xlrpiv ocoXXcöv rj ocayicav vygcöv hocEvty- 
&£vxcov xcp ocogcp £fiocoöiC,op£VOiq xo ogäv fi£xa xr]v <pX£ßo- 
xofdav xal xov Oixvaöfiov xal xrjv xa&agöiv öivaoci&LV xrjv 
X£cpal7]v, hot£Lxa xal xavöxtxcp 340 cpagpaxcp hXxbööai xo iviov 
xal xaxaxvfiaxL ygrjöd-aL xaxa xrjq XEcpaXrjq &£g(iov vöaxoq, xal 
30 päXXov d 34 4 aXfivgov rj vixgcöösq drj xo vöcog. 


334 T. ömqqivov. 335 T. ixx- 336 T. -fjoiv. 

337 T. ay. 338 T. ßccpä&ov. 

339 T. -ov. (Nur in den h. Hom. u. b. Hesiod. ist das Adj. 2.) 
339 a Nom. für Acc. 340 T. xXvaxixtS. 341 T. sig. 

* Strabo: axccnviorog, ohne Räucherung herausgenommen. 



127 


Zu meiden ist Wein-Genuss, und männlich das Wasser¬ 
trinken zu ertragen. Zu meiden ist auch jegliche dickmachende 
Nahrung und häufiger Coitus und Bestrahlung des Kopfes. 
Auch darf man das Bad nicht zu sehr pflegen, noch hei Tage 
schlafen, auch nach der Mahlzeit sich nicht viel Bewegung 5 
machen oder lesen oder schreiben. Man muss sich hüten vor 
heftigem Zorn, Aufregung, Sorgen und starkem Schreck und 
Angst, besonders nach der Mahlzeit, und auch vor andauerndem 
Erbrechen. Täglich soll man das Gesicht mit kaltem Wasser be- 
giessen, am besten mit Regenwasser, und den ganzen Leih von 10 
andren einsalhen lassen. Wenn das Übel einwurzelt, soll man 
auch den Kopf reinigen durch Nasen-Mittel, die man in die 
Nasenlöcher einträufelt, wie sie gegen Kopfschmerz von mir 
angegeben sind, und auch die dort angeführten Gurgelmittel 
anwenden. Das Einstreichen ins Auge, hei bereits chronischem 15 
Übel, soll zuerst mit den einfachen Mitteln gemacht werden, 
z. B. mit ungeräuchertem Honig und altem 01; später soll man 
auch die zusammengesetzten anwenden. Ich aber habe Ruhm 
erlangt, da ich hierbei das Durchstich-Collyr und des Agla'ides 
Star-Augensalbe verordne. 20 

Das folgende ist ein gemeinsames Heilmittel für jede Am¬ 
blyopie und Amaurose, und scheint ausserdem gegen Yerdickung 
der Augenhäute zu wirken: Safran 1 Drachme, Ingwer 1 Drachme, 
Pfeffer 15 Körner, Spieka-Nard 2 Obolen, Fenchelsaft 16 
Drachmen, Ammon’sches Räucherwerk 1 Drachme, Honig 5 25 
Unzen: pulvre alles (feste) auf das feinste und giesse dann den 
Fenchel-Saft dazu; verreibe, trockne, mische den Honig zu und 
hebe es auf in kupferner Büchse; und we*nde es an. Aber vor 
dem Einstreichen muss man die Augen mit einem in warmes 
Meerwasser getauchten Schwamm bähen; gelegentlich auch das 30 
Gesicht in laues Meerwasser ganz eintauchen. Das ist die 
gemeinsame Therapie für alle Fälle der Amaurose. Aber 
speciell hei denjenigen, welche durch Druck reichlicher oder 
dicker Ausschwitzungen, die sich auf den Sehnerv geworfen 
haben, im Sehen behindert sind, muss man nach dem Aderlass 35 
und dem Schröpfen und Abführen einen Senfteig auf den Kopf 



128 


Uegl stagalvoecog 6<p&aZficöv. va . 

Ov flOVOV TO dstxtxbv vevgov cbg stgoeigrjxai, aXXa xal 
oXog o otp&aZfiog evioxe stagaXvexat, stoxe (iev fiexa rov Xoi- 
jiov Ocöfiaxog rcöv de§icöv r\ xöov agiöxegcöv fiegcöv oiagaXv- 
5 frevzoov' eöxi <f oxe xax idiav yiyvexai stegl x 6 ßXepagov^ 42 
ftovov siagaXvotg, stoxe de xal olog 6 op&aZfibg (stagaXvexai) 34 3 * 
xal ei ftev x6 ßlecpagov jcagalvfreirf, fiefivxe dirjvexcög 6 o<p- 
fraXfiog xal avaiOd-rjxel xo ßXetpagov. ei de oXog 6 ocp&aXfiog 
ütaQaZv&eirj, zag eig za jtXayta xal ccvco xal xazco xtvrjöeig 
io ov dvvaxai esuxeXelv xal ei zig vstaXelcpoi dgifivxegcp rpag- 
fiaxcp, ovx ejudäxvexai. ei (iev xov ßXe<pagov (ibvov eirj Jta- 
gaXvöig, Jtgoxad-aigovxeg ovfistav xo Gcöfia xolg aXorjdagioig 344 
xal vdgostoöia ygrjOa(ievoi Z45 xal stegisiäzco stZeiovi xal xgLipet 
sioXZfj xcöv xazco fiegcöv esnygieiv xe övveycög xo ßXe<pagov 
15 xal öxvscxrjgia oyioxfi (iex ogovg dgifieog xal xolg dgifivxegoig 
xoXXvgiotg rj zcö dia öavdvxog‘ (ixj xafhoxafievov de avagga- 
stxeiv xo ßXecpagov. al de xov 6<pd-aZ(iov oXov jtagaXvöeig dvö- 
iaxoi eiötv, xal (laZiöza sjcI xcöv stgoßeßrjxbxcov zfj rjZixia. 
ei de xal ex yevexr\g ovveßt], advvaxov xavxrjv diog&coöaö&ai. 
20 ecp cbv (iev ovv eXsddeg öcozr/giag eiol, xrjv eszifieXeiav xoi- 
avxrjv stoirjxeov ' stgo stavxcov (iev, ei evexxrjg eirj, cpZeßo- 
xofielv ast ayxcövog, de xXv^eiv zrjv xoiXiav, esteiza 

xaß-agxrjgiqo xevovv xo öcöfia, eixa asto<pZey(iazi6[iolg ygrjo&ai, 
elxa di eggivoov xaftaigetv xal fiexesteixa oixvav stgogßaXXeiv 
25 zcö ivicp fiexa xaxaG%a6(iov i4b xal ßdeXXag xolg xgoxacpoig. 
stgostoxiGxeov de xaGxogiov xa& avxo, xal fiexa atyiv&iov 

342 T . xov otp&aX/iov. 343 fehlt im T . 344 T . äXXovö. 

345 Unregelm. Constr.: regelmässig wäre x 9 V a ö/us&ce , oder besser 
XQrioaftevoi . . . im/plo/iev. 

346 T. xcerax- 



129 


legen, dann auch mit einem Ätzmittel ein Geschwür am Hinter¬ 
kopf anlegen und warme Übergiessungen über den Kopf an¬ 
wenden; und besser ist es, wenn salziges oder sodahaltiges 
Wasser dazu genommen wird. 

Cap. LI. Über die Augen-Läbmung. 5 

Nicht nur der Sehnerv, wie bereits angedeutet, sondern 
auch der ganze Augapfel wird bisweilen gelähmt, manchmal 
mit Lähmung der rechten oder linken Körper-Hälfte. Gelegentlich 
beschränkt sich die Lähmung auf das Lid, manchmal wird aber 
auch der ganze Augapfel von Lähmung befallen. Und wenn das 10 
Lid gelähmt ist, bleibt das Auge immer geschlossen und das Lid 
ist unempfindlich. Wenn aber der ganze Augapfel gelähmt ist, 
kann er die Bewegungen nach den Seiten und nach oben und 
nach unten nicht ausführen; und, wenn man ein scharfes Mittel 
einstreicht, verspürt er kein Beissen*. Wenn nur Lidlähmung 15 
besteht, müssen wir zuerst den ganzen Körper reinigen, und 
Aloe-Mittel und Wasser-Trinken anwenden und viel Spazieren¬ 
gehen und reichliche Massage der unteren Extremitäten, und 
regelmässig das Lid salben, sowohl mit Faser-Alaun nebst scharfem 
Essig, als auch mit den schärferen Collyrien oder dem aus 20 
Mennige. Wenn das Leiden dabei sich nicht giebt, muss man 
die Empornähung des Lides verrichten**. 

Die Lähmungen des ganzen Augapfels sind schwer zu 
heilen, zumal bei den alten Leuten. Wenn die Lähmung aber 
von Geburt herrührt, so ist es unmöglich, sie wieder auszu- 25 
gleichen. Bei denjenigen Kranken nun, bei denen noch Hoff¬ 
nung auf Genesung besteht, müssen wir die folgende Kur 
anwenden. Vor allem, wenn der Kranke kräftig ist, den Ader¬ 
lass an der Ellenbeuge verrichten, danach aber den Darm aus¬ 
spülen, hierauf mit einem Abführmittel den Leib entleeren, 30 

* A e t. scheint anzunehmen, dass Lähmung der Bewegung und der 
Empfindung immer zusammen vorkommt. 

** Eine bemerkenswerthe Regel. Gemeinhin pflegten die Alten bei 
Lähmung von Operation abzurathen. 

Aetius. 9 



130 


öiöovai xal vGGcbxov (xai) 347 yXrjycovog, (xal) 348 xrjyavov 
fiex ogvfieZixog xal alcöv. exetxa xal xaGxogicp xr]v xecpalr] v 
exiygieiv fiexa goöivov xal ogovg, ex xov avxov öh ygiö(iaxog 
(lalaxä) egicp avaXafißavovxa [ie[ivxoxi xä> 6g)&al(*q) exixi&evai, 
5 GxoyaC,b[ievov 349 (ifj exiGxa£,ai eig xov 6<p&a2.[i6v. -fregaxeveiv 
öh ölg xrjg -tjfiegag. exiygieiv öh egco&ev xa ßZeipaga xal xo 
fiexcoxov xaGxogicp fiexa xgoxov Gvv o^er efiol öe öoxovoiv 
al ölo. xaGxogiov xal pehxog vygal exixrjöeioi xcp xa&ei, alg 
xal eyygioxeov xal exiygiGxeov. olvov öh xal xrjg xgecböovg 
io xgocprjg xal xoXvxgbcpov xal xayvyvfiov xaorjg axeyeG&ai' 
lafißaveiv öe, oöa xag exxgiöeig evlvxovg xoiei xal xa vyga 
lexxvvei. xovg öe xgcbxovg yjgovovg xal xa ßaXaveZa xagai- 
xeZG&ai xal xa xvgiaxrjgia xal rjlicoGeig’ efiexoig öh ex Öia- 
Xeififiaxcov ygrjo&ai vrjGxiGiv 350 axo gacpav'iöcov xa&etpo- 
15 fievcov 35:l j sxlöeöefievov xov ocp&aXfiov xal ycoglg xoXXov 
Gxagaypov. 


Ilegl yXavxcoGecog. vß ‘. 

rXavxcoöig leyexai öixxcög. rj phv yag xvgicog yXavxcoGig 
fiexaßoXrj eöxi xgog xo ylavxov xal igrjgoxrjg xal xrjgig xov 
20 xgvGxaXXoeiöovg vygov. xo öh exegov elöog xrjg ylavxcoGecog 
ex xgorjyrjGapevov vxoyvfiaxog yivexai, xrjyvvfievov xaxa xrjv 
xogrjv xov vygov Gcpoögoxaxa xal §rjgaivopevov. xal eoxi 
xovxo xo elöog aviaxov xrjv öh xvgicog yZavxcoöiv agyojievrjv 
evioxe övvaxov laG&ai xegixaxcp xe xgog övvapiv xal xgitpei 
25 xov ÖXov Gcbpaxog ygcofievoi 352 xal XovxgoZg pähoxa xaxa 
xecpaXrjg • d-egovg öh xal ipvygolovxgeZv * xal xgog ygcöxa xeigeiv 

347 u. 348 fehlt im T. 349 T. -og. 350 T. vrjazig. 

351 T. xa&e^Sfisvov. Com. hat hier das richtige nicht gefunden. 

352 Unregelm. Constr. Regelm. wäre der Acc., oder der Nom. mit 
dvvd(is&cc. 



131 


dann Gurgelwässer anwenden, danach durch Nasenmittel reinigen 
und endlich einen blutigen Schröpfkopf an das Hinterhaupt 
setzen und Blutegel an die Schläfen. Vorher muss man Biber¬ 
geil ein geben für sich, und es mit Absinth gehen und mit Ysop 
und Polei, und Raute mit Honig-Essig und Salz. Danach auch 5 
den Kopf salben mit Bibergeil nebst Rosen-Öl und Essig, von 
derselben Salbe aber etwas mit weicher Wolle aufnehmen und 
dies auf das geschlossene Auge legen, indem man Acht giebt, 
es nicht in’s Auge zu träufeln. Diese Behandlung muss man 
täglich zweimal vornehmen. Auch äusserlich die Lider salben 10 
und die Stirn mit Bibergeil, nebst Safran mit Essig. Mir 
scheinen die Salben aus Bibergeil und Honig passend für das 
Übel zu sein; mit diesen soll man auf- und einstreichen. Des 
Weines und der Fleisch-Nahrung und jeglicher, die stark nährt 
und dicke Säfte macht, soll man sich enthalten; dagegen eine 15 
solche wählen, welche die Ausscheidungen flüssig macht und 
die Säfte verdünnt. In der ersten Zeit muss man auch das Bad 
meiden und die Schwitzbäder und die Bestrahlung seitens der 
Sonne. Erbrechen ist zeitweise anzuwenden, in nüchternem Zu¬ 
stand, mittelst gekochtem Rettig, bei verbundenen Augen, ohne 20 
viel Würgen. 

Cap. LII. Über Glaukom*. 

Der Name Glaukom wird in zwiefacher Bedeutung ange¬ 
wendet. Das eigentliche Glaukom ist eine Verfärbung der 
Krystall-Feuchtigkeit nach dem Wasserblauen hin, und Ver- 25 
trocknung und Gerinnung derselben. Die andre Art des 
Glaukom entsteht aus Star-Bildung, indem in der Pupille die 
Ausschwitzung auf das stärkste sich verhärtet und vertrocknet. 
Diese letztere Art ist unheilbar. Das eigentliche Glaukom kann 
man im Beginn mitunter heilen durch Anwendung des Spazieren- 30 
gehens, entsprechend den Körperkräften, und Massage des ganzen 


* In diesem Kapitel unterscheidet sich Aet. etwas von den andren 
Griechen. Glaukom der (späteren) Griechen ist das, was man heutzutage 
Cataracta complicata cum amaurosi zu nennen pflegt. 

9 * 



132 


xrjv xscpaXrjv xovg de o<p&aX[iovg vnaXdcpEiv hXaicg naXaicö 

[lOVCO. 


IIeqI vjtoxvöecog' Arj (ioö&dvovg. vy . 

Tb 6h vnoyvfia vygcöv hon nagdyyvoig nrjyvvfidvcov xaza 
5 xrjv xogrjv, a>öz£, hjieiöav xsleMo&fi, xcoXveiv xo ogäv. agyo- 
f/dvrjg 6h xrjg vnoyvöscog xotavxa nagdn£xai xolg üiäoyovOiv' 
oiov xwvcbnca juxga xai xiva ogcpvcöörj nagacpaivso&ai 6oxeZ 
ngo xcöv 6<p{bccX[ic5v aöiaXsinxcog, xai xiveg fihv avxcöv xgi- 
you6rj oQcööiv, ezsQOi 6h cbg hgicov (irjgv/iaxa rj agayyicov 
io v<paö[zaza, xiöl 6h n£gl x ovg Xvyvovg xvxloi cpaivovxai. xov- 
xcov 6h ngocpaivofidvarv noxh fihv xa&aga rj xogrj cpaivezaL 
xolg afisXsöxsQov xaxavoovOi, noxh 6h zy ygoa &aXaoait,£i. 
avgavofidvov 6h xov na&ovg avi-ei xai za övfinzcbfiaza’ xs- 
Xuovfidvov 6h 6 fihv av&gconog ovx oipszai, rj 6h xogrj xrjv 
15 ygoiav snl xo Xevxov zgdnsi, xai oXcog ov öiavyelxai. 
nXhico 6h xrjg ygoiäg za d6rj‘ za fihv yag xcöv vnoyvfiaxcov 
a£git,£i, za 6h veZi^st, za 6d höxiv exXsvxa, za 6h hnl xo 
xvaV£(6xsgov xgdnsxai’ za 6h anoyXavxovxai 353 xai eöxiv 
äviaza*. frcganeveiv 6h xovg vnoyvon neiga^ofidvovg hv 
20 agxfl aifiaxog an ayxcövog acpaigdön, d firjöhv xcolvu, xai 
xXvOxrjgOi 6gifivxdgoig xai xa&agöeoiv dnnza xai öixvav ztp 
ivicp ngogßaXlsiv fisxa xaxaOxaOfiov Zhi , anocpl£yfiaxiOfiolg xs 
Xgijö&ai xai hggivoig hx öiaXcififiazcov xivcöv. oivov 6h and- 
XsOfrac nag okrjv xrjv d-sgandav, xai nävxcov xcöv nXrjgco- 


353 T. -vtcu. 354 T. xaxay. 

* Nicht bloss nach der Wortstellung hat man allein die 
wasserblauen Stare (ßnoyXavxovxai) für unheilbar anzusehen, sondern 
auch mit Rücksicht auf das vorige Kapitel (S. 130, Z. 22) und auf den 
in diesem Kapitel folgenden Satz iIspcmeveiv u. s. w. Allerdings lautet 
der Text avlaxov, doch dürfte aviuxa die richtige Lesart sein. Dass wir 
die Star-Operation hier vermissen, habe ich schon in der Vorrede 
hervorgehoben; ebenso dass Aetius im c. XXX dieses Buches Collyrien 
anführt, die bei der Star-Operation benutzt werden. 



— ia3 — 

Körpers und Übergiessung, besonders des Kopfes; im Sommer 
muss man aucb kalt baden lassen. Ferner den Kopf scbeeren 
bis auf die Haut und die Augen salben, allein mit altem ÖL 

Cap. Lin. Über den Star. Nach Demosthenes. 

Der Star ist ein Erguss von Ausschwitzung, welche gerinnt, 5 
in der Pupille, so dass, wenn er vollständig geworden, er das 
Sehen aufhebt. Aber im Beginn der Star-Bildung stösst folgen¬ 
des den Kranken zu: es ist ihnen so, als ob kleine Mücken 
und dunkle Körperchen vor den Augen unablässig schweben; 
einige sehen haarähnliche Gebilde, andre wie Woll-Fäden oder 10 
Spinngewebe, einigen erscheinen Kreise um die Lichtflammen. 
Während diese Erscheinungen bereits vorschweben, scheint 
bisweilen die Pupille noch rein, wenigstens dem nicht sorgfäl¬ 
tigen Beobachter; bisweilen sieht sie bereits meerfarben aus. 
Indem aber das Leiden zunimmt, wachsen auch die Ersohei- 15 
nungen. Und, wenn es vollendet ist, sieht der Kranke nicht 
mehr, die Pupille aber hat ihre Farbe nach dem weisslichen 
hin geändert, und ist überhaupt nicht mehr durchsichtig. Es 
giebt verschiedene Arten der Verfärbung. Ein Theil der Stare 
ist luftblau, andre glasgrün, andre ganz weiss, noch andre dunkel- 20 
blau; andre aber werden wasserblau, und diese sind unheilbar. 

Behandeln muss man die vom Star heimgesuchten zu An¬ 
fang mit Blut-Entziehung an der Ellenbeuge, wenn keine Gegen¬ 
anzeige vorliegt, und mit schärferen Klystiren und Abführungen. 
Danach auch einen blutigen Schröpfkopf ans Hinterhaupt 25 
setzen und Gurgel- wie Nasen-Mittel von Zeit zu Zeit ge-- 
brauchen. Des Weines aber (müssen die Kranken) sich ent¬ 
halten während der ganzen Behandlungsdauer, sowie aller Dinge, 
die den Kopf überfüllen, und des Bades, wenn nicht wegen 
Entkräftung und langsamer Verdauung die Nothwendigkeit des- 30 
selben sich herausstellen sollte. Und auch dann nicht in der 
Bade-Atmosphäre verweilen, und nicht lange in der Wanne 
bleiben, sondern bald hineinsteigen und schnell wieder heraus¬ 
gehen. 



134 


tixwv rijg xetpaXrjq, xal XovTgov, et prj xonov evexa xal 
ßgadvneiplaq avayxrj yevotTO Xovetv. xal tot e j trjdoXwq ev 
tw aegt (XovTgov) 355 diaTgißetv , prjde prjv ev t% epßaöet 
ygovl^etv, peTa ptxgov pev epßaivetv, t ayewq de avtevat. 

5 diatTa de jtäöa eöTw XejtTvvovöa. cpagpaxotq de ygrjOTtov 
to pev xgwTov aütXoZq, xad-azzeg peXtTt xal eXalw uiaXatw 
xal pagafrgov yvXw' eneiTa de xal TOlq Ovvt ed-otq vygoZq t e 
xal grjgoZg tpagpaxotq xal xoXXvgtotq, aTtva yQatprjaeTai peTa 
ßgayv ev Tolq xoivoZq ßorj&rjpaöt. 

10 Ilegl pvdgtaöewq rjTOt JtXaTVXogiaq. vd'. 

MvdglaOtq xal JtXaTvxogla xaXelTai, oTav rj xogt] tw pev 
ygwpaTi prjdev aXXotoTega yevrjrat, jtXaTVTiga de vtoXXcö tov 
xaTa cpvöiv, wötb evloTS övveyyl&tv tw Trjq igewq xvxXor 
xal üiOTe oXoöyegwq epnodl^etv tw ogav jiotb de ogwdtv, 
i5 apvdgwq de, xal Ta ogwpeva avvoZq doxeZ vtavTa ptxgovega 
elvat, yeopevov drjXovoTt tov oüitixov zzvevpaToq*. ytyvevai 
de to Jta&oq dt enttpogav vygwv, rjTOt ad-gowq tpegopevwv 
rj xaTa ßgayv, avejtatöd-rjTwq dtaTetvopevov tov gayoetdovq 
xal eril jtXeZov jtXaTvvopevrjq Trjq xogrjq. eöTt de to xaßoq 
20 ayav dvölaTov vpevwdrjq yag vjtagywv o gayoetdrjq, ot av 
ccxaS, dtaöT^j, GxXrjgvveTat xal ovxbti gadiwq dvvaTat (övott)- 
vat). 3bß yiyveTat de to zta&oq paXXov üiatdiotq dta ttjv twv 
ytTwvwv ao&evetav xal ot peXavocp&aXpot de tpvdet pe- 
yaXoxogoi elöt, dtojieg xal tw jza&et epjtTWTol elot. &ega- 
25 jcevetv 357 de to Jta&oq, et prjdev xwXvet, tpXeßoTopovvTaq 
ajt ayxwvoq, rj xa&aigovTag. el de TavTa noteZv advvaTov, 
Tovq eyxav&lovg 358 Xvetv rpXeßaq, ejtetTa ötxvav tw Iv’lw 


355 fehlt im Text. 

333 fehlt im Text. 

™ T. -«. 

353 T. -xa&. 

* Gelegentlich einmal beobachtet, dann theoretisch verallge¬ 
meinert. Ebenso das Grössersehen bei Pupillen-Verengerung. Vgl. d. 
folg. Kapitel. 



135 


Die ganze Lebensweise sei eingerichtet auf Abnahme des 
Körpergewichts. Heilmittel sind anzuwenden zuerst die ein¬ 
fachen, wie Honig und altes Öl und Fenchel-Saft, nachher 
auch die zusammengesetzten feuchten und trocknen Arzneimittel 
und Collyrien, welche ich gleich beschreiben werde in den 5 
Kapiteln über die allgemeine (Augen-) Heilmittellehre. 


Cap. LIV. Über Mydriasis oder Pupillen-Erweiterung. 

Mydriasis und Pupillen-Erweiterung heisst der Zustand, 
wo die Pupille zwar in ihrer Farbe unverändert geblieben, 
aber viel weiter geworden, als in der Norm, so dass sie 10 
bisweilen sogar dem Hornhaut - Umkreis sich annähert; und 
gelegentlich das Sehen vollständig behindert. In andren Fällen 
sehen wohl die Kranken, aber verschwommen, und die gesehenen 
Gegenstände scheinen ihnen alle verkleinert zu sein, da ja 
natürlich die Seh-Innervationsluft sich zu stark ausbreitet. 15 

Die Ursache des Leidens ist Flüssigkeits-Erguss. Entweder 
geschieht derselbe ganz plötzlich, — oder ganz langsam; un¬ 
merklich spannt sich die Regenbogenhaut auseinander und 
erweitert sich die Pupille. 

Das Leiden ist ganz besonders schwer heilbar*. Denn da 20 
die Regenbogenhaut eben nur eine dünne Haut darstellt, so 
muss sie, einmal auseinandergezogen, sich verhärten und kann 
nicht leicht wieder sich zusammenziehen. Das Leiden befällt 
mehr die kleinen Kinder wegen der Zartheit der Häute. Die 
Schwarzäugigen haben von Natur eine grosse Pupille, deshalb 25 
neigen sie zu diesem Leiden. 

Behandeln soll man das Leiden, wenn kein Gegengrund 
vorliegt, mit dem Aderlass an der Ellenbeuge oder mit Abführung. 
Wenn es aber unmöglich scheint, dies vorzunehmen; muss man 


Sehr richtig. 



136 


otgogßaXXsiv. jcsguiäxoig re rjgsfiaioig xal JtXsioGi ygrjG&ai 
sv xboioig Gxsjtrjvolg' xal Jtavxl xgooicg jisgiGjcäv xrjv vXrjv 
soll xä xäxco fisgrj ' öio xal xax 5 ägyäg xal xXvGxrjgi ygrjGxsov 
xal xgiipsi xööv xäxco [isgcöv, 61 sxsgcov. fisxä (Je xöv ocsgi- 
5 jtaxov xal x6 äXsijijia ■ 9 -aXäoG'f] ocgogavxXslG&ai x6 oigooco- 
oiov, ysificövog fisv yXiagä, &£Qovg ös ipvygcc, xal xa&sivai 
oXov xo oigoGcooiov etg xo vöcog, ygovov xIV & öiavolyovxa 
xovg op&aXfiovg. 'fraXäGGrjg ös [irj oiagovGrjg, aXog oX'iyov 
oiagajiioysiv xcp vöaxi rj ogvxgäxqo ygrjGd-ai vöagsi 359 . oivov 
io ös äoisyso&ai, scog ov rj öiä&sGig Xvd-fj. xal rj öiaixa oiäoa 
Xsjixoxsga soxco xal svxoiXiog, ßaXavsiov ös Goiavioog rj ygrjoig, 
xal xoxs jirj jiävv xaxayssiv xrjg xsipalrjg. (pagfiäxoig ös 
voioGxvipovGiv (xgVG&ai)*^*, olov goöcp, xgöxcp, vägöcp, Xi- 
ßävov cpXoicp, jiofi(poXvyi xal Goioöicp xal äxaxia. ai yäg 
15 Gtpoöga ögijtslai övväfisig sonGoicofisvai vygcöv oiXrj&og öia- 
xsivovGi xovg vjisvag xal nXaxvxsgav sgyäLjovxai xrjv xogrjv. 
öiojtsg xal xä Gxvrpovxa Gcpoögcäg, xa&äjisg yaXxlxig, ji'igv, 
xal xä sorl oiXsov tyvyovxa, cog xcövsiov, GxXrjgvvovGi xovg 
vfisvag. xal xo soll jiXsov ös Gvväysiv xal Gxsvovv xrjv xogrjv 
20 äXvGixsXsg' oisguGxaxai yäg sig cp&iGiv. 


Ilsgl (pd-iGsoog xrjg xogrjg. vs'. 

•P&iGig ös Xsysxai xrjg xogrjg, oxav Gxsvcoxsga 359 * xal ä[t- 
ßXvxsga ysvrjxai. xovxo ös yLvsxai xolg jiXsioxoig lg aGfrs- 
vsicbv sjuxlvövvcov rj hoiixsxajisvcov xspaXaXyicöv. jisiC,ova 
25 (Je xov xaxä <pvöiv (pa'ivsxai xovxoig xä ogcojtsva öiä xrjv 

359 T. -w. (Diese Form findet sich fast nur bei Hesych.) 

359» fehlt im Text. 339b T. -ors&cc. 



137 


die Adern an den Augenwinkeln öffnen, sodann einen Schröpf- 
kopf an das Hinterhaupt setzen. Und ruhigen, reichlichen 
Spaziergang in Anwendung ziehen, an geschützten Orten. Und 
in jeder Weise die Materie nach den unteren Körpertheilen 
hinziehen. Deshalb muss man auch im Anfang das Klystir 5 
verwenden und die Massage der unteren Extremitäten, durch 
die Hand eines Gehilfen. Nach dem Spaziergang und der Ein¬ 
salbung des Körpers soll man das Gesicht mit Meerwasser be- 
giessen, im Winter mit lauem, im Sommer mit kaltem, und 
das ganze Gesicht für einige Zeit in das Wasser eintauchen 10 
und dabei die Augen offen halten. Wenn aber Meerwasser 
nicht zur Verfügung steht, soll man zu (süssem) Wasser ein 
wenig Salz zusetzen oder stark verdünntes Essigwasser ge¬ 
brauchen. Des Weines soll man sich enthalten, bis die Krank¬ 
heit sich gelöst hat. Und die ganze Lebensweise soll auf 15 
Dünn-Machen ausgehen und auf flüssigen Leib, das Bad komme 
selten zur Verwendung, und dann soll man niemals Über- 
giessungen des Kopfes vornehmen. 

Von örtlichen Heilmitteln soll man die nur leicht adstringi- 
renden anwenden, wie Bosen, Safran, Narden, Weihrauch-Binde, 20 
Zinkblume, Metall-Asche und Akazien-Gummi. Denn die sehr 
scharfen Mittel ziehen einen Überschuss von Flüssigkeiten her¬ 
bei und spannen die Häute auseinander und erweitern noch 
mehr die Pupille. Deshalb müssen auch die stark adstrin¬ 
gierenden Mittel, wie Kupfer-Erz, Vitriol-Erz, und die besonders 25 
abkühlenden, wie Schierling, die Häute verdichten. Auch das 
stärkere Zusammenziehen und Verengen der Pupille ist schäd¬ 
lich. Denn das schlägt um in Pupillen-Schwund. 

Cap. XLV. Über Pupillen-Schwund. 

Von Schwund der Pupille spricht man, wenn dieselbe 30 
enger und schwächer wird. Dies erfolgt gewöhnlich aus ge¬ 
fährlichen Krankheiten (des Körpers) oder aus gewaltigem 
Kopfschmerz*. Aber vergrössert erscheinen diesen Kranken 


Iritis. 



138 


xrjg xogrjq öxevoxrjxa. xrjv de &egaxeiav exl xovxcov evavxiav 
xfj fivdgiaöei xoieZ6&ai ygrj, yvfiva^ovxag xa ava> fiegr], 
cbfiovg xal yeZgag, fiexa xaxoyrjg xov xvevfiaxog, xal xgißov- 
rag exifieXSg xijv xe<paXr)v xal ro xgoöcoxov, elxa xal xovg 
5 ocp&aljiovq axgoig rolg daxxvXotg. xal vdaxi d-egfim xgog- 
avxXeZö&ai ro xgoOcoxov, aXeicpovxaq xijv xecpaXrjv (.ivgcp 
xivl &eg[iaiveiv [lexgicoq dvvajievcp, otov igivcp, xal [uxgcp 
diaöxrjöavxaq vxaXeicpeiv xovg ocp&aXpiovg agaiovvxt xal dgi- 
[ivxegcg <pag[iaxcp xal vygaöiav bxiöxcofievcp, oiov eOxi xovxo 
10 to xoXXvgiov äfifioaviaxov d-Vfiia/iaxog <C tt , xgoxofiayfiaxoq 
< d', xgoxov <C ß', iov <C d', Xeävag ev vdaxi avaxXaOOe 
xal ygcö. xoiel de xal v) ’Egaöiöxgaxov vyga. xgo<pr) oh 
eöxco evxvficoxaxT) xal gocprj[iaxcbdrjq z60 xal olvog xiggoq xal 
evcodrjg’ xal vxvog diadeyeö&co trjv xgocprjv’ xal xa Xovxga 
15 de agpiodia xal xaxayvöiq &egf/ov xaxa xecpaZijq. 


Ilegl axgo(piag 6g){baZ[iov zei . vg. 

AxgocpeZv de Xeyovöi xov ocp&aXpibv, oxav ex 6q)odgä>v 
xecpaXaXyicöv rj ev xvgexoZg ot-eöi xaxa ßgayy 6 ocp&aX[ibq xa- 
xeivovfievog xal xoiXaivofievog xal xo oXov (uxgoxegog yevo- 
20 ftevog xal exl xoöov afiavgoxegog efixodi^et xo ogccv. övfi- 
ßaivei de xovxo xoZZaxig xal ex xegiöxv<piöficöv xal ava- 
xgrjoecov, oixiveq xal dvöiaxot elöi. dia<pegei de rj axgocpia 
xrjg (p&iöecoq, oxi rj fiev cp&ioig xrjv xogijv pibvrjv fuxgoxegav 
xoiel, rj de axgocpia oXov xov ocp&aXjibv puxgoxegov xal xa- 
25 xeivoxegov egyaCexai. &egaxeveiv de xal xovxovg, ox6yyoig z61a - 
ex &eg[iov vdaxoq äxoxvgicövxeg 362 xovg ocp&aXjiovq xal yaXa 
yZiagov eyyvjiaxi^ovxeg, axeyofievoi de xavxog xoXXvgiov 


360 T. QO(pi]fjLaxa. 361 T. \xal <p9-i.os(og.] 361 a T. -ovg. 

332 Unregelm. Constr., statt des Acc. — Oder Nom. mit S-eganevao/uev. 



139 


die gesehenen Gegenstände, wegen der Verengerung der 
Pupille. 

Die Behandlung muss man bei diesen Kranken in entgegen¬ 
gesetzter Weise führen, wie hei der Mydiasis: nämlich Gym¬ 
nastik der oberen Körpertheile, der Schultern und der Hände 5 
treiben, mit Anhalten des Athems; Kopf und Gesicht sorgsam 
massiren, dann auch die Augen mit den Finger-Spitzen; und 
mit warmen Wasser das Gesicht übergiessen, den Kopf salben 
mit einem mässig erwärmenden Parfüm, wie Lilien-Salbe, und 
kurze Zeit danach die Augen einstreichen mit einem auflockern- 10 
den und etwas schärferen, Flüssigkeit anziehenden Heilmittel, 
wie z. B. dem folgendem Collyr: Ammon’sches Räucherwerk 1 
Drachme, Safranfaser 4 Drachmen, Safran 2 Drachmen, Grün¬ 
span 4 Drachmen; verreibe es in Wasser, mache daraus Colly- 
rien und brauche es. Es wirkt auch des Erasistratus Augen- 15 
salbe. Die Nahrung soll kräftig sein und dabei leicht zu 
schlürfen, der Wein gelb und wohlriechend. Der Schlaf folge 
auf die Mahlzeit. Auch Bäder passen und warme Übergiessung 
des Kopfes. 

Cap. XLVI. Über Verkleinerung des Augapfels. 20 

Man spricht von Atrophie des Augapfels, wenn nach hefti¬ 
gem Kopfschmerz oder in akut - fieberhaften Erkrankungen 
allmählich der Augapfel flach wird und einsinkt und im ganzen 
sich verkleinert, und bis zu einem gewissen Grade sich ver¬ 
dunkelt, und so dass Sehen behindert. Dieser Zustand erfolgt 25 
auch häufig nach der chirurgischen Durchschneidung der Schädel¬ 
haut und nach der Trepanation, und diese Fälle sind schier 
unheilbar. 

Es unterscheidet sich aber die Atrophie von der Phthise 
folgendermassen: die Phthise macht nur die Pupille kleiner; die 30 
Atrophie macht aber den ganzen Augapfel kleiner und flacher. 

Behandeln müssen wir aber auch diese Kranken, indem wir 
mit Schwämmen, die in warmem Wasser ausgedrückt werden, 
die Augen bähen und laue Milch einträufeln, aber jeder Collyr- 



140 


xgoqaycoyrjq’ xgocpaq de öiöovai JioXvxgbcpovq xal evyvfio- 
xaxaq 363 xal olvov xiggbv 333& xal Xexxov, xal XovxgolqygrjG&ai 
xal xaxayvoei &sg[iov xaxa x£<paXrjq xal yvfivaoioiq xcöv avco 
[/.egcöv xal xaxoyy Jtvcvfiaxoq. 


5 Il£Ql EXJl LEGflOV. vt,' . 

’ExJU£C,ovxai 6s oi 6cpd-aX t uol hvLoxs, mqxs öiafisvsiv jcgoe- 
%ovxeq 3&i . Gvfißaivsi de xovxo xolq ajcayyofisvoiq xal sv 
ayäöoi de a&Xrjxixolq xal yvvaigl xalq sjil jcXeov diaxafrsloaiq 
sv xalq coölGiv, rj ex gevfiaxcov jiXelGxcov a&gocoq ex xijq 
io xetpaXrjq xaxaggsvGavxcov. xovq fiev ovv aüt ayypvr\q eiq 
xovxo sfijteöovxaq cpXeßoxoiielv ajt ayxcövoq' ei de aXXcoq 
xiol Jiäyoq sjtiggsvGav jxgoqsfißaXXei xolq ocp&aXfiolq, xa&ai- 
qeiv eXXsßogcp [leXavi, rj oxafi/imvia. xaq de ejtl yvvaixcöv 
ex xcöv cböivcov xcöv sv xolq xoxocq jr oXXaxiq yivofisvaq hx- 
15 d-XitpEiq xcöv op&aX/icöv ai öia xcöv yvvaixsicov xboicov xa- 
&aQö£cq XvovGcv 36ia , o&ev ösZ Gvvegyslv xavxaiq. ejiI 6h xcöv 
avögcöv fiexa <pXeßoxo[iiav rj xa&agGiv, ei sziifievoc, oixvav 
xcö ivicp xoXXäv, xal vögooioGia xal Oixicov vjioGxoXfi ygrjo&ai. 
20 hxixid-Evai de xcö ocpftaXpLcö egiov [IeXlxl xeyjgiGptsvov pex’ 
oXLyov xgoxov xal avco&sv Jtxvy/za xal ejuÖEGfielv JtieC,ovxa 
rjGvxi]. GVficpegEL de xovxoiq [/sxa xrjv agyrjv xal -fraXaGGa 
tpvyga JtgoqavxXov^isvrj xcö üigoGconcp, xal Gsgecoq xu2dg xal 
jtoXvyovov xal ipvXXiov ficxa ojdov ygiöfisva xal xa aXXa, 
25 oGa övvaxa 365 gxeXXeiv xal Gvvayeiv. 

363 T. eiyvfjuoxdxaq. 

363 a T. xvfööv. 

364 T. ngoasx- 

364 a ff. -(OOIV. 

335 T. -ov. 



141 


Anwendung uns enthalten; Nahrung aber müssen wir geben, die 
wirklich nahrhaft ist und gute Säfte bildet, und gelben und dünnen 
Wein, und Bäder anwenden und warme Übergiessung des Kopfes 
und Gymnastik der oberen Theile und Anhalten des Athems. 

Cap. XLVII. Über die Vordrängung des Augapfels 5 
(Exophthalmus). 

Manchmal werden die Augäpfel herausgedrängt, so dass sie 
draussen bleiben. Dies erfolgt beim Versuch sich zu erhängen 
und in den athletischen Wettkämpfen,'oder bei den Frauen, die 
sich zu sehr bei den Geburtswehen anstrengen, oder auch in 10 
Folge von reichlichen Flüssen, die plötzlich vom Kopf herab¬ 
strömen. Denjenigen, welche in Folge des Aufhängens in diesen 
Zustand gerathen sind, muss man an der Ellenbeuge zur Ader 
lassen. Wenn aber aus andrer Ursache einem eine dicke Aus¬ 
schwitzung die Augen bedrängt, so soll man mit schwarzem 15 
Niesswurz abführen lassen oder mit Skammonium. Aber die 
bei den Frauen in Folge der Geburtswehen oft erfolgende* 
Hervordrängung der Augen wird von den Reinigungen 
der weiblichen Geschlechtstheile zur Lösung gebracht; deshalb 
muss man diese zu befördern suchen. Bei den Männern muss 20 
man, wenn nach dem Aderlass oder der Abführung die Hervor¬ 
drängung des Augapfels bestehen bleibt, einen Schröpfkopf an 
das Hinterhaupt setzen und Wassertrinken und Verminderung 
der Speisen in Anwendung ziehen. Auf das Auge aber lege 
man einen Wolle-Bausch, der mit Honig und einem wenig 25 
Safran bestrichen ist, und darüber eine Compresse und verbinde 
mit sanftem Druck. Es nützt auch hierbei nach dem Anfang 
Übergiessung des Gesichts mit kaltem Meerwasser und Auf¬ 
streichen des Saftes von Wegwart und von Blutkraut und Floh¬ 
kraut mit Opium, und die andren Mittel, welche zusammenziehen 30 
und anstringiren können. 

* Dies dürfte eine irrige Auffassung der bei Frauen so häufigen Base¬ 
dow’sehen Krankheit sein. In der That wird hei starken Wehen wohl 
augenblickliches Vortreten der Augäpfel beobachtet; aber die Vor¬ 
drängung bleibt nicht bestehen nach der Entbindung. 



142 


Ile ql GvyyvGecog. vrj. 

SvyyvGig 6h zov o<p&aZ(iov za xoXXa xXrjyaZg exezai 
Gg>o6gaZg, xal exl g)Xey[iovf] 6h zov gayoeiöovg ovfißaivei, ga- 
yevzcov zcbv hv avzcö ayyeicov. r\ 6h xogr] z<x> ygcbfiazi 366 
5 {hoZsQcc yiyvezcu xal r] fiei^cov eavzrjg yiyvezac rj [uxgozega. 
ßegaxeveiv fihv ovv zag ex xXrjyrjg GvyyvGeig cpXeßozon'ux ax 
ayxcbvog, aLfiazi 6h veoGgiayovg, (laXiGza fihv 367 zgvyovog, ei 
6h (ir) ye (xal) xegiGzegäg, exxXrjgovv oXov zov 6g)&aX(iov. 
egiov 6h [laXaxov ßgegavzag 3&s eig cbov avaxexo[i[ievov [iez 3 
io oivov xal goöivov exizi&evai xal exiöeZv xal zyj egrjg zo 
avzo xoteZv. zy 6h zgizq axoxvgiäv, xal yalaxzi eyyvfiazi- 
C,£lV ’exeiza xazaxXazzeiv cbcöv oxzcbv XexL&ovg fieza (ie- 
Xizog xal xqoxov Xsiov eig o&ovlov eyygiGavza. ozav 6h r\6r\ 
xgoxa&aigrjzai 368a rj xogr], vxaXeicpeev zoZg xg'og zag xaXaiag 
15 6iafreGetg xoXXvgioig, olov zcp dgcofiazixcp xal zcö x Laxc P 
3 AxoXXcoviov xal zoZg ofioioig. eviazozega 368b 6e eGzc GvyyvGig, 
ecp cbv r\ xbgvj fiovt 7 369 6ievgvvezai, zcb 6h ygcbfiazi xal zcp 
G%r}[iazL ofioicp 6iapevei. övöLazog 6h, eg) 3 cbv xageoxaGzai 
i) xogr]. 


20 Ilegl zcbv exigivo/ievcov zcp Xevxcp zov ocp- 

&aXpov. v&. 

Ta exLcpvopeva z<p Xevxcp zov ocp&aXpov xaga cpvGcv 
xavza, za phv avcö6vva, ecp cbv zgiyeg* xoXXaxig exxecpvxaGi 
xal za [17] xavv öiaXXazzovza zrjg xaza cpvGiv ygoag 370 -fre- 

366 T. xQruxaxi. 38 ? T. de. 

368 T. -sg. (Richtigstellung nach Pauli. Aeg.) 

368a T. tcqoqx. 368b T. -COZSQCC. 

369 Man erwartet ja eher /iovov. 

370 T - XQeag. 

* Angebome Dermoide an der Hornhautgrenze. 



143 


Cap. XLYIII. Über das Zusammenflüssen*. 

Das Zusammenfliessen des Auges folgt gewöhnlich den 
starken Verletzungen desselben, aber es kommt auch vor bei 
heftiger Entzündung der Regenbogenhaut, wenn dabei ihre Ge- 
fässe gesprengt werden. Die Pupille erleidet eine schmutzige 5 
Verfärbung und wird entweder vergrössert oder verkleinert. 
Behandeln muss man nun das Zusammenfliessen in Folge von 
Verletzung durch den Aderlass in der Ellenbeuge, und mit dem 
Blut einer frischgeschlachteten Taube (am besten einer Turtel¬ 
taube, wenn man diese nicht hat, einer Haustaube,) das ganze 10 
Auge ausfüllen; und weiche Wolle, getränkt in ein zerschlagenes 
Ei, mit Wein und Rosen-Öl, auflegen und verbinden, und am 
folgenden Tage das nämliche thun. Am dritten Tage bähen 
und Milch einträufeln. Dann Umschläge' machen, indem man 
von gebackenen Eiern** das Gelbe mit Honig und gepulvertem 15 
Safran in ein Bäuschchen streicht. Wenn aber die Pupille 
schon anfängt, sich zu reinigen; muss man das Auge einsalben 
mit den gegen die alten Krankheiten gebräuchlichen Collyrien, 
wie mit dem gewürzigen und dem aus Chier-Wein des Apollo- 
nius und den ähnlichen. 20 

Leichter zu heilen ist dasjenige Zusammenfliessen, wobei 
die Pupille sich nur erweitert, aber in der natürlichen Farbe 
und Gestalt verharrt. Schwer zu heilen ist dasjenige, wo die 
Pupille verzerrt ist. 

Cap. XLIX. Über die Gewächse im Weissen 25 
des Auges. 

Von allen widernatürlichen Gewächsen im Weissen des 
Auges wird man zwar die schmerzlosen, auf denen oft Härchen 
wachsen, und diejenigen, welche nicht ganz ab weichen von 

* Dieses Wort gebrauche ich in Anlehnung an das volksthümliche 
Ausfliessen, des Auges.“ 

** Die alten Ärzte unterscheiden drei Arten von zubereiteten Eiern: 

1) hartgekochte; 2) gebratene (gebackene); 3) Rühr-Eier. S. Oribas. Eupor. 

I, 19. Das Braten geschieht entweder in der Pfanne, oder in heisser Asche. 
Th es. 1. gr. (unter cJov) ist unvollständig. 



144 


gaxevzeov ayxiozgm exiXaßofievog^ 1 xal avazeivmv, exeiza 
xzegvyozofim axozefivmv, elza exixaOömv 312 aZag Xexzov, 
xal xzvyfia exizitXelg xal exideöfimv xal zrjv Zoixrjv exifie- 
Xeiav xoiovfievog, mg. exl zmv xzegvyozofiovfievmv. za de 
5 vxegv&ga xal 6y{hmö?/ xal xigamfieva, exmdvva xal zgayja 
xal övfixa&etag zcöv xgozatpmv exupegovza, xavza zavza 
cpevyeiv ygr] mg xaxorjd-r) xal xivdvvovg xal xgoxzmöeig zmv 
ocp&aXfimv exicpegovza ev zalg yeigovgyiaig. 


Ilegl xzegvyimv. 

10 üzegvyiov Xeyezai, ozctv exl xXetov eXxm&evzog xal 373 
vxegöagxrjöavzog zov ev zm oipd-aXfim Xevxov ex zcvog rpmg- 
ocp&aXfiiag rj gevfiaziöfimv Ovveymv (vfirjv Xexzög xal vev- 
gmdrjg exidgafixj T ov 6<p&aZfiov) 374 . äg%ezai de zovzov r/ 
avtgrjöig xXeiözaxig fiev axo zov xgog zfj givl xavd-ov zov 
15 fieyaXov xaXovfievov, öxavimzegov de axo zov fuxgov, ezi de 
öxavimzegov yevväzai axo zov ävm&ev xazm&ev ßZeipägov. 
exexzeivezai de fieygi zov fieXavog' ozav de fiel^ov yevrjzai, 
xal zr/g xogrjg axzezai xal xagaxodi^ei zo ogäv. evtaza de 
eözi xzegvyia Xevxavß-i^ovza xal ozevrjv zrjv ßaöiv eyovza‘ 
20 za de evavzia zovzmv dvöiaza‘ za fiev yag vxegvd-ga fieza 
zt]v yeigovgyiav öcpaxeXovg xal odvvag rffiixgavixag exicpegei, 
aXX y bfimg fieza zt)v xad'aigeöiv zmv övfixzmfiazmv eZev&e- 
govzai 6 6<p&aZfi6g. za de xzegvyia, ecp mv xal agyai eloiv 
vxoyvoemg, ov del &egaxeveiv‘ zovzmv yag agd-evzmv d-äzzov 
25 rj vxoyyöig övviözazai. firjxe de za xayea d-egaxeveiv xal 
exzgexofieva xal oy&mdr) xal eöxiggmfieva xal xgozacpmv 

371 Unregelm. Constr., Nom. statt der Acc. — Oder ^sgansvaeiq 
mit Nom. 

372 T. inmX. 

373 T. avgrj&Evxoq rj. Der Anfang dieses Cap. ist in Unordnung gerathen. 

374 Die grammatisch wie sachlich fühlbare Lücke habe ich aus 
Galen(?), Med., XIV, 772 ergänzt. (Corn. scheint sie nicht empfunden 
zu haben). Aus jener Stelle ist auch die Berichtigung Nr. 373. 



145 


der normalen Färbung, so behandeln, dass man sie mit einem 
Häkchen fasst und emporziebt, dann mit einem (vorn ab¬ 
gerundeten) Flügelfell-Messer abschneidet, hierauf Salz-Pulver 
aufstreut und eine Compresse auflegt und die weitere Be¬ 
handlung so ausführt, wie nach der Abtragung des Flügel- 5 
felis. Aber die röthlichen und hügligen und mit erweiterten 
Blutgefässen ausgestatteten und rauhen und Mitleiden der 
Schläfen verursachenden, — alle diese soll man meiden, da sie 
bösartig sind und Gefährdung und Vorfall des Auges bei der 
Operation veranlassen. 10 

Cap. LX. Vom Flügelfell. 

Vom Flügelfell spricht man, wenn nach stärkerer Ver¬ 
schwärung und Wucherung des Weissen im Auge, in Folge 
von Lid-Krätze oder hartnäckigen Augenflüssen, eine zarte und 
sehnige Haut über den Augapfel sich verbreitet. Es beginnt 15 
aber ihr Wachsthum gewöhnlich an dem sogenannten grossen, 
nach der Nasenseite zu liegenden Augenwinkel, seltner an dem 
kleinen (oder Schläfen-Winkel); noch seltner entsteht sie von der 
Gegend des oberen oder des unteren Lides. Es erstreckt sich aber 
(das Flügelfell) bis zum Schwarzen. Wenn es noch grösser 20 
wird, erreicht es sogar die Pupille und behindert das Sehen. 
Leicht zu heilen sind Flügelfelle, welche eine weisse Farbe und 
schmale Grundfläche besitzen. Die diesen entgegengesetzten 
(Formen) sind schwer zu heilen. Denn die röthlichen pflegen 
nach der Operation (örtliche) Nekrose und (dazu) halbseitigen 25 
Kopfschmerz zu verursachen; nichtsdestoweniger wird nach Be¬ 
seitigung dieser Symptome das Auge wieder frei. Aber diejeni¬ 
gen Flügelfelle, welche mit dem Beginn der Star-Bildung 
complicirt sind, darf man nicht (operativ) behandeln: denn, 
wenn das Flügelfell fortgenommen worden, pflegt der Star 30 
schneller sich auszubilden. 

Ebensowenig darf man behandeln die verdickten und nach 
aussen gestülpten und hervorragenden und verhärteten und 
durch Mitleiden der Schläfen complicirten; denn diese sind bös- 
Aetius. 10 



146 


xoiovvxa ovfixa&eiag' eöxi yag xaxorjd-rj xal xagxivcodrj. xd 
de fieygi xrjg xogrjg (bxexxeivofieva) zlh xal dia xovxo xaga- 
xodi^ovxa xd ogäv, acpaigovfieva (fiev} eXevd-egol xov ocp&aXfiöv 
xcöv gevfiaxiöficöv rj de exiyiyvofievrj xaxa zrjv xogrjv ex xr/g 
5 yeigovgyiag ovXrj ovdev rjxxov xcoXvei xd ßXexeiv. xcöv de 
xxegvyioov xavxa yeigi&iv det, oöa av§?]&evza exißaXXei xcö 
fieXavf oöa de fiixga xal exl xov Xevxov boxt, xavxa cpag- 
fiaxoig xeigäö&ai xaxaöxeXXeiv. 


•Pag fiaxa xgog xxegvyia. ga\ 

10 KaxaöxeXXei de ixavcög xd xxegvyia xd dia xrjg yaXxi- 
xeoog xal xadfiiag §rjgöv tyargixov, xd xgog xovg rpcogcödeig 
xav&ovg avayeygafifievov, xal xd xagaxXrjöia xal xd &eodö- 
xlov xoXXvgiov 2eßrjgov Xexxoxoirj&ev xal grjgöv xgogayo- 
[tevov xal xd gvxxixa xavxa xoXXvgia, xd exl xä>v xgaycofia- 
15 xcov xal övxcoöecov yeygafifieva, xal xd exl xcöv f.ivioxecpaXcov 
xal özacpvXco [laxer v dgfioC,ovxa, xd di otvov (laXtoxa. ’Agyi- 
yevrjg de g)i]öi xgog xxegvyia’ yaXxav&ov <C ß', aXog dfifico- 
viaxov <C. ß', xo/iecog < a, oget Xeavag avaxXaxxe xoXXvgia, 
xal ygcö. Ugog xxegvyia doxifiov, avaXiöxet yag avxd xayiöxa’ 
20 yaXxixecog xexav fievrjg, cdg yeveö&ai xvggav, < d’, xgoxov 
<«, Xeioig ygcö grjgolg. ’AxXo xal avxo xexeigafievov yaX¬ 
xixecog xexavfievrjg < x, xadfiiag < i, Xexidog egv&gäg <^ a', 
xexegecog <C a, ygcö. ”AXXo, acpaigovv xxegvyia ex ßaöecog’ 
yaXxav&ov oxxijg <ü ß’, yaXxov xexav/ievov < a' * igrjgcö xa- 
25 gaxxov, fiexa de xd aipeXelv {hegaxeve xcp dia godcov 376 , ij 
xä> dia xgoxcav xoXXvgia). (‘AXXo') (layvrjzrjv 216 * gcövza Xi- 
&ov Xeicdöag axgißcög ygcö §,rjgcö, axag xijg rjfiegag. ”AXXo. 
aiyeigov oxov 377 fiexa dixXov fieXixog eyygie. 

375 fehlt im Text. (Man kann auch ein andres Particip ergänzen, 
wie TtQo'Covxa u. dgl.) 

376 T. -tt>. 373 * T. -rjuv. 

377 T. ojztÖv. 




147 


artig und krebshaft. Was aber die bis zur Pupille vordringen¬ 
den und dadurch das Sehen behindernden Flügelfelle betrifft, 
so pflegt ihre Abtragung wohl das Auge von dem Fluss zu be¬ 
freien; aber die in der Pupillen-Gegend in Folge der Operation 
zurückbleibende Narbe behindert nichtsdestoweniger das Sehen. 5 

Chirurgisch muss man diejenigen Flügelfelle behandeln, 
welche schon grösser geworden und das Schwarze bedecken. Aber 
diejenigen, welche kleiner sind und auf das Weisse des Auges 
sich beschränken, suche man durch örtliche Heilmittel zur 
Schrumpfung zu bringen. ' 10 

Cap. LXI. Heilmittel gegen Flügelfell. 

Zur Beseitigung des Flügelfells dient das trockne Krätz- 
Mittel aus Kupfer-Erz und Galmei, das gegen die krätzigen Lid¬ 
winkel verschrieben wird, und die ähnlichen und des Severus 
Theodotisches Collyr, gepulvert und trocken aufgetragen, und 15 
alle reinigenden Collyrien, alle, die bei Trachom und Feigbildung 
verschrieben werden, und diejenigen, welche bei Fliegenkopf 
und Staphylom passen, am besten die aus Wein. 

Archigenes aber empfiehlt gegen Flügelfell: 

Kupfer-Vitriol 2 Drachmen, Ammon’sches Steinsalz 2 Drach- 20 
men, Gummi 1 Drachme; verreibe es mit Essig, forme Collyrien 
und brauche sie. Ein Mittel, gegen Flügelfell erprobt, denn es 
verzehrt das letztere ganz schnell: Kupfer-Erz, geröstet, so dass 
es gelb geworden, 4 Drachmen, Safran 1 Drachme; gebrauch’ 
es als trocknes Pulver. Ein andres, gleichfalls bewährtes Mittel: 25 
Geröstetes Kupfer-Vitriol 20 Drachmen, Galmei 10 Drachmen, 
rother (Kupfer-) Hammerschlag 1 Drachme, Pfeffer 1 Drachme, 
gebrauche es. Ein andres, das Flügelfelle mit der Wurzel 
fortnimmt: Geröstetes Kupfer-Vitriol 2 Drachmen, geglühtes 
Kupfer 1 Drachme, trage es trocken auf; aber nach der Be- 30 
seitigung (des Fells) behandle weiter mit dem Collyr aus Rosen 
oder dem aus Safran. Ein andres: Den Magnet-Eisenstein zer- 
pulvre sorgsam und wende ihn trocken an, ein Mal des Tags. 
Ein andres. Der Schwarzpappel Saft mit der doppelten Menge 
Honig streiche ein. 


10 = 



148 


AXXo‘ yaXxav&ov 318 y.£xa yoXrjg yoigdag iöa xä> öxa&fiä) 
övXXsavag b/XQie. 

"AXXo" orjxiag oöxqaxov xexavfisvov //£& aXmv a[i[uo- 
viaxcöv X£avag %Qcö, döxco de iöa. 

5 "AXXo, xoid xal vxo)xioig‘ ilQ xal afißXvwxiaig' Xi&ov 
liayvrjxov ^ätvxog <C ö', lov <C a , h'lXxov öivcoxcxTjg <C d , 
apficoviaxov &v[ua[iaxog <C d', xqoxov <C ß', [idXixog ro e ‘ 
xoid xal xqog X£vxcb[iaxa. ( , 'AXXo , ) 38 ° yXavxiov xoxpag, örjöag, 
y ix£ixa vöaxi oXLycp Xucoöag xal oxoöov xo(i<pbXvyog sxißa- 
io Xcbv, oöov £JuÖ£X£xai, avaxXaöö£ xoXXvgia, xal ygcö 

vöaxog ölg xr\g tffisgag. ’AXXo’ yaXx&v x£xavfidvov Xdov 
[i£xa ovqov xaiöog a<p&oqov xal ygcö. 

”AXXo ■ X£xiöog hgvd-gäg, vixgov sgv&gov, xi 66 r\Q£cog, xi- 
ficoXiag ava <C &, Xdov o§si ecog t-rjQav&fj xal ygcö’ axod-ov 
i 5 de sv oöxgaxivco ayysicp xa&ag<p. 


X£igovgyia xx sgvyiov. §ß'. 

’Eyysigovfiw de ovxco xgog xr\v a<paiq£öiv xov xx£gvyiov ’ 
öiaöxdXXovx£g xa ßXdtpaga ax aXXrjXcov xal ayxiöxgov xaxa- 
xdigovx£g x£ qI xa fidoa xov xx£Qvyiov avaxdvo[i£v rjgdfia, 
20 iva iiT] rj £xcÖ£Qfiaxlg xov xsqaxo£iöovg (i£X£ogiö&fj’ Ovvacpac- 
Qsd’Elöa yag <pX£y[iovag xafifjEys&Eig dxupdgei. dxa ߣXovr]v 381 
Xa[ißavo(i£v 382 XLvov dyovöav öiqgrjfidvov xal xgiya Ixxdav, 
xal xavxrjv vxoßaXXofi£v xcp xx£Qvyicp avaxa&dvxi dia xov 
ayxiöxgov dxa axoörjöavxsg 383 x<p vxoßXq&dvxi Xivco xo 
25 xx£Qvyiov avaxdivo]i£V c dXxoi>x£g tfgdfia xo Xivov ccvco xal öovxsg 
vx 7 ]Qsxyi xaxdyuv £v<pvcög xt]v agyrjv xov Xivov, dfKjpoxdgaig 
xalg y_£Qöl xaxdyovx£g xrjv xgiya öiaxivov(i£v 384 ava) re xal 

378 T. -o?. 379 T. -aig. 380 fehlt im T. 

381 T. -(OVJJV. 382 T. -U)V. 383 f. -1JOCCV. 

384 T. öix. 



149 


Ein andres: Kupfer-Vitriol und Ferkel-Galle, zu gleichen 
Gewichtstheilen, verreibe zusammen und streiche es ein. 

Ein andres: Gebrannte Sepia-Schalen mit Ammon schem 
Steinsalz, zu gleichen Theilen; verreibe und gebrauche es. 

Ein andres, es wirkt auch gegen Sugillationen und Am- 5 
blyopien: Magnet-Eisenstein 4 Drachmen, Grünspan 1 Drachme, 
Sinopischer Röthel 4 Drachmen, Ammon’sches Räucherwerk 4 
Drachmen, Safran 2 Drachmen, Honig 5 Unzen. Es wirkt auch 
gegen Leukome. 

Ein andres: Zerschneide Schöllkraut, siebe es, verreibe 10 
es sodann mit einem wenig Wasser und füge Asche der Zink¬ 
blume dazu, soviel es aufnimmt, und forme Collyrien, und ge¬ 
brauche sie mit Wasser, zwei Mal am Tage. 

Ein andres: Geglühtes Kupfer verreibe mit dem Urin 
eines unschuldigen Knaben und gebrauche es. 15 

Ein andres: Rothen (Kupfer-)Hammerschlag, rothes Natron, 
Bimstein, weissen Thon, je 4 Drachmen, verreibe mit Essig, bis 
es trocken geworden, und gebrauche es. Bewahre es auf in 
einem reinen irdenen Gefäss. 

Cap. LXII. Operation des Flügelfells* 20 

Wir operisen folgendermassen zur Entfernung des Flügel¬ 
fells. Wir ziehen die Lider von einander und bohren ein Häk¬ 
chen ein, ungefähr in die Mitte des Flügelfells, und spannen 
es langsam in die Höhe, damit nicht die Epidermis der Horn¬ 
haut abgehoben werde. Denn, wenn die letztere mit entfernt 25 
wird, so bewirkt dies gewaltige Entzündung. Dann nehmen 
wir eine Nadel, in welche sowohl ein Faden als auch ein 
Pferdehaar eingefadelt ist, und führen dieselbe unter das Flügel¬ 
fell durch, das mittelst des Hakens emporgezogen ist. Hierauf 
unterbinden wir mittelst des darunter geführten Fadens das 30 
Flügelfell und spannen es empor, indem wir langsam den Faden 
nach oben ziehen; geben einem Gehilfen das Ende des Fadens, 


Musterhafte Beschreibung. 



150 


xaxco, vjtoöcgovxEq x6 Jtxcgvyiov, ägyofisvoi ajco xov (ihXavog, 
fihygi rov xav&ov. sixa aJtoXvöccvxsg rrjv xgog r6 (isZav 
avrov Ovvsysiav 6ia rrjg rgcyog, xal avarsivavrsg xcö Xivco, 
agxxiQovusv jixEgvyoxopcp ex xrjg ßaöscog xo jcgoq xov xav&ov 
5 fisgog xov jiXEQvyiov, <pvXaoö6(isvoi xa ßXspaga xal xov xav- 
&ov. xotg fisv yag xa ßXepaga övvöiaxojzEZöi üigogcpvoug 
yiyvovxai. xoZg de hx ßaöscog xov xav&ov cuiox[irjd’EZöi gvaÖ£g 
yiyvovxai. si 6h ßaöig xov oixsgvy'iov xaxaXsi<p{bij z8!i , xaXiy- 
ysvsöia yiyvexai, si fir] pagfiaxcp xivl xcöv zzgosigrjfisvcDV 
io 6 ajcavr}&sir). Oxoya^EOd-ai ovv 6eZ xr\g Ovfifisrgiag. hav 6h 
(ßdJiEg ÖEÖioxEq ol Jtaoyovxsg xoXficööiv avoiysiv xovg 
o<p&aX[iovq, ayxiöxgov vxoßaXXovxsq xcö avco ßXsqxxgcp xal 
ijghfia vjtoöxghfpovxEq hjtl xo öxoxog* ävaxsivofiEV, xal ovxmg 
hvEgyovfiEV, cog JigoEigrjxai. fisxa 6h xrjv acpaigsoiv aXßxi 6gi- 
15 (ivxhga 6eov syyvfiaxi&iv xov bcp&aXjiöv, sixa sgiov caoßga- 
yhg EJtixLihEvxaq 386 ejuöeZv xov öcp&aXfiov. xfj 6h sgrjg ejci- 
Xvöavxsg xal ßsxgicog jcvgiaöavxsg hyyv[iaxi^o[i£V xcö Xsvxcö 
xal ajiaXcö xoXXvgicp Ssßrjgov. r# de xsxagx'fl vicaXsiipof/EV 
xoZg jcgog xag 6ia&£ösig xoXXvgioiq, jzagaixovßsvoi xo Xoijiov 
20 xa ajiaXa xal öagxcoxixa xoXXvgia. £lol de ütgog öia&edaig 
xa vagöiva xal xa Osoöoxia xal xa 6i oivov jtavxa. 


385 T. -Xrjip. 

386 T. -SS. 

* Anagnostakes (chir. oc. chez les anciens, Athen 1872, S. 32) 
hat gelegentlich diesen Satz übersetzt: tournant legerement du cöt6 de 
l’ombre la figure du malade. Diese Übersetzung scheint mir zweifel¬ 
haft. Grammatisch gehört ayx. auch zu imooz. (und zu dvccz.). Corn. 
hat die fragwürdigen Worte vnoozgecpovzsg inl zo oxozog überhaupt 
nicht wiedergegeben. Operiren kann man nicht im Dunkeln. 

Vielleicht ist inl zo ßdQ-oq oder dgl. zu setzen. 



151 


es passend zu halten, fassen mit beiden Händen das Haar und 
bewegen es auf und ab*, und trennen so das Flügelfell von der 
Unterlage ab, anfangend vom Schwarzen, bis zum Augenwinkel 
hin. Dann lösen wir mittelst des Pferdehaars die Anheftung 
des Flügelfells am Schwarzen (den Kopf) und spannen dasselbe 5 
mit dem Faden empor und entfernen mit dem (geknöpften) 
Flügelfell-Messer den nach dem Augen-Winkel -zu gelegenen 
Theil des Flügelfells mitsamt der Wurzel, indem wir die Lider 
und den eigentlichen Winkel vor Verletzung bewahren. Denn 
diejenigen Kranken, welchen die Lider mit zerschnitten wurden, 10 • 

erleiden Anwachsung**. Diejenigen aber, denen der Winkel 
gänzlich ausgeschnitten ward, erleiden das Thränenträufeln. 
Lässt man aber die Wurzel des Flügelfells (im Winkel) zurück, 
so erfolgt Recidiv, falls man jene nicht mit einem der vor¬ 
hergenannten Mittel zu tilgen im Stande ist. Man muss also 15 
genau achten auf das richtige Maass (der Ausschneidung). Wenn 
aber aus Feigheit die Kranken nicht wagen, die Augen zu 
öffnen; so legen wir einen (stumpfen) Haken*** unter das obere 
Lid, lassen ihn langsam ins Dunkel (in die Tiefe) gleiten und 
und ziehen empor und operiren so nach dem beschriebenen 20 
V erfahren. 

Nach der Fortnahme des Flügelfells muss man stärkere 
Salz-Lake ins Auge träufeln, dann eiweiss-getränkte Wolle auf- 
legen und das Auge verbinden. Am folgenden Tage lösen wir 
den Verband, bähen mässig und träufeln des Severus weisses 25 
und zartes Collyr ein. Am vierten Tage salben wir das Auge 
ein mit dem „Collyr gegen Augenleiden“ und vermeiden für die 
weitere Behandlung die zarten und fleischbildenden Collyrien. 

Es sind aber die „Collyrien gegen Augenleiden“ die Narden- 
Mittel und die Theodotischen und alle aus Wein. 30 


* Wie bei dem Durchsagen eines Balkens. 

** Des Lids an den Augapfel, von den Alten auch Ankyloblepharon 
genannt, von den Neuen — Symblepharon. 

*** Lid-Heber, Elevateur. 



152 


Ilegl eyxav&Löoq. gy\ 

’Eyxav&iöa öb xaXovötv, oxav xmegöagxijöf] 381 6 Jtgoq xfj 
givl fieyaq xav&oq avi-rj&siq, ojceg yiyvexai sjtl xvvcöv fiä- 
Xioxa" £ju de xcöv av&gcbzzcov jiXeova^ei xotq ev {XaXaöO'fl öia- 
5 xgißovoiv. rj [ibv ovv evrj&ijq eyxav&lq < anovoq, äjiaXrj, jiaXaxrj' 
rj 6h xaxorj&rjq') 388 oxXrjga, avcbjiaXoq, vvyßazcböeiq 389 jiovovq 
eyovöa. öel öb xaq evr/ö-ecq -d-sgajieveiv, xaq (ibv fuxgaq <pag- 
fiaxoiq gijgolq, cbq 389& {zcp) 390 jtgoq tycogcböeiq xav&ovq öia 
xaöjiiaq xal yaXxixecoq, rj xovxcp xaXXiOxcp ovxi' Oxvxxrjgiaq 
io oyidxrjq, jiiövoq otcxov, yaXxav&ov loa' ixavcbq öaoiavä Jta- 
Oaq xaq eyxav&iöaq. ygcö öb xal zm ©eoöoxia) 3Ql Xeßr/gov 
xoXXvgicg Xeavaq avxo grjgov xal xcö 392 jcgoq jivioxecpaXa öl 

OLVOV. 


Xeigovgyia eyxavftLöcov. gd' 

15 Taq öb fieigovaq xaxorj&eiq eyxav&iöaq [ivöico* ejtiXajX- 
ßavofievov öel axozefiveiv. ei öb jie'ü^mv ehj rj vüiegoyrj, ße- 
Xovrjv 393 ygrj XLvov ölüiXovv eyovoav Jigoq xfj ßaöei öielgeiv, 
eixa ajioO<piyyeiv xo Xivov, xal öiaOxrjOavxa ßgayy, ea>q Jte- 
Xioo&fj rj OagS,, OfuXim acpaigelv xal z<p yxogixä) gijgcö e<pa- 
20 jrzeo&ai xal ütxvyßaxa eüiLXL&evai. xfj öb e^rjq ajiojtvgiav , xal 
(iexa xrjv xgixrjv xcö jieXcxL ygcbjievov ajco&egajceveiv. naga- 
<pvXaxxeöd-ai öb ßij ovva<paigelv ex ßaoecoq xov xav&ov ovv 
xfj jraga <pvöiv öagxL ei öb jiij, gväöeq eiuyiyvovxai. 

387 T. -ataiß. Das ist falsch, wiewohl derselbe Fehler Galen (?) 
XIV, 772 zu finden. 

388 Hier ist offenbar eine Lücke im Text, die ich nach ähnlichen 
Stellen unsres Aetius und nach der Übersetzung des Com. ergänzt habe. 

389 T. vvyßaxcööriQ, novovq. 389 a T. wäre. 

399 fehlt im T. 397 T. -ov. 392 T. zo. 393 -rj. 

* Wörtlich Mäuslein, also kleine Haken-Pincette; kaßiq ist grosse 
Pincette, Zange. 



153 


Cap. LXIII. Über die Carunkel-Geschwulst. 

Von Carunkelgeschwulst spricht man, wenn gewuchert 
ist der nach der Nase zu belegene grosse Augenwinkel. Dies 
geschieht am meisten bei den Hunden. Yon den Menschen 
werden hauptsächlich diejenigen befallen, welche auf dem Meere 5 
leben. Die gutartige Carunkelgeschwulst ist schmerzlos, zart, 
weich; die bösartige hart, uneben, von stechendem Schmerz be¬ 
gleitet. 

Die gutartigen soll man behandeln, die kleinen mit 
trocknen Arzneimitteln, wie mit dem gegen Lidwinkel-Krätze, 10 
aus Galmei und Kupfer-Erz; oder mit dem folgenden, welches 
das beste ist: Faser-Alaun, geröstetes Yitriol-Erz, Kupfer- 
Vitriol, zu gleichen Th eilen. Dies tilgt recht befriedigend alle 
Carunkel-Geschwülste. Gebrauche aber auch das Theodotische 
Mittel des Severus, indem du es zu einem trocknen Pulver 15 
verreibst, und das gegen Fliegenkopf, aus Wein. 

Cap. LXIV. Operation der Carunkel-Geschwulst. 

Die grösseren bösartigen Carunkel-Geschwülste muss man 
mit einer Pincette fassen und abschneiden. Sollte aber die 
Hervorragung allzugross sein, so muss man eine Nadel mit 20 
doppeltem Faden an der Grundfläche der Geschwulst durch¬ 
ziehen, darauf den Faden zusammenschnüren und nach einigem 
Zuwarten, bis das Fleisch dunkelblau geworden, mit einem 
Messerchen die Abtragung machen; und das Krätz-Mittel auf¬ 
tragen und Bäuschchen auflegen. Am folgenden Tage bähen 25 
und nach dem dritten Tage mittelst der Anwendung von Honig 
die Kur vollenden. Man muss sich aber wohl in Acht nehmen, 
nicht vollständig die Substanz des Winkel mit fortzunehmen 
mit dem widernatürlichen Fleisch. Sonst erfolgt Thränen- 
träufeln. so 



154 


Usq'l aißOQQayiag ex xcöv xav&cöv. ge\ 

Piyvexat de al[iOQQayia ano xcöv xav&cöv xal fiahöxa 
naidioig, dia xovg övveyeZg xZav&fiovg xal rag diaxaöeig ava- 
axofiovfievcov xcöv negl xa ßlepaga ayyeicov. d-egajtevxeov de 
5 avxovg jcQOgavxlrjöei ogvxgaxov -ipvygov xal xaxa xetpalrjg 394 
xaxayvoet z9h tyvyQov’ eyyvfiaxi^eiv d’ coov xo levxov xa& 
avxo xal övv xivi xcöv jcQog xa len xa gevfiaxa agfxoxxovxov 
xoIIvqLcov ’ xal diadeOet Z9& xcöv xaxa) fiegcöv xQrjö&ai xal 
nayvvovöy XQO<pij‘ enl de xcöv xeleicov xal 6ixvav xcö Ivicg 
io ngogßalleiv fiexa xaxaöyaGßov Z9 "‘. 


Ilegl jiQoqfpvöecoq ßleq)aQoav xal ayxv- 
Icööewv . g^'. 

IlQoqfpvexai xa ßldcpaga xcp levxcö rj rä> fielavi i] ngog 
ällrjla, elxcoGecoq JtQorjyrjOafievrjg. oxav ovv jzgoq xo levxov 
15 rj nQogcpvöLg xcöv ßletpagatv yiyvrjxai, xaxa de xrjv xivrjOiv 
efiJioöi^rjxai o op&al/ubg, xalovöt xo na&og ayxvlcoöiv. oöai 
fiev ovv nQog<pvöeig xaxa xov xav&ov yeyovaöi xcöv ßlecpa- 
qcov afifpoxegcov, ayxiöxQoig avaxeivovxa XQV dieleZv xal 
avaöxelleiv [ibxcp xaneixa freganeveiv cbg xa xoiva elxrj. 
20 oöat de ngoqcpvöeiq xov xagöov ngog xovg yixdövag yeyevrjv- 
xai, xv<playxLöxQco avaxeivovxa nxegvyoxoficp anolveiv xrjv 
ngogtpvöiv ’ eneixa xa vneQöagxcöfiaxa g^(>q 5 xivi xaxaöxel- 
leiv xal yalxcö letoxäxco xa-d •’ votoßolrjv 398 xa ßletpaga vno- 
ygieiv (xal) fiexQig ano&eganeiag avenidexov eav %99 xov otp- 
25 &al[iov. 


394 i m Text stellt überflüssig noch 7 iQOQavxkrjG£i xpvyQov ögv- 
xpazov xal. 

395 Corn. will auch den Kopf mit Essigwasser übergiessen lassen, 
was unzulässig. 

396 t. -&sa. 397 T. xazcfX- 

398 T. v 7 CSQßo}.r)v. Corn. hat dies unübersetzt gelassen. 

399 T. icöv. 



155 


Cap. LXV. Über die Blutung aus den Augen-Winkeln. 

Es erfolgt Blutung aus den Augen-Winkeln, besonders bei 
Säuglingen*, indem wegen des unablässigen Weinens und der 
Spannung die Blutgefässe an den Lidern sieb öffnen. 

Behandeln muss man diese Kranken mit Umschlägen von 5 
kaltem Essigwasser und mit kalter Übergiessung des Kopfes; 
aber einträufeln Eiweiss für sich sowie zusammen mit einem 
der gegen dünnen Fluss passenden Collyrien; ferner muss man 
Umschnürung der unteren Extremitäten anwenden und kräftig 10 
ernährende Kost. Bei den Erwachsenen auch einen blutigen 
Schröpfkopf an’s Hinterhaupt setzen. 

Cap. LXVI. Über die Anwachsung der Lider und die 
Versteifung des Augapfels. 

Die Lider können verwachsen mit dem Weissen oder mit 15 
dem Schwarzen des Augapfels oder mit einander, wenn eine 
Geschwürsbildung voraufgegangen war. Wenn nun mit dem 
Weissen die Verwachsung der Lider erfolgt, und dadurch der 
Augapfel in seiner Bewegung behindert wird; so pflegt man 
das Leiden als Versteifung zu bezeichnen. Alle Verwachsungen 20 
der beiden Lider mit einander, die im (Schläfen-) Winkel er¬ 
folgen, soll man mit den gewöhnUbhen Häkchen spannen und 
durchtrennen und mit Charpie auseinanderhalten und dann die 
Behandlung der gewöhnlichen Geschwüre einleiten. Aber bei 
allen Verwachsungen des (freien) Lidrandes mit den Augen- 25 
häuten soll man mit dem Blind-Haken (das Lid) emporziehen 
und mit dem (geknöpften) Flügelfell-Messer die Verwachsung 
abpräpariren. Dann das zurückbleibende wilde Fleisch mit irgend 
einem trocknen Mittel adstringiren und mit feingepulvertem 
Kupfer, das mit der Sonde darunter gebracht wird, die Lid- 30 
Innenfläche bedecken und bis zur Ausheilung das Auge unver¬ 
bunden lassen. 

* puer, Com, ist grammatisch und sinngemäss nicht richtig. (Die 
Krankheit ist selten, kann aber, bei Blutern, zum Tode führen.) 



156 


Ilegl xwv sv ßXe<pagoig <pd-etgä>v. gg'. 

<P{betgsg yiyvovxai xaxa rag ßXecpagidag, xXaxelg, fiixgol, 
xoXXol, eg aörjqiayiag 400 xrjv yeveöiv Xa/ißavovxeg xal aXov- 
öiag 401 xal <pavXrjg diaixrjg. fregaxevxeov avxovg ovv xgw- 
5 xov fisv exipeXcbg exxa&aigovxag xovg cp&elgag xal -d-aXaooxi 
xgogavxXovvxag 402 yXiaga, slxa xgogaxxofievovg xcö xoxcg 
xcö vxoyeygafißevcp <pag/iaxcp’ oxvxxrjgiag oyiöxrjg <C.ß', ota- 
<pidog aygiag oßoXog a, xexegecog oßoXol ß', yaXxov xexav- 
[isvov <Ccc, Ofivgvrjg oßoXol ß’, Xid-ov GyiOxov xgicößoXov i0Z , 
io fiiöovg oxxov < ä’ Isla xoirjöag grjgcö ygcö. Xoveiv xs xal 
G(irfysiv xolg diacpogovöi xal xovovöi xrjv xecpaXrjv xal yvfi- 
vaC,siv xa xaxco [isgij xal diaixy evyyy,op ygrjö&ai. xaga- 
xXrjöicog xal xag yiyvopevag xsgl xa ßXe<paga xovidag &ega- 
xeveiv. 


15 Ilegl xgtytaöecog xal diOxlyiaöscog xal cpaXay- 
ycbascog *° 4, Seßrjgov. gj/. 

Tgiyiaoiv de Xeyovöiv, oxav vxo xag ev xolg ßXeqiagoig 
xaxa cpvöiv xgiyag aXXai vxocpveldaL 404a xal siöco vevovöac dia- 
vvxxovöi xovg yixcövag xal gevfiaxiQovöi xov og)&aX(iov. Xe- 
yexai de xgiyiaoig, xal oxav avxa xa ßXetpaga yaXaö&evxa 
20 fj (xal) i05 6 xagoog eioco vevöag, atdxe fir] (paLvsö&ai gadicog 


«o T. ädö. 

401 Hier folgt im Text noch einmal xal ddStjcpaylag. 

402 T. npogavrXcövza. Man könnte ja danach auch ixxa&alpovza 
vorher und TtQoqanxoßEvov später setzen, da so für uns die Construction 
leichter ist; aber der Grieche hat diese Schwierigkeit weniger empfunden. 

403 T. TQiöß._ 434 T. xscpaXaXyuöv. 4 ° 4a T. an. 

405 T. statt xi xal, nur rj. 



157 


Cap. LXVII. Über die Läuse an den Lidern. 

Läuse bilden sich an den Wimpern, platte, kleine, in 
grosser Zahl; sie nehmen ihren Ursprung aus Gefrässigkeit 
der Kranken und aus Unsauberkeit und schlechter Lebens¬ 
weise. 5 

Behandeln muss man den Kranken, indem man zuvörderst 
sorgfältig die Läuse entfernt und mit lauwarmem Meerwasser 
spült, sodann das folgende Arzneimittel auf die erkrankte Stelle 
bringt: Faser-Alaun 2 Drachmen, Läuse-Kraut 1 Obolus, 
Pfeffer 2 Obolen, geglühtes Kupfer 1 Drachme, Myrrhe 2 io 
Obolen, fasrigen Blut-Eisenstein 3 Obolen, geröstetes Vitriol- 
Erz 1 Drachme; zerpulvre es fein und wende es trocken an. 
Ferner soll man baden und den Kopf mit zertheilenden und 
stärkenden Mitteln einstreichen und Gymnastik der unteren 
Extremitäten und eine gesunde Kost anordnen. 15 

Ähnlich soll man auch die an den Wimpern enstehenden 
Nisse (Läuse-Eier) behandeln. 

Cap. LXVIII. Über die Haarkrankheit und Doppel- 
reihigkeit der Wimpern und die Einstülpung derselben. 

Nach Severus. 2 ö 

Von Haarkrankheit spricht man, wenn hinter den natür¬ 
lichen Wimper-Haaren an den Lidern andre hervorwachsen, 
nach innen sich wenden und die Augenhäute stechen und 
Thränen des Auges verursachen. Derselbe Name der Haar¬ 
krankheit wird aber auch dann gebraucht, wenn die Lider 25 
selber erschlafft* sind und der Lidrand nach innen sich dreht, 
so dass man die Wimpern überhaupt nicht leicht sehen kann, 
wenn man nicht gegenspannt und die Lider abzieht. Es 
pflegen die Ärzte die Erschlaffung des Lids als Reihenstellung 

* Irrige Auffassung der Alten. Die Neueren nennen dies spasti¬ 
sches — Entropium! 



158 


xag xgiyag, ei [xrj rig avxixeivoi xal diaöxeXXot 406 xa ßXe- 
cpaga. xaXovöi de oi iaxQol xrjv [Tev xov ßXegxxgov yaXaoiv 
cpaXayyooöiv rj nxaööiv, xrjv de xcöv xgiycöv vnocpvOLv diöxi- 
yiaöLv. yiyvexai de xa Jta9r/ xal fiaXiOxa rj dioxLyiaGig dia 
5 JioXXrjv vygoxrjxa. cogxeg yag hjtl xrjg yrjg 77 darpiXeia xcöv 
vdaxcov jioag üiXe'iöxag excpegei, ovxcog xal ejcl xcöv ßXecpä- 
qcov , xal fiaXiöxa oxav adrjxxa vjiagxt] ejuggeovxa vyga. 
ei yag aXfivgov eirj xo exiggeov, xal xag xaxa ipvöiv ajco- 
ßaXXei xgiyag. r\ fiev ovv xrjg xgiyiaOecog xeXeia fregajceia rj 
10 avaggacprj xcöv ßXetpagcov eöxiv. eneidr) de xiveg dia [i.aXa- 
xiav ovx äveyovxai eavxovg xfj yeigovgyia ziagadovvai, ßorj- 
■frrjxeov avxolg, cog oiov xe. yeygäcpaoi [Tev ovv ol agyaZoi 
ßorj&rjfiaxa eJi avxcöv xoiavxa. 


<Pag[iaxa zzgog xo xag exx iXXo [levag xgiyag 
15 [irj cpveiv. §9-'. 

Tag vvxxovOag xgiyag jcgoexxiXag 406 * xal exxgerpag xa 
ßXecpaga xaxaygie ai[iaxi ßaxgayoov üigoOcpaxcp xal ea tyv- 
yrjvar xal ai[iaxi xogecov ofioicog ygöö. rj %a[iaiXeovxa Xev- 
xov xavöag avaXafißave xrjv xecpgav xcp ai[iaxi xcöv ßaxga- 
zoyoov, xal ezil xrjg ygeiag OiaXcp vygavag xal oigoexxiXag 406a 
xaxaygie xov xojcov. ”AXXo‘ xov yvXov xrjg yeXidoviov xal 
xaxviov Xeyofievrjg jioag Xaßcöv xal xo[i[ii xo agxovv ejußa- 
Xcöv xal §rigavag xal avanXaöag [iixga xoXXvgia ygcö, cog 
Jtgoeigijxai. AXXo' xoyXioov öagxag ovv ai[iaxi ßaxgaycov 
25 yXcogcöv xcöv ev xolg xaXafioig rj eyivov yegöaiov Xeavag xal 
[ieXav ygacpixov ejtißaXcöv ea xagiyeveö&ai xal ygcö, cog Jigo- 
eigrjxai, cpvXaxxd[ievog xrjv xogrjv. ”AXXo' ßdeXXag xavöag xal 
Xeavag ygöö Gvveycög JcgoexxiXag 4063 " (”AXXo’) yrjg evxega hoi 
oöxgaxcg xavöag ecog xe<pgoo&% xal Xeioxaxa i061a noirjoag xal 

406 T. -oxeiloi. 406 a -Till. (So wiederholt in diesem Kap.) 

4 <>6 b T. -ov. 



159 


der Wimpern oder Lidfall*, das Nachwachsen von Wimpern 
als Doppelr eihigkeit zu bezeichnen. 

Es entstehen diese Leiden und hauptsächlich die Doppel- 
reihigkeit aus einer starken Durchfeuchtung. Denn wie auf 
der Erde der Überfluss der Bewässerung reichlich Gras hervor- 5 
spriessen lässt, so ist es auch auf den Lidern, besonders wenn 
die zuströmende Feuchtigkeit lind ist. Denn, wäre der Zustrom 
salzig, so könnte er sogar auch die natürlichen Wimper-Haare 
zum Ausfallen bringen. 

Die Radical-Kur der Haarkrankheit besteht in der Empor- 10 
nähung des Lides. Da aber einige Kranke aus Feigheit es 
nicht über sich gewinnen, eine Operation an sich vornehmen 
zu lassen; so muss man diesen, so weit es möglich ist, zu 
helfen suchen. Verzeichnet sind in den Schriften der Alten 
hierfür die folgenden Heilmittel. 15 


Cap. LXIX. Mittel gegen das Wiederwachsen der 
ausgerupften Wimper-Haare. 

Die stechenden Haare rupfe zuvörderst aus, und wende 
das Lid nach aussen und streiche frisches Froschblut auf und 
lass es trocknen**. Und das Blut der Wanze wende in gleicher 20 
Weise an. Oder verbrenne ein weisses Chamäleon, rühre die 
Asche ein in Froschblut und zur Zeit des Gebrauches befeuchte 
es mit Speichel und streiche damit die Stelle ein, an der du 
die Härchen ausgerupft hast. 

Ein andres. Nimm den Saft der als Schwalbenkraut und 25 
Erdrauch bezeichneten Pflanze, füge Gummi hinzu in genügender 
Menge und trockne dies und forme kleine Collyrien und brauche 
sie in der beschriebenen Weise. Ein andres. Das Fleisch von 
kleinen Schnecken verreibe mit dem Blut von grünen Fröschen 


* Ptosis ist bei uns das schlaffe Herabhängen des gelähmten Ober¬ 
lids, wobei die Wimpern nicht den Augapfel reiben. 

** Com. frigefieri. Aber der Frosch ist ein Kaltblüter. Und die 
Wanze! 



160 


jtgosxxiXag 406 hjzijtaöös. <’ AXXo •) öaßgav* hv yyTQa xavöag xal 
xrjv xscpgav Xsavag hjtißaXXs öav6agaxrj<g xo loov xal %Qcö. 

"AXXo xaXov aXvjzov * xsgaxia §f]ga (xrj jcaXaia ajco- 
xXaöag 401 xo svgLöxofisvov sv xalg xoiXoxrjötv vygov yXtöygo- 
5 xsqov hXaxiöxov (ieXixcö6eg avaXaßcbv jzvgrjvi fi'gXrjg xal 
jtgosxxiXag 406a xag' xgiyag ejiLygis xov xojiov, öweycbg xovxo 
jioicöv. AXXo, axgcog 6h jzolsI, <pijölv Agxiysvrjg’ eyivov 
Xsgöaiov yoXrjV 408 xal xov aifiaxog löa, xaöxogiov xo öv t u(te- 
xqov, Xsioxaxov jtoirjöag xo xaöxogiov, ävaXafißave xcö ai- 
10 [laxe xal avajeXaxxs cbg Xsjziöag otyagiov, yqcö 6h ex gi^cöv 
xiXXcov xag xgiyag, sixa Xsjciöa [liav xcö hx xov öxbfiaxog 
öiaXcp 499 vrjöxsi öiaXvcov, hxxqsipag 410 xo ßXetpagov xaxäygis 
xal xgaxsi xov xojiov cbg ^(iicögiov, ea>g gqgav&jj' aXyovöi 
[ihv, aXX ’ ovxsxi cpvovxai. ”AXXo' ipvXXeiov 410a xai xcovsiov 
15 öjzsgfia xal xsögiav 411 löa avaXaßcbv atfiaxi vvxxsgLöog ygm, 
xa&cbg jzgosigrjxai, /.irj {hycbv 412 xov ocp&aX[iov. ”AXXo‘ o&o- 
viov hx jcXolov jiaXaiov Xaßcbv hvxi&si sig Xvyvov avxl hX- 
Xvxviov’ jtXrjqcböag 6h xov Xvxvov hXaiqj xvjcgivcg xr\v ai- 
d’aXrjv övvayays sjcI yaXxov ayysiov xal XQ™ exxiXXcov xal 
20 öxififii^cov xov xojiov övvsycbg' xal hav <pvcööt, xo avxo 
jtoisi. ’AXXo' jzoxafioysixcovog yvXov xal aqxs{uöiag yvXov xo 
löov ( Xaßcbv ) ygcä. ''AXXo‘ yoXrjv poöyiav** xal xaöxogiov xal 
x6[i(iecog löa yoaglg vöaxog övXXsavag avajiXaöös xal ygcö, ztgo- 
sxxiXag xal hjiiyjqicov xglg xrjg rjfisgag xal hjuxsv^si. 412& AXX&‘ 
25 Xaßcbv yoigsiov aggsvog yoXrjv xaL GT£a Q h§ avxov ßaXs sig 
ayysiov xsgafisovv xaivov xcöv jivxvoxaxcov xal Xsioxaxcuv 
xal hjziyss 413 ogovg ögifivxaxov xoxvXijg xo xsxagxov xal 


407 T. -xXav. 

408 T. -»). 4 °9 T. aisX(p. 

44ö T. exGTQ. Sachlich ist hier nur zg. zulässig. 

4ioa An andern Stellen t pvXXiov. 

44i T. xsdgsav. 

412 T. Paroxyt. 4 i2a T . 

413 T. enixQsi. 

* = aavgav. 

** Nur scheinbare Unregelmässigkeit der Construction. 



161 


die im Röhricht leben, oder mit dem des Land-Igels und füge 
Tinte hinzu und lasse es mumificiren und gebrauche es in der 
erwähnten Weise, aber verschone dabei die Pupille. 

Ein andres. Verbrenne Blutegel und pulvere sie und brauche 
sie regelmässig, nach dem vorherigen Ausrupfen. Ein andres. Ver- 5 
brenne Regenwürmer auf einer Scherbe zu Asche, mache ein 
feines Pulver daraus und streue es auf nach dem vorherigen Aus¬ 
rupfen. Ein andres. Eine Eidechse verbrenne in einem Topf und 
zerpulvere die Asche und füge ebensoviel Sandarak* hinzu und 
gebrauche es. Ein andres treffliches und schmerzloses Mittel. 10 
Trockene, nicht zu alte Johannisbrot-Schoten brich auf; die in ihren 
Höhlungen vorfindliche, zähe, sparsame, honigartige Flüssigkeit 
nimm auf mit dem Sonden-Knopf und nach dem Ausrüpfen der 
Härchen bestreiche damit die Stelle und thue das regelmässig. 
Ein andres, es wirkt vortrefflich, sagt Archigenes. Vom 15 
Land-Igel nimm Galle und Blut zu gleichen Th eilen, von 
Bibergeil eine passende Menge; den Bibergeil, fein gepulvert, 
rühre ein in das Blut, und mache Collyrien wie kleine Fisch¬ 
schuppen; gebrauche das Mittel so: die Haare rupfe aus mit 
den Wurzeln und dann löse jedesmal ein Schüppchen in dem 20 
nüchternen Speichel des Mundes, ziehe das Lid ab und be¬ 
streiche es und halte die Stelle eine halbe Stunde lang fest, bis 
das Mittel angetrocknet ist. Die Kranken haben zwar Schmerz 
dabei, aber die Haare wachsen nicht wieder. Ein andres. 
Flohkraut und Schierling-Samen und Cedern-Harz zu gleichen 25 
Theilen, mit dem Blut der Fledermaus verrührt, gebrauche 
in der beschriebenen Weise, ohne den Augapfel zu berühren. 
Ein andres. Ein Stück von einem alten Schiff-Segel nimm 
und ziehe es in eine Lampe an Stelle des Dochtes; fülle die 
Lampe mit dem Ol des Alkanna-Strauches** und sammle den 30 
Russ auf einer kupfernen Schale und gebrauche denselben: 
rupfe die Haare aus und schminke die Stelle regelmässig ein. 
Und wenn die Haare doch wachsen, mache dasselbe***. Ein 

* Realgar, As S. ** Lawsonia alba, Lam. 

*** Solche Regeln und die ungeheure Zahl der Mittel sprechen ge¬ 
nügend für die Unwirksamkeit derselben. 

Aetius. 11 



162 


sXaiov dXrjvov xoxvXrjg xo xsxagxov xal Jtsgtörjöag o&ovicp 
jivxvcp ea tffisgag £' xal sjti%£ag avxo slg d-viav xglßs xal 
dvaXd[ißavs cbg xQL<U[tov il4: ' ro de avro xal scp oXov xov ocb- 
[iaxog xaXcög üiolsV xo de aXrjvov sXaiov Xsysxat slvai xo 
5 ä/ivyöaXivov. 


!'AvaxoXXrjpaxa xQt^ätv. o. 

: ’AvaxoXXa de rag el'öeo avaxXcofievag jtaga <pvöiv hv xoig 
ßXstpagoig xgLyag [laöxLx't] (esc) 415 (xr]Xcoxgiöog 4te d'sg/irjg 
jcQogajtxofievrj il1 , xal ovxcog avaxXmfievaiv szrl xtjv iöiav 
xagiv xcöv xgiycöv. aö(paXxog ofioicog, xavgoxoXXa bfioimg, 
lo s coxXiov xo xoXXcöösg ßsXovxi avaXafißavofisvov, tsgaxiaöog 418 
ojroe, xcöv ävaxoXXr](iaxcov‘ ll8a ‘ Xsyonsvcov 6 ojcog, dfi/tcoviaxov 
&v[iia[ia, övv&sxov de xovxo’ grjxivr/g grjgäg, zdoarjg gfjgctg, 
ftsiov axvgov, aOtpaXxov ava <C a, xrjgov <C, S - xfeag ano- 
&ov sv de xfi XQV 0£l [ir]Xa)xgiöa ii9 jcvgcoOov xal jzagajtxo- 
15 fisvog xov <pag[iaxov avaxoXXa xag xglyag. 


JJsgl avagga<prjg xal xaxagga(pfjg m 
Ascoviöov 420 . oa. 

JJgog ös xrjv avaggatprjv xa&sögiog 421 o Jtdöxmv öxrjfia- 
xi^sO&co ztgog xolg agiöxsgoig (isgsOi xov svsgyovvxog, xauist,- 

414 T. xgvolov. 415 fehlt im T. 416 T. (irjXo. 

417 T. -rjq. 418 T. IsQaxlaq 418 a T. avaxoXXvglwv. 

419 T. prjXo. 420 T. -ovq. 421 t. -ov. 



163 


andres. Den Saft des Wasser-Mangold* und den des Beifuss 
n imm ’ zu gleichen Theilen, gebrauche es. Ein andres. Die Galle 
eines Kalbes und ebensoviel Bibergeil und Gummi reibe zusammen 
ohne Wasser, forme Collyrien und wende sie an, nach dem 
Ausrupfen, und streich’ drei Mal des Tages auf und du wirst 5 
Erfolg haben. Ein andres. Nimm Galle eines männlichen 
Ferkels und Schmalz von demselben, thue es in ein neues 
irdenes Gefäss, das ganz fest und glatt ist, und giesse hinzu 
vom schärfsten Essig V 4 Becher und von Alen-Öl 1 f 4 Becher 
und überbinde das Gefäss mit einem festen Läppchen, lasse es 10 
7 Tage stehen und giesse es in einen Mörser, zerreibe es und 
verwende es als Salbe. Dasselbe wirkt auch am ganzen Körper 
sehr gut. Aber das Alen-Öl soll Mandel-Öl sein. 

Cap. LXX. Klebmittel für die Wimper-Haare. 

Festzukleben vermag die widernatürlich nach innen geboge- 15 
nen Wimpern: Mastix, aus dem erwärmten Sonden-Löffel auf¬ 
getragen, indem dabei die Härchen in ihre natürliche Stellung 
zurückgebogen werden. Ebenso wirkt Bergpech, ebenso Leim 
aus Ochsen-Sehnen, das leimige der Schnecke, mit der Nadel 
aufgenommen, Saft des Habicht-Krautes, Lösung der sogenann- 20 
ten Klebmittel, Ammon’sches Räucherwerk. Ferner das folgende 
zusammengesetzte Mittel: trocknes Harz, trocknes Pech, natür¬ 
licher Schwefel, Bergpech, je 1 Drachme, Wachs x / 2 Drachme, 
schmelze es und hebe es auf; aber bei dem Gebrauch erhitze 
den Sonden-Löffel, bringe ihn an das Mittel und leime so die 25 
Härchen empor. 

Cap. LXXI. Über die Empornähung und Herab- 
nähung. Nach Leonidas. 

Zur Empornähung (am Oberlid) muss der Kranke in eine 
sitzende Lage gebracht werden, zur Linken des Operateurs und 30 
niedriger, als der letztere, dem hellen Lichte zugekehrt. Nöthig 
sind auch die Gehilfen, zwei geübte, die daneben stehen müssen, 

* Dioscor. m. m. IV, 99. (C. Sprengel, Potamogiton natans.) 

11 * 



164 


voxegog avxov, ngog avyrjv Xaßngäv. eöxcoöav de xal oi 
vnrjgexai evnaiöevxoi övo nagEöxcöxeg, Big ßhv oniöd-sv avxi- 
ßaivcov, eig de ex nXayieov. 6 de yeigi^cov ngcöxov orjftsi- 
ovö&oa xoXXvgicp rj eyyagai-eöi eninoXaioig xrjv avxagxrj xov 
5 negixxevovxog xaxa xo ßZetpagov xal eggvxiöarßevov öeg/na- 
xog exxojirjv, iva f.irjxe nXeov xov öeovxog exxßrjd'fj, firjx 3 
sXaxxov’ nXaxvxegov (iev yag exxßrj&evxog Xaybep&aXftog 
yiyvexai 6 naöycov’ öxevcoxegov de sxxßrjd'evxog naXiv ya- 
Xäxai xo ßZeg)agov xal vvxxovöiv oßoicog at xgiyeg. örjjiei- 
10 ovö&co de xal 6 xaxa xrjv [isöoxrjxa xov ßXeipagov ngog xov 
xagöov xonog eninoXaicp öiaigeöei. (isxa de xrjv örjjieicoöiv 
exöXQB'ipavxeg xo ßZe<pagov öiöofiev * 22 xrjv vnoxojirjv eöco&bv 
xcöv naga ipvöiv xgiycöv, cbgxe avxag ngog xag xaxa epvöiv 
e§a) vsvöai. evioxs de xax avxcöv xcöv naga cpvöiv xgiycöv, 
15 eiye evöoxegco 423 y, xaööofiev xrjv vnoxojirjv , Zva y eniylyvo- 
f.levrj ovXrj xcoXvöy avxag naXiv cpvrjvai. ovöev de xcoXvbl 
xal övo vnoxojiag öiöovai, jiiav [iev evöoxegco xcöv 3 taga 
epvoiv xgiycöv, iva avaxXaöig yevrjxai xov xagöov, exegav de 
xax avxcöv xcöv naga, cpvöiv xgtycöv. ßa&vxega de eöxoo rj 
20 vnoxoßrj, övvegyel yag xfj avaxZaöet xal xcb xovy>i 6 [icö xov 
ßZegxxgov. xal ano xcöv negaxeov xov xagöov elg xa negaxa 
öiöoö&co. eneixa nxvyfiaxia fuxga öeömXcofieva xgiyoova xm 
öyrjßaxi xaööeö&co, eV (iev naga xcö [teyaXep xccv&tp, xal 
%xegov nXrjoiov xov (itxgov’ xaxa de xovxcov xcöv nxvyjia- 
25 xicov 6 egco&EV xs xal oniöco eöxcbg vnrjgexrjg egeiöexco xag 
xogvepag xcöv [zeyaZcov* 2 * öaxxvXcov xal vno fiiav ogßrjv 
öiaxeivexco xo ßXeg)agov, egelöcov xov öaxxvXov vno xrjv 
ötpgvv, iva iöoxovog yevrjxai rj xov ßXecpägov xaöig. örjfielov 
de' öoi eöxqo xrjg xaXXiöxrjg xaöecog xov ßXe<pagov, oxav xo 
30 jzeöov örjfzetov cpvXa^y xov löiov xonov, xovxeöxi xaxa xrjv 
fieörjv evge&jj. jiexa de xrjv öiaxaöiv ngcöxov öoxeov xrjv 
nXayiav xal oßeXialav 425 xaxco öiaigeöiv enmoXaiav 426 , iva 

422 T. öiööctfisv. 423 T. -a). 

424 T. peycc. 423 T. 6 ß. 

426 Richtiger wäre -ov, doch mag Aet. -uv geschrieben haben, zu¬ 
mal im Anklang mit oßsXialccv. 



165 


einer hinter dem Kranken, (dem Operateur) gegenübertretend; 
der andre seitlich. Der Operateur markire sich zuerst 
mit einem, (schwärzlichen) Collyr oder mit oberflächlichen 
Ritzungen die hinreichende Ausschneidung der überschüssigen 
und in einer Falte aufgehobenen Haut am Lide*, damit weder 5 
zu viel, noch zu wenig ausgeschnitten werde. Denn, wenn 
ein zu breiter Hautstreifen ausgeschnitten wird, verfällt der 
Kranke dem Hasen-Auge; wenn aber ein zu schmaler aus¬ 
geschnitten wird, giebt das Lid wieder nach und die Haare 
stechen in alter Weise. Markirt werde auch der in der Mitte 10 
des Lides, gegen den Rand zu gelegene Punkt mit einem ober¬ 
flächlichen Schnitt. Nach der Markirung stülpen wir das Lid 
um und verrichten den Unterminir-Sehnitt nach innen von 
den abnormen Härchen, so dass sie sich gegen die natürlichen 
Wimpern hin nach aussen richten. Zuweilen aber legen wir 15 
grade an den widernatürlichen Härchen, wenn das schon sehr 
weit nach innen ist, den Unterminir-Sehnitt an, damit die 
schliesslich erfolgende Narbe die ersteren am Wieder wachsen 
verhindert. Nichts hindert uns aber auch daran, zwei Unter- 
minir-Schnitte zu verrichten, den einen nach innen von den 20 
widernatürlichen Härchen, zur Wiederaufrichtung des Lidrandes, 
den andren an den widernatürlichen Härchen selber. Aber 
ziemlich tief muss der Unterminir-Sehnitt sein, denn so hilft 
er mit zur Emporkniekung und Erhebung des Lids. Und von 
dem einen Ende des Lidrandes bis zum andren Ende muss er 25 
durchgeführt werden. Dann sollen kleine, gefaltete, dreieckige 
Compressen angelegt werden, die eine am grossen Augen¬ 
winkel, die andre nahe dem kleinen; an diese Compressen soll 
der schläfenwärts und hinten stehende Gehilfe die Spitzen seiner 
Daumen stemmen und in einem Zuge das Lid quer spannen, 30 
indem er den Daumen gegen den unteren Rand der Augenbraue 
stemmt, damit die Spannung des Lides ganz gleichförmig werde. 
Beachte als Zeichen der besten Spannung des Lides, dass dann 

* Wer dies nach des Corn. Übersetzung so versteht, dass er danach 
operiren kann, verdient eine Prämie. Der griechische Text ist voll¬ 
kommen klar. Wir machen es heute noch ebenso. 



166 


firj xo extggeov ex xrjg avcodev alfia jcagefizrodcbv yevrjxat 
xfi yeigovgyia. eöxco ös rj xofir] OvveyyL^ovüa xalq ßXecpa- 
giöiv. ejteixa doxeov xrjv avco [irjvoeidrj diaigeötv. agyeodoi 
de xal avxr] xaxcodev ex xov Jtgog xov fieyav xavdov xöoiov 
5 xal avacpegoßevr] ijrl xd Grjfielov xaXiv vefiexoo 427 xdxco xegl 
xov [uxqov xavd'öv. eöxco de xal avxr] ejttjtoXatoxega, iva 
fir] fivöxgcoxog yevrjxai 6 üidöycov. elxa (< 5 ) 427a hx jtXayioov 
eöxcbq vjrrjgexrjg avaxeivexco xo ßXecpagov. ejieixa ayxiöxgov 
xaxajteigeödco eig xrjv agyrjv xov Jtegixeyagayfievov xaivt- 
10 diov^ 28 , hu fiev xov agiöxegov 6 <pdaX(iov jigoq xcö puxgcö 
xavdcö, hrii de xov öegiov üigoq xcö [isyaXcp ' ävaxadevxoq 
de xov ayxiöxgov xfi agiöxega yeigl vji odegeödco xo xaivi- 
ölov * 28 xcö avaggacpixcb 429 öfiiXicp, xgoqeyovxEq 43 .°, Iva firj 
ejil jioXv ßadvvofievrjg xrjg vjioöogäq fivöxgojxoi yevmvxca 
15 xal aviaxöv eycoöi xo yaXaöfia xov ßXecpagov. fiexa de xrjv 
xov öegfiaxog exxofirjv hjil xrjv avaggacprjv eXdexeov. dt- 
doödco de üigcbxr] gacprj rj (leörj, eneixa exaxegcodev aXXai 
dvo, cog eivac xag jcaöaq gacpaq xevxe. [texa de xrjv avagga- 
cprjv avaxeivag xo ßXecpagov, (^övyr]) i8X dia xa xgavjiaxa, 
20 övfifiexgcp OJcXrjvLcp eyexöXXcp xaxaXaßov xa gafifiaxa vjco 
xrjv öcpgvv’ xaxa de xcöv diaigeöecov öJiXrjvagia juxga xoX- 
Xrjxixrjq xal acpXeynavxov dvvdfiecog EJttxidei iZ2 , ejteixa egiov 
cooßgayeq xa& oXov xov ocpdaXjibv, xal eoiideöfiei. ejteidav iZZ 
de hüiixelvov xal dgifiv xal aXfivgov cpegöjievov gevfia ajco- 
25 ßaXXet xag xaxa tpvöiv xgiyag xal öxXrjgov xov xagöov ajco- 
xeXel, xalg de üi aga iZi cpvöiv vjiojiecpvxviaiq dgigl xal avgrjöiv 
nageyei, dvöyegrjq xe hril xovxcov rj exöxgocprj xov ßXecpagov 
yiyvexai, jigogrjxet ßeXovrjV gafijia öxegeov eyovöav xaxavtei- 

427 Vielleicht qetcsxü). Allerdings heisst vefuu auch locum do. 

427 a fehlt im T 428 T _ T£V 

429 T. -Qicp. 

430 Unregelm. Constr., die ja formal einfach zu bessern •wäre durch 
TtQOQEXovxutq, bezw. -cov. Oder vnoöepofrev . . . ngogexovreg. 

431 fehlt im T., auch bei Com,, scheint aber nothwendig.' 

432 T. -Q-svai. 

433 T. -dt. 

434 T. xaxa. 



167 


die mittlere Marke ihren gehörigen Platz bewahrt, d. h. in der 
Mitte gefunden werde. Nach der Spannung muss man zuerst 
den unteren, queren, spiessförmigen Schnitt oberflächlich 
anlegen, — damit nicht das aus dem oberen Schnitt herab- 
fliessende Blut die Operation behindere. Es sei aber dieser 5 
untere Schnitt nahe den Wimpern. Darauf muss man den 
oberen halbmondförmigen Schnitt verrichten. Auch dieser soll 
von unten angefangen werden, vom Endpunkt am grossen 
Augen-Winkel; dann nach oben geführt werden bis zur Marke 
und schliesslich wiederum hinab sich wenden nach dem kleinen 10 
Augen-Winkel zu. Auch dieser Schnitt sei nur oberflächlich, 
damit nicht der Kranke eine Muskel-Verletzung erleide. Hier¬ 
auf muss der seitlich stehende Gehilfe das Lid emporspannen. 
Darauf soll ein Häkchen eingebohrt werden in den Anfang des 
so umschnittenen Hautstückchens, am linken Auge heim kleinen 15 
Winkel, am rechten beim grossen. Indem man nun mit der 
linken Hand den Haken emporzieht, präparire man das Haut¬ 
stück ab mit dem Lidoperations-Messerchen, wobei wir gut 
Acht haben müssen, dass nicht durch zu tiefes Präpariren die 
Kranken eine Muskelverletzung erleiden und unheilbare Lid- 20 
Senkung zurückbehalten. Nach dem Ausschneiden der Haut 
muss man zur eigentlichen Empornähung schreiten. Zuerst 
soll die mittlere Naht angelegt werden, dann noch zwei zu je¬ 
der Seite der ersteren, so dass die Gesammtzahl der Nähte fünf 
beträgt. Nach der Empornähung ziehe man das Lid empor, 25 
langsam, wegen der Verwundung, und befestige mit einem pas¬ 
senden Pflaster-Streifen die Naht-Fäden unterhalb der Augen¬ 
braue; aber auf die Schnittgegend lege man kleine Bäuschchen 
mit klebender und entzündungverhütender Arznei; dann eiweiss- 
getränkte Wolle über die ganze Augengegend und verbinde. 30 
Wenn aber einmal ein heftiger und scharfer und salziger 
Fluss Ausfallen der natürlichen Wimpern veranlasst und Ver¬ 
härtung des Lidrandes, hingegen den widernatürlich hinter (der 
Einpflanzung der ersteren) nachgewachsenen Härchen sogar 
Förderung des Wachsthums gewährt, und die Umstülpung des 35 
Lids bei diesen Kranken besondere Schwierigkeit darbietet; so 



168 


gstv xcp fisöm xov xagöov xal avsXxsiv hm x6 ävm xo 
gafifia xal ovxm r# [ifay sxöxgscpsiv xo ßXscpagov xaxa xo 
s&og xal öiöovai xrjv vjioxoftrjv mg jrgosig?]xai. 


Ilsgl xaxaggaxpiqg. oß'. 

5 Tov ös xaxm ßlsspägov xgtyimvxog xaxaggaspi] öoxifia- 
£sxat. ztgoxsgov ös xam xovxcov öijfistovö&m t? 435 avxagxrjg 
xov xsyaXaOfisvov 436 jtsgixxov ösgfiaxog sxxofirj. xavxav&a 
yag jilaxvxsgov sxxfirjd-svxog xatviöiov 437 sxxgojuov yiyvs- 
xai, Oxsvmxsgov de avmcpslrjg söxiv v] ysigovgyia' [isxa ös 
io xrjv Orjfisicoöiv xa oixvynaxa a>g ztgosigrjxai xaxa xmv xav- 
&mv xaöösd&m xal Jtsgixsivsö&m xo ßXs(pagov‘ sxsixa jcgog 
xm fiTjlcp hgsiömv xov öaxxvXov vJtrjgsxrjg 438 xa&sXxsxm 
xaxm• öiöoö&m ös xgmxr] ötaigsöig rj firjvosiörjg Xsyofisvij rj 
xaxm, snsLxa ' rj oßsXiaia xal JcXayia Xsyofisvr] rj nsgl xov 
15 xagöov. vjcoösgstv ös mg jigosigijxat, xal ganxsiv xal xa 
axoXov&a zcoislv. [iovy ös xfj xaxaggagrfj agxov[isd-a sJtl xov 
xaxm ßXscpagov, jragaixovfisvot xrjv vjtoxofrrjv, Iva firj sx- 
xgojir) xov ßXstpagov ysvrjxai. 


Hsgl sxxgojiiov <dr] fioöd’svovg. oy . 

Exxgsjtsöd-aL sjil jzXsov övfißaivsi xa ßXscpaga sXxmdsmg 
3igor)yr)6a(isvrjg xal vxsgöagxrjöavxmv* 39 xmv ßXsspagmv, Jtoxs 
Ö£ vjco ovXtjg oxXrjgoxsgag övvsXxo/iisvov xov ßXscpagov xal 
sxöxgsg)o/zsvov. yiyvsxai de fiäXXov Jtsgl xa xaxm ßXstpaga. 

435 T. ei. 436 T. X ccX. 

437 T. TSV. 438 T. -tj. 

439 T. vTCEQa<xQX(oaavx(ov. Auch Leo (151) u. Galen [?] (XIV, 772) 
haben die unrichtige Form. . _■ . 



169 


muss man eine Nadel mit festem Faden durch den Mittelpunkt 
des Lidrandes stechen und den Faden emporziehen und so mit 
Hilfe der Sonde das Lid umstülpen in der üblichen Weise, und 
dann den Unterminir-Schnitt anlegen, wie ich es soeben be¬ 
schrieben habe. . 5 

Cap. LXXII. Über die Herabnähung. 

Wenn das Unterlid an der Haarkrankheit leidet, so be¬ 
währt sich die Herabnähung. Vorher muss aber auch hier der 
genügende Ausschnitt der erschlafften überschüssigen Haut 
markirt werden. Denn aueh hier pflegt, wenn ein zu breiter 10 
Hautstreifen ausgeschnitten ward, der Fehler der Ausstülpung 
zu erfolgen; und, wenn ein zu schmaler, ist die Operation 
nutzlos. Nach der Markirung sollen, wie im vorigen Kapitel 
beschrieben ist, die Compressen in den Winkeln angelegt, und 
damit das Lid allseitig gespannt werden. Darauf soll der Gre- 15 
hilfe den Daumen gegen die Wange stemmen und nach unten 
ziehen. Zuerst wird hier der untere Halbmondschnitt angelegt, 
dann der Spiess- oder Querschnitt nahe dem Lidrand. Man 
präparire ab und nähe, wie beschrieben, und mache das Wei¬ 
tere. Aber am Unterlid begnügen wir uns mit der Herabnähung 20 
allein und lassen den Unterminir-Schnitt fort, damit nicht Aus¬ 
stülpung des Lides erfolge. 

Cap. LXXIII. Über die Ausstülpung. Nach 
Demosthenes. 

Ausstülpung der Lider wird gewöhnlich dadurch verur- 25 
sacht, dass Verschwärung (der Innenfläche) voraufgeht und über¬ 
starke Fleischwucherung*; manchmal aber auch dadurch, dass 
von einer festeren Narbe** (der Aussenfläche) das Lid zusammen¬ 
gezogen und nach aussen gewendet wird. Das Leiden befällt 
mehr das untere Lid. Behandeln muss man die mässig starken 30 
Fleischwucherungen mit dem folgenden Trocken-Mittel: geglüh- 

* Ectrop. sarcomat. ** Narben-Ectropium. 



170 


&£Qajl£VZ£OV Öh Zag flhv ÖVflfl£ZQOVg 440 Vüt£QÖCCQX(O0£ig TG> 
vjc oxufidvcp grjQqj- %cc2jxov x£xavßdvov <C ä, xaAxal>#o^> 440a <C«^ 
[liavoq onzov < a, x<xXxLr£a)q oxzrjg <C a . *AZZo. %aZx°v 
x£xavfi£VOV <C rj , [liövog OJtzov < ß', xalxiT£Coq ojczrjg < a , 
5 yalxavO-ov <C ’AXXo, jtQoq za x£XQOvixoza r\ör\ hxzQOJtia " 
tov 441 jt£<pQvyfi£vov kn oöZQaxov teavaq jtaQa&ov xa& av- 
ZOV 442 , t] ßÖXvßÖOV X£X<XV[l£VOV 443 LÖOV JlQOqJlÄ£X£. 


X£iQovQyia hxxQoutiov' ’Avzv ZZov. 44 ^ oö'. 

Tag öh [i£lt,ovaq vJt£QOaQxcoö£iq öfuXicp XQV 3 t£QiaiQ£tV, 
io £jc£ixa x a ^ x< P x£xavfi£vq> Xdco JiQOqcuiT£ö&cu, i] aXoyi ߣza 
ßävvrjq, xai zfj hgrjg äjcoxvQtaöavza ofioicog &£Qccjt£V£iv zfi 
öh ZQixy [i£za zrjv xvQiav ßdXixi XQVG&ub ß £ XQ l a.Jiod'EQa- 
jt£iaq. d öh {i£iC,cov drj rj ixzQOjcrj, ödov £yy£iQ£lv ovzcoq’ 
£X ZOV £Ö( 0 &£V fl£QOVg zov ßX£(paQov övo öiaiQ£ö£iq hxßXrj- 
15 r iov, zo A 444 oxoiyüov §xovöag oyjjßa, iva zo ßhv öz£vov 
fi£Qog zov A xazco ydvijzai, cog JcQoq zä> jirjXcp, zo öh nXazv 
avco jcQoq xaq ßX£<pa.Qiöaq 44h . dza hxxojczdov zo Xa[ißöo£L- 
öhq 44 ^ zaLviöiov 441 , övv£xxbvizovzaq 44% xaX zrjv vjtox£ißdvr}v 
öaQxcc ov yaQ hözi xovöqc öÖ£q zo xazco ßXdcpaQov. zo [idvzoi 
20 Ö£Q[ia aöiaiQ£zov cpvXaxxdov. £~lza za x £ ^V dxxojirjq 

Qa<pü öwaxziov aQxdöEi yaQ flla Qacprj, hßßaXXoßdvrj xaza 
za JiQog zalq ßX£cpaQLOi fi£Q 7 j. ovzcoq yaQ xaßüivXco&hv xal 
xvqzov y£vb{i£vov zo ßXdcpaQov dg za Ivzoq dgZQajrrjöEzat 

440 T. T. -(oq. 440 a yaXxov. 

444 T. Tov. 

44 2 T. -o. 

443 T. xsqcctov. (Der Fehler entstand durch Falsch-deutung eines 
Siegels.) 

443a T. jlvzsiXov. (Pape, griech. Eigennam., kennt nur 'ÄvxvlXoq.) 

444 T. A. 443 T. ßXeß. 

443 T. XaßS. 

447 T. t sv. 

448 T. -eq. 



171 


tes Kupfer 1 Drachme, Kupfer-Vitriol 1 Drachme, geröstetes Vi¬ 
triol-Erz 1 Drachme, geröstetes Kupfer-Erz 1 Drachme. Ein and¬ 
res. Geglühtes Kupfer 8 Drachmen, geröstetes Vitriol-Erz 2 
Drachmen, geröstetes Kupfer-Erz 1 Drachpae, Kupfer-Vitriol 1 
Drachme. Ein andres, gegen die bereits eingewurzelten Aus- 5 
stülpungen. Auf einer Scherbe gerösteten Grünspan, fein ge¬ 
pulvert, trage auf für sich oder füge ebensoviel geglühtes Blei 
hinzu. 

Cap. LXXIV. Die Operation der Ausstülpung. Nach 

Antyllus. io 

Die grösseren Fleischwucherungen muss man mit dem 
Messer abtragen, danach geglühtes Kupfer gepulvert auftragen, 
oder Aloe mit Manna, und am folgenden Tage nach einer 
Bähung dieselbe Behandlung durchführen. Am dritten Tage, 
nach der Bähung, Honig anwenden, so bis zur Ausheilung. 15 
Wenn aber die Ausstülpung sehr gross ist*, muss man die 
folgende Operation machen. Aus der Innenfläche] des Lides 
muss man zwei Schnitte herausbringen, welche die Figur eines 
A darstellen, so dass das schmale Ende des A nach unten 
schaut, gegen die Wange zu, das breite nach oben, gegen die 20 
Wimpern; dann muss man den lambda-förmigen (Schleimhaut-) 
Streifen herausschneiden und mit herausschneiden das darunter 
liegende Fleisch. Denn das Unterlid besitzt keinen Knorpel. 
Aber die Cutis soll man ungetrennt lassen. Dann die Lippen 
des Ausschnitts durch Naht vereinigen. Genügen wird eine 25 
Naht, nahe den Wimpern angelegt. So gekrümmt und (nach 
innen) gebuckelt, wird das Lid einwärts gedreht. 

* Bei rein formaler Betrachtung des Textes könnte man denselben 
für fehlerhaft oder unvollständig halten. Aber er ist sachlich ganz 
richtig. Aet. unterscheidet die Fälle, wo mehr die Bindehaut ge¬ 
wuchert ist, von denen, wo mehr die Ausstülpung in den Vordergrund 
tritt, und empfiehlt für jede von beiden Arten eine besondere Operation; 
schliesslich eine dritte Operation für das reine Narben-Ectropium. Dann 
kommt die Aufzählung der damals, wo die Plastik unbekannt war, un¬ 
heilbaren Formen. Ein höchst bemerkenswerthes Kapitel. 



172 


/ tegrj. ei öh ovXrj hx xivog aixiag egco&ev xov ßXecpagov 
yevofievr] exöxgecpyi T ° ßXecpagov, acpaigelv fihv xad-cög Jigo- 
eigrjxai ex xcöv eöcoß-ev fiegcbv rov ßXecpagov x 6 Xafißöoei- 
dsc; 449 xcxlvlölov, (irj jiavv ßafreiav xr\v öiaigeoiv Jioiov[ievovg A50 , 
5 xal övvayeiv gacpfj coq eigrjxai xa yelXr} xrjg ötaigeöecoq' 
ezteixa ei-cod-ev ayxiöxgcp avaxeivovxeq xr]v ovXrjv, ßeXovrjv 
öljiXovv eyovöav Xivov öia^teigofiev vitb xo vjcegöagxcofia 
oXrjg xrjg ovXrj g, axo xov [uxgov xav&ov agxofievoi xal exl 
xov [isyav xr\v ütagaycoyrjv xrjg ßeXovrjg jcoiovfeevor elxa 
io xeifievrjg xrjg ßeXovrjq xo Xivov vJcoßaXXofiev vji dycpoxegoig 
xoZg [tegeöiv avxrjq xal ävaxeivofiev öl avxijq xo vjtegoag- 
xcofia xrjg ovXrjg oXov xal ovxcog xrjv exxofirjv avxov jcolov- 
[ie&a, övvexcpegovxeg a(ia xcö öagxcbfiaxt xal xrjv efijcejzag- 
(levrjv ßeXovrjv. fiexa öh xrjv yeigovgyiav xrjv e^co öiaigeöiv 
15 öta/ioxcböavxeg xal ex ipvygov vöaxog Jixvyfia ejuxi&evxeg 
ejnöeosL XQ(bfi£&a (xal) fiexgi Trjg xgLxrjg kxißgeyovxeq xcö rpvygcö 
ecöfiev xo %xvy[ia ejnxeifievov. xfj öh xgLxy eoiiXvöavxeq 

vöaxi yXiagcö GjroyyLt > o[i£V‘ Jivgia yag ejil xovxcov ov öv{i- 
cpegec cpvXaxxeö&ai yag Ö£l, per ). ütoxe ajroxevy&'fj rj evöov 
20 xoXXrjöig. [isxa öh xb ajcoJteöeZv azt avxcöv xa gafipaxa 
xoXXrj&evxcov.. xcöv öcoydxcov, döecöq Xoljcov xrjv Jivgiav jcgoq* 
axxeov uigoq xcö xal xrjv ovXrjv Xejtxoxegav yeveöd’ai, xal 
xov 6 <p&aX[ibv xagafiv&rjOaö&’ai. eld? vjnaXeicpeiv xoZg öxaX- 
xixoZq xoXXvgioig evöo&ev xb ßXecpagov xrjv öh egco&ev öi- 
25 aig£öLV cpvXaxxeov ev Öiaöxaö£i xaxa acäöav xrjv -freganeiav 
[/aXaxcöxega xa cpdgpcaxa jtgogdyovxaq ib(>& . eöxai yag ex xrjg 
ejuöoöecoq xov e^co&ev öegfLaxoq OvXXrjipiq jtoörj £lg xo xga- 
jcrjvai eioco xo ßXecpagov. ei öh öl eyxav&iöa 451 yiyvofievrjv 
exxgojcrj yevrjxai xov ßXecpagov, exxoüieiörjg xrjg eyxav&i- 
30 öog 4 5 ^ eig xb xaxa cpvöLV ejcayrj^ei xo ßXecpagov. eiöevai öe 
öe jcgogrjxeL, cbg q xov avco ßXscpagov exxgojci] aviaxog söxr 
dd-sgdüCEvxog öh xal rj öia jcagaXvöiv xov xaxco ßXecpagov 


4 * 9 T. XußS. 

4 3° T. noLOV(J.£VOi. 450 a T. -eg. 

451 T. iyxa&. 



173 


Wenn aber eine Narbe, die aus irgend einer Ursache auf 
der Aussenfläcbe des Lids sich gebildet hatte, das Lid nach 
aussen dreht; so muss man in der vorher beschriebenen Weise 
aus der Innenfläche des Lides den lambda-förmigen Streifen 
herausnehmen, aber die Schnittführung nicht sehr tief machen, 5 
und durch eine Naht, wie erwähnt, die Lippen des Schnittes 
zusammenbringen. Dann spannen wir von aussen mit einem 
Häkchen die Narbe (der Cutis) empor und stossen eine Nadel 
mit doppeltem Faden unter die Fleischbildung der ganzen Narbe 
durch, indem wir am kleinen Winkel beginnen und zum grossen 10 
die Nadel durchführen. Dann, während die Nadel haftet, 
schlingen wir den Faden unter ihre beiden Enden und ziehen 
mittelst derselben die ganze Fleischwucherung der Narbe 
empor und vollenden so die Ausschneidung der letzteren, in¬ 
dem wir zusammen mit der Fleischwucherung auch die einge- 15 
stochene Nadel fortnehmen. Nach der Operation füllen wir 
den Substanzverlust der Cutis mit Charpie, legen eine in kaltes 
Wasser getauchte Compresse auf und den Verband darüber. 
Bis zum dritten Tage halten wir mit kaltem Wasser den Ver¬ 
band feucht und lassen die, Compresse drauf liegen. Am dritten 20 
binden wir auf und waschen mit einem in laues Wasser ge¬ 
tauchten Schwamm aus. Bähung ist bei diesen Fällen nicht 
nützlich. Denn man muss sich in Acht nehmen, dass nicht die 
Verklebung des innern Substanz-Verlustes misslinge. Nachdem 
aber von diesem die Fäden* abgefallen sind, nach dem Eintritt 25 
fester Verklebung; dann kann man ohne Besorgniss weiterhin 
die Bähung anwenden, auch zu dem Zwecke, die Narbe zarter 
zu gestalten und das Auge zu beruhigen. Danach soll man 
mit zusammenziehenden Mitteln die Innenfläche des Lides be¬ 
streichen. Aber den aussen in der Cutis befindlichen Substanz- 30 
Verlust soll man getrennt erhalten während der ganzen Behand¬ 
lung durch Anwendung erweichender Mittel. Denn in dem 
Wachsthum der äusseren Haut liegt eine gewisse Unterstützung 
für die Einwärtsdrehung des Lides. Wenn aber durch eine 


* Aet. hat oben nur von einer Naht gesprochen. 



174 


yiyvofisvr}' ofioioog ös xal r/ öl sxxofirjv jtavv jtXaxvxsgov 
xaivLÖiov yiyvo[ievr], km. xcöv xaxagga(pcöv (laXiOxa, xal öia 
ciXaxslav ovXrjv ytyvo[isvrj, sXxcoöscog örjXovoxi jcgo^yrjaa- 
[isvrjq, cbg sjtl xcöv av&gäxcov yiyvsxat. 


5 Ilsgl Xayo<p&aX[ia)V /Irj/ioö&svovg. oe. 

Aayotp&aX/xoi xaXovvxai, hcp cbv avsönaöxai xo avco 
ßXstpagov, xal avscpysv 6 6<pfraX(ibg hv xcp xa&svösiv, xa&a- 
jtsg xäöv Xayocöv. yiyvsxai ös xo jxa&oq Jtoxh fisv s§ 
avaggaprjg 452 uiXsov xov ösovxog avaöTiaö&svxoq xov ßXscpagov, 
io cbg firj övvao&ai xaXvnxsiv xov 6<p&aX[iov, oioxs ös sXxcoöscog 
jiQorjyrjoafisvrjg avxo/iaxov, mqjcsg sxl xcöv äv&gaxoov y’vyvs- 
xau frsgaitcvsiv ös avxovg firjvosiörj xofirjv xaxa xrjg ovXrjg 
oXrjg sfißaXXovxa, cbg xo fisv xvgxov xrjg xof/rjg avco, xag ös 
xsgaiag xaxa) üigoq xovg xagöovq ßXixscv snstxa öiaöxsXXsiv 
15 gvöf/aöiv od-ovLcov xrjv öiaigsöiv xal xaxaysiv xaxa) xo ßXs- 
g)agov xal iöov Jtoislv xöö xaxa <pvöiv oyrjfiaxi. 

Ta ös jtagsßjtaöfisva xcöv ßXsyagcov, xaü-’ a f/sgrj OvvsX- 
xsxai, xax sxslva xi]v xofirjv hfißaXslv xal yaXäv o/ioiog xb 
ßXscpagov. hv ös xfj -frsgajisia cpsvysiv ösl xa grjgavxixa <pag- 
20 fiaxa xal xb (isXLxgaxov, oigoqaxxsov ös avaXsXvfisvrjv xrjv 
xsxgacpagfiaxov, xal yvXov xrjXscog 4hZ sjtavxXt]xsov avxolg 454 
xal Jtäoav äztXcög xrjv yaXcööav 455 xal Xinaivovöav ayoyrjv 
sjtl xovxcov jzagaXafißavsiv. 

452 T. dpg. 4 »3 T. rt’A. 

484 T. txTtttvzXr/rsov avxovg. 

455 T. %aXx(5oav. 



175 


sich bildende Carunkel-Geschwillst Ausstülpung des Lides verur¬ 
sacht ward, so wird nach Exstirpation der Carunkel-Geschwulst 
das Lid wieder in seine normale Lage zurückgelangen. Wissen 
soll man, dass Ausstülpung des oberen Lids unheilbar ist; 
nicht zu bessern auch die des unteren, welche durch Läh- 5 
mung entsteht; in gleicher Weise auch die durch Ausschneiden 
eines zu breiten Hautstreifen entstehende, besonders hei der 
Herabnähung, und die aus einer sehr breiten Hautnarbe ent¬ 
stehende, natürlich in Folge von Geschwürsbildung, z. B. beim 
Carbunkel. 10 


Cap. LXXY. Über das Hasen-Auge. NachDemosthenes. 

Hasen-Augen heissen diejenigen, deren oberes Lid empor¬ 
gezogen ist, und deren Auge offen steht im Schlaf, wie bei den 
Hasen. Das Leiden entsteht einmal in Folge einer Empor- 
nähung, wenn mehr, als nöthig, das Lid emporgezogen ward, so 15 
dass es nicht das Auge bedecken kann; sodann nach einer 
spontanen Haut-Yerschwärung, z. B. beim Carbunkel. Behandeln 
muss man diese Kranken, indem man einen halbmondförmigen 
Schnitt um die ganze Narbe anlegt, so dass die Convexität des 
Schnittes nach oben, die Hörner aber nach unten gegen den 20 
Lidrand schauen; dann muss man mit Charpie den Schnitt 
auseinander drängen und das Lid nach unten ziehen und es in 
die natürliche Lage zu bringen suchen. Was die Lid-Contrac- 
turen betrifft, so muss man da, wohin das Lid gezogen wird, 
den Schnitt anlegen und das Lid in gleicher Weise zum Nach- 25 
geben veranlassen. In der Behandlung soll man die austrock¬ 
nenden Mittel meiden, sowie den Honig-Meth; aber anwenden 
in Lösung das Vier-Mittel, und mit Bocksdorn-Saft muss man 
diese (Augen) bespülen und einfach die ganze erschlaffende und 
einfettende Behandlung bei diesen Kranken in Anwendung 30 
ziehen. 



176 


Ilegl öxXrjgotp&aXfiiaq’ Arjfioö&evovq. . 

JSxlrjQCKp&aXuia eöxlv, oxav övfißyj xa ßXecpaga öxXrjga 
eivcu xal avxov tov 6<p&aXfJov öxXrjgoxegov xal dvöxivrjxo- 
xegov vxagyeiv, efixovov re xal evegev&rj xal fiaXiöxa [iexd 

5 to ex xcöv vxvoov e£,avaöxr\vai dvöxoXcoq dtavoiyeiv xa ßXe- 
<paga, vygaöiav xe [irjdeftlav xevovö&at, X^fiia 4 ^ de ev xolq 
xav&oZq övviöxaö&ai fuxga, ödveöxga[i(ieva, vxoi-rjga' xal, 
oxav exöxgetpeiv ßovXo/te&a ra ßXe<paga, { ur/ gadiooq öxge- 
tpeö&ai dvvaöd-ai dia xrjv öxXrjgoxrjxa. 

10 JJegl t-qgo<p&aX[iiaq, o£\ 

Brjgocp&aXfiia eöxlv, oxav vxogrjgoq 6 ocpfraXfioq yevrjxai 
xal xvrjöficbdrjq xal ’gövyrj sji'uiovoq yojglq öxXrjgoxrjxoq xcöv 
ßXsfpagcov. 

Ilegl tyoogo<p&aX[iiaq. or[. 

15 *Poogofp&aXßia de eöxiv, oxav ol xav&ol eXxcodeiq eiöl 

xal evegev&eZq xal xvrjöfuodeiq ötpodga, xal xd ßXetpaga ev- 
egevd-ri, xal daxgvov aXfivgov rj vtxgcödeq dxoöxdC,ei. 

ExifteXeia t-rjgofp&aXfiiaq xal öxXrj go<p&aX[iiaq 
xal tycogofp&aXfiiaq. o&'. 

20 ’EjufieXrjxeov ibl xoivvv öxovdaicoq xcöv eigrjfievcov dia- 
{Xeöecov' d^eXrj&eZöai yag vxoyvöecov xal yXavxcööecov xal 
ocp&aXpiiaq xoXvygoviaq xal eXxcoöecov xal öxacpvXmuaxcov 
a’ixiai yiyvovxai. fregaxevetv fiev ovv xrjv §r]go<p&aX[iiav 
fiexa xrjq Xoixrjq xov öcöfiaxoq exifieXeiaq xal dia xaöv vyga- 

25 öiav xgoqxaXovfievcov exl xovq 6<p&aX[iovq, old eöxi xd 
ygaq)r]ö6fieva g^ga cpdgfiaxa xd xe öxgaxicoxixa xal xo dia- 
xdvxtjxov xoXXvgiov xal xd xagaxXrjöia. xr\v de öxXrjgog)- 
d-aXftiav iaxeov ofioicoq fiev dia xcöv vygaöiav axoxgivew 


456 T. ‘krißia. 

457 T. -rjv. 



177 


Cap. LXXVI. Über Lidverhärtung. Nach Demosthenes. 

Lidverhärtung besteht, wenn die Lider hart werden und 
der Augapfel selbst härter und schwerer beweglich und schmerz¬ 
haft und geröthet, und besonders nach dem Aufstehen vom Schlaf 
man die Lider schwer auseinander bringt, und (dabei) keine 5 
flüssige Absonderung sich entleert, jedoch kleine Schüppchen in 
den Augenwinkeln sich bilden, die zusammengebacken und trocken 
sind; und, falls wir die Lider umstülpen wollen, sie sich nicht 
leicht umstülpen lassen wegen der Verhärtung. 

Cap. LXXVII. Über die trockene Augen-Entzündung. 10 

Trockene Augen-Entzündung besteht, wenn das Auge trocken 
wird und juckt und mässig schmerzhaft ist, ohne Lidverhärtung. 

Cap. LXXVIII. Über die krätzige Augen-Entzündung* 

Krätzige Augen-Entzündung besteht, wenn die Lidwinkel 
geschwürig sind und roth und stark juckend, und die Lider 15 
roth, und salzige oder ätzende Thränen abträufeln. 

Cap. LXXIX. Behandlung der drei letztgenannten 
Krankheiten. 

Man muss die (drei) genannten Krankheiten sorgsam be¬ 
handeln. Denn, vernachlässigt, verursachen sie Star und Gllau- 20 
kom und chronische Augen-Entzündung und Geschwüre (der 
Hornhaut) und Staphylom. 

Behandeln muss man die trockene Augen-Entzündung neben 
der sonstigen Pflege des (ganzen) Körpers auch noch mit den¬ 
jenigen Mitteln, welche Flüssigkeit in die Augen ziehen, wie 25 
z. B. die noch zu beschreibenden trockenen Mittel und die soge¬ 
nannten Soldaten-Mittel und das Durchstich - Collyr und die 

* Sclerophthalmia = Blepharitis marginalis, Xerophthalmia = Ca- 
tarrhus siccus, Psorophthalmia=Blepharitis ulcerosa. 

Aetius. 12 



178 


övvapsvcov cpagpäxcov, vütaXsicpovxag^ xfj'EgaGiGxgaxovvygä 
xal xolg ütagaütXrjGioig. ütgog xovxoig öh xal xolg fiaXaGGovGi 
ygrjGxsov xal vygaivovGi, xa&aütsg &sgpov xs (xal) 459 ütgog- 
rjvovg xxi xgaGsi ütgogxXvGei’ xal Gütoyyoig Gvvsyajg aüto- 
5 ütvgiäv, ütagaixslG&ai öh ege avrcöv xa sptyvyovxa xal sfi- 
ütXaoGovxa xal ütagaxoXXcövxa cpägpiaxa xal ipvygov ütgog- 
avxXrjöLV. GxXtjgvvsxai yag fiäXXov vütö xovxcov 6 6<p&aX(iög. 
st öh apa sir/ ipcogoip-d-aXpia xal GxXrigocp&aXpia, xfj yaQ 
vygcöv ögipvxrjxi sicoO-s GxXrjQvvsG&ai xa ßXötpaga, coqxe xovg 
io fihv xav&ovg avaßißgcÖGxsG&ai xal sXxcöösig sivai 460 v xov 
öh ötp&aXfiöv xal xa ßXstpaga övqxivrjxa sivai 460 xal oxXrjga, 
xovg xoiovxovg aütoütvgiaoavxa Gütöyycp ütgöxsgov, ütagaütxs- 
G&ai xcöv xav&cöv ütgcöxov phv xcp tpcogixcp §t]Q(p, elxa Gvp- 
fiexgov öiaXiütovxa ygövov ciütoütvgiäv ütaXiv Gütöyycp xal 
15 vütaXsicpsiv r<p 4&1 övvapsvcp vygaoiav aütoGütäv, xa&aütsg xy 
’EgaGiGxgaxov vyga xal xcp Gxgaxicoxixcö xoXXvgicp xal xcp 
öiaxsvxrjxcp. 

Egxi öh rj Gvv&sGiq (xov ) 462 ütgog xovg tpcogcöösig xav- 
&ovg §rjgov tjös’ yaXxixscog coprjg < s', xaöpiag < e, Xsla yi- 
20 yvöfisva i&2aj svxi&sxai sig yyxgiöiov, < ojt £(>> 463 xal üioo(iaG&hv i6i 
xaxaygisxai yvxptp xal svxid'sxai sig ayyslov syov xsxga- 
psvov i&h ötgog, wgxs sigco&sv phv ßgsysG&ai xö yyxgiöiov, 
[irj ütagaggvrjvai öh sig avxö xö vygöv xal acpisxai sig rjps- 
gag , sixa g rjgaivsxai sv rjXLcp xal Xsaivsxai. ’AXXo <PiXo- 
25 S.svov g rjgöv ayagiGxov ütgog xovg ßsßgcofisvovg xav&ovg xal 
ipcogcöösig öia&sGEig xal OxXrjgotp&aXfiiag’ xaöpiag <C] ß', yaX¬ 
xixscog coprjg <C «, aXorjg ößoXol ß r , iov ößoXol ßütsütsgscog 
xöxxoi i, gööoov av&ovg <Cö', Xsioig i6& XQ<x>- ’AXXo ütgog 
xpcogotp&aXpiag' xaöpiag < a , yaXxov xsxavpsvov <C a', 
30 vagöoGxayvog <C a\ ütsütögscog ütscpgvypsvov ößoXol ß' • 


45 8 T. -sg. 

«9 .fehlt im T 
460 T. I 
462 fehlt im T 
T. -aSev. 
4 M T. -OVQ. 


4 61 T. Tip. 

. 462a T. -£V. 463 fehlt'im T. 

4 65 T. -ftß. 



179 


ähnlichen. Die harte Augen-Entzündung müssen wir gleichfalls 
zu heilen suchen durch die Mittel, welche Flüssigkeit aus¬ 
zuscheiden vermögen, indem wir die Augen einsalben mit dem 
flüssigen Mittel des Erasitratus und den ähnlichen. Ausserdem 
müssen wir auch die erweichenden und befeuchtenden Mittel 5 
gebrauchen sowie Spülung mit warmem und seiner Mischung 
nach mildem Stoff, und regelmässige Schwamm-Bähung anwenden. 
Aber vermeiden sollen wir bei diesen Kranken die abkühlenden, 
verstopfenden und verklebenden Mittel, sowie die Spülung mit 
kalter Flüssigkeit. Denn von diesen Dingen wird das Auge 10 
nur noch mehr verhärtet. Wenn aber gleichzeitig krätzige und 
harte Augen-Entzündung besteht, (nämlich durch die Schärfe 
der Absonderungen pflegen die Lider zu verhärten, so dass die 
Winkel zerfressen werden und geschwürig sind, das Auge aber 
und die Lider schwer beweglich und hart,) — so muss man diese 15 
Kranken zuvörderst mit dem Schwamm bähen, dann die Augen¬ 
winkel touchiren, zuerst mit dem trockenen Krätz-Pulver, darauf 
eine mässige Zeit verstreichen lassen und wieder mit dem 
Schwamm bähen, und schliesslich das Auge einsalben mit einem 
Mittel, das Flüssigkeit abzuziehen vermag, wie mit dem flüssigen 20 
des Erasitratus und dem Soldaten-Collyr und dem Durchstich. 

Es ist aber die Zusammensetzung des trocknen Mittels gegen 
krätzige Augenwinkel 'die folgende: Rohes Kupfer-Erz 5 Drach¬ 
men, Galmei 5 Drachmen; gepulvert wird es in ein Töpfchen 
gethan. Dieses wird auch noch mit einem Deckel versehen 25 
und mit Gyps verschmiert und in ein Gefass gesetzt, das ver¬ 
dünnten Essig enthält, so dass zwar von aussen das Töpfchen 
benetzt wird, aber die Flüssigkeit nicht in dasselbe hinein- 
fliessen kann. Man lässt es 7 Tage stehen. Dann wird (die 
Masse) in der Sonne getrocknet und gepulvert. Ein andres 30 
Mittel, das trockne des Philoxenus, Undank* genannt, gegen 
zerfressene Augenwinkel und krätzige Zustände und harte 
Augen-Entzündungen: Galmei 2 Drachmen, rohes Kupfer-Erz 


* Corn. eo, quod digna ipsi gratia referri non possit. Vgl. aber 
G. d. Augenbeilk. S. 252. 


12 * 



180 


xgZßs [ist ogovq sv r]licp xal grjgävaq ygcö coq Ojzov- 
öaicp. AXXo Jtgoq xovq öiäßeßgco[i 6 vovq xav&ovg 461 Meve- 
xXsovq, äjzoöaxgvxixoV ojtoöiov <C ö’, 6 [icpaxLov gggov << ß', 
vagöoöxäyyoq xgicoßoXov* 68 , jisxeQsmq oi£(pgvy[iavov xoxxoi is, 
5 Xsioig xqco. ’AXXo ■ xaö[iiaq ro ß', äXoq äfificoviaxov ro ß’, 
cpvXXov < fiaXaßä&gov )* 69 roß', jiexeQSooq ro a, ygcö* AxXo 
jtotovv xal Jigbq goiäöaq 470 ilavfiäoiov ’ xoöxov ro y, 
yaXxov ro ß', xsögiaq ald-aXyg ro a , XQ ( »• AXXo Jtgoq 
ipcogo<p&aX[iiag, Ovxcbdsiq, örjxaöovaq xal V 3 i£g 6 agxcb[iaxa‘ 
io xaö[iiaq «<' y, %aXxitscog <C x, ütsoisgacoq xoxxoc v, 
vägöov xsXxtxrjq < cc’ ’ xgiße xaö[iiav (xal} yaXxZxiv ß £x 
olvov xal, oxav grjgav&fj, sjrißaXXs vägöov xal jcsjtsgi Xsio- 
xaxa xai uiOLr\öaq %vocoör\ %gc 5 . Eajiixwvoq xgoq §?]go<p&aX- 
[liav xal ßsßgcofisvovg xav&ovq xal vygaivofievovq ocpfraX/xovq 
15 xal ßXecpaga övxcoöt] • xaögiav Xaßovxeq - 9 -gavofisv, cbq aX- 
cpixcov sysiv [isysdoq ’ STcacxa fiaXixc äxxixm (pvgäöavxeq 
slqßäXXofisv sig äyysZov xsgafiaovv xal Jtcofiäöavxag ncb[iaxi 
xgrjfia syovxL xal ygioavxsq 471 3ti}Xq> xal öxrjöavxsg xo äy¬ 
ysZov og&ov [isxat-v äv&gäxcov giJiiE,o[isv oxav da Xsvxo- 
20 xegog yavrjxai o avacpsgo[isvoq ax[ioq, algovxsq xal äzzojzco- 
[läöavxsq xaxaößsvvv[tsv xrjv xaöfiiav olvcg naXaim’ alxa 
xavxfjq s[ißäXXovxsq < rf, yaXxov xsxavfisvov < r[, öxi[i[i£coq 
<C ö' • si ös üiagsir), xal äg[tsviov < rj' • xoipavxsq öh xal orj- 
■d’ovxsq Xsiovfisv [ist otvov coq xoXXvgtov grjgaivovxsg xal 472 
25 ävsXofisvoi %gc6[i£&a, xvgijvi [irjXrjq vjioöxi[i[ii^ovxsq xä ßXs- 
xpaga xgcot xal xgoq sonsgav. r\[isZq öh xrjv xaö[iiav xal xä 
Xoiüiä ä[ia jcävxa öxsaxi syiövqg tpvgäöavxsq cojixr}6a[isv i ' ,z , 
sjzsixa olvcg xaxaößsoavxsq xal <~r]galvovxaq xal Xaicböavxsq 
axgrjöäfts&a. AXXo' xgoxvöog jz ogrpvgag äXrj&ivrjq < ij, xaö- 

467 J m Text folgt TO. 

468 T. TQioß. 

488 fehlt im Text. 

470 T. -ovg. 471 T. -r)a. 

472 T. hat xal vor grjgalvovzeq. 

478 T. o\ 

* Ein gewichtiges und kostspieliges Recept. 



181 


1 Drachme, Aloe 2 Obolen, Grünspan 2 Obolen, Pfeffer 10 Kör¬ 
ner, Rosen-Blumen 4 Drachmen; gebrauche es als Pulver. Ein 
andres, gegen krätzige Augen-Entzündung: Galmei 1 Drachme, 
geglühtes Kupfer 1 Drachme, Spieka-Nard 1 Drachme, geröste¬ 
ten Pfeffer 2 Obolen; zerreibe es mit Essig in der Sonne und 5 
trockne es und gebrauche es als ein wichtiges Mittel. Ein 
andres gegen zerfressene Lidwinkel, das des Menecles, zum 
Abthränen: Metall-Asche 4 Drachmen, Saft unreifer Trauben, 
getrocknet, 2 Drachmen, Spieka-Nard 3 Obolen, gerösteten 
Pfeffer 15 Körner; gebrauche es in Pulverform. Ein andres: 10 
Galmei 2 Unzen, Ammon’sches Steinsalz 2 Unzen, Betel-Blätter 

2 Unzen, Pfeffer 1 Unze. Gebrauche es. Ein andres, das auch 
gegen Thränenträufeln Wunder wirkt: Kostwurz 3 Unzen, 
Kupfer 2 Unzen, Cedernharz-Russ 1 Unze. Gebrauche es. 
Ein andres gegen Augenkrätze, Feigbildung, Eitergeschwür, 15 
Fleisch Wucherung: Galmei 3 Drachmen, Kupfer-Erz 20 Drach¬ 
men, Pfeffer 50 Körner, keltische Narde 1 Drachme; zerreibe 
Galmei und Kupfer-Erz mit Wein und, wenn es trocken ge¬ 
worden, füge die Narde und den Pfeffer als Pulver hinzu, 
mache daraus einen feinen Flaum und gebrauche es. Das 20 
Mittel des Capito gegen Augenkrätze und zerfressene Lid¬ 
winkel und flüssige Augen und feigwärzige Lider: Wir nehmen 
Galmei und zerst’ossen ihn zu Stücken von der Grösse der 
Gerstengraupen. Dann kneten wir diese mit attischem Honig 
und legen sie in ein irdenes Gefäss und bedecken dasselbe mit 25 
einem Deckel, der ein Loch hat, und verschmieren (die Deckel- 
Fuge) mit Lehm und stellen das Gefäss aufrecht zwischen 
glühende Kohlen und fachen diese an. Wenn aber der auf¬ 
steigende Dampf weisslich geworden, dann heben wir das Ge¬ 
fäss heraus, nehmen den Deckel ab und löschen den Galmei 30 
mit altem Wein.* Dann thun wir hiervon (in den Mörser) 8 
Drachmen, von geglühtem Kupfer 8 Drachmen, von Spiessglanz 

4 Drachmen, und, wenn es zu haben ist, auch von Kupfer- 

* Höchst merkwürdige chemische Verfahrungsarten, welche be¬ 
weisen, dass die Byzantiner den Arabern schon einen bedeutenden Er¬ 
fahrungsschatz überliefert haben. 



182 


H'iaq < x, yaXxov xsxavfidvov <C Xid-ov atfiaxixov < t, 
Jtavxa XsTcxa Jtotrjöaq xal fidXixi <pvgaöaq xal ojtxrjöaq, coq 
jvQoeiQTjxai, xal ößdöaq xal Xsavaq oivcp, grjQavaq ygcö. "Allo, 
’AQxtydvovg Jtgog oiavxa xa jtQosiQ7)[idva‘ afiogyrjv s<p&r]V 
5 Xsavaq fisxa [tdÄixog XQcö. XQ°ö öh xal xoZq avayga^rjao- 
fidvoiq 41i xoXXvgioiq xal §rjgoZq hv xoZq jioXvxQrjöxoiq ilb . 


IIgoq (ladagmöiv ßXstpagcov, Jtxilcoöiv, [iLX- 
cpcoOiv. oc. 

C H (ladagcoöiq xal rj xxiXcoöcg xcöv xagöcöv siöt jta&r]' xal 
10 7 } [iev fiaöagcoöiq avxo fiovov höxlv rj ajiojcxcoöig xcöv xgiycov öia 
Qsvfia 6 ql[iv yiyvofidvrj. sjcI öh xcöv üix'ilcov 475a xaXovfidvcov 
xal üiEüiäyyvxai xal xsxvXcoxai xa fidgrj xavxa, coq slvai övv- 
&exov to üiä&oq hx [laöagcböscoq xal 6 xXr)go<p&aX[iiaq, ööqxs 
xal xa xovxaov ßorjd-rj/mxa jcagaotXrjöia sOxi xoZq sji hxsivcov 
15 Jtgosigrjfidvoig. xaXXtöxov öh otgoq avxovq §r)gov ro A>tXo- 
gdvov Jtgog xvrjO(icöÖEiq il5h xav&ovg xal Jtegißsßgcofidvovq, oioisZ 
ös xal jcgoq außXvcoxiav’ xaöfliaq <C ?? , aXcöv a/x^covcaxmv 

474 T. avaysyQ. 

475 T. -%Qiax. 475a T. -<Sv. 475b T. -ovg. 



183 


Lasur* 8 Drachmen; zerstossen es, sieben es, verreiben es mit 
Wein zu einem Collyr und trocknen es und heben es auf und 
gebrauchen es so, dass wir mit dem Sondenknopf die Lider 
schminken, Morgens und Abends. Ich aber habe den Galmei 
und alles übrige zugleich mit Schlangenfett geknetet und ge- 5 
röstet, dann mit Wein ausgelöscht und getrocknet und als Pul¬ 
ver angewendet. Ein andres. Echte Purpurwollflocken 8 Drach¬ 
men, Galmei 20 Drachmen, geglühtes Kupfer 10 Drachmen, 
Blut-Eisenstein 10 Drachmen, alles gepulvert ( und mit Honig 
geknetet, und geröstet, wie beschrieben, und ausgelöscht und io 
zerrieben mit Wein und getrocknet und so angewendet. Ein 
andres, das des Archigenes gegen alle die genannten Leiden: 
Gekochte Olivenöl-Hefe verreibe mit Honig und brauche sie. 
Gebrauche auch die Collyrien und Trocken Mittel, welche ich 
noch beschreiben werde in dem Abschnitte über die gebrauch- is 
liehen Augenheilmittel. 

Cap. LXXX. Gegen Wimper-Ausfall, Mauserung und 
Lidrand-Röthung (Madarosis, Ptilosis, Milphosis). 

Der Ausfall der Wimper und ihre Mauserung sind Leiden 
der Lidränder. Der Ausfall (Madarosis) besteht einzig und 20 
allein im Abfallen der Wimper-Haare, verursacht durch scharfen 
Fluss. Bei den sogenannten Mausern (Ptilosis) sind auch die 
betroffenen Theile verdickt und schwielig, so dass das Leiden 
sich zusammensetzt aus Wimper-Ausfall und harter Augen- 
Entzündung (Madarosis und Sklerophthalmie)**; und auch die 25 
Heilmittel (bei der Mauser - Krankheit) ähnlich sind den bei 
jenen beiden Zuständen schon beschriebenen. Am besten ist 
aber für das vorliegende Leiden ein trocknes Mittel, das des Phi- 
loxenos gegen juckende und zerfressene Lidwinkel; es wirkt 
übrigens auch gegen Amblyopie: Galmei 8 Drachmen, Ammon- 30 

* Basisch kohlensaures Kupfer-Oxyd. Vgl. ’m. G. d. Augenheilk. 

S. 225. 

** Aetius hat hier vergessen, die Milphosis zu erklären. Doch hat 
er dies im 2. Kap. dieses Buches schon gethan: es ist Lidrand - Entzün¬ 
dung mit Röthung, die Rothsammet-Augen des Volkes. 



184 


< ß' } xgoxov <C ß', vagdooxaxvoq <C ß', üteütegecog Xevxov 
<Ca, Xeioig xqcö- ”AXXo m Gzifipi yvvaixelov, sroiovv jtgog 
zovg ßeßga)(ievovg xav frovq xal JtxiXovq ’ örififisoag xexav- 
fievrjq xal eößeöfievrjg yaXaxxi yvvaixeicp <C ty, aXorjg, öfivgvtjg, 
5 vagdoozayvog ava <C ß', xgi&cov xexavfisvcov Xeiozazcov < d', 
t-rjgä) XQ™- ’AXXo Jtgog jizLX ovq xal ßeßgaifieva ßXe<paga % 
(ivsXov ßoeiov zov e[Mzqoö{Hov det-iov zioöbg Xeicboaq [ieza 
al-d-aXijg XQ®*- r V v ä £ cdd-aXrjv zcoiei ovzmg' üianvgov avzl 
sXXvxviov 476 ßaXcbv stg Xvxvov xal JiXrjöaq eXaiop OTjOapivg) 
io avaipov xal zi&et ava) zov Xvxvov oözgäxcvov Xelov rj X a ^~ 
xovv ayyelov xal dex ov zrjv Xvyvvv xal övvaye xaza ßgaxv 
jtxsQcö xal Xeavag övv xä> [iveX<p XQ&- ’AXXo’ fioöxov Jtvzia 477 
kyXQiöfidvr) axgißcöq oioiel. ”AXXo, Sa)Gavdgov 477 ^ Jtgog [uXpoööeig 
xal zag xexgoviöfievaq dia&eöetg, üioleI de xal jegog eyxavd'i- 
15 dag 478 ’ xadfiiag, Ozl[i[iecog, yaXxirecog cofirjq, fiiovog cbfiov 479 
ava <C rf, XejizoxooirjOag xal fieXizi (pvgaGag oxza 478 * , xa&cbg 
jtgoeLgrjxar ejteiza ößeOag olvcg xal Xeavag ejtißaXXe vagdoöza- 
Xvog <C. ß ’, xgoxov xetpQvynevov < ß’, üieviegecoq < a , xal 
övXXeavag XQ™- 'AjcXcc de eozi noiovvza üigoq zovg nxlXovq 
20 xal Jigoq za ßeßgoofieva ßXicpaga ä/iogyr) expijfievr], Xvxtov 
ivdixov, a,Q[ievLOV, <p XQÜ> Vral °i S coygatpoi’ övv vdazi yag 
eyXQtOfievov exdanavq. xr\v xaxoxvfiiav xal av^et zag xaza 
<pvöiv ZQixag. ’loq GidrjQov ejd jioXXaq rjfisgag ev fjXlcp Xeico- 
&elg {lex* olvov xal Gfivgvrjg xal ävajiXaö&elg eig xoXXvgiov. 
25 Sjiodiov avaXi]<p&ev xgofifivov x v ^- < ?- 


* 76 iXv. 

477 T. mxia. 477a Im Text uq. jju. owo. 

478 T. dyxad-löuq. 

479 T. -fjq. 479a T. (otzzcc. 



185 


sches Steinsalz 2 Drachmen, Safran 2 Drachmen, Spieka- 
Nard 2 Drachmen, weissen Pfeffer 1 Drachme; gebrauche es 
als Pulver. Ein andres, Lidschminke der Weiher*, wirk¬ 
sam gegen zerfressene Lidwinkel und Mauserkrankheit der 
Lider: Spiessglanz, geröstet und ausgelöscht mit Frauenmilch, 5 
13 Drachmen, Aloe, Myrrhe, Spieka-Nard 2 Drachmen, geröstete 
Gerstenkörner, fein zermahlen, 4 Drachmen; gebrauche es als 
Trockenpulver. Ein andres gegen Mauserkrankheit der Lider 
und Lidrandgeschwüre: Ochsenpfoten-Markfett, aus der rechten 
Vorderpfote, zerreibe mit Russ und gebrauche es. Den Russ 10 
aber stell’ her auf folgende Weise: Ein Stück Papier zieh’ in 
die Lampe als Docht, fülle sie mit Sesam-Öl, zünde sie an und 
halte oberhalb derselben eine glatte irdene oder Metall-Schale 
und fange den Russ auf und fege ihn allmählich zusammen 
mit einem Flederwisch und verreibe ihn mit dem Mark und 15 
gebrauche dies. Ein andres: Lab (geronnene Milch aus dem 
Magen) des Kalbes, aufgestrichen, wirkt ausgezeichnet. Ein 
andres, das des Sosandros, gegen rothe Lidrand-Entzündung 
und chronische Zustände; es wirkt auch gegen Karunkel-Ge- 
schwulst: Galmei, Spiessglanz, rohes Kupfer-Erz, rohes Vitriol- 20 
Erz, je 8 Drachmen; stampfe es klein und knete es mit Honig, 
und röste es, wie vorher beschrieben; dann lösche es mit Wein 
und nach dem Zerreiben setze hinzu Spieka-Nard 2 Drachmen, 
gerösteten Safran 2 Drachmen, Pfeffer 1 Drachme, und reibe 
es zusammen und gebrauche es. Es giebt auch einfache 25 
Mittel, welche gegen Mauserkrankheit und Geschwüre des Lid¬ 
randes wirken, nämlich gekochte Öl-Hefe, Catechu, Kupfer-Lasur, 
welche die Maler brauchen. Denn mit Wasser eingestrichen 
verzehrt dies die schlechten Säfte (der Stelle) und befördert das 
Wachsthum der natürlichen Haare. Eisen-Rost, für viele Tage 30 
in der Sonne verrieben mit Wein und Myrrhe und zum Collyr 
geformt. Metall-Asche, aufgenommen mit Zwiebel-Saft. 


* Es verlohnt sich wohl, dies in moderner Form zu verschreiben, 
falls Salben nicht vertragen werden. (Rp. Stibii sulfur. nigr. 3,0; Myrrhae 
pulv. 1,0; carbonis pulv. 1,0. M. f. p. subtiliss.). 



186 


Ilegl aJtooz^fiazog ev 6<p&aXptolg' Arj poo&evovg. 7ta. 

Ta de eitl zcbv ßXecpägcov äjioözrjpaxa d'egajcevxdov, za 
fiev evzog äxoxogvcpovvxa änozofita xal ex&Xiipet zov vygov. 
elza ey/ypazi^etv aXfiy xal ävco&ev ejuzi&dvza egtov cbo- 
5 ßgayeg entdelv zfj de egrjg äjcojcvgiäv xal peXtzt vjcaXetcpetv 
xal zov Xotoiov zcp öxaXztxcp xoXXvgtcp eyyypazti^eiv. za de 
egco&ev, /ueza zrjv dtatgeötv xal xr\v zov vygov xevcootv §vö- 
paza ejiixid’dvza dtä peltzog xal egtov eoztdelv. oöa de zcbv 
aJtoözrjfiazcov zov yovdgov eXiztave zov ßXecpagov, ei fiev 
10 eigoa&ev ytyvotxo, dvvazov eözt cbcp xal peXtzt xa&atgovzag 
öagxovv zcp xecpaXtxtp ^gm. ei de evzog eirj, exazgecpovzag* 80 
zo ßXecpagov xal zo etptXcopevov pegog zov yovdgov jtegigv- 
öavzag 480 yaXxcp Xetozazcp ütgogautzeod'at' xal avcoftev zov 
ßXecpagov cbov övv oivcp xal godivtp avaxorpavxeg eju&rjöofiev 
15 zfj d' e§rjg üivgtäöavzag yaXxcp Xetozazcp Tigogänzeod-at xal 
avco&ev zov ßXecpagov cbov (ejttzcd’evai)* 80 *’ zfi de zgizip zcp 
peXtzt vjtoygtetv del zo ßXecpagov, xal peza zavza zcp 
öxaXztxcp xoXXvgicp ygrjöß’at. 


Ilegl Xtd'taöecog ev ßXecpägotg. Jtß". 

20 At&Laötv ev ßXecpägotg Xeyovötv, ozav exöxgacpevxcov zcöv 
ßXecpägcov jzcbgotg opota Ttegl avzä vüiägypp Xevxct xal zga- 
yea i8i , iovd-otg atagepcpeg^). d-eganevetv de exöxgecpovxa zä 
ßXecpaga xal öptXicp özevcp xazä zi]v xogvcprjv dtatgovvza 
zo degpa, eüietxa exyXvcpetv 482 xva&iöxcp pr)Xcx)zgidog i8z zov 


480 t: -eg. Ebenso Z. 15. 480a fehlt im T. 
482 T. ixX. 4 83 T. fxrjXo. 


481 T. XQayia. 



187 


Cap. LXXXI. Über den Abscess an den Augen. 

Nach Demosthenes. 

Die Abscesse an den Lidern muss man so behandeln: Die¬ 
jenigen, welche nach der Innenfläche (des Lides) sich zuspitzen, 
mittelst des Abschneidens (der Spitze) und mittelst des Aus- 5 
drückens der Flüssigkeit. Dann träufle man Salz-Lake ein und 
lege oben eiweissgetränkte Wolle auf und verbinde. Am 
folgenden Tage muss man bähen und mit Honig einsalben und 
im übrigen das zusammenziehende Collyr* einträufeln. Was 
aber diejenigen betrifft, welche nach aussen (sich zuspitzen); so 10 
muss man nach der Trennung (der Haut) und der Entleerung des 
Eiters geschabte (Leinwand) mit Honig auflegen und Wolle und 
verbinden. 

Was diejenigen Abscesse betrifft, welche den Lid- j 
Knorpel cariös gemacht, so kann man, wenn (der Abscess) 15 
nach aussen sich bildet, mit Ei und Honig reinigen und mit 
dem trocknen Schädel- (Bruch-) Mittel wieder Fleisch anbilden. 
Wenn (der Abscess) aber innen sich befindet, so müssen wir 
das Lid umstülpen und den entblössten Theil des Knorpels 
ringsherum abschaben und feinstes Kupfer-Pulver auftragen, und 20 
auf die Aussenfläche des Lides ein zerschlagenes Ei mit Wein 
und Rosen-Öl auflegen. Am folgenden Tage bähen, feinstes 
Kupfer-Pulver auftragen und auf die Aussenfläche Ei (-Weiss) 
auflegen. Am dritten Tage müssen wir Honig unter das Lid 
streichen und danach das zusammenziehende Collyr gebrauchen. 25 

Cap. LXXXII. Über Steinbildung in den Lidern. 

Von Steinbildung in den Lidern spricht man, wenn nach 
Umstülpung der Lider an diesen tufsteinähnliche Bildungen von 
weisser Farbe und rauher Beschaffenheit sich zeigen, den Finnen 
(Mitessern) an Gestalt gleichend. 30 

Behandeln muss man dies, indem man die Lider um¬ 
dreht und mit einem schmalen Scalpell an dem Gipfel (der Bil- 

* Collyrium adstringens, — noch in heutigen Pharmakopoen! 



188 


eyxsofievov 4Si oyxov. elza yaXxm xexavfievao Xeicp üigog- 
ajtzo[ievov xal coov övv oivm xal godivcg avaXaßovza egicg 
ejtizi&evai xal ejcidelv. xal zfj egrjg jivgiaöavza o/ioicoq &e- 
gajteveiv, xxi de rgirrj fieXizi viiaXeLcpeiv. ejcl de zcöv e^oo&ev 
5 zolg ßXecpagoig ejucpvofievcov jccbgcov 485 fieza xd dieXelv xal 
exyZvrpai * 86 öjcXrjvlov snizi&et xrjg zezgacpagfiaxov. 


IJegl xaXaC,ia)v. üty. 

XaXa^iäv de X&yovöi za ßXecpaga, oz av exxganevxoov 
avzcöv tpaivezai ziva vjtegeyovxa özgoyyvZa diacpavrj ofiota 
io xaXatft' scal diaigovfievoov vygov xevovzai o/ioiov zcp Zevxcö 
xov coov. -d-egameveiv de exözgecpovza za ßXetpaga xal diai- 
govvza öfuXicp’ xal zo vygov exxgivovza Jtgogzgißeiv xä> 
vjioxei[x,evcp S,rjgär x a ^ x °v xexavfievov <C ß', Xevtidog <C cc, 
öavdagayrjg <C cc, iov, aXog afificoviaxov <ava ) 487 <C y, xgo- 
15 xov < y, Ofivgvrjg oßoXovg ß' * Xeioig XQ™- yiyvexai de evi- 
oze xal egoo&ev xöov ßXe<pagcov yaXaCia vjcoöxZrjga, xvcifioig 
6[ioia. zovzcov ei zig ßiaiozegov aotzoizo, aXyrjdovag Ovv- 
zovovg ejiicpegei, jtoze de xal exZvöiv. -9-egajcevzeov de avza 
diaigovvza zo degfia xaza xogvgirjv xal firjXcozgidog 488 xva- 
20 ■d'Löxcp exyXvcpovxa' gadicog de vyia^ezai fieXizog iS9 xal §vö- 
[läzcov ejii&sGei, xal JivgiaOei. ei de <pag[iaxoig ßovXei {lega- 
Jieveiv za x a ^6cC,ia, zovzoig XQ ^>' Gvxrjg aygiag oZvv&ovg 
eiprjöag xazäxZaööe rj za zrjg avxrjg pvZZa. ”AZZo eyxgiOfia 
xaZZiözov yvgecog i9(> Oizivrjg ro y, d-eiov anvgov ro a’, 


484 T. ex%. Zu iyysöfisvov vgl. vygcöv naQeyyvaiq. 
483 T. TtOQ. 

488 T. iyy. 
w fehlt im T. 

488 T. [jcriKo. 

488 T. -t. 

490 T. nvgetoq. 



189 


düng) die (Binde-) Haut durchtrennt, dann mit dem Löffel der 
Ohrsonde die (wie) hineingegossene Geschwulst herausgräbt; 
hierauf geglühtes Kupfer-Pulver aufträgt und Wolle, getränkt 
mit Eiweiss nebst Wein und Rosen-Öl, auflegt und verbindet. 
Am folgenden Tage mache man nach einer Bähung dieselbe 5 
Behandlung, am dritten streiche man Honig ein. Bei den an 
der Aussenfläche der Lider aufwachsenden Steinchen soll man 
nach Trennung (der Oberfläche) und nach dem Ausgraben des 
Sternchens ein Bäusschen mit dem Viermittel-Pflaster auflegen. 

Cap. LXXXIII. Über die Hagelkörner. 10 

Man sagt, dass die Lider an Hagelkörnern leiden, wenn 
nach ihrer Umstülpung gewisse rundliche, durchscheinende 
Erhebungen sichtbar werden, ähnlich einem Hagelkorn; und wenn 
man sie aufschneidet, entleert sich eine Flüssigkeit, ähnlich dem 
Eiweiss. 15 

Behandeln muss man sie, indem man die Lider umdreht 
und die Hagelkörner mit dem Scalpell aufritzt; und die Flüssig¬ 
keit entleeren und dann das folgende Trocken - Mittel ein¬ 
reihen: Geglühtes Kupfer 2 Drachmen, Hammerschlag 1 Drachme, 
Sandarak (Schwefel - Arsen) 1 Drachme, Grünspan, Ammon -20 
sches Steinsalz je 3 Drachmen, Safran 3 Drachmen, Myrrhe 2 
Oholen. Gebrauche es als Pulver. 

Bisweilen entstehen auch an der Aussenfläche der Lider 
härtliche Hagelkörner, den Bohnen ähnlich. Wenn Einer diese 
etwas gewaltsam anpackt, so verursacht er (dem Kranken) 25 
heftige Schmerzen, gelegentlich sogar auch Ohnmacht. Be¬ 
handeln muss man diese, indem man die Haut an ihrer Spitze 
durchtrennt und sie mit dem Löffel der Öhrsonde ausgräbt. 
Leicht aber pflegt (der Kranke) zu genesen durch Auflegen von 
Charpie und Honig und durch Bähung. 30 

Wenn man aber (nur) mit Heilmitteln die Hagelkörner be¬ 
handeln will, so muss man die folgenden gebrauchen: Man 
koche die Früchte des wilden Feigenbaums und lege sie auf, 
oder die Blätter des Feigenbaums. Eine andre vortreffliche 



190 


vöaxi 6vX7.Bcx.vaq avajcXaöOB xQoyioxovq xal %q<5. üioibI xal 
xd jtQoq xgi&ag avaysyQa[i(isva. 


IIbqI xQi&rjq rjxot ji oo&iag. Jtö'. 

Egi&rjV xaXovöiv rjxoi üiooHlav, oxav ejii xcöv ßXstpaQwv 
5 egoofrev 491 JiQog ralg ßXepagiöiv [xaXiora vnbnvbv xt ydvrjxai 
x6 öyß][ia xQi&ij\ ofioiov. &£Qazt£V£xai öh gaöicog nvQrjvi [irj- 
Xt]g X£&£Q[iaafl£V(p JCVQlCDflEVT). Xal XrjQCÖ iBVXCp ■d’BQfMÖ JCV- 

QiaOaq öiatpogrjöEig. rj f.ivLaq xtjv xBtpaXrjv aJcoßaXcbv xcp 
Xoincö Ocbfiaxi jcagaxgtߣ xrjv xqi&7]v. 7] yaXßavijv [xaXagag 
io xal v’ixqov ßgayy jiQoqxXixcov hjiixi&Ei' i] xrjgcp fi£[iaXay- 
fiBvcp fiiöv coßov ßgayv ovvavafiaXagag bjiixl&el. üiolbI Sb 
xal övxa grjQa hprj&BVXa [i£x ’ oivofidXixog xal leav&svxa ovv 
bXiyy yaXßävyi ’ t] öayajtrjvov övv o§£i XBavag xaxaygiE. 
7iOi£l xal otgbq yaXa^ia. jivgiaxiov öh xov xönov xal öjzoyycp 
15 xal (XQXCp &£QCÖ' flBXa öh X7]V BXXQLÖIV xov vygov [IeXlxi 
XQlCxbov, dxa xolg Jigoq xd %Xxrj xoXXvQioiq. 


IIbqI yayylicov, d&Bgco ßdx cov, öxBaxa>fxaxcov , {ibXl- 
xrjgLöcov bv ßlscpd-Qocg. Jt£ . 

rivExai xtöiv SJ-co&bv xcöv ßXscpaQcov xal xavxa xd na&r]. 
20 &£Qa3i£V£xai öh xd (ihv yayyXia* xrjgcoxalg xal fiaXay- 
[xaöi xolg Qrj&ijaofiBVotg jcgoq xd yayylia, xal vöaxog &£Q[iov 
xaxavxXrjöBi. vbvqov yag böxi ov6xgoq>rj xd yayyliov. al 


491 T. nQoq xalq ßX. sgco&ev. 

* ln den ärztl. Texten, im Thes. 1. gr. und bei Gorr. yayyXiov, 
in neueren kleinen Wörterbüchern (Rost, Suhle und Schneidewin) 
yccyyXiov. 



191 


Salbe: Weizenmehl 3 Unzen, natürlichen Schwefel 1 Unze, 
reibe mit Wasser zusammen und forme daraus Kügelchen und 
gebrauche sie. Wirksam sind auch die Recepte gegen das 
Gerstenkorn. 

Cap. LXXXIY. Über das Gerstenkorn oder Vor- 5 
häutchen. 

Gerstenkorn oder Yorhäutchen nennt man den Zustand, wo 
auf den Lidern aussen hauptsächlich nahe den Wimpern ein 
kleiner Abscess entsteht, an Gestalt einem Gerstenkorn ähnlich. 
Geheilt wird es leicht durch Bähung mit dem erwärmten Sonden- 10 
knöpf. Auch durch Bähung mit warmem weissem Wachs 
wird man es leicht zertheilen. Oder reisse einer Fliege den 
Kopf ab und reibe mit dem übrigen Körper derselben das 
Gerstenkorn ein*. Oder erweiche Galban-Harz, füge ein wenig 
Natron hinzu und lege es auf. Oder knete zu geknetetem 15 
Wachs ein wenig rohes Vitriol-Erz hinzu und lege das auf. 
Wirksam sind auch getrocknete Feigen, gekocht mit Honig¬ 
wein und verrieben mit einem wenig Galban. Oder zerreibe 
Sagapen-Harz mit Essig und streiche dies auf. Das wirkt 
auch gegen Hagelkörner. Man bähe auch die Stelle mit 20 
dem Schwamm und heisser Brodkrume. Nach der Ent¬ 
leerung der Flüssigkeit muss man mit Honig salben, dann mit 
den gegen die Geschwüre benutzten Collyrien. 

Cap. LXXXY. Über Sehnen-Knoten, Grützbeutel, 
Talggeschwülste, Honiggeschwülste an den Lidern. 25 

Bei manchen Menschen bilden sich an der Aussenfläche 
der Lider auch diese Leiden. Behandelt werden die Sehnen- 
Knoten mit Wachs-Salben und denjenigen Pflastern, die ich 
gegen Sehnen-Knoten (i. A.) noch anführen werde, und durch 
Spülung mit warmem Wasser. Das Ganglion ist eine (umschrie- 30 
bene) Anschwellung einer Sehne. Aber die Honiggeschwülste 

* Solche Vorschriften finden sich schon im Papyrus Ebers. 



192 


de fisXixrjgidsq xal xa [uxga oxsaxcö[iaxa xal ä&egcofiaxa &e- 
gaotsvsxai jioxs xavöxixov <pag[iaxov xaxa xogvpfjq etii&eOei, 
scoq siq ßa&oq soyagoo^ 492 x6 sjcixsifisvov dsgfia' slxa fisxa 
xrjv sx3ixcoöiv xrjq söyagaq hxyXv<po(isvov i92& xcö xva&iöxcp 
5 XTjq firjZcoxgidoq i9Z xov ycxcövoq T °v 3csgisyovxoq x6 vygov. 
si 6s fit] dvvrjxai sgatQs&rjvcu o ycxcöv> ^xTrpcsip avxov xcö 
VJiox£i[ASV<p örjjcxS <pag[iaxq>' öavdagaxrjq <[ ß', agüsvixov 
<C ä, Isjtiöoq ya2.xov <C a , sXXsßogov fisXavoq <C a, sXaxrj- 
giov < ß', yagxov xsxavfisvov coq xs<pgcööai i9i [<Cß , ] 495 ‘ 
io %gcö fisxa godivov. xa de vjcsgfisysfhtj ysigovgyia d'sgajtsvsxai, 
rnqjtSQ xa sv xcö Aouccp öcofiaxi, ex ßaöscoq äpaigovpsva övv 
xcö jisgisyovxi x6 vygov yixcövr slxa ga<p% ayxx7]giö&evxa i9e 
xa X £ ^V r °v dsQfiaxoq ■d-sgajcsvsö&oo, coq S3il xcöv 
avaggaütxofisvcov. cpvlaxxsov de fcrj jtlaxv xaividiov i97 a(pai- 
15 qsIv xov dsQfiaxoq sv x # ystgovgyia > ^ va PV Zayogi&aZfioi 
ysvcovxai. 


Ilsgl xigOcöv sv ßXstpagoiq xal xaxorjd'cov 

STtLCpVÖSCOV. 31 q . 

Tovq * 98 de ejtl xcöv ßlstpagcov xtgöovq firj &egajceve‘ siöl 
20 yag xaxorjd-siq. firjds [ir]v xa s3iccpv6(iEva xolq ßlstpagoiq 6%- 
&coör) xal sjicödvva xal vjisgv&ga 499 xal sv xalq 3caga3usösöc 
xcöv daxxvlcov siq savxa owxgsyovxa’ söxi yag xal xavxa 
xaxorjS-rj xal ad'sgä.jcsvxa. 


Ilsgl aiyilcojioq’ 2sßrjgov. xC,’. 

25 O alyLlcoip ajioCxrjfiaxiov söxi jtZrjOiov xov [isyäXov xav- 
&ov yiyvofisvov dvqiaxov ds söxi xö Jta&oq dia xr\v xcöv 

492 T. ijoxapto&Ä. 492a T. ixX. 499 T. fj.rjXo. 494 wäre <pQ&aai. 

493 fehlt im T. 496 T. -giaa. 497 T. xsv. 498 T. xa. 499 T. insgg. 



193 


und die kleinen Talggeschwülste und Grützgeschwülste werden 
gelegentlich behandelt durch Aufträgen eines Ätzmittels auf den 
Gipfel der Geschwulst, bis in die Tiefe die darüber liegen¬ 
de Haut verschorft ist, und dann, nach dem Ausfallen des Brand¬ 
schorfs, durch Herausgraben der Umhüllungshaut des flüssigen 5 
Inhalts mittelst des Löffels der Öhr-Sonde. Wenn man aber 
diese Haut nicht herausnehmen kann, muss man sie fortschmelzen 
durch das folgende Ätz-Mittel: Sandarak (Schwefel-Arsen) 2 
Drachmen, Arsen 1 Drachme, Kupfer-Hammerschlag 1 Drachme, 
schwarzen Niesswurz 1 Drachme, Eselsgurke 2 Drachmen, zu 10 
Asche verbranntes Papier 2 Drachmen. Gebrauche es mit 
Rosen-Öl. 

Aber die übergrossen (Bildungen derart) behandelt man 
mit der Operation, wie auch die in dem übrigen Körper, indem 
man sie mit der Wurzel fortnimmt sammt der Umhüllungshaut 15 
der Ansammlung; dann soll man mit der Naht die Lippen der 
Haut (-Wunde) verschnüren und nachhehandeln, wie hei der 
Empornähung. Nur muss man sich in Acht nehmen, nicht 
einen zu breiten Hautstreifen fortzunehmen bei der Operation, 
damit nicht Hasen-Auge sich bildet. 20 

Cap. LXXXVI. Über Krampfader-Geschwülste auf 
den Lidern und über bösartige Gewächse der letzteren. 

Die Krampfader-Geschwülste auf den Lidern soll man nicht 
behandeln (operiren); denn sie sind bösartig. Vollends nicht 
diejenigen Gewächse auf den Lidern, welche hügelig und 25 
schmerzhaft und roth sind und heim Fingerdruck nachgeben. 
Denn auch diese sind bösartig und unheilbar. 

Cap. LXXXVII. Uber Aegilops. Nach Severus. 

Aegilops ist ein Abscess, der nahe dem grossen Augen¬ 
winkel sich bildet. Schwer heilbar ist das Übel, da wegen der 30 
Dünne der betroffenen Theile der darunter liegende Knochen 
cariös wird; wegen der benachbarten Lage bringt es zuweilen 
Aetlus. 13 



194 


Ocofiarcov X£3ixoxrjxa Xcjcacvojisvov xov vjtoxscjigvov oöxov, 
xfj 6h hyyvxrjxc xrjg &£ö£ooq xal avrät xcö 6<p&aXßä> xfjv ßXa- 
ßrjv £X7 C£[ijc£i kv'coxe, 6ca xov cpvöixov xaxa xov xav&ov 
fUXQov xgrjjiaxiov. agyo[i£vrjq xoivvv xrjg <pXEypovrjq £v&vg 
5 hv xfj Jtgcbxrjj xmv fj[i£gcöv 3i£cgax£ov avxrjv ajtoxgovsö&ac 
hoicygcovxag 500 ßovov xov <pX£yjialvovxa xoüiov xä> ’Avxarvivcp 
XoXXvglcp rj XCVC £X£Q(p XCOV ÖtyOÖQO. a.3COXgOVOJl£VO)V xal VaQ- 
xovvxcov £ico&£ yag xo £3cc%gcö[ia öuxöxoqjzL^elv xo övqqvev. 
d 6h S 3 ti[i£V 0 L xa xrjg rpXEyjiovrjq, 3recgaxeov avxrjv {lsgajtsvecv 
io ofioicog xalg äXXacg (pXsyßovaZq, xolg öcacpogrjxcxoZq qragjiaxocq, 
oöa ycoglg 6fji-£G)g £V£gy£Z. 6vfi3caöy£c xs yag 6 6<p&aX(iog hjcl 
xolg ögcjdöcv avxo X£ xo 3i£Jcov&bq jiogcov av§£xac <pX£yjiaZvov. 
rj[i£tg 6h £3tl xcöv jirjjtco [j,sxaßXr]{h£i6cöv (pXeyjcovmv xfj ßag- 
ßagar* rj xfj Xeacvq rj xfj ’A&rjvä rj xf 6c ixecov fj xfj 6c o§£- 
15 Xalov hjucXaGxgcp ygcbfiEVOC 6cacpogov[iev xal vjto§rjgacvoߣv 
xo aüioöxrjjia. 'AaxXrjjicadrjq 6h cpagjiaxa 3zgoq aiyilcojtaq 
hygarpE xocavxa' fjXsxißgag yyXov, fjv xcvxq 500 * ävögayvrjv aygcav 
xaXovöcv rj [uxgov ad^ooov, Oxgvyyov yvXov 501 ava roq, 
Xcßavov << ff, yaXßavrjq ro cf, {laöxlxrjq To y\ Xmvag xov 502 
20 Xcßavov £ip£ xal, oxav 6caXvd i fj, xfjv yaXßavrjv 3 igoji£ßaXay- 
ßsvrjv hjäßaXB, xrjv 6h jiaoxixrjv Jtagavxcxa 503 . ”AXXo • Xc- 
ßavov <f rf , öfivgvrjg <f rf, Xaöavov <C! a, xrjgov <jj V> Gxvjc- 
xrjgiag OycOxfjg <f6 ', agrgovcxgov <C. 6', jcvxcaq 504 Xayooov <f.6'" 
xojcxs xo cpagjiaxov xal fiaXaöö£ xov Igcvov (ivgov vjioOxad-(ifl. 
25 El 6h vcxrj&Bvxcov xärv 6ca<pogovvxoov (pagßaxcov üivoüioc- 
rjö£i q qrXEyjiovfj, öcacgscv ygrj oxc xccytclxa xal xsvcnöavxa 
xo vygov ygrjö&ac xoZg vjtoyEygaßjisvoig’ ßÖBXXcov , 504a öjivgvrjq, 
Xaöavov, acpgovixgov, xoXocparviaq ava <C 6 ', xrjgov <dc, igcvov 
(ivgov xo agxovv. äXXoc, avxlxrjg xoXo<pa>vcag b05 , cpvXXa hXacag 
30 X£la (Xaßovx£g) 505a jiexa agovyycov xaxa3cXaööovöc b05h xov 506 

500 T. -sg. sooa T. o? xivsq. soi i>. -ov. 

502 T. to. 503 Corn. improbamus (= Ttctpcuzovfrs&u). 

504 T. nizvag. S04a T. ßöeXiov. 503 vielleicht xrjg öia. 

5°5a fehlt im Text. sosb xaranXarzs. 

506 T. xnv. 

* Aus Erdpech (Asphalt). S. Gorr. S. 72. 



195 


auch dem Auge selber Verderben, durch das natürliche Löch- 
lein am Augenwinkel*. 

Wenn nun die heftige Entzündung anhebt, so muss man 
sogleich an dem ersten der Tage versuchen, dieselbe zurückzu¬ 
treiben, indem man lediglich die entzündete Stelle bestreicht 5 
mit dem Antoninischen Collyr oder einem andren der stark 
zurücktreibenden und betäubenden. Denn diese Salbung pflegt 
die Ansammlung zu zerstreuen. Wenn aber der Zustand der 
heftigen Entzündung (länger) verharrt, muss man versuchen, sie 
zu behandeln wie die andren heftigen Entzündungen, mit allen 10 
denjenigen zertheilenden Mitteln, welche wirksam sind, ohne zu 
reizen. Denn einerseits wird der Augapfel in Mitleidenschaft 
gezogen bei der Anwendung der scharfen Mittel, und andrerseits 
geräth der leidende Theil selbst in stärkere Entzündung. Ich 
selber aber pflege bei denjenigen Entzündungen, die noch nicht 15 
ganz (in Eiterung) übergegangen sind, das Barbaren- oder 
Löwin- oder Athene- oder Weiden- oder Essig - Öl - Pflaster 
anzuwenden und dadurch den Abscess zu zertheilen und zu 
vertrocknen. Asklepiades aber hat folgende Arzneien gegen 
Aegilops verschrieben: Vom Saft der Lock-Pflanze (Illecebra), 20 
welche Einige auch als wilden Portulak oder kleines Haus¬ 
laub bezeichnen, vom Saft des Nachtschattens je 6 Unzen, 
Weihrauch 8 Drachmen, Galban-Harz 6 Unzen, Mastix 3 
Unzen; koche es, nach Zerpulverung des Weihrauchs; füge den 
Mastix sogleich hinzu, das vorher geknetete Galban-Harz aber 25 
erst, wenn die Masse flüssig geworden. Ein andres. W eihrauch 
8 Drachmen, Myrrhe 6 Drachme, Fichten-Harz 1 Drachme, 
Wachs 8 Drachmen, Faser-Alaun 4 Drachmen, Natron-Schaum 
4 Drachmen, Hasen-Lab 4 Drachmen. Zerkleinere das Mittel 
und knete es mit dem Bodensatz der Lilien-Salbe. 30 

Wenn aber die zertheilenden Mittel unwirksam geblieben, 
und die Entzündung in Eiterung übergehen will; so muss man 
ungesäumt aufschneiden, den Eiter entleeren, und die folgende 
Vorschrift gebrauchen: Bdellium-Harz, Myrrhe, Fichten-Harz, 


* Sehr richtig. („Punctum lacrimale inferius“ ist gemeint.) 

13* 



196 


aiyiXcojca • gvjtoq fiaoyaXörv oigoßäxcov fiexa agovyyiov ofioicoq' rj 
eXXeßogov fieXavoq 507 gl^av ßgegaq exixi&er rj jcegdixiov ßo- 
xavrjv xaxajcXaOOe’ rj aXevgov ogbßivov ovv fieXixi (rj) 50S 
Oxodov 509 dfureXLvcov gvXcov Ovv ogei rpvgdoaq ejii&eq. oxa- 
5 cpida aygLav, dfificoviaxov d'Vfiiafia Ovv fieXixi ejii&eq , rj 
0 xv 3 ixr\Qiav OyiOxrjv Ovv xegeßiv&Lv'ft coq OttXrjvlov exi&eq. 
ei de xal jr goq xov xav&ov gerpy, xgog de xrjv ejciipaveiav 
firjdoXcoq ogfirjoy, xo xrjvixavxa q)Xeßoxoficp rj üixegvyoxbfica 
xo fieOov Oaöfia xov xav&ov dieXeZv ygrj xal oagxa ygrjOxrjv 
io ex xov ßa&ovq <pveiv, elxa avxrjv xrjv <pvofievr]v Oagxa voto- 
grjgaivetv xovxo de yiyvexai, eav firjdoXarq xa Xiüiaivovxa 
xolq xojtoiq ngoqeveyxcofiev. o&ev dr] erii xrjq agyrjq fiexa xrjv 
avaOxoficoOiv rpaxfj 509a ecp&jj rj Oidioiq fiexa fiehxoq ygrjo&ai. 
avaxa&ag&evxoq de xov xojtov xal ipvofievrjq rjdrj xrjq Oagxoq 
15 veXov 5 *° Xeicdoavxeq yyocodeOxaxa ezcutaxxofiev grjgov, xal 
xovxa) ütgoqfievofiev ecoq jcavxeXovq ajio&egajieiaq • &avfiaOiov 
yag eoxt xo ßorj&rjfia xal fiexa xrjq evegyeiaq ovde ävege- 
xaOxov eOxt xcö Xbyop. xal rj OyiOxrj de öxvjtxrjgLa Xeioxaxrj 
yevofievrj xal xegeßiv&ivy 510a oXiyrj avaXrjtp&eZOa, cbq efiTcXaOxgm- 
20 deq yeveo&ai, xa&aigei xal oagxoZ xal exovXoZ aO<paXö>q. deZ 
de xal xfi xoiXoxrjxi xov eXxovq ev&eZvai xov cpagfiäxov xal 
ei-at&ev OjtXrjviov fuxgov eg avxov eju&eZvai. r\fieZq fiev ovv 
xavx %7 xjj aycoyij ygrjodfievoi exegov ßorj&rjfiaxog ejiI xcöv 
jtgoO<paxcov aiyiZcöjccov 511 ovx ederj&rjfiev. xa de vno xcöv ag- 
25 %aia)V yeygafifieva ngoq xo Jiddoq ßorjfrrjfiaxa eOxi xoiavxa' 
aiyLXarna -fregajceveiv, erp cbv firj dia ßa&oq eip&agxai xo 
ooxeov av&efiidoq cpvXXa fiaorj&evxa xal ejiixefrevxa ' rj fia- 
Xayrjq cpvXXa fiaorjoafievog fie&’ aXcöv exixi&ei. fiexa de xo 
avaOxoficöoai avxfi xfj ftaXayv Zeta XQcö fieygi ajcovXcoOecoq. 
30 r\ Oxgvyyov xal fiaXiOxa aXixaxaßov hi ^ rj fivgxa fiaOrqoäfievoq 
eotixifrei’ rj oivav&r]g 5lih rj fivcoxidoq ipvXXa 612 rj aiyLXcoutoq 

*07 T. -ov. 508 fehlt im T. 

509 T. -(OV. 509a T. XX. 

510 T. XX. (Bei Späteren auch o veXoq. Ygl. oben S. 200, Z. 13.) 

5 i<> a T. -rj-Tj. T. -on. T. uXixcc xdßov. 

5Hb T. OV. 512 T. ÖV. 



197 


Natron-Schaum, Colophonium, je 4 Drachmen, Wachs 10 Drach¬ 
men, Lilien-Creme soviel wie nöthig. Andre nehmen, an Stelle des 
Colophonium-Mittels, zerkleinerte Blätter des Ölbaums mit Fett 
und machen (damit) Umschläge auf den Aegilops. Achselschweiss- 
fett der Schafe mit gewöhnlichem Fett brauche in gleicherweise. 5 
Oder weiche ein die Wurzel der schwarzen Niesswurz und 
lege sie auf. Oder mache Umschläge mit Rebhuhn-Kraut. Oder 
Erbsenmehl mit Honig, oder Asche von Rebstöcken knete mit 
Essig und lege dies auf. Läusekraut, Ammon’sches Räucher¬ 
werk mit Honig lege auf; oder Faser-Alaun mit Terpentin lege io 
auf als Bäuschchen. 

Wenn es aber gegen den Augenwinkel sich hinzieht, 
gegen die äussere Haut aber nicht vordringt; dann muss man 
mit der Lanzette oder dem Flügelfell-Messer den mittleren 
Theil des Winkels aufschneiden und gesundes Fleisch aus der 15 
Tiefe wachsen lassen, aber danach das wachsende Fleisch selber 
austrocknen. Das geschieht, wenn wir fettige Stoffe gar nicht 
an die Stelle bringen. Deshalb müssen wir im Anfang nach 
der Eröffnung gekochtes Linsenmehl oder Granatäpfelschalen 
mit Honig anwenden. 20 

Wenn aber die Stelle gereinigt ist und schon das Fleisch 
wächst, so streuen wir ganz feingepulverten Glas-Staub trocken 
auf und dabei bleiben wir bis zur vollständigen Ausheilung. 
Wunderbar ist das Mittel und neben seiner augenscheinlichen 
Wirkung auch bewährt nach der Theorie. Auch Faser-Alaun, 25 
fein gepulvert und mit einem wenig Terpentin eingerührt, bis 
zu Pflaster-Consistenz, reinigt, schafft Fleisch, vernarbt in sicherer 
Weise. Man muss aber auch in den Hohlraum des Geschwürs 
etwas von dem Arzneimittel einbringen und aussen ein kleines 
Bäuschchen mit demselben auflegen. 30 

Ich habe bei dieser Therapie ein andres Mittel gegen 
frischen Aegilops nicht benöthigt. Aber die von den Alten 
gegen dieses Leiden aufgezeichneten Arzneimittel sind die fol¬ 
genden. Den Aegilops zu heilen, falls noch nicht in der Tiefe 
der Knochen cariös geworden: Kamillen-Blätter gekaut und auf- 35 
gelegt. Oder Malven-Blätter, gekaut, lege mit Salz auf. Aber 



198 


xov sv öizoiq x^l-iöfia JioisZ hiZ övv aXsvgcg öixavico xaxa- 
jrXaööOfisvov agvoyXcbööov gjvXXa fiaörjd'dvxa xal huiixs- 
ftsvxa’ Xißavcozbq xal jisgiözsgag xootgog öiayLiyvvxai xal 
sjuzLd-szai xal Xi&ovzai xal jcgoq/xsvsi fieygi axovXcbösooq. 
5 "AXXo ’ jigonoXiv, TEQsßivd-ivrjv xal Xißavcoxov iöa öxXrjviov 
jioirjöag ygcö. oioisZ xal xo de ogoßcov grjgiov fisxa (isXixoq. 
yoXrjv yoigov vjcsg xajcvov g r\gdvaq Xsiov 514 (xal) smzi&si 
x<p rjXxco[isvcg aiyiXoojci. ”AXXo' Xißavcoxov Xsavaq avaXafi- 
ßavs Jtiößfi vygä xal oioirjöaq s/XJtXaözgov 515 sjuxi&si. xovg 
io [isv yag agxofisvovg acpavsZq itoisl, xovg 6s rjörj gaysvxag 
vyia^si svzi&sfisvov zcö sXxsZ xal avao&sv sjtmXaööofXsvov. 
Ilgog aiyiXconag jisjcsigafisvov xal üi gog x oi ga6aq‘ xgivov 
gi^av vsagav Xsicböaq, cbg s[XJzXaözgcö6sq ysvsö&ai, ovxco yag 
yiyvsxai Xsiovfisvr), xal £7iixi&£[xsvr)* avxcö grjoosi 516 avxov 
15 xal avaxaß-aigsi avxov xal düiovXoZ scog xsXovg. 


Ilsgl xavöscog alylXcojioq. Jir\'. 

Eip* cbv 6s xg ov ’ L(iav r b Jicc&og sXijcavs xo oöxsov ij zigoq 
xov xav&ov sövgiyycbd’rj djtovXco&siörjq zrjg süiicpavsiaq, xgi- 
ycovov xt]v acpaigsöiv xrjg sjuxsifisvrjg öagxoq jroirjödfisvoi, 
20 xo özsvov [isgoq xrjg diaigsöscoq ütsgl xov xav&ov agfioöavxsg, 
slxa öJioyyov hni&svxsq xcö 6<jp&aX(icö xavxrjgia jzsjivgmfisva 
sjtizi&sfisv zfj diaigsösi, (isxgig oöxsov sig Xsxidog axoöxaoiv 


513 T. %vXIg(Iuti. 

514 T. -o<. 

515 T. -iov. 

516 T. fir/aei avTo x. ä. avxo. 


Constr. Wechsel. 



199 


nach der Eröffnung brauche die Malve für sich als Pulver bis 
zur Yernarbung. Oder gewöhnlichen Nachtschatten oder den be¬ 
täubenden Nachtschatten oder Myrten kaue und lege auf. Auch 
das Laub der Waldrebe oder des Mäusekrauts oder der Saft 
des im Getreide wachsenden Windhafers wirkt gut, mit Weizen- 5 
mehl aufgelegt. Schafzungen-Blätter, gekaut und aufgelegt. 
Weihrauch und Taubendreck wird gemischt und aufgelegt, und 
wird hart und haftet bis zur Vernarbung. Ein andres. Bienen- 
Harz, Terpentin, Weihrauch zu gleichen Theilen, mache eine 
Compresse davon und gebrauche dies. Es wirkt auch das 10 
Streupulver aus Erbsenmehl mit Honig. Ferkel-Galle trockne 
über Rauch, zerreibe sie und lege sie auf den geschwürigen 
Aegilops. Ein andres. Weihrauch zerreibe, verrühre ihn in 
flüssigem Theer, mache daraus ein Pflaster und lege es auf. 
Den beginnenden Aegilops bringt es zum Verschwinden, den i& 
aufgebrochenen zum Gesunden, wenn es in das Geschwür ein¬ 
gebracht und äusserlich oben aufgelegt wird. Ein erprobtes 
Mittel gegen Aegilops und Scropheln. Frische Lilien-Wurzel 
zerreibe zur Pflaster-Consistenz, denn diese erlangt sie beim 
Zerreiben; und aufgelegt, bringt sie das Übel zum Aufbruch 20 
und reinigt dasselbe und vernarbt es bis zum Ende. 

Cap. LXXXYIII. Über das Brennen des Aegilops. 

Bei denjenigen Kranken, bei denen das Übel chronisch ge¬ 
worden und den Knochen cariös gemacht oder gegen den 
Augenwinkel hin eine Fistel* gebildet hat, während die 25 
äussere Haut vernarbt ist, vollführen wir eine dreieckige Aus¬ 
schneidung des darüberliegenden Fleisches, indem wir die Spitze 
der Ausschneidung dem Augen-Winkel anschliessen; dann 
legen wir einen Schwamm auf das Auge und bringen ein glüh¬ 
endes Eisen auf den Ausschnitt und brennen bis zum Knochen, 3» 
um eine Schuppe desselben zum Abfall zu bringen. Und 
(brennen) auch die Seitentheile in dem Hohlraum des Geschwürs 


* Das ist unsre Thränensackfistel. 


200 


aütoxaiovxEq * xal xa otlayca [idgrj ev xfj xoiXoxrjxc xov %lxovg 
xal fiaXiora ra ävm * xaxavoovvxi yäg öoi [lexa xrjv jigogaym- 
yrjv xov Jtgmxov xavxrjgog (pavrjöExai xgrj/iaxiov Isotxoxaxov 
ävm&£v, hx xmv jcXayimv yiagajt£[Zjiov bl " xm eIxel x6 vygov 
5 coqjtEQ öaxgvov o&ev ygrj xo xavxrjgiov xaxa (xov) xgrjfiaxiov 
SQsiöeiv iöyygmq. avxagxovq 6h xrjg xavösmq ysyevijfievrjg, xy 
giaxfj htp&fi ovv xm (/eXixi ygmfiE&a. hxjcsdovörjg 6h xrjg höya- 
gag xal xa&ag&ivxoq Jioomq xov slxovq, oxvjixrjgiav oyioxrjv 
XsimöavxEg xal avalaßovxsg vygä xEgEßiv&iv'fl oXiyy, mg hfi- 
io jzlaöxQcödeq ysvsö&at, hvxi&sfisv xfj xoiZoxrjxi xov slxovq xal 
övrXrjviov eg avxov jioifjöavxEq hjuxt&s/iEV xfi hju<pav£ia 518 
xov %Xxovg’ xäyiCxa yag avaxad-aigsi xal hxovXol. xaXcctq 
jtavv öagxol xal vsZog ZsLOxaxr) hjiuiaOöofiEvrj' ygm, jie- 
jidgaxai. 


15 Ilsgl ayyiZmüioq. Jt&'. 

ÜEgl xov JiQOQQrj&ivxa xojiov, sv&a o atyiXcoip 519 ylyvs- 
xai, övviöxaxai agyov vygov fiEZixmösg rj ad'EgmÖEq, jceql- 
syofisvov mg xo jioXv yixmvi, avcoövvov, xaxa ßgayv xf\v 
avSyöiv Xa[ißavov. bX1 &Egajt£vsxai 6h ysigovgyia, mqjisg xal xa 
20 Xoixa jieqI xo äXXo ömfia a&Egcofiaxa, öiaigovfisvrjg xrjg 
huiKpavdaq xal vjtoösgofiEVOV 520 xal xo[ut,o[i£VOv xov JtEgi- 
hyovxoq xo vygov vfisvog hx ßaöEmg. fisxa 6h xrjv avxov 
avaiQ£öiv oiQoq xrjv aö<paXrj {hsgaiiEiav, tva fir] 3iaXtyy£V£öia b2x 
xov Jta&ovq yhvrjxai, xavxrjgioig JiEJivgaxxmj/evoiq hoyagovfisv 
25 xov xojtov. xajiuxa &£Qajt£vo(i£v xf (paxfi fi£xa xov (ihXi- 
xog. aoioüiEöovöriq 6h xrjg höyagaq ygcb[i£&a, mg jcgosigrjxai, 
xf öxvjtxr/gia {isxa xrjg xsgsßiv&ivrjq [isygig aüiovXmöEmq. 

517 T. -wv. 

518 T. xoiZoxtjxi. Man könnte auch einfach hier die Worte des T. xy 
xoiXoxrjxi xov skxovq streichen, da diese vom Schreiber irrig wiederholt 
seien, indem sein Auge von hvxiQ-, zu snixid-. abirrte. 

519 T. oip. 520 T. -govf/,. 

521 T. xtccXiv ysveoicc. 




201 


und besonders die oberen. Denn wenn man genau zusieht*, 
nach der Anwendung des ersten Glüheisens; so erscheint 
einem schon ein sehr feines Löchelchen, welches schräg von 
innen oben her dem Geschwür Flüssigkeit zuleitet, wie eine 
Thräne. Deshalb muss man das Glüheisen kräftig gegen das 5 
Löchelchen stemmen. Wenn wir eine»hinreichende Brennung 
ausgeführt, gebrauchen wir gekochtes Bohnen-Mehl mit Honig. 
Wenn aber der Brandschorf ausgefallen, und das Geschwür 
einigermassen gereinigt ist; so pulvern wir Faser-Alaun und 
rühren ihn ein in einem wenig flüssigen Terpentins, bis 10 
Salben-Consistenz eintritt, und bringen das ein in den Hohlraum 
des Geschwürs und verfertigen eine Compresse daraus und 
legen die letztere auf die Oberfläche des Geschwürs. Denn das 
pflegt am raschesten Verheilung und Vernarbung zu bewirken. 
Sehr schön pflegt auch Aufstreuen feinsten Glaspulvers Fleisch 15 
anzubilden. Wende es an, es ist bewährt. 

Cap. E X XXIX . Vom Anchilops. 

An dem vorher erwähnten Ort, wo der Aegilops entsteht, 
bildet sich eine träge Ansammlung von Honigseim-Dicke oder 
grützartiger Beschaffenheit, gewöhnlich von einer Umhüllungs- 20 
haut umgeben, schmerzlos, allmählich sich vergrössernd**. Be¬ 
handelt wird es mittelst einer Operation, wie auch sonst die 
Grützbeutel im übrigen Körper, indem man die Cutis ein¬ 
schneidet; und abpräparirt und radical herausnimmt die Um¬ 
hüllungshaut, welche die Ansammlung umgiebt. Nach der Ent- 25 
fernung derselben pflegen wir, zu grösserer Sicherheit in der 
Behandlung, damit nicht eine Wiederbildung (Recidiv) des Leidens 
eintrete, mit dem glühenden Eisen die Stelle zu verschorfen. 
Danach behandeln wir mit Bohnen-Mehl nebst Honig. Wenn aber 
der Brandschorf ab gefallen ist, gebrauchen wir, wie vorher er- 30 
wähnt, Alarm mi t Terpentin bis zur vollständigen Vernarbung. 

* Gute Beobachtung. 

** Das ist in unsrem Jahrhundert — Dacryocystoblennostasis be¬ 
nannt worden. Sonst wird bei den Griechen als Anchilops bezeichnet 
der Aegilops vor dem Aufbruch. 



202 


IleQ't Qoiäöcov 6<p&al[itöv. g . 

c Poia6sg ocpd-al[iol Xsyovxai, oxav eg sXxcoöscog, rj üzxs- 
gvyiov acpaLgsöscog, ij hyxav{H6og hx ßaöscog, 6 xav&bg oXog 
agfrfj xal axsysiv [irj övvrjxcu xo hüii<f>sgb[i£vov öäxgvov, aXXa 
5 xaxa xcöv [irjXcov ghtf. ovfißaivsL 522 6s xovxo hvioxs xal hüll 
xcöv xaxöög d’sga^csvoßhvcov aiyiXcojicov^ 22 ^ Xsyovxai 6h goiaösg 
xal ol öia xovg Ovvsyslg gsvfiaxidfiovg xcöv op&aXficöv 6a- 
xgvggoovvxsg asl. &sgajtsvxsov 6s xovg xov xav&ov hx ßadscog 522b 
a<paigs&svxag jtagaxxo[isvovg cpag[iaxcn övvafisvcp Jtvxvovv 
io xovg xoxovg xal dxsgsovv, olov hoxi xo xstpgiöv 523 Xsyo- 
fisvov. £l 6h xvXog sirj, tcqosqe&L^slv 6sl 6ia XLvog ögi/ivxhgov 
tpagfiaxov. xal x£igovgyiaig 6h d-sgansvxsov. Jtsgid'hvxsg yag 
hxjiaysZov xcö xgaxrjXcp 52 ^ xal Jtsgidcpiytgavxsg drjfisiovvxac* xo 
üisgl xr/v gZva ayysZov. sixa öiaigovdL xo ayysZov dfuXicp xgi- 
15 ycövcg 524 , sixa djcoyyov xcö o<p&aX[icö Jisgc&svxsg hjtsgsiöovdt 
xavxrjQiov xcö xöüicg, ovx aygi odxhov, aXXa xo 6hgfia xal 
xr\v 6taigsdiv cpXoyi£,ovxsg. sdxco 6h xo xavxrjgiov xgiycovov~ 
[isxa 6h xavxa cpaxcö [isxa (isXixog ygcövxai. xa&agcöv 6h 
ysvoßhvcov xcöv sXxcöv hv 6iadxoXfj xrjgovdc xov og>&aX[i6v, 
20 scog dagxl xa&aga jtXrjgcoß'fj 6 xav&og, Iva [irj dv/i(pvdig yhvrj- 
xac. xaXcög 6h xoisZ sjz avxcöv rj dxvütxrjgia [isxa xsgsßcv- 
d-ivrjg. xovg 6h vjio ygoviov 525 b<p&a%[iiag öaxgvovxag rj 
vygaivofisvovg og)&aX(iovg 526 frsgajtsvsiv Jtgo (ihv jcavxcov 
vögoozodia xal oZiyoöixia hvhypvxag xal yvfivadioig xal ns- 
25 gtütaxoig, xgirpsi xs xrjg xscpaXrjg xal gvgrjdst xal tyvygov xa- 
xayydsi, ötaixr^ xs svyv[io3xa.xy xal Jiayvvovdy ygrjd&ai, bna- 
Xsitpsiv 6h xovg ogp&aX[iovg xolg [läXXov hfiJtXaddovdt xal 
rpvyovdi xal öxvcpovöL cpagnaxoig. . . . 

522 .T. avfißairj. 522a T. -6n. 522b T. ßtx&ovg. 

523 T. XS(PQ0V. 523a T. -t>A. 

524 T. Siyövoj. (Com. irrig binangalari.) 

525 vnOXQOVLOVQ. 526 T. -og. 

* Durch die ungewöhnliche dritte Person Plur. scheint Aetius zu 
bezeichnen, dass er diese Operation nicht ausführt. 



203 


Cap. XC. Von den thränenden Augen. 

Als Augen-Thränen bezeichnet man den Zustand, wo in 
Folge einer Geschwürsbildung, oder der radicalen Abtragung 
eines Flügelfells, oder einer Karunkel-Geschwulst, der ganze 
innere Augen-Winkel fortgenommen ist, und die zuströmenden 5 
Thränen nicht mehr bergen kann, indem vielmehr diese über 
die Wange herabfliessen. Es erfolgt dies auch gelegentlich bei 
schlecht behandeltem Aegilops. Thränenträufler heissen aber 
auch diejenigen, welche durch hartnäckige Flüsse der Augen 
immer in Thränen schwimmen. Behandeln muss man diejeni- 10 
gen, denen der Augenwinkel radical ausgeschnitten ist, durch 
Auflegen eines Heilmittels, welches den Ort zu verdichten 
und zu befestigen im Stande ist, z. B. das sogenannte Asch¬ 
mittel. Sollte aber eine Schwiele bestehen, so muss man 
vorher reizen durch ein schärferes Heilmittel. Auch durch 15 
Operation muss man das Übel behandeln. Sie legen ein Hand¬ 
tuch um den Hals des Kranken und schnüren es zu und mar- 
kiren sich die Vene an der Nase. Dann trennen sie die Vene 
mit einem dreikantigem Messer, hierauf legen sie einen (feuch¬ 
ten) Schwamm rings über das Auge und drücken das Glüheisen 20 
auf die Stelle, nicht bis zum Knochen, sondern nur die Cutis 
und die Trennungsstelle versengend. Es muss aber das Glüh¬ 
eisen dreieckig sein. Hierauf gebrauchen sie Bohnen-Mehl mit 
Honig. Wenn aber die Geschwüre rein geworden, lassen sie 
das Auge offen halten, bis der Winkel mit reinem Fleisch sich 25 
gefüllt hat, damit nicht -Verwachsung erfolge. Gut wirkt hier¬ 
bei auch Alaun mit Terpentin. Aber die von chronischer 
Augen-Entzündung thränenden oder feuchten Augen behandle 
man vor Allem durch beharrliches Wassertrinken und Ver¬ 
ringern der Speise und durch Gymnastik und Spazierengehen 30 
und Massage des Kopfes und Scheeren und kalte Übergiessung 
desselben und durch gesunde 'und dickmachende Lebensweise; 
ins Auge aber streiche man verstopfende und abkühlende und 
zusammenziehende Heilmittel. 




204 


Den Rest des Kapitels, der nur Recepte enthält, will ich 
dem geneigten Leser ersparen; ebenso die folgenden Kapitel 
über das Brennen und Schinden der Kopfhaut und die Gefäss- 
Zerschneidung — gegen Augenfluss, was Aetius selber als 
barbarisch bezeichnet; und endlich noch die ungeheure 
Sammlung von Collyrien und andren örtlichen Augen-Mitteln, 
womit Aetius das siebente Buch beschliesst. Diese Theile 
sind nicht nothwendig; das bisherige ist genügend, um von 
der griechischen Augenheilkunde uns eine klare Vorstellung 
zu gewähren. 



Druck von Augi 


Pries in Leipzig. 






Verlag von VEIT & COMP, in Leipzig. 


GESCHICHTE DES GRAUEN STARES. 

Von 

Dr. Hugo Magnus, 

Professor der Augenheilkunde an der Universität Breslau. 

Mit einer lithographischen Tafel, 
gr, 8. 1876. geh. 8 Jt. 


DIE ANATOMIE DES AUGES 

BEI DEN 

GRIECHEN UND RÖMERN. 

Von 

Dr. Hugo Magnus, 

Professor der Augenheilkunde an der Universität Breslau, 
gr. 8. 1878. geh. 2 Jt 40 


GESCHICHTE 

DES 

MEDICINISCHEN UNTERRICHTS 

von den ältesten Zeiten bis znr Gegenwart. 

Von 

Dr. med. Theodor Puschmann, 

o. ö. Professor an der Universität Wien, 
gr. 8. 1889. geh. 11 Jt. 


DIE MUSIK 

DES 

GRIECHISCHEN ALTERTHUMES. 

Nach den alten Quellen neu bearbeitet 

Rudolf Westphal. 

gr. 8. 1883. geh. 9 Jt. 




August Pries in Leipzig.